- Zylinderbüro
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Ein Schreibtisch ist ein Möbelstück für Schreibarbeiten mit Schubladen und Fächern für die Aufbewahrung von Schreibutensilien, Papier oder Akten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schreibtische gibt es seit Ende des 17. Jahrhunderts. Vorläufer des Schreibtisches waren das tragbare Pultbureau und der Sekretär oder Schreibschrank. Zu den ältesten Beispielen gehören die Pultschreibtische mit einer Kommode als Unterbau und gelegentlich mit einem flachen Aufsatz ausgestattet. Zum Ende des 17. Jahrhunderts kam das Bureau plat auf, ein verhältnismäßig langer, eleganter Tisch mit drei flachen Schubladen direkt unter der Tischplatte. Ergänzt wurde dieser Schreibtisch durch einen danebenstehenden schmalen Schrank, dem Cartonniere.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert erschien das Zylinderbureau, dessen Fächer und Schübe sich hinter einem im Halb- oder Viertelkreis geführten Rollladen befanden. Das Zylinderbüro war nach 1760 eines der wichtigsten Möbel der Pariser Tischlerkunst. Gleichzeitig gab es aber auch schon die heutige Form, also den dreiteiligen Unterbau mit flachem Schubladenteil in der Mitte und den weiter nach unten reichenden seitlichen Fächern oder Schüben.
Wie der Sekretär so wurde auch der Schreibtisch mit dem ausgehenden 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem in Frankreich ein oft feminin wirkendes Luxusobjekt, bekannt als Bonheur du jour, und besser geeignet für das Boudoir als für die Bibliothek.
Im 21. Jahrhundert wurden aus Gründen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für im Berufsalltag genutzte Schreibtische zahlreiche Anforderungen hinsichtlich Größe, Verstellbarkeit in der Höhe, Art der Oberfläche definiert (so z. B. in der in der Bildschirmarbeitsverordnung aus dem Jahr 1996).
Andere als Schreibtisch geeignete Möbel
- In Privathaushalten wird oft der Küchen- oder Wohnzimmertisch als Schreibtisch benutzt.
- Der Schreibtisch in Form des Sekretärs kommt heute kaum noch vor.
- Stehpult oder Schreibpult, ein Tisch mit schräger Fläche der dem Lesen und Schreiben dient.
Trivia
Auf Schreibtischen von Schriftstellern finden sich oft Gegenstände, die sie zum Schreiben animieren. In manchen Biografien sind die Schreibtische der jeweiligen Schriftsteller abgebildet.
In Japan legen zum Beispiel manche Angestellte Wert darauf, am Ende eines Arbeitstages einen leeren Schreibtisch zu hinterlassen.
Literatur
- Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1973, ISBN ???, Band 21, S. 261.
- Renate Dolz: Möbel-Stilkunde. Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-13046-4.
Weblinks
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