Österreichische Hoteliervereinigung

Österreichische Hoteliervereinigung
Logo der ÖHV

Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) ist ein Verein und vertritt seit 57 Jahren die Interessen von derzeit rund 1.200 Hotelbetrieben der Stadt-, Ferien- und Konzernhotellerie. Eine Mitgliedschaft erfolgt auf freiwilliger Basis.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 31. Mai 1953 fand in Innsbruck unter dem Vorsitz des Wiener Hoteliers Leopold Nedomansky die Gründungsversammlung der Österreichischen Hoteliervereinigung statt. Sie hatte eine lange Vorgeschichte: Bereits 1902 entstand die „Vereinigung Wiener Hotelbesitzer“, die 1938 ihre Tätigkeit einstellen musste, sie aber sofort nach Kriegsende 1945 wieder aufnahm. Es zeigte sich sehr bald, dass eine österreichweite Organisation notwendig war, wenn das damals primäre Ziel erreicht werden sollte, nämlich die internationale Positionierung für einen qualitätsvollen Österreichtourismus. Überlegungen, innerhalb der Kammerorganisation eine eigene Berufsgruppe „Internationales Beherbergungsgewerbe“ zu bilden, konnte nicht realisiert werden. Daher verwandelte sich der Wiener Hotelbesitzerverein 1951 in die Vereinigung österreichischer Hoteliers mit dem Ziel, in allen Bundesländern Mitglieder zu gewinnen. Mit der Neugründung der ÖHV zwei Jahre später fand der Erfolg dieser Bemühungen seine Bestätigung.

Aufgaben

Die Zielrichtung der Tätigkeit des Vereines hat sich wesentlich erweitert. In den schwierigen Nachkriegsjahren standen die Beratung der Mitglieder bei der Planung und Durchführung betriebswirtschaftlicher und betriebstechnischer Maßnahmen sowie die Unterstützung der Werbung im Vordergrund, heute geht es darüber hinaus im Sinne einer aktiven Interessenvertretung in der Politik und in der Öffentlichkeit primär durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Lobbying um die Mitgestaltung der Rahmenbedingungen für den Tourismus, um die Beobachtung und Bewertung von Entwicklungstrends und um die Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen, auch im internationalen Bereich. 1991 erhielt die ÖHV die Kollektivvertragsfähigkeit (Kollektivvertrag) zugesprochen.

Die Serviceleistungen der ÖHV- welche hauptsächlich von der 1998 gegründeten Tochtergesellschaft ÖHV Touristik Service GmbH abgewickelt werden - sind grundsätzlich auf Kostensenkung in den Betrieben und der Fortbildung der Unternehmer und der Mitarbeiter ausgerichtet.

Mitglieder

Mit rund 150.000 Betten – das entspricht zwei Drittel der Kapazität in der 4- bis 5-Sterne-Superior-Hotellerie – und mehr als 30.000 Mitarbeitern erwirtschaften die ÖHV-Mitglieder einen Logisumsatz von ca. 900 Mio. Euro. Die ÖHV-Mitgliedsbetriebe nutzen in der ÖHV operative Dienstleistungen in Marketing und Weiterbildung genauso wie ihren Vorsprung durch Innovation und Vernetzung. Bei den zahlreichen Veranstaltungen treffen die Mitglieder auf Partner und Experten, allen voran bei dem als Branchentreff etablierten jährlichen ÖHV-Hotelierkongress, der auf eine lange Geschichte zurückblicken kann: 1966 übersiedelte das ÖHV–Winterarbeitsseminar, das erstmals 1959 in Bad Gastein stattfand, auf den Arlberg und war bis 1991 als „Zürser Woche“ eine legendäre Branchenveranstaltung. Besonders wichtig ist der ÖHV dabei die Beteiligung aller Generationen. Die ÖHV ist in Landesgruppen organisiert und wird in den Bundesländern durch einen ÖHV-Landesvorstand, wie die Präsidenten ehrenamtlich agierende Funktionäre, repräsentiert.

Präsidenten und Generalsekretär der ÖHV

Sepp Schellhorn und Peter Peer

Seit dem 13. Jänner 2003 repräsentiert erstmals ein Präsidenten-Duo die ÖHV. Verantwortlich für die Konzern- und Stadthotellerie ist Peter Peer, Director of Operations Accor Hospitality. Verantwortlich für die Privat- und Ferienhotellerie ist Sepp Schellhorn, Geschäftsführer der Josef Schellhorn KG.

Präsidenten-Chronologie:

Mag. Helmut Peter, Romantikhotel "Im Weissen Rössl", St. Wolfgang (1993-2003); KR Günther Ronacher, Thermenhotel das Ronacher, Bad Kleinkirchheim (1987-1993); KR Wolfgang Zorn, Gartenhotel Tümmlerhof, Seefeld (1981-1987); KR Ernst Skardarasy, Hotel Zürserhof, Zürs (1964-1981); Harriet Gräfin Walderdorff, Hotel Goldener Hirsch, Salzburg (1963-1964); KR Josef Fuchs, Golfhotel Iglerhof, Igls (1962-1963); Eduard Josef von Metzger, Südbahnhotel Semmering, Semmering (1957-1962); Gründerpräsident KR Leopold Nedomansky, Hotel Erzherzog Rainer, Wien (1953-1957)

Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung ist seit 2004 Thomas Reisenzahn; in dieser Funktion leitet und führt er die Geschäfte der ÖHV und hat Verantwortung über und für sämtliche damit verbundene Aufgaben. Schon 2001 übernahm er die Geschäftsführung der ÖHV Touristik Service GmbH.

Positionen

Die ÖHV schlägt vor, Erleichterungen bei Visabestimmungen zu schaffen und regt als Ziel ein gemeinsames EU-Visabüro an [1]

Ein Präsident der Österreichische Hoteliervereinigung, Peter Peer, bezeichnete im September 2010 ein Erhöhung des Mindestlohns über 1180,50 Euro pro Monat hinaus als "nicht verkraftbar" [2].

Einzelnachweise

  1. [(http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/610932/Die-Einreise-nach-Europa-soll-einfacher-werden)„Die Einreise nach Europa soll einfacher werden“, Die Presse 16. November 2010]
  2. derstandard.at, 19. September 2010- Hoteliers mauern gegen Anhebung der Mindestlöhne

Weblinks


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