Österreichischer Naturschutzbund

Österreichischer Naturschutzbund
Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Geschichte, heutige Bedeutung --Matt314 18:26, 20. Jan 2006 (CET)

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Fischotter (Lutra lutra)

Der Naturschutzbund Österreich ist die älteste Naturschutzorganisation Österreichs. Seit seiner Gründung 1913 engagiert er sich für den Schutz und die Erhaltung der österreichischen Natur.

Der Naturschutzbund Österreich hat circa 80.000 Mitglieder in ganz Österreich, die in 9 Landesgruppen organisiert sind. Die Bundesgeschäftsstelle hat ihren Sitz in Salzburg, dort werden bundesweite Themen und Aktionen koordiniert.

Die Jugendorganisation des Naturschutzbundes ist die Österreichische Naturschutzjugend bzw. önj, die 1952 gegründet wurde.

Eine weitere Organisation unter dem Dach des Naturschutzbundes Österreich ist die ARGE Biogas. Sie versteht sich als überparteiliche, gemeinnützige Gruppe von Landwirten, Biogas-Fachexperten und engagierten Personen und hat sich zum Ziel gesetzt, Landwirte und politische Entscheidungsträger über Biogas zu informieren und sie für dessen intensive Nutzung zu gewinnen.

Das Wappentier des Naturschutzbundes Österreich ist der Fischotter.

Chronik

Am 1. Dezember 1913 gab der Verein für Landeskunde von NÖ. mit Günther Schlesinger erstmals die Blätter für Naturschutz und Naturkunde (später NATUR und Land) heraus - der Grundstein für den NATURSCHUTZBUND war gelegt. Damit erhielt der Natur- und Umweltschutz erstmals eine öffentliche Stimme.

Ein Jahr zuvor, 1912, gründete der Forstwissenschaftler Dr. Adolf Ritter von Guttenberg (1839-1917) den Österreichischen Verein Naturschutzpark. Er wurde am 4. Februar 1924 auf Beschluss der Generalversammlung in den Österreichischen NATURSCHUTZBUND umgewandelt. Grund war das Drängen einiger Kreise, die Tätigkeit auf alle Zweige des Naturschutzes zu erweitern. Bis dahin beschäftigte sich der Verein in erster Linie mit dem Heimatschutz und der Denkmalpflege.

Reg. Rat. Prof. Dr. Schlesinger, Konservator am NÖ. Landesmuseum und Obmann des Vereins Naturschutzpark, erreichte nach der Namensänderung, dass die Blätter auch an die Mitglieder des Österreichischen NATURSCHUTZBUNDES abgegeben werden konnten. Wie vernetzt damals die "Naturschutzszene" war, zeigt, dass die Blätter auch dem Österreichischen Lehrerverein für Naturkunde und der Fachstelle für Naturschutz als Mitteilungsorgan dienten. Erste gemeinsame Adresse der Blätter und des NATURSCHUTZBUNDES war die Herrengasse 9 in Wien I, der Abopreis betrug 1 Krone!

Ab Oktober 1946 erschienen sie unter dem neuen Namen NATUR und Land und waren offizielles Organ der österreichischen Naturschutzstellen. Von 1934-1938 gab der NATURSCHUTZBUND die Zeitschrift Hain sowie den Junghain für Kinder heraus.


(ÖNT: Österreichischer Naturschutztag; ÖNK: Österreichischer Naturschutzkurs)


1912 - Gründung des Österr. Vereins Naturschutzpark durch Adolf Ritter von Guttenberg

1913 - Am 1.12. erscheinen unter Günther Schlesinger erstmals die Blätter für Naturkunde und Naturschutz, Herausgeber ist der Verein für Landeskunde von NÖ. Schriftleiter bis 1944 ist Schlesinger

1914 - Fachstelle für Naturschutz wird gegründet

1921 - 200.000 Unterschriften werden an den Wiener Bgm. Karl Seitz zum Schutz des Wiener Wald- und Wiesengürtels übergeben

1923 - 1. Naturschutzkonferenz in Innsbruck

1924 - Verein Naturschutzpark wird in Österreichischer NATURSCHUTZBUND umbenannt, 1. Obmann: Dr. Schlesinger - 1. Landesnaturschutzgesetz in NÖ

