Zwistberg

Zwistberg

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Rothaargebirge
Übersichtskarte über das Rothaargebirge

Übersichtskarte über das Rothaargebirge

Höchster Gipfel Langenberg (843 m ü. NN)
Lage Nordrhein-Westfalen, Hessen
Teil des Rheinischen Schiefergebirges, Sauerlandes, Uplandes, Wittgensteiner Landes, Siegerlandes
Koordinaten 51° 6′ N, 8° 20′ O51.18.3333333333333843Koordinaten: 51° 6′ N, 8° 20′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein geschieferte sandige Tonsteine, Sandsteine, Grauwacken, Quarzite, Vulkangestein
Fläche 2.250 km²

Das Rothaargebirge ist ein bis 843,2 m ü. NN hohes Mittelgebirge in Nordrhein-Westfalen und Hessen, Deutschland. Es ist ein großflächiger Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Das Rothaargebirge müsste eigentlich „Rod-Hardt-Gebirge“ heißen, das bedeutet das „gerodete Wald-Gebirge“, denn mit der Farbe „rot“ und mit „Haaren“ hat es nichts zu tun. Der Namensbestandteil hard/hardt deutet u.a. auf eine ehemalige „Waldweidewirtschaft“ hin.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Rothaargebirge: Blick vom Kahlen Asten

Lage und Charakteristik

Das waldreiche, niederschlagsreiche Rothaargebirge befindet sich überwiegend in Westfalen, nur die südöstlichen bis nordöstlichen Ausläufer befinden sich auf hessischem Gebiet. Dieses markanteste Mittelgebirge innerhalb des Naturraums, der als Süderbergland (oder Bergisch-sauerländiches Gebirge) bezeichnet wird (Haupteinheitengruppe 33), trägt die Haupteinheit-Nummer 333 und hat Anteile an mehreren, vor allem historisch und kulturräumlich definierbaren Landschaften: am Sauerland im Nordwesten, am Waldecker Upland im Nordosten, am Wittgensteiner Land im Südosten und am Siegerland im Südwesten. Die nordwestlich abfließenden Bäche gehören zu den Einzugsgebieten von Sieg, Lenne und Ruhr, die südöstliche Abdachung entwässert zur Lahn und zur Eder.

Langenberg im Winter

Die räumliche Geltung des Namens hat eine deutliche Ausweitung erfahren. Er stand ursprünglich allein für den Gebirgskamm, der vom Kahlen Asten (841,9 m) südwestlich der Winterberger Hochfläche etwa 30 km nach Südwesten streicht. Inzwischen wird auch die nordöstliche Fortsetzung bis hin zum Diemelsee einbezogen. Hier erreicht das Gebirge die größten Höhen (Langenberg, 843,2 m) und auch die stärksten Höhenunterschiede (bei Bestwig-Ramsbeck und Olsberg).

Das Rothaargebirge gilt geologisch als der nordöstliche Teil des rechtsrheinischen Schiefergebirges, unterscheidet sich jedoch von dessen Hauptteil durch die größere mittlere Höhe und den nur örtlich gegebenen Plateaucharakter. Es weist zwei ausgeprägte Gipfelfluren auf, eine um 840 m und eine um 650 m.

Die Fläche des Rothaargebirges ist nicht deckungsgleich mit dem Naturpark Rothaargebirge sondern insgesamt größer. So hat es darüber hinaus im Nordosten auch Anteil am Naturpark Diemelsee und im Südosten am Naturpark Lahn-Dill-Bergland. Auch werden die jenseits der Naturparkgrenze liegenden Gebirgskämme im Norden zwischen Henne, Ruhr und Hoppecke zum Rothaargegirge gezählt, wohingegen Teile der Saalhauser Berge und der Medebacher Bucht zwar zum Naturpark Rothaargebirge gehören, nicht aber zum Naturraum Rothaargebirge zählen.

Naturräumliche Gliederung

Folgendermaßen wird das Rothaargebirge naturräumlich gegliedert[1]:

  • 333 Rothaargebirge ("Hochsauerland")
    • 333.0 Dill-Lahn-Eder-Quellgebiet
      • 333.00 Kalteiche (mit Haincher Höhe)
      • 333.01 Ederkopf-Lahnkopf-Rücken
    • 333.2 Wittgensteiner Bergland
    • 333.3 Sackpfeife
    • 333.X Wittgensteiner Kammer
    • 333.5 Winterberger Hochland
    • 333.8 Hochsauerländer Schluchtgebirge
      • 333.8X Assinghauser Grund
      • 333.8Y Ramsbecker Höhen
      • 333.82 Schellhorn- und Treiswald
      • 333.8Z Bödefelder Mulde
    • 333.9 Upland
      • 333.90 Inneres Upland
      • 333.91 Vorupländer Rücken

Die Naturräume im Einzelnen

Das Kerngebiet des Rothaargebirges ist bewaldet und wird auch forstwirtschaftlich genutzt, wobei die naturnahen Buchenwälder etwa ein Drittel der Fläche einnehmen, während Fichtenforste mittlerweile die Mehrheit bilden. Am Rande und inmitten dieser Landschaften finden sich jedoch auch landwirtschaftlich genutzte Teile (Wittgensteiner Kammer, Upland).

Der Hauptkamm zieht sich, ausgehend vom Höhenschwerpunkt am Langenberg, in südwestliche Richtungen längs der Rhein-Weser-Wasserscheide und wird im Westen bis zum Kindelsberg, im Südwesten bis zur den Westerwald fast berührenden Kalteiche durch Ausläufer verlängert. Die Westabdachung bildet das Westsauerländer Oberland (Haupteinheit 336), zu dem auch die Saalhauser Berge zählen, die nur durch das Tal der Lenne vom Rothaargebirge getrennt werden. Im östlichen Süden wird das Rothaargebirge durch die naturräumlich bereits zum Westerwald gerechneten Struth und Gladenbacher Bergland in vergleichsweise fließendem Übergang abgedacht.

Im östlichen Norden geht das Rothaargebirge in allmählich abflachendes, in Nord-Süd-Richtung zertaltes Schluchtgebirge über, das im Nordsauerländer Oberland (Haupteinheit 334) mündet.

Im Osten des Gebirges brechen die Höhenzüge von Sackpfeife, dem Ziegenhellen-Ostausläufer Heidkopf, Bollerberg und Reetsberg eher schroff ab. Hier schließt sich der Ostsauerländer Gebirgsrand an.

Winterberger Hochland

Das Winterberger Hochland mit dem Kahlen Asten (mit 841 m dritthöchste Erhebung) als Zentrum bildet den Höhenschwerpunkt sowohl des Rothaargebirges als auch des gesamten Süderberglandes. Hinter der Winterberger Hochmulde mit der Stadt Winterberg schließt sich im Nordosten am Naturraum Langenberg ein Ballungsgebiet von Gipfeln über 800 m an mit Gipfeln wie Langenberg (843 m), Hegekopf (843 m), Clemensberg (839 m), Ettelsberg (838 m) und Hopperkopf (832 m).

Nordwestlich geht das Asten-Massiv in das des Hunau (818 m) über, südlich in das seesternförmige Massiv der Ziegenhelle (816 m), während sich in südwestliche Richtungen der kamm längs der Rhein-Weser-Wasserscheide zum Großen Kopf (740 m)zieht. Hier wie auch noch weiter südwestlich bildet am Naturschutzgebiet Rothaarkamm am Grenzweg die Wasserscheide die Kreisgrenze zwischen dem Hochsauerlandkreis und dem Kreis Siegen-Wittgenstein - historisch die Grenze vom Fredeburger Land zu Wittgenstein.

