Daten des Sternbildes Steinbock
Deutscher Name Steinbock
Lateinischer Name Capricornus
Lateinischer Genitiv Capricorni
Lateinische Abkürzung Cap
Lage Ekliptik
Rektaszension 20h 7m bis 21h 59m
Deklination -8° 25´ bis -27° 35´
Fläche 414 Quadratgrad
Rang 40
Sichtbar auf Breitengraden 62° Nord bis 90° Süd
Beobachtungszeitraum
für Mitteleuropa
Sommer, Herbst
Anzahl der Sterne mit
Größe < 3m
2
Hellster Stern,
Größe
δ Cap (Deneb Algedi)

2,8 bis 3,1 m

Meteorströme Alpha-Capricorniden
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Adler

Schütze
Mikroskop
Südlicher Fisch
Wassermann

Karte des Sternbildes Steinbock
Stich des Sternbildes Steinbock

Der Steinbock (lateinisch Capricornus, astronomisches Zeichen ♑) ist ein Sternbild der Ekliptik.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Steinbock (auch Ziegenfisch, deshalb oft mit Fischschwanz (siehe Bild) dargestellt) ist ein Sternbild zwischen dem Wassermann und dem Schützen. Nur zwei seiner Sterne sind heller als die 3. Größenklasse. Der hellste Stern im Sternbild heißt Deneb Algedi.

In unseren Breiten steht er im Sommer und Herbst tief über dem Horizont.

Geschichte

Der Steinbock gehört zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden.

Das Sternbild gehört zu den Tierkreiszeichen, da die Ekliptik hindurch läuft. Die Sonne hält sich vom 20. Januar bis zum 16. Februar eines jeden Jahres im Steinbock auf.

Im Altertum durchschritt die Sonne den tiefsten Punkt ihrer Bahn im Steinbock und markierte die Wintersonnenwende. Die geographische Breite von 23° 26´ Süd wird heute noch Wendekreis des Steinbocks genannt, da auf diesem Breitengrad die Sonne zur Wintersonnenwende im Zenit steht. Tatsächlich hat sich der tiefste Punkt der Sonnenbahn aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse in das Sternbild Schütze verschoben.

Am 23. September 1846 entdeckte Johann Gottfried Galle den achten Planeten Neptun nahe dem Stern δ Capricorