Zwillingsspiel

Zwillingsspiel

Pairs ist eine der gängigen Bezeichnungen für ein weit verbreitetes Gesellschaftsspiel und das englische Wort für Paare. Beim Spiel geht es um das gleichzeitige Aufdecken von Bildkartenpaaren. Pairs ist ein weltweit verbreiteter Begriff für Spiele dieser Art, wobei der Begriff im Vergleich zu anderen für dieses Spiel verwendeten Bezeichnungen keinen markenrechtlichen Schutz genießt – jeder darf sein Spiel Pairs nennen (im Gegensatz dazu z. B. memory von Ravensburger)

Andere gebräuchliche Bezeichnungen:

  • Remember
  • Paare aufdecken
  • Memo-Spiel

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Spiel stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Japan und war dort im 16. Jahrhundert als Kai-awase bekannt. Hinweise auf ein in England und den USA bekanntes Spiel mit Karten namens Pairs und Pelmanism aus dem 19. Jahrhundert weisen ebenfalls auf ein ähnliches Spielprinzip hin.

In den 1940er Jahren brachte die Kindergärtnerin Bertha von Schroeder in Basel den von ihr als Zwillingsspiel bezeichneten Vorläufer des heutigen Memory mit zwei Kartenspielen heraus, und zwar in einer Kleinstauflage von 500 Exemplaren.

Das Zwillingsspiel inspirierte Heinrich Hurter, eine Kinderversion zu erschaffen. Er brachte seinen Enkeln in London 1946 ein selbstgebasteltes Spiel mit. Diese nannten es einfach the memory game (das Gedächtnisspiel). Es waren aus Katalogen und Zeitschriften ausgeschnittene und aufgeklebte Bilder. Heinrich Hurters Sohn William Hurter, Schweizer Militärattaché in London, nahm nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1958 die Neuauflage in die Hand und gilt als Erfinder des modernen Memory [1].

William Hurters erster Versuch, das Spiel durch die Spielfirma Edition Carlit zu vermarkten, scheiterte, da Edition Carlit bereits ein ähnliches Spiel mit dem Namen Punta führte.

Erfolgreich war schließlich der Kontakt mit Erwin Glonnegger bei Ravensburger. Der Grafiker Manfred Burggraf überarbeitete die Bilder, und somit erschien im Februar 1959 das erste Pairs-Spiel unter dem Namen Memory bei Ravensburger. Dieses Spiel ist mittlerweile weit verbreitet und gilt als Marktführer in diesem Bereich. Neben diesem Anbieter gibt es aber auch weitere Produzenten unter anderen Markennamen sowie Onlineversionen z. B. mittels einer Flashapplikation im Browser. Digitalisierung und Personalisierung ermöglichen heutzutage auch on Demand Produktion mittels eigenen Fotos wie bei dem Spiel Pairsonally oder durch Eigenbau mittels Kartenrohlingen und eigenen Fotos wie bei Pikso.

Das Spielprinzip

Eine Anzahl von Karten, auf denen jeweils paarweise gleiche Bilder oder Symbole abgebildet sind, wird gemischt und verdeckt ausgelegt, so dass am Anfang nicht bekannt ist wo welche Karte liegt. Einer der Mitspieler beginnt, zwei beliebige Karten umzudrehen, so dass diese für eine kurze Zeit für alle Mitspieler sichtbar sind. Sind die Bilder nicht gleich, muss er die beiden Karten wieder umdrehen und der nächste Mitspieler ist dran. Wenn die Bilder der beiden Karten identisch sind, darf der Mitspieler diese beiden Karten behalten (In diesem Fall darf er außerdem erneut beginnen zwei weitere Karten umdrehen). Gespielt wird, bis alle Karten erfolgreich aufgedeckt sind.

Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Pärchen. Haben zwei oder mehr Spieler gleich viele Karten, so spielen sie mit nur 9 Karten eine Entscheidungsrunde.

Wichtig ist dabei, sich zu merken, wo die einzelnen Bilder oder Symbole verdeckt liegen. Ein Mitspieler mit entsprechend guter Merkfähigkeit kann also viele Pärchen in seinen Besitz bringen.

Bemerkenswertes

Beim Spielen fällt regelmäßig die überlegene (Kurzzeit-)Merkfähigkeit von Kindern auf, die dieses Spiel leicht gegen Erwachsene gewinnen können.

Weblinks

Quelle

  1. Ein Gedächtnisspiel erobert die Welt, Basler Zeitung vom 10.8.2007

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