Westliches Rothaargebirge

Auch nach Verlassen des Winterberger Hochlandes erreicht der Hauptkamm am Grenzweg weiter südwestlich in Härdler (756 m) und Hoher Hessel (743 m noch respektable Höhen. Am letztgenannten Berg verlässt die Wasserscheide, an der auch der nah gelegene Rhein-Weser-Turm steht, die Kreisgrenze. Auf der nunmehr in Nord-Süd-Richtung verlaufenden und stets unter 700 m bleibenden Wasserscheide liegen noch bekannte Erhebungen wie der Milsenberg (670 m), der Riemen (678 m) und der Giller (653 m).

Vom Milsenberg aus zieht sich ein Südwest-Ausläufer des Rothaargebirges über den Hohen Wald (655 m) bis hin zum deutlich im (historischen) Siegerland gelegenen Kindelsberg (618 m) bei Kreuztal.

Dem Härdler nordwestlich gegenüber liegt, von der Lenne abgetrennt, der nicht mehr zum Rothaargebirge gezählte, bis 684 m hohe Höhenzug der Saalhauser Berge, der Teil des Westsauerländer Oberlandes (Haupteinheit 336) ist, das bis etwa zum Hohen Wald das Gebirge nach (Nord-)Westen abdacht.

Wittgensteiner Kammer

Die Wittgensteiner Kammer stellt innerhalb des Rothaargebirges eine naturräumliche Besonderheit dar. Die überwiegend aus landwirtschaftlich genutztem Grünland bestehende Schiefergebirgs-Hochmulde trennt die südlichen Teile des Gebirges deutlich von den zentralen und nördlichen ab. Sie folgt im Südwesten zunächst dem Oberlauf der Eder, den sie jedoch an ihrer mit Abstand breitesten Zone bei Erndtebrück verlässt und erst bei Bad Berleburg wieder erreicht. Von dort aus zieht sich das fast komplett zur Kammer gehörende Tal der Odeborn nordöstlich bis dicht an Kahlen Asten und Ziegenhelle.

Lahn-Dill-Eder-Quellgebiet

Im Südwesten des Rothaargebirges entspringen unter anderen die Flüsse Lahn, Dill, Eder und Sieg.

Unmittelbar an den Südwesten der Wittgensteiner Kammer angrenzend zieht sich von der Obersten Henn (676 m) nach Süd-Südosten bis über den Kompass (694 m) hinaus der Ederkopf-Lahnkopf-Rücken. Am Ederkopf, einem südlichen Vor-Gipfel der Henn, entspringt die Eder, südöstlich davon am Aukopf die Sieg. Noch südlicher und am Ostrand des Rothaargebirges entspringt am Lahnkopf, einem Ost-Ausläufer der 638 m hohen Stiegelburg, die Lahn.

Vom Kompass aus in Südwest-Richtung zieht sich die an der nördlichen Nahtstelle (Nordhöll) 641 m hohe, sehr schmalgratige Haincher Höhe mit dem 606 m hohen Dillkopf (Quelle des namensgebenden Flusses) bis hin zur 579 m hohen Kalteiche.

Nach Westen stößt das Gebiet ans (naturräumliche) Siegerland (Haupteinheit 331), das in den Siegerländer Rothaar-Vorhöhen an der Alten Burg immerhin 633 m erreicht. Die Struth, in die die Haincher Höhe in südöstliche Richtung übergeht, gehört dem gegenüber bereits zum (naturräumlichen) Westerwald.

Wittgensteiner Bergland

Das Wittgensteiner Bergland schmiegt sich westlich an den Ederkopf-Lahnkopf-Rücken und nördlich an die Wittgensteiner Kammer. Nordöstlich schließt sich dem Gebiet die Sackpfeife (s.u.) an, im Südosten das Gladenbacher Bergland, während im äußersten Süden das Bergland deutlich zum Dilltal hin abflacht - Letztgenannte beides Teile des naturräumlichen Westerwaldes.

