Züschen (Winterberg)

Züschen (Winterberg)
Züschen
Koordinaten: 51° 9′ N, 8° 34′ O51.15264558.5618664450Koordinaten: 51° 9′ 10″ N, 8° 33′ 43″ O
Höhe: 450–600 m ü. NN
Einwohner: 1.848 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 59955
Vorwahl: 02981
Straße in Züschen

Züschen ist ein Stadtteil von Winterberg im Hochsauerlandkreis.

Die durch den Wintersport bekannte Ortschaft hatte am 31. Dezember 2009 1848 Einwohner [1].

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Züschen liegt im nordöstlichen Rothaargebirge rund 7 km südöstlich von Winterberg und knapp 7 km nordwestlich von Hallenberg. Es breitet sich zwischen 450 und 600 m Höhe im Tal der Nuhne (ein Eder-Zufluss) aus, die in Züschen durch den Zusammenlauf von Sonneborn und Ahre entsteht. Durch den Ort verläuft die B 236.

Geschichte

Das Dorf Züschen entstand wie viele sauerländische Dörfer vermutlich im 9. Jahrhundert. Die soweit bekannt erste nachweisliche urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1243. Von 1353 bis 1574 lässt sich im Bereich von Züschen die Freigrafschaft Züschenau nachweisen. Dessen Vorsitz hatte ein Freigraf. Das Gericht tagte am Freistuhl Siebenahorn. Heutige Flurnamen wie Freier Stuhl oder Böses Holz zeugen noch heute von der damaligen Gerichtsstätte. Hingegen verweisen Namen wie Zwistberg (Streitberg) auf die ehemals umstrittene Grenze zur Grafschaft Wittgenstein.

Von 1855 bis 1857 wurde auf der Ebenau die katholische Kirche Sankt Johannes Baptist neu errichtet. Das wohl älteste Haus im Ort, das Haus Schniedes, wurde 1921 abgerissen. Neben dem Museum Borg's Scheune wurde 1989 ein mittelalterlicher Brunnen entdeckt.

Züschen war bis 1974 eine eigenständige Gemeinde im Amt Hallenberg, bis es am 1. Januar 1975 zur Stadt Winterberg kam.[2] Der letzte Bürgermeister von Züschen war Karl-Josef Stockhausen. Im ehemaligen Rathaus von Züschen befinden sich nun das Touristikamt und das Haus des Gastes.

Ortsname

Der Ortsname Züschen leitet sich von dem Wort zwischen ab, weil das Dorf zwischen den Flüssen Sonneborn und Ahre erbaut wurde.

Wintersport

Nordöstlich der Ziegenhelle (815,5 m ü. NN) befindet sich das Wintersportgebiet Snow World Züschen, und nördlich des Hackelbergs (690 m) befinden sich zwei große und eine kleine Sprungschanze, die aber nicht mehr benutzt werden und außerdem total verwildert sind, so dass sie nur noch schwer zu entdecken sind. Der Bereich um die Schanze im „Täler“ wurde 2007 von Mitgliedern des Ski-Clubs wieder gerodet und diese wieder sichtbar gemacht.

Wirtschaft

In Züschen befindet sich eine Firma (Küster ACS GmbH), die unter anderem 70 % des weltweiten Bedarfs an Schiebedachzügen herstellt. Außerdem existieren im Dorf mehrere Geschäfte, eine Tankstelle sowie Hotels, Pensionen und Gastronomiebetriebe. Des Weiteren existiert eine Schreinerei und eine Spedition. Bis in die 1970er Jahre war die Ortschaft stark landwirtschaftlich geprägt. Der Fremdenverkehr im Winter hat mittlerweile eine bedeutende Form im Dorf bekommen. Auch gibt es in dem Ort zwei Sägewerke (Jola GmbH und Ante-Holz), von denen Ante-Holz eines der größten Sägewerkbetriebe Europas ist, das außer seinem Stammwerk in Bromskirchen auch Werke in Polen und Tschechien betreibt.

Beschreibung des Wappens

Auf dem Wappen von Züschen sind oben rechts und links zwei kleinere Wappen abgebildet. Das linke Wappen zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Hintergrund; außerdem ist in seiner rechten Hälfte ein rotes Schwert abgebildet. Das schwarze Kreuz ist das Wappen des ehemaligen Kurfürstentum Köln, zu dem Züschen jahrhundertelang als Teil des kurkölnischen Sauerlandes gehörte. Das rote Schwert erinnert an das Femegericht. Das rechte kleine Wappen ist das Wappen derer von Winter, ehemaliger Freigrafen von Züschen. Es ist in zwei Hälften aufgeteilt: In der linken Hälfte sehen wir drei schwarze Tränen, die für das damalige Kurköln stehen, die rechte Hälfte ist schwarz-gelb kariert (diese Farben stehen für Sachsen), da Züschen damals direkt auf der kurkölnisch-sächsischen Grenze lag, weshalb es auch Sonderrechte erhielt und eine neutrale und unabhängige freie Grafschaft (Freigrafschaft) bildete. Unter diesen beiden kleinen Wappen sehen wir die Pfarrkirche Sankt-Johannes-Baptist, welche das Haupt-Wahrzeichen von Züschen ist. Direkt unten links neben ihr sehen wir Borg´s Scheune, die ebenfalls ein Wahrzeichen von Züschen ist. Neben den beiden Gebäuden sehen wir links die Ahre und rechts den Sonneborn, die sich unten in der Mitte des Wappens unter einem roten Wasserrad (Wasserkraft hatte seit dem Mittelalter eine starke wirtschaftliche Bedeutung für Züschen) zur Nuhne vereinen. Der Hintergrund des Wappens ist dunkelgrün.[3]

Bei diesem Wappen handelt es sich um kein amtliches Wappen. [4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Borg's Scheune ist ein zweigeschossiges Fachwerkgiebelhaus aus dem 18. Jahrhundert. Als “Ort mit Geschichte und Gegenwart” dient es unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungen: Begegnungen der Dorfgemeinschaft, Kleinkunstveranstaltungen, Ausstellungen, Figurentheater und Autorenlesungen.[5]

Musik

  • Musikverein Züschen 1910 e.V.
  • Der Spielmannszug Züschen wurde 1906 gegründet.
  • Spielleute Federschrey -mittelalterliche Musikgruppe-

Vereine, Interessengruppen, Clubs

  • TUS Züschen 1931 e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Züschen
  • St. Hubertus-Schützenbruderschaft Züschen
  • Züscher Böllerrätze (Böllerschützen)
  • MGV „Sangesfreunde“ Züschen und seine gemischte Chorabteilung
  • BVB - Fanclub „HOLTEBÖCKE - ZÜSCHEN“
  • SGV, Sauerländischer Gebirgsverein, Abteilung Züschen
  • Kolpingsfamilie Züschen
  • Skiclub Züschen
  • Förderverein für Kultur, Denkmalpflege und Naturschutz in der Gemeinde Züschen e. V.
  • Züscher Landfrauen
  • Musikverein Züschen 1910

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stadt Winterberg: Fakten und Daten von Winterberg, abgerufen am 22. April 2010
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. CDU-Ortsverband Züschen; darin: Abbildung des Wappens von Züschen
  4. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986 ISBN 3-87793-017-4
  5. Borg's Scheune

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