- Zwischenlager Gorleben
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Das Transportbehälterlager Gorleben (TBL Gorleben) ist ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente und verglaste hochradioaktive Abfälle deutscher Herkunft aus der Wiederaufarbeitung. Es befindet sich im Landkreis Lüchow-Dannenberg etwa 2 km südlich des Ortes Gorleben. Das Lager steht im Zusammenhang mit dem geplanten Atommülllager Gorleben.
Das zentrale Gebäude auf dem Zwischenlagergelände ist die 182 m lange, 38 m breite und 20 m hohe Lagerhalle, in dem die Transportbehälter stehend aufbewahrt werden. Die Behälter sind permanent an ein elektronisches System zur Überwachung ihrer Dichtheit angeschlossen. Zum Transport der Brennelementbehälter in der Halle dient ein Brückenkran. Die Halle ist so gebaut, dass die Behälter durch natürliche Luftkonvektion gekühlt werden.
Die Halle selbst besteht aus 0,5 m dicken Stahlbetonwänden und einem Betonplattendach. Dieses Gebäude bewirkt zusätzlich zum Behälter selbst eine Abschirmung zwecks Einhaltung des gesetzlich vorgegebenen Grenzwertes für Einzelpersonen der Bevölkerung von 1 mSv (Millisievert = Einheit für die effektive Dosis) im Kalenderjahr außerhalb des Betriebsgeländes.[1]
Im TBL Gorleben dürfen laut Genehmigung maximal 3800 Tonnen Kernbrennstoff in Form bestrahlter Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren sowie HAW-Glaskokillen (verglaste hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente) in Behältern auf 420 Stellplätzen gelagert werden. Am 31. Dezember 2002 befanden sich 5 Behälter mit abgebrannten Brennelementen und 27 Behälter mit HAW-Glaskokillen im Lager, Ende 2004 waren es 56 Behälter. Mit dem Transport vom November 2008 erhöhte sich die Anzahl auf nunmehr 91.
Die verbrauchten Brennelemente und Glaskokillen befinden sich hauptsächlich in Großbehältern der Castor-Familie, die in der oben beschriebenen Halle aufrecht stehend gelagert werden. Bei der Einlagerung hat der Atommüll eine Temperatur von etwa 400 Grad Celsius. Durch die Luftzirkulation in der Halle soll innerhalb von 20 bis 30 Jahren eine Abkühlung auf 200 Grad erfolgen. Erst dann wäre eine eventuelle Einlagerung in einem Salzstock überhaupt möglich.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz
- ↑ "Das Atommüll-Zwischenlager in Gorleben" auf NDR.de
Weblinks
- Die Legende vom Salzstock - Ratlos in Gorleben: Die Geschichte einer Selbsttäuschung, aus: Die Zeit, Nr. 48, 20. November 2003
53.03361111111111.340833333333Koordinaten: 53° 2′ N, 11° 20′ O
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