Bekannte Erhebungen sind der Ebschloh (684 m) im Nordwesten bei Erndtebrück, der Bärenkopf (680 m) im Nordosten - beide an der Rhein-Weser-Wasserscheide - sowie der Große Ahlertsberg (645 m) im Süden, südwestlich von Bad Laasphe.

Sackpfeife

Das Gebiet um die 674 m hohe Sackpfeife liegt fast ausschließlich in Hessen. Durch die Flüsse Lahn (bei Biedenkopf, im Süden) und Eder (bei Hatzfeld, im Norden), auf deren Wasserscheide es liegt, wird es vergleichsweise scharf abgegrenzt, während der Übergang nach Westen ins Wittgensteiner Bergland am Bärenkopf vergleichsweise fließend verläuft.

Östlich und südöstlich schließen sich die Sackpfeifen-Vorhöhen an, nördlich das Hatzfelder Ederbergland - beides Teile des Ostsauerländer Gebirgsrandes. Dem gegenüber gehören das Obere Lahntal und der sich südlich anschließende Breidenbacher Grund zum Gladenbacher Bergland.

Orke-Oberlauf

Unmittelbar östlich an das Asten-Massiv und nordöstlich an das der Ziegenhelle schließt sich ein sehr reliefreiches Bergland an, das durch den Oberlauf der Orke in Nordwest-Südost-Richtung geteilt wird und nach Osten relativ schroff abflacht. Der Süden wird vom 757 m hohen, kantig-kuppigen Bollerberg, der Norden vom sehr breiten Gipfel des 792 m hohen Reetsberges und dem nördlich angrenzenden Schlossberg (790 m) geprägt.

Östlich bis südöstlich flachen die Höhen stark zur Medebacher Bucht hin ab, während in nordöstliche Richtungen die Abflachung zum Vorupländer Rücken hin etwas sanfter vonstatten geht. Beide Landschaften zählen zum Ostsauerländer Gebirgsrand.

Upland

Das naturräumliche Upland weicht in seinen Grenzen deutlich vom historischen Upland ab und enthält insbesondere nicht dessen höchste Erhebungen, welche dem Langenberg und somit dem Winterberger Hochland zugerechnet werden.

Das sowohl touristisch als auch per Ackerbau und Grünland stark landwirtschaftlich genutzte Upland zweigt nach Nordosten vom Langenberg-Massiv ab, in dessen Nähe auch die höchsten Höhen erreicht werden (z. B. im Süden die 774 m hohe Kahle Pön).

Von der Pön aus zieht sich der Vorupländer Rücken weit bis zum 635 m hohen Widdehagen nach Nordosten, der den Ostsauerländer Gebirgsrand in das Grafschafter Bergland (südlich) und die Adorfer Bucht (nördlich) zerschneidet.

Den Nordwesten des Upland nimmt das Innere Upland mit der 726 m hohen Sähre ein, das nach Nordwesten ins Hochsauerländer Schluchtgebirge (s.u.) übergeht.

Hochsauerländer Schluchtgebirge

Unmittelbar nördlich des naturräumlichen Upland liegt, immer noch auf hessischem Boden, der 738 m hohe Dommel. Nordöstlich dieses Berges beginnt die Grenze zweier Teile des Ostsauerländer Gebirgsrandes, nämlich der Adorfer Bucht und des sich nördlich anschließenden Diemel-Berglandes. Auf dieser Grenze liegt, unweit des Dommel, der Diemelsee.

Westlich des Dommel und durch zwei Flusstäler von ihm getrennt zieht sich der Höhenzug Treis (Dreis) nach Südwesten bis in die Nähe des Langenberg-Massivs, wo er am Hohen Eimberg 806 m erreicht. Unmittelbar westlich hiervon wiederum zieht sich, ausgehend vom 805 m hohen Hoppernkopf an der südlichen Nahtstelle zum Langenberg-Massiv über den 726 m hohen Istenberg bis hin zum 669 m hohen Borberg östlich Olsbergs der Höhenzug des Schellhorn, über den auch die Rhein-Weser-Wasserscheide verläuft, gen Norden. Alle bisher genannten Teile des Schluchtgebirges werden dem Schellhorn- und Treiswald zugerechnet.