1928 - Gründung der Landesgruppe Kärnten durch Dr. Viktor Paschinger

Bis 1935 entstehen in den Ländern Landesnaturschutzgesetze unter Mitwirkung des ÖNB

1934 - Schlesinger gründet den Verein Österreichische Gesellschaft für Naturschutz und Naturkunde ÖGN

1936 - Pachtung der 1. Salzlacke (über 200 ha) am Neusiedler See

1938 - Die ÖGN wird in Donauländische Gesellschaft für Naturschutz und Naturkunde umbenannt, die nun auch die Blätter herausgibt. Obmann Günther Schlesinger wird offiziell zum kommissarischen Leiter sämtlicher Naturschutzvereine Österreichs ernannt.

1944 - Im Oktober werden die Blätter für Naturkunde und Naturschutz eingestellt

1945 - Erste zarte Versuche im Juni d. J., den ÖNB wieder zu etablieren

1946 - Ab Oktober erscheinen die Blätter wieder, erstmals mit dem neuen Namen NATUR und Land, herausgegeben von der wiedererstandenen ÖGN. Viele Ausgaben verbrannten während der Bombenangriffe, deshalb der Aufruf an die Leser, alte Exemplare zu sammeln. Der aus dem Krieg heimgekehrte Augustin Meisinger, ehemaliger engster Mitarbeiter Schlesingers, wird zur "Seele" des Vereins.

1947 - Ab Oktober parallele Nennung der Namen Österreichischer NATURSCHUTZBUND und ÖGN. - Offizielle Zuerkennung des Österr. Bundeswappens - Schladminger Naturschutzkonferenz

1948 - Der ÖSTERREICHISCHER NATURSCHUTZBUND (ÖGN) bekommt ab Mai seinen Sitz am Naturhistorischen Museum Wien - Gründung der 1. ÖNB-Jugendgruppe in Steyr

1949 - Gründung des Instituts für Naturschutz und Landschaftspflege (INL) durch Prof. Dr. Lothar Machura und Prof. Dr. Gustav Wendelberger

1950 - Eröffnung der biologischen Station Neusiedler See

1951 - Rettung der Gamsgrube (eiszeitliche Reliktfauna und -flora) auf der Pasterze - 1. ÖNT in Krimml - Erster Grundkauf in NÖ. (Brunnlust)

1952 - Gründung der önj durch Eberhard Stüber - 120.000 Unterschriften gegen die Ableitung der Krimmler Wasserfälle. Sie bleiben erhalten. - Weiterer Ankauf von Salzlacken am Neusiedler See - Mitbegründung der CIPRA (Intern. Alpenschutzkommission)

1954 - 2. ÖNT: Wasser (Lebensraum, Wasserbau etc.)

1957 - Konstituierung der Landesgruppe Steiermark am 11. Mai

1958 - Schutz der Lobau: Aktion, um die damals fortschreitende Industrialisierung, u. a. den Bau einer ÖMV Raffinerie, zu verhindern

1959 - Föderalistische Aufgliederung des ÖNB in neun selbstständige Landesgruppen durch Dr. Curt Fossel - ÖNT: Steppennationalpark Neusiedler See - Einsatz für die Erhaltung der Wachau

1962 - Gründung des 1. Naturparks "Sparbach"

1964 - Erster Grundkauf in Kärnten - Bundesgeschäftsstelle übersiedelt von Wien nach Graz

1965 - Vergeblicher Kampf um das Maltatal ("Tal der stürzenden Wasser") als eines der ältesten Naturschutzgebiete Österreichs. Es wurde zerstört, 30 Wasserfälle versiegten.

1966 - Erfolg: Rettung der Tormäuer, einer Schluchtstrecke der NÖ. Erlauf

1970 - 1. Europäisches Naturschutzsymposium in Innsbruck - Eröffnung der Astenschmiede in Rauris - Gründung der Naturschutzakademie des NATURSCHUTZBUNDES. Als wissenschaftlicher Verein unter dem Namen "Naturschutzzentrum" eingetragen. Ziel ist es, eine Verbindung zwischen Forschung, Praxis und Lehre herzustellen.

1971 - 200.000 Unterschriften gegen eine Brücke über den Neusiedler See - Erfolg!

1972 - Bundesgeschäftsstelle von Graz nach Salzburg

1973/74 - ÖNTe zum Thema Ökologie und Energiewirtschaft / Energiepolitik

1975 - 23. ÖNT: Neue Ziele des Wachstums

1976 - 24. ÖNT: Der ländliche Raum - Lebensgrundlage der Industriegesellschaft, dazu Villacher Manifest - Curt Fossel, Obmann des ÖNB-Steiermark, verlegt als CIPRA-Präsident (1976-1983) deren Sitz nach Graz.

1977 - 25. ÖNT: Belastungsgrenzen unserer Gesellschaft

1978 - Massive Proteste gegen die Errichtung von Zwentendorf - Wiedereinbürgerung des Luchses auf der Turracher Höhe - 26. ÖNT: Nationalpark Neusiedler See, dazu Mattersburger Manifest

1979 - 2. Europ. Naturschutzsymposium zur Errichtung eines Nationalparks Neusiedler See - 27. ÖNT: Bauen in der Landschaft

1980 - 28. ÖNT: Sport und Naturschutz - Der ÖNB veranlasst das Anlegen des Naturlehrweges Rauriser Urwald durch den Lenzinger Lehrer Rupert Resch, Eröffnung durch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger

1981 - NP Hohe Tauern / Kärntner Anteil wird geschaffen - 29. ÖNT: Muss Sport Natur zerstören?

1982 - Resolution zur Erhaltung des Umbaltales - Erfolgreicher Kampf gegen Großkraftwerke im Oberpinzgau und in Osttirol - Pflanzung von 21.000 Sträuchern in Wienerherberg auf Agrarflächen (ÖNB, NÖ. Jagdverband, Land NÖ.)

1984 - NP Hohe Tauern / Salzburger Anteil wird geschaffen - Aktivitäten gegen den KW-Bau in Hainburg. - Erfolgreicher Abwehrkampf gegen das KW im Reichraminger Hintergebirge, damit ist der Weg zum NP Kalkalpen geebnet. - 31. ÖNT Hat unser Wald noch eine Chance?

1985 - 32. ÖNT in Linz: Hainburg - ein Neubeginn

1986 - Massive Proteste gegen die Plutonium-Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf in Bayern - Initiative zur Gründung der Salzburger Plattform gegen WAA (heute PLAGE)

1987 - Schaffung der ersten Landesumweltanwaltschaften in Salzburg (Leiter Eberhard Stüber) und NÖ - Steinhuhnforschung in Kärnten - NL-Schwerpunktheft Natur an der Bahn

1988 - 34. ÖNT in Wien: Die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung

1990 - Fischotter-Symbol wird neues Logo - 35. ÖNT in Güssing: Fließgewässer als Lebensadern der Landschaft - Grundlagenschaffung zum zwischenstaatlichen NP Thayatal

1991 - Österr. Symposium für Solararchitektur - Gründung der Arge Biogas

1992 - 36. ÖNT in Uttendorf/Sbg.: Nationalparkregion - ein Vorbild für Europa, dazu Manifest - 15. ÖNK: Europa und Ökologie - NL-Schwerpunktheft Hecken für die Vielfalt

1993 - 16. ÖNK: Klimaschutz - im Treibhaus schöner Worte - 80 Jahre ÖNB: Feier im Wiener Rathaus - 1. Salzburger Umweltfilmtage werden durchgeführt

1994 - Kritische Stellungnahme zum künftigen EU-Beitritt Österreichs - 17. ÖNK: Ökonomie-Ökologie - Ökologische Wirtschaftssteuerung im praktischen Test - Tagung "Die Zukunft der regionalen Energieversorgung" (Bürgermeistertagung) - Mitveranstalter der Reihe "Lebensmittel" - Luchsgipfel in Salzburg - Erstmals Herausgabe der Informationsfalter Natur aktuell

1995 - 18. ÖNK: Trink-Wasser - Widerstand des ÖNB und der önj gegen den Kraftwerksbau bei Lambach/OÖ - NL-Schwerpunkthefte (K)Ein Platz in Österreich? über Säugetiere, die der Mensch fast bzw. bereits ausgerottet hat und Unser Wald

1996 - 19. ÖNK Genethik - Videoproduktion "Ökoland Österreich" - 39. ÖNT: Jahr der Nationalparke - Eröffnung des NP Donau-Auen: Erfolg jahrzehntelanger Bemühungen - Widerstand gegen den Kraftwerksbau im Rannatal/Mühlviertel - ÖNB und önj unterstützen die Bürgerintitiative Traun gegen den Kraftwerksbau bei Lambach. Ohne Erfolg.

1997 - Eröffnung des NP Kalkalpen: Erfolg jahrzehntelanger Bemühungen - Tagung Alte Haustierrassen, dazu NL-Schwerpunktheft - 20. ÖNK: Natur schützen ist Kulturlandschaft bewahren

1998 - Beginn österreichweiter Kampagnen - Heckenaktion - 21. ÖNK: Grenzenloser Naturschutz? - 40. ÖNT: Natur schützen - Kulturlandschaft bewahren - NL-Schwerpunkthefte Hecken und Tiroler Lechtal

1999 - Großes Heckenfest in Ort/Traunsee; Erfolg: 650 km neue Hecken für Österreich

2000 - Aktion Baumpension - Alte Bäume-Lebensräume: 209.000 ha Baumpensionsfläche geschaffen - 22. ÖNK: Alte Bäume - neue Wälder - Eröffnung des NP Thayatal: Erfolg jahrzehntelanger Bemühungen - Tagung Natur und Religion: Die Rolle der Religionen angesichts globalisierter Zerstörung - 41. ÖNT: Drei Täler geben Antwort - Strategien für einen Tourismus mit Zukunft im Alpenraum - NL-Schwerpunkthefte Alte Bäume-Lebensräume, Scherenritter - Flusskrebse und ihre Gefährdung

2001 - Baumpensions-Fest - Beginn der Kampagne WasSerleben - 23. ÖNK: Von der Quelljungfer bis zum Frauennerfling - Fest: 10 Jahre Arge Biogas - Ende des Jahres Umzug der Bundesgeschäftsstelle, der Landesgruppe Salzburg und der Redaktion NATUR und Land in ein neues Büro in Salzburg - NL-Schwerpunkthefte Moore mit einer Bestandsaufnahme der Grundstücke von ÖNB und önj sowie Fischotter - Jäger oder Gejagter?

2002-2004 - Kampagne WasSerleben mit Wettbewerb: 234 Projekte werden eingereicht - Eröffnung des NP Gesäuse und - Lafnitztal wird Ramsargebiet: Erfolg jahrzehntelanger Bemühungen - 42. ÖNT in der Astenschmiede: 50-Jahre önj - Einsatz zur Erhaltung der Isel als letzten unberührten Gletscherfluss der Alpen - NL- Schwerpunkthefte 50-Jahre önj, Erneuerbare Energieträger und Fische - Bewohner einer fremden Welt - WasSerleben-Fest in Hellbrunn mit Vergabe der WasSerleben-Preise und WasSerfestschrift - Fest zum 90-Jahr-Jubiläum - Plakatserie über Vorzeigeprojekte im Feuchtgebietsschutz - NL- Schwerpunkthefte (Trink)Wasser und 90 Jahre NATURSCHUTZBUND

2004-2006 - Kampagne "Natur findet Stadt" - Fachtagung "Grün Stadt Grau" - Art des Monats - Naturtagebuch online - Gemeindewettbewerb "Natur vor der Haustür" - Fotowettbewerb "Natur belebt"

2006 - Naturbeobachtung mit Schülern - Einrichtung der Online-Plattform naturbeobachtung.at

2006-2008 - Kampagne "überLEBEN" zum Artenschutz - 111 Arten - 1. Artenschutz-Kongress im Juni 2007 - Initiierung des Artenschutz-Paktes: Vertreter von Lebensministerium, Forstwirtschaft, Jägerschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft, Kirche, Gemeinden, Wasserwirtschaft und Tourismus machen konkrete Zusagen, was sie für den Artenschutz bis 2010 tun werden. - Erarbeitung von Strategien für den Artenschutz - Ausbau der online-Plattform naturbeobachtung.at

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