ʿAlā'-ad-Dīn ʿAṭā-Malik Ibn-Muḥammad Ǧuwainī

ʿAlā'-ad-Dīn ʿAṭā-Malik Ibn-Muḥammad Ǧuwainī

Ala'iddin Ata-Malik Dschuwaini bzw. 'Ala ud-Dīn Atā-Mulk Ǧuwainī (persischعلاءالدين عطا ملك جويني‎‎; * 1226 in Juvain; † 5. März 1283) war ein persischer Historiker, der die berühmte Tarikh-i-Jahan Gusha ("Geschichte des Welteroberers") (abgeschlossen im Jahr 1259) schrieb.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde in Dschuvain geboren, einer Stadt in der Provinz Großchorasan, wozu der Norden von Afghanistan und die heutige Provinz von Chorasan im östlichen Iran gehörte.

Sein Großvater war der sahib-divan oder Finanzminister für den chorasmischen Shah Dschalal ad-Din. Dschuwainis Vater, Baha ad-Din, wurde ein sahib-divan unter Ugedei, dem Nachfolger von Dschingis Khan. Während der Abwesenheit seines unmittelbaren Vorgesetzten agierte Baha al-Din zudem als Stellvertreter des Emirs Arghun Agha.[1]

Dschuwaini selbst wurde ein wichtiger Beamter des Reiches. In seiner Jugendzeit hatte er zweimal die mongolische Hauptstadt Qara Qorum (Karakorum) besucht, er begann seine Geschichte der mongolischen Eroberungen bei solch einem Besuch (ca. 1252-53). Er war dabei, als der Ilchan Chülegü 1256 die Bergfestung Alamut einnahm, und war verantwortlich für die Rettung eines Teiles ihrer berühmten Bibliothek. Er hatte Chülegü während der Plünderung von Bagdad (1258) begleitet, und im nächsten Jahr wurde er durch ihn zum Gouverneur von Bagdad, Niedermesopotamien und von Chuzestan (Khusistan) ernannt. Gegen 1282 wohnte Juvaini einer mongolischen Kurultai (oder Versammlung) bei, die in den Ala-Taq Weidegebieten gehalten wurde, nordöstlich vom See Van. Er starb im darauffolgenden Jahr in Mughan oder Aran (Arran) in Aserbaidschan.

Dschuwainis einflussreicher Bruder Schams ad-Din, der als Finanzminister unter den Khanen Chülegü und Abaqa gedient hatte, war der Ehemann von Khoshak', der Tochter von Awak Zak'arean-Margrceli. Konsequenterweise hatte Dschuwaini sowohl durch seine eigene Arbeit als auch seine familiären Verbindungen Zugang zu vielen Informationen, die andere Historiker nicht erlangen konnten. Aus unbekannten Gründen endete das Geschichtswerk Dschuwainis über zwanzig Jahre vor dem Tod des Autors im Jahr 1260.

Anmerkungen

  1. Der Emir Arghun Agha verwaltete nach 1246 den mongolischen Teil Persiens (hauptsächlich Khorasan) bis hinein nach Georgien. Er war einer der wichtigsten Emire des Reiches. Einige Zeit nach der Errichtung des Ilchanats wurde er entmachtet und nach Khorasan abgeschoben (ca. 1262).


Literatur

  • Juvaini ('Ala-ad-Din 'Ata-Malik), ÜBersetzt von einem Text von Mirza Muhammad Qazvini durch John Andrew Boyle mit einem Vorwort von Steven Runciman: The History of the World Conqueror (2 Bände). Manchester: Manchester University Press 1958
  • Hugh Kennedy: Mongols, Huns, and Vikings. 2002.

Siehe auch

  • Liste von iranischen Gelehrten (engl.)

Weblinks


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