Weiter in west-südwestliche Richtungen schließen sich der Assinghauser Grund mit dem Tal der Ruhr und die schließlich die Ramsbecker Höhen an. Im Norden der durch in Süd-Nord-Richtung verlaufende Flusstäler tief zertalten Landschaft ragen die Gipfel von Heidkopf (715 m), Wiedegge (732 m), Stüppel (732 m), Bastenberg (745 m), Sternberg (692 m), Goldenem Strauch (645 m) und Lumberg (559 m) empor, an die sich nördlich die Sauerländer Senken (Haupteinheit 335) mit dem nunmehr nach Westen verlaufenden Tal der Ruhr anschließen.

Nach Süden werden die Ramsbecker Höhen durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Bödefelder Mulde deutlich vom Hunau-Massiv und damit von den Winterberger Hochflächen getrennt, westlich schließt sich das Westsauerländer Oberland (Haupteinheit 336) an.

Gewässer

Über den Hauptkamm des Rothaargebirges verläuft ein Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide. Diese verläuft im Bereich des Rothaargebirges von Brilon im Nordosten kommend zunächst nach Süden und, nach einem Südost-Schlenker südlich des Langenberges, schließlich über den Kahlen Asten bis ins östliche Siegerland in südwestliche Richtung. Im Wittgensteiner Land verläuft sie schließlich in östliche Richtung, um das Gebirge hinter der im nördlichen Hessischen Hinterland gelegenen Sackpfeife zu verlassen. (Für die genaue Abfolge der Erhebungen siehe hier!)

Die Wasserscheide bildet die Grenze zwischen den zum Einzugsgebiet der Weser gehörenden Flussgebiete von Diemel und Eder von denen der Ruhr, Sieg und Lahn, die zum Rhein hin entwässern.

Flussgebiet Diemel

Die Diemel entspringt zwischen der Kahlen Pön und dem Emmet. Sie fließt in nordöstliche Richtung ab und wird bei Helminghausen zum Diemelsee gestaut. Westlicher Zufluss des Sees ist die Itter, die am Hopperkopf entspringt. Nur rund 400 m nördlich entspringt die Hoppecke, die durch ein tief eingeschnittenes Tal nach Norden fließt bevor sie sich südlich von Brilon nach Osten wendet. In Einzugsbereich der Hoppecke befindet sich die Stauanlage Schmala.

Flussgebiet Eder

Die Eder entwässert das südöstlich des Hauptkamms gelegene Gebiet. Sie entspringt am Ederkopf, fließt zunächst nach Norden am Fuß des Rothaargebirges entlang. Ab Aue fließt sie windungsreich nach Osten. Ihr fließen zahlreiche Nebenflüsse vom Hauptkamm zu. Größere Nebenflüsse sind die Odeborn, die an der Südostflanke des Kahlen Asten entspringt und in südöstliche Richtung abfließt. Unweit von der Quelle der Odeborn entspringt die Sonneborn ein Quellfluss der Nuhne, der hauptsächlich nach Südosten abfließt. Die bei Küstelberg entspringende Orke fließt ebenfalls nach Südosten. Ihr fließt noch die Aar zu. Orke und Aar entwässern mit zahlreichen Nebenflüssen die Medebacher Bucht. Weitere nennenswerte Nebenflüsse sind Kappel und Elsoff.

Flussgebiet Ruhr

Die am Ruhrkopf entspringende Ruhr fließt westlich des nördlichen Hauptkamms nach Norden. Im Bereich des nördlichen Rothaargebirges münden die Hille, die kurz vor ihrer Mündung zum Hillestausee gestaut wird, die Neger und der Gierskoppbach. Die am Kahlen Asten entspringende Lenne gehört ebenfalls zu den Nebenflüssen der Ruhr und entwässert den im Nordwesten des Hauptkamms gelegenen Bereich. Sie fließt nach Westen. Vom Hauptkamm fließen ihr unter Anderem Latrop, Üntrop und Hundem zu.

Flussgebiet Sieg

Die Quelle der Sieg liegt am Aukopf, nur etwa 3,2 km südöstlich der Ederquelle in südlichen Rothaargebirge. Sie fließt in westliche Richtungen und nimmt dabei den Werthenbach, der unweit der Lahnquelle an der Stiegelburg entspringt. Bei Netphen mündet die Obernau, die im Oberlauf zur Obernautalsperre aufgestaut wird. Weitere Nebenflüsse sind Netphe, Dreisbach und Ferndorf. Die Breitenbachtalsperre liegt im oberen Bereich des Flussgebiets der Fernau.

Flussgebiet Lahn

Drei Kilometer südlich der Siegquelle entspringt die Lahn an der Ostflanke des Stiegelburg. Die Lahn fließt zunächst nach Nordosten, später windungsreich nach Osten und verlässt den Bereich des Rothaargebirges. Ihr fließen Ilse, Banfe und Dill zu. Letzte entspringt an der Haincher Höhe, etwa 6 km südwestlich der Lahnquelle am südlichen Ausklang des Rothaargebirges. Ihr fließt noch das Dietzhölze zu, das am Nordhöll (ebenfalls Haincher Höhe) entspringt.

Berge

Zu den bekanntesten (nicht aber unbedingt zu den höchsten) Bergen des Rothaargebirges, die zum Teil aus Porphyr bestehen, gehören inklusive aller „Achthunderter“ nach Höhe in Meter über Normalnull (NN) sortiert:

Für eine umfassendere Aufstellung mit diesen und weiteren Bergen im Rothaargebirge siehe die Liste der Berge des Rothaargebirges.

Orte

Im Rothaargebirge bzw. im Naturpark Rothaargebirge oder an deren Rändern befinden sich unter anderen diese Ortschaften
(in Klammern die Landkreise
in NRW - HSK=Hochsauerlandkreis, OE=Olpe, SI=Siegen-Wittgenstein
und Hessen - KB=Waldeck-Frankenberg, MR=Marburg-Biedenkopf):

Aktivitäten

Rothaargebirge: Skulptur Stein-Zeit-Mensch am Waldskulpturenweg bei Bad Berleburg-Kühhude

Durch das Rothaargebirge führen zahlreiche Wanderwege, unter anderen der Rothaarsteig, ein 154 km langer Höhenwanderweg, und der Waldskulpturenweg, an dem sich zahlreiche Kunstwerke und Skulpturen verschiedener Künstler befinden.

Jeweils im Oktober startet in Fleckenberg der Rothaarsteig-Marathon, bei dem die Läufer einen Höhenunterschied von 838 m zu bewältigen haben.

Im Winter locken zahlreiche Wintersportmöglichkeiten in das Gebirge. Entsprechende Möglichkeiten gibt es unter anderen im Postwiesen-Skigebiet (bei Neuastenberg) Skiliftkarussell Winterberg und in der Snow World Züschen.

Innerhalb oder am Rand des Rothaargebirges befinden sich die Freizeitparks Panorama-Park Sauerland und Fort Fun Abenteuerland.

Aktuelles

Auf etwa 4.300 Hektar sollen 2009 bis zu zwölf Wisente im Rothaargebirge ausgesiedelt werden. Nach Osten und Westen soll das Areal offengehalten werden, während im Norden eine Abgrenzung in Form eines virtuellen Zauns geplant ist. Im Süden besteht bereits ein Wildschutzzaun.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Naturräumliche Gliederung im Umweltatlas Hessen

Quellen

Weblinks


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