Ägäische Inseln

Ägäische Inseln
Satellitenbild der Ägäis

Das Ägäische Meer oder die Ägäis (altgr. Αἰγαῖον πέλαγος aigaion pelagos, heute neugr. Αιγαίο Πέλαγος (n. sg.) Egeo pelagos, türkisch Ege Denizi), ist ein Nebenmeer des Mittelmeers.

Anrainerstaaten sind Griechenland und die Türkei. Die türkische Region Ege ist nach der Ägäis benannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ägäisches Meer

Die Ägäis ist das nordöstliche Nebenmeer des Mittelmeers. Im Westen und Norden wird es vom griechischen Festland und im Osten durch die kleinasiatische Küste der Türkei begrenzt. Der kretische Inselbogen mit den Inseln Kythira, Andikythira, Kreta, Kasos, Karpathos und Rhodos, der die Gebirgszüge der Peloponnes mit dem Taurusgebirge in der südwestlichen Türkei verbindet, bildet den südlichen Abschluss. Verdindung zum Mittelmeer bzw. im Südwesten zum Ionischen Meer besteht über sechs Meerengen

  • Straße von Rhodos (Στενό της Ρόδου), Breite 17 km, Tiefe 350 m
  • Straße von Karpathos (Στενό της Καρπάθου), Breite 43 km, Tiefe 850 m
  • Straße von Kasos (Στενό της Κάσου) Breite 67 km, Tiefe 1000 m
  • Straße von Antikythira (Στενό των Αντικυθήρων), Breite 32 km, Tiefe 700 m
  • Straße von Kythira (Στενό των Κυθήρων), Breite 33 km, Tiefe 160 m
  • Straße von Elafonissos (Στενό της Ελαφόνησου), Breite 11 km, Tiefe 180 m

Im Nordosten besteht über die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus eine Verbindung zum Schwarzen Meer.

Die maximale Ausdehnung beträgt von Norden nach Süden etwa 650 km und von Westen nach Osten 390 km. Bei einer Fläche von etwa 240.000 km² liegt der Anteil des Schelfs bei 5 %.

Name und Mythologie

Der Name ist hergeleitet von Aigeus, einem mythischen König von Athen. Als sein Sohn Theseus nach Kreta zog, um Athen von dem schmählichen Tributlieferungen an Kreta (sieben Jünglinge und ebensoviele Jungfrauen) zu befreien, (siehe Minotauros), versprach Theseus seinem Vater, im Fall seines Erfolges bei seiner Rückkehr statt des üblichen schwarzen Segels, welches das Schiff führte, ein weißes aufzuziehen. Als der siegreiche Theseus sich der Küste von Attika näherte, vergaß er aber im Siegesrausch die Segel zu wechseln, und der Vater Aigeus stürzte sich beim Anblick des schwarzen Segels von den Klippen am Kap Sunion vor Gram ins Meer, das aus diesem Grund seinen Namen erhielt.

Geschichte

Die Ägäis gilt als Wiege zweier großer antiker Kulturen, der minoischen Kultur und der des antiken Griechenlands. Später herrschten in der Ägäis Perser, Römer, Byzantiner, Genuesen und Venezier sowie Osmanen.

Im Altertum waren die Ägäischen Inseln, unter denen Kreta, Euböa (Evia) und – mit einigem Abstand – Rhodos die größten sind, eine Quelle der kulturellen Entwicklung, man widmete sich besonders der Seefahrt, dem Handel und der Wissensvermittlung. Die Kombination verschiedener Kulturen der östlichen Mittelmeerregion wurde durch die geografischen Gegebenheiten begünstigt.

Wetter

Die Winde der Ägäis zeichnen sich durch Beständigkeit aus. Bei wolkenlosem Himmel wehen von Mai bis September oft stürmische nordöstliche sehr trockene und warme Winde, die nach der altgriechischen Bezeichnung Etesien genannt werden. Die Neugriechische Bezeichnung ist „Meltemi“ (μελτέμι), abgeleitet vom türkischen „Meltem“. Entsprechend wird diese Ausprägung des mediterranen Klimatyps als Etesienklima bezeichnet. Ursache für diese beständige Luftströmung sind das Azorenhoch und das über dem asiatischen Festland lagernde Hitzetief. Böen und Fallwinde treten besonders an der kleinasiatischen Küste auf. Der Nordwind der Ägäis ist als Boreas (griechisch βορηάς Vorias) bekannt. Im Norden der Ägäis sorgt der „Vardarīs“ genannte Wind für Kaltlufteinbrüche, die derart intensiv sein können, dass Teile der flachen Bucht von Thessaloniki gefrieren.

Geografie

Inseln

Die Ägäischen Inseln werden üblicherweise in sieben Gruppen eingeteilt (Die große Insel Evia oder Euböa wird keiner dieser Gruppen zugerechnet):

Nur die beiden nordägäischen Inseln Gökçeada (griechisch Ἴμβρος, Ímbros) und Bozcaada (griechisch Τένεδος, Ténedos) gehören politisch zur Türkei, von einigen weiteren, direkt vor der türkischen Küste gelegenen Eilanden abgesehen, gehören alle übrigen Inseln zu Griechenland.

Flüsse

An der ägäischen Ostküste am türkischen Festland münden einige der größten Zuflüsse der Ägäis, darunter der Große Mäander und der Kleine Mäander. Weitere größere Flüsse fließen der Ägäis aus Nordgriechenland zu, darunter Aliakmonas, Vardar, Struma, Nestos und Mariza.

Siehe auch

39.25944444444424.95257Koordinaten: 39° 15′ 34″ N, 24° 57′ 9″ O


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