Α Carinae

Α Carinae

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Stern
Canopus (α Carinae)
Canopus (rechts) im Sternbild Schiffskiel
Canopus (rechts) im Sternbild Schiffskiel.
Beobachtungsdaten
Epoche: J2000.0
Sternbild Kiel des Schiffs
Rektaszension 6h 23m 57,1099s [1]
Deklination -52° 41′ 44,378″ [1]
Scheinbare Helligkeit −0,72m [2]
Typisierung
Spektralklasse F0 II [2]
U-B Farbindex 0,1 [2]
B-V Farbindex 0,15 [2]
Astrometrie
Parallaxe (10,43 ± 0,53) [3] mas
Entfernung  (312,72 ± 16) Lj
((95,88 ± 5) pc)
Absolute Helligkeit −5,6 mag
Physikalische Eigenschaften
Masse ~ 15 M 
Radius 71,4[4] R 
Leuchtkraft 13.800 L 
Oberflächentemperatur 7.500 K 
Rotationsdauer 135 Tage 
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnung α Carinae
Córdoba-Durchmusterung CD -52° 1541
Bright-Star-Katalog HR 2326
Henry-Draper-Katalog HD 45348
SAO-Katalog SAO 234480[1]
Tycho-Katalog TYC 8534-2277-1[2]
Weitere Bezeichnungen Suhail, Suhel, CPD -52° 914

Canopus (α Carinae) ist der hellste Stern im Sternbild Kiel des Schiffs. Er ist nach Sirius der zweithellste Stern am Nachthimmel, steht aber so weit südlich, dass er von Mitteleuropa aus nicht zu sehen ist. Lediglich vom südlichsten Teil Europas (Gibraltar, Malta, Kreta) aus kann er beobachtet werden. Aufgrund seiner Stellung nahe dem Südpol der Ekliptik dient er vielen Raumflugkörpern wegen seiner großen Helligkeit auch als Leitstern.

Inhaltsverzeichnis

Name

„Alpha Carinae“ ist eine Bezeichnung nach der Bayer-Klassifikation. Alpha (α) ist der erste Buchstabe des griechischen Alphabets, und Carinae (der Genitiv zu lat. Carina, der Schiffskiel) zeigt die Zugehörigkeit zum Sternbild Kiel des Schiffs an.

Benannt wurde Canopus nach einem Schiffssteuermann in Diensten des mythischen Königs Menelaos, siehe Kanopus (Ägyptische Mythologie). Die arabische Bezeichnungen Suhel bzw. Suhail (stattlich, leuchtend, prachtvoll, unbekümmert, an der Mühelosigkeit, ruhig) konnten sich nicht durchsetzen, sie sind daher weniger gebräuchlich, da andere Sterne wie Gamma Velorum oder Suhail ebenfalls diesen Namen tragen.

Physikalische Eigenschaften

Vor dem Start des Weltraumteleskops Hipparcos schwankten die Entfernungsmessungen für den Stern in einem weitem Bereich zwischen 96 und 1.200 Lichtjahren. Falls die Obergrenze korrekt gewesen wäre, so könnte Canopus einer der energiereichsten Sterne der Milchstraße sein. Mit Hilfe von Hipparcos wurde eine Entfernung von ca. 310 Lichtjahren mittels der Messung der Parallaxe bestimmt.[3]

Canopus, aufgenommen von der ISS-Expedition 6.

Die Schwierigkeiten bei der Messung rühren von seinen ungewöhnlichen Eigenschaften her: die Spektralklasse von Canopus lautet F0 II. Sterne dieser Klasse sind selten und nur in geringem Maße verstanden, da man nicht weiß, ob sie sich in der Entwicklung hin zu einem roten Riesen oder wieder davon weg zu einem anderen Stadium befinden.[5] Gerade dieser Umstand macht es schwer, die Entfernung aufgrund der Helligkeit intrinsisch abzuschätzen. Somit war die Parallaxenbestimmung mit Satellitenunterstützung der einzige Weg, den Abstand korrekt zu messen.

Canopus ist 14.000 mal leuchtstärker als die Sonne und der hellste Stern in einer Umgebung von 700 Lichtjahren. Am Nachthimmel wird er nur von Sirius an Helligkeit übertroffen, der aber lediglich 8,6 Lichtjahre entfernt ist. Sein Durchmesser konnte mittels optischer Interferometrie am Very Large Telescope der ESO zu 71,4 Sonnendurchmessern bestimmt werden; daraus ergibt sich eine Oberflächentemperatur von etwa 7500 K.[4] Wäre der Stern das Zentrum des Sonnensystems, so würde sein Radius mehr als drei Viertel des Abstands von Merkur zur Sonne betragen. Ein Planet, auf dem erdähnliche Temperatur- und Klimaverhältnisse herrschen, müsste einen dreimal so weiten Bahnradius um Canopus einnehmen wie Pluto um die Sonne.[5]

Canopus in der Literatur

In dem von Frank Herbert verfassten Science-Fiction-Romanzyklus Dune (dt. Der Wüstenplanet) ist Canopus der Zentralstern des Planeten Arrakis, auf dem der Hauptteil der Handlung spielt. In Friedrich Dürrenmatts Novelle "Der Auftrag" taucht der Stern Kanopus im 23 Kapitel als Hoffnungsträger der Protagonistin F. auf

Einzelnachweise

  1. a b Fricke, W., H. Schwan and T. Lederle, "Fifth Fundamental Catalogue (FK5), Part I. The Basic Fundamental Stars," Veroff. Astronomisches Recheninstitut, No. 32, Heidelberg, Germany, 1988, and Fricke, W., H. Schwan, and T.E. Corbin, "Fifth Fundamental Catalogue (FK5), Part II. The FK5 Extension," Veröff. Astronomisches Recheninstitut, No. 33, Heidelberg, Germany, 1991
  2. a b c d Hoffleit, D. and Warren, W.H. Jr., The Bright Star Catalogue, 5th Revised Edition, Version 2, 1994
  3. a b Datenbankeintrag für Canopus. SIMBAD, Centre de Données astronomiques de Strasbourg. Abgerufen am 5. Februar 2008.
  4. a b A. Domiciano de Souza et al: Diameter and photospheric structures of Canopus from AMBER/VLTI interferometry. In: Astronomy and Astrophysics. 489, 2008, S. L5-L8 (doi:10.1051/0004-6361:200810450). 
  5. a b Kaler, J.B.: The Hundred Greatest Stars, S. 37, Springer 2002, ISBN 0387954368


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