Čeněk von Wartenberg

Čeněk von Wartenberg

Vinzenz von Wartenberg (auch Vinzenz der Jüngere von Wartenberg, tschechisch Čeněk z Vartemberka; † 17. September 1425 in Jitschin), war Oberstburggraf von Böhmen.

Leben

Vinzenz von Wartenberg entstammte dem gleichnamigen Adelsgeschlecht Wartenberg. 1408-1414 war er Mundschenk am Hof des böhmischen Königs Wenzel und anschließend Oberstburggraf von Böhmen. Nach dem Tod des Herzogs Heinrich III. von Rosenberg 1412 übernahm er bis 1420 die Vormundschaft über dessen noch nicht volljährigen Sohn Ulrich II. von Rosenberg.

Vinzenz von Wartenberg gehörte zunächst zu den Vertretern des böhmischen Adels, die sich zur Lehre des Reformers Jan Hus bekannten. 1415 initiierte er die Protestnote, mit der die Verbrennung des Reformers angeprangert wurde. Zu Beginn der Hussitenkriege stand er an der Spitze der Kalixtiner, einer gemäßigten Strömung der Hussiten, wechselte aber angesichts der Grausamkeiten der radikalen Taboriten bereits im Mai/Juni 1420 auf die Seite von König Sigismund.

Nach dem Tod von Wenzel IV. unterstützte er dessen Witwe Königin Sophie von Bayern. 1420 unterschrieb er ein Manifest gegen die Krönung des Kaisers Sigismund. Er besetzte die Prager Burg, übergab diese, nachdem Sigismund seine Ländereien plündern ließ, Anfang Mai an den königlichen Heeresführer Wilhelm von Hasenburg und Wenzel von Dauba. Nachdem die Versammlung von Tschaslau Sigismund die Krone erneut verweigerte, gehörte Vinzenz der provisorischen Regentschaft an. 1421 verkündete Sigismund einen Kreuzzug gegen Böhmen und Vinzenz ergab sich ihm erneut. Anschließend kämpfte er an der Seite der Sigismunds gegen die Hussiten und wurde im April 1423 von Jan Žižka in der Schlacht bei Horschitz vernichtend geschlagen. 1425 nahm er nochmals mit Prager Vertretern an Verhandlungen mit Sigismund in Brünn teil, starb jedoch kurze Zeit darauf an Pest. Verheiratet war er mit Katharina von Landstein (Kateřina z Landštejna)[1].

Einzelnachweise

  1. František Teplý: Dějiny města Jindřichova Hradce. Dílu I. svazek 1., Jindřichův Hradec 1927, S. 158

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