Daten des Sternbildes Löwe
Deutscher Name Löwe
Lateinischer Name Leo
Lateinischer Genitiv Leonis
Lateinische Abkürzung Leo
Lage Ekliptik
Rektaszension 9h 21m bis 11h 59m
Deklination +33° 00´bis -6° 40´
Fläche 947 Quadratgrad
Rang 12
Sichtbar auf Breitengraden 83° Nord bis 57° Süd
Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropa
Winter/Frühjahr
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
5
Hellster Stern,
Größe
Regulus (α Leonis),
1,36m
Meteorströme Delta-Leoniden,
Leoniden
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Kleiner Löwe
Krebs
Sextant
Becher
Jungfrau
Karte des Sternbildes Löwe. Die rote gestrichelte Linie stellt die Ekliptik dar

Der Löwe (lateinisch Leo, astronomisches Zeichen ♌) ist ein Sternbild der Ekliptik.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Löwe ist ein markantes Sternbild, das am Frühjahrshimmel leicht erkennbar ist. Die hellen Sterne und Denebola, Regulus, Algieba (γ) und δ Leonis bilden den Rumpf. Die Sterne ζ μ und ε Leonis stellen den Kopf dar. Diese gebogene Linie von Sternen wird mitunter auch als „Sichel“ bezeichnet.

Der Löwe enthält einige interessante und leicht zu beobachtende Doppelsterne. Unterhalb des Rumpfes findet man die bekannten Galaxien M 65 und M 66.

Durch den Löwen zieht sich die Ekliptik, daher wandern die Sonne, Mond und die Planeten durch das Sternbild. Der Löwe gehört somit zu den Tierkreiszeichen. Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse hat sich allerdings der Zeitpunkt des Sonnendurchgangs gegenüber der Antike verschoben. Die Sonne hält sich derzeit vom 10. August bis zum 15. September im Löwen auf.

Geschichte

Die Identifikation der Sterngruppe mit einem Löwen könnte auf die alten Ägypter zurückgehen. Damals durchwanderte die Sonne von Mitte Juni bis Mitte Juli das Sternbild Löwe. Während der größten Sommerhitze verließen die Löwen die Wüste und zogen zu den Sandbänken des Nils. Allerdings umfasste das ägyptische Sternbild nur den „Rumpf“. Die Sternenkette des Kopfes (bzw. der Sichel) stellte für sie ein Messer dar. Andere Völker der Antike, wie die Perser, Syrer, Juden, Babylonier und Griechen sahen in dem Sternbild ebenfalls einen Löwen. Der Löwe gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Eine Gruppe lichtschwacher Sterne, die ursprünglich den Quast am Schwanz des Löwen darstellte, wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. ein eigenes Sternbild, das Haar der Berenike (Coma Berenices).

Mythologie

In der griechischen Mythologie stellte das Sternbild den Nemeischen Löwen dar. Dieser Löwe verwüstete in der Umgebung der Stadt Nemea Dörfer und Städte. Sein hartes Fell ließ jede Waffe abprallen und machte ihn unverwundbar. Der griechische Held Herakles (Herkules) stellte sich schließlich dem Löwen entgegen, erwürgte ihn mit bloßen Händen. Das Fell trug Herakles anschließend als Mantel, der ihn vor Feinden schützte.

In der jüdischen Mythologie gilt der Löwe als Symbol für den Messias und ist in den Synagogen die einzig erlaubte Darstellung. Aus dem Stamm Jehuda wird der Messias geboren werden, was in der Heraldik mit dem Löwen als Wappen dargestellt ist.

Himmelsobjekte

Sterne vom Sternenbild Löwe

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
α 32 Regulus 1,36m 78 B7 V
γ 41 Algieba 2,01m 126 K1 III + G7 III
β 94 Denebola 2,14m 36 A3 V
δ 68 Zosma, Duhr, Gülbahar 2,56m 58 A4 V
ε 17 Ras Elased Australis, Algenubi 2,97m 251 G1 II
θ 70 Chertan, Coxa, Chort 3,33m 170 A2 V
ζ 36 Aldhafera, Adhafera 3,43m 260 F0 III
η 30 3,48m 2000 A0 Ib
ο 14 Subra 3,52m 116 A5 V
ρ 47 3,84m 2500 B1 Ib
μ Rasalas, Alshemali 3,88m 133 K2 III
ι 78 3,9m 70 F2 + G3
σ 77 4,05m
υ 91 4,30m
54 4,30m 200 A1 + A2
λ 4 Alterf 4,32m 250 K5 III
R R Leonis 4,4 bis 11,3m 300 M7 III
φ 74 4,45m
κ 1 4,47m
93 4,50m
72 4,56m
χ 63 4,62m
π 29 4,68m
40 4,78m
τ 84 4,95m
ξ 5 4,99m
10 5,00m
48 5,07m
75 5,18m
ν 27 5,26m
92 5,26m
ψ 16 5,36m
79 5,39m
ω 2 5,40m 120 F9 + G0
37 5,42m
46 5,43m
Wolf 359, CN 13,53m 7,8 M6 V

β Leonis ist ein 36 Lichtjahre entfernter weiß leuchtender Stern der Spektralklasse A3. Er besitzt die 2,3fache Masse und die 12fache Leuchtkraft unserer Sonne.
Der Name Denebola ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „Schwanz des Löwen“.

ε Leonis ist 251 Lichtjahre entfernt. Die Namen Ras Elased Australis oder Algenubi leiten sich von „der südliche Kopf des Löwen“ ab.

Die Namen Rasalas oder Ashemali für den 133 Lichtjahre entfernten Stern μ Leonis bedeuten soviel wie „nördlicher Kopf des Löwen“.

Wolf 359 ist pinker mit nur 7,8 Lichtjahren Entfernung der drittnächste Stern in der Umgebung der Sonne. Der nur 13,53m helle Stern wurde im Jahre 1918 von dem Astronomen Max Wolf auf fotografischen Platten entdeckt. Der tiefrote Zwergstern besitzt lediglich 10% der Masse unserer Sonne. Zu seiner Beobachtung benötigt man ein größeres Teleskop. Wolf 359 zeigt mitunter unvorhersagbare Helligkeitsausbrüche. Derartige Sterne werden als Flaresterne bezeichnet. Einen besonderen Auftritt hat der Stern in der Fernsehserie "Star Trek" - auch bekannt als "Raumschiff Enterprise", da in seiner Umgebung eine wichtige Abwehrschlacht der Föderation gegen die "Borg" geschlagen wird - und verloren geht. Die Borg greifen daraufhin die Erde direkt an, werden aber natürlich von Captain Jean-Luc Picard und seiner Enterprise persönlich gestoppt. Die Autoren der beliebten Star Trek Reihe haben übrigens ein Faible für das Sternbild des Löwen. Im achten Teil der Spielfilmserie wird es ebenfalls erwähnt. Als die Borg kurz nach ihrer Ankunft im Jahr 2063 das Feuer eröffnen, antwortet Zefram Cochrane auf die Frage was das ist: Das ist das Sternbild des Löwen.

Doppelsterne

System Größen Abstand
α 1,36/7,6/13,0m 3’/4"
γ 2,2/3,5m 4,4"
78 4,0m/6,7m 1,5"
54 4,5/6,3m 6,6"
ω 5,9/6,5m 0,5"

α Leonis ist ein auffallend heller Stern. Der lateinische Name Regulus bedeutet „Prinz“. Es handelt sich um ein Mehrfachsternsystem, bestehend aus drei Komponenten, in 78 Lichtjahre Entfernung. Der leuchtkräftige Hauptstern ist ein relativ jungen Stern, dessen Alter auf einige hundert Millionen Jahre geschätzt wird. Der Stern rotiert in nur 15,9 Stunden um die eigene Achse und ist durch die starken Fliehkraft an den Polen stark abgeplattet. Er besitzt den 3,5fachen Durchmesser unserer Sonne.
In einem Abstand von 4.200 Astronomische Einheiten umkreist ein Paar leuchtschwächerer Sterne den Hauptstern in etwa 130.000 Jahren. Von der Erde aus gesehen hat das Paar einen Abstand von 3 Bogenminuten zum Hauptstern. Im Prismenfernglas wird ein 7,6m heller Begleitstern sichtbar. Im Abstand von 4 Bogensekunden befindet sich die nur 13m helle dritte Komponente, zu deren Beobachtung man ein größeres Teleskop benötigt.
Regulus liegt fast direkt auf der Ekliptik, daher wird er regelmäßig vom Mond bedeckt.

γ Leonis ist ein Doppelstern in 90 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten können bereits mit einem kleinen Teleskop von 4 cm Öffnung beobachtet werden.
Der arabische Name Algieba bedeutet „Stirn des Löwen“.

Das System β Leonis ist 42 Lichtjahre entfernt. Der Hauptstern ist rund 20mal heller als unsere Sonne. Im weiten Abstand von 19 Bogenminuten befindet sich ein Begleitstern der 6. Größenklasse. Zur Beobachtung genügt ein Prismenfernglas.
Der arabische Name Denebola leitet sich von „Schwanz des Löwen“ ab.

Veränderliche Sterne

Stern Größe Periode Typ
R 5,8 bis 10.0m 311 Tage Mira-Typ

R Leonis ist ein veränderlicher Stern vom Typ Mira, dessen Helligkeit sich über einen Zeitraum von 311 Tagen stark ändert. Im Maximum kann er noch mit bloßem Auge gesehen werden. Während des Helligkeitsminimums benötigt man zur Beobachtung ein Teleskop.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name/Beschreibung
65 3623 9,5m Galaxie
66 3627 9m Galaxie
95 3351 10m Galaxie Balkenspirale
96 3368 9,5m Galaxie
105 3379 9,5m Galaxie
2903 9,0m Galaxie
3384 10m Galaxie
3628 10m Galaxie

Das 40 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxienpaar M 65 und M 66 ist bereits im Prismenfernglas erkennbar. Im Teleskop wird NGC 3628, eine dritte Galaxie sichtbar.

Eine weitere Gruppe von Galaxien bilden M 95, M 96, M 105 und NGC 3384. Die Galaxien sind ebenfalls 40 Millionen Lichtjahre entfernt.

Siehe auch

Weblinks


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