Von Wartenberg

Von Wartenberg

Die Herren von Wartenberg waren ein böhmisches Adelsgeschlecht, das 1758 erlosch. Nach dem Aussterben der Wartenberger übernahmen die Grafen von Waldstein den Titel als Grafen von Waldstein-Wartenberg.

Geschichte

Die Adelsfamilie von Wartenberg entstammte dem Geschlecht der Markwartinger. Diese erbauten im 13. Jahrhundert die Rollburg beim nordböhmischen Ort Wartenberg am Rollberg, nach der sich der Zweig „von Wartenberg“ benannte.

Der Prager Prager Burggraf Beneš von Wartenberg erhielt als erster das Wappen der Wartenberger. Auf seine Söhne gehen vier Linien des Geschlechts zurück.

  • Die „Wartenberg auf Kumburg“ (Kumburští z Vartenberka) nannten sich nach der Burg Kumburk bei Nová Paka. Sie starben Anfang des 15. Jahrhunderts aus.
  • Die „Wartenberg auf Kost“ (Kostští z Vartenberka) gehen auf einen Beneš zurück, der Mitte des 14. Jahrhunderts die Burg Kost erbaute. Dessen Söhne nahmen führende Stellungen unter Karl IV. und Wenzel IV. ein. Ihnen gehörten noch Ländereien bei Schloss Žleby, Rohozec, Zbiroh u. a. Diese Linie starb ebenfalls Anfang des 15. Jahrhunderts aus.
  • Den „Wartenberg auf Veseli“ (Veselští z Vartenberka) gehörten Vysoké Veselí, Veliš, Jičín, Bydžov sowie weitere Ländereien. Der Oberstlandkämmerer Vinzenz von Wartenberg (Čeněk) erbaute in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Burg Trosky. Sein Sohn Čeněk der Jüngere, war von 1408 bis 1414 Mundschenk bei Hofe, danach Oberstburggraf und von 1413 bis 1420 auch Vormund des Ulrich II. von Rosenberg. Zu Beginn der Hussitenbewegung stand er auf der Seite der Reformation, wurde aber der sinnlosen Plünderungen von Burgen und Klöstern überdrüssig und schloss sich 1420 dem Kaiser Sigismund an. 1423 wurde er von Jan Žižka bei Hořice vernichtend geschlagen. Er starb 1424.
  • Die Linie der „Wartenberg auf Tetschen“ bestand am längsten. Johann besaß im 13. Jahrhundert Wartenberg am Rollberg und Roll. 1305 erhielt er mit seinen Brüdern Tetschen, wo die Familie bis 1511 ihren Sitz nahm. Die Mitglieder bekleideten das vererbbare Amt des Oberstmundschenks am Prager Königshof und waren vielfach in führenden Stellungen für den König und die Stände tätig. Johann Georg wurde nach der Schlacht am Weißen Berg von Kaiser Ferdinand II. enteignet. Er starb als letztes Mitglied dieses Familienzweigs 1631 im sächsischen Exil.

Siehe auch


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