Łuty

Łuty
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lauta
Lauta
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lauta hervorgehoben
51.46138888888914.099166666667123Koordinaten: 51° 28′ N, 14° 6′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Dresden
Landkreis: Bautzen
Höhe: 123 m ü. NN
Fläche: 41,87 km²
Einwohner: 9702 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 232 Einwohner je km²
Postleitzahl: 02991
Vorwahl: 035722
Kfz-Kennzeichen: BZ
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 310
Stadtgliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der Stadtverwaltung: Karl-Liebknecht-Str. 18
02991 Lauta
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hellfried Ruhland (Freie Wähler)
Lage der Stadt Lauta im Landkreis Bautzen
Karte

Lauta, sorbisch Łuty, ist eine Kleinstadt im Norden des sächsischen Landkreises Bautzen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Das Gemeindegebiet befindet sich am südlichen Rand des Lausitzer Seenlandes, südlich der Schwarzen Elster. Die Stadt grenzt im Westen an die Ortsteile Großkoschen und Hosena der brandenburgischen Stadt Senftenberg, deren Stadtzentrum etwa 15 Kilometer entfernt liegt. In östlicher Richtung liegt, ebenfalls rund 15 Kilometer entfernt, Hoyerswerda. Der Erikasee befindet sich im Gemeindegebiet, der Senftenberger See etwas westlich davon. Lauta ist die einzige sächsische Stadt in der Niederlausitz.[2]

Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraße 96 und die Bahnstrecke Hoyerswerda–Ruhland–Dresden/Leipzig.

Geschichte

Das Dorf Lauta wurde im Jahr 1374 als Luthe erstmals urkundlich in einem Zinsbrief des Klosters St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau erwähnt.[2] Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1652 wieder aufgebaut.

Bekannt wurde Lauta vor allem durch das Lautawerk der Vereinigten Aluminiumwerke A.G., eine im Ersten Weltkrieg gebaute Aluminiumhütte, auf die wiederum der Produktname Lautal (Kunstwort) zurückgeht. Mit dem Bau der Aluminiumhütte erfolgt der Aufbau einer gleichnamigen Barackensiedlung östlich des Dorfes. Massive Wohnungen für Arbeiter entstanden 1918 durch den Aufbau der nördlich des Werks gelegenen Gartenstadt Lauta-Nord. 1928 entstand die Gartenstadt Erika aus Entwürfen des Architekten Ewald Kleffel.

Die für das Bauhaus in Dessau verwendeten Aluminium-Beschläge (Türgriffe etc.) der Marke BALUMIN (Al) der Firma Batz & Co kamen aus dem Aluminiumwerk und waren eine im Lautawerk unter der Bezeichnung G54 gefertigten Legierung. 1943 erfolgte der Bau des Bahnhofs für das Lautawerk. Im Zweiten Weltkrieg waren im Lautawerk 4000 osteuropäische Zwangsarbeiter, insbesondere Juden, eines nahegelegenen Zwangsarbeiterlagers eingesetzt. Außerdem bestand ein Außenlager des KZ Auschwitz. Die unsäglichen Lebensbedingungen forderten viele Todesopfer.

Aluminiumwerk "Albert Zimmermann" Lauta (1989)

Der Werkleiter des Volkseigenen Betriebes war von 1956 bis 1963 Alfred Götze.

1952 wurde das Dorf Lauta in den Ort Lautawerk eingemeindet, dabei übernahm die Gemeinde den Namen Lauta, während das Dorf den Namen Lauta-Dorf bekam. Die zum Kreis Hoyerswerda gehörende Gemeinde erhielt 1965 das Stadtrecht.

Auf dem alten Werksgelände entstand in einer Bauzeit von zwei Jahren (2002–2004) eine thermische Abfallbehandlungsanlage, die TA Lauta. Ein lokaler Bürgerentscheid hat sich gegen diese Anlage ausgesprochen.

Die Sanierung des Grundwassers der ökologischen Altlast in Lauta wurde abgeschlossen, die Reinigungsanlage für das Grundwasser wurde Ende Oktober 2007 abgeschaltet. Die Messwerte der letzten zwölf Wochen ergaben so geringe Schadstoffmengen, dass künftig das Grundwasser unbehandelt in das Gewässer geleitet werden kann [3].

Ortsgliederung

Ortsteile sind Lauta, Lauta-Dorf, Laubusch (seit dem 1. Januar 2001) sowie Leippe, Torno und Johannisthal (seit dem 1. Januar 2007). Die drei Ortsteile Leippe, Torno und Johannisthal waren als Ortschaft unter dem ehemaligen Gemeindenamen Leippe-Torno zusammengeschlossen.

Wahrzeichen: Wasserturm von Lauta

Gedenkstätten

  • Gedenktafel am Eingang zum Lautawerk Friedrich-Engels-Straße 1 und Gedenkstätte im Innern des Betriebes zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer Albert Zimmermann, der 1944 in Brandenburg-Görden ermordet wurde; Gedenktafel und Gedenkstätte verschwanden nach 1990
  • Grabstätten und Gedenkanlage auf dem Ortsfriedhof für 130 sowjetische Zwangsarbeiter, unter ihnen 18 Kinder zwischen acht und 14 Jahren, die Opfer von Zwangsarbeit wurden; sowie Gedenkstein für Zwangsarbeiter anderer Nationen

Sehenswürdigkeiten

  • Gartenstädte Lauta-Nord und Erika
  • Lausitzer Seenland
  • Wahrzeichen von Lauta ist der Wasserturm, der letzte Rest der Vereinigten Aluminium-Werke Lautawerk.
  • Stadtpark Lauta

Bildung

Die Stadt Lauta verfügt über zwei Grundschulen (davon eine in Laubusch) und eine Mittelschule.

Quellen

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. a b Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 6. September 2008
  3. Grundwassersanierung der ökologischen Altlast in Lauta steht vor dem Abschluss, auf www.umweltruf.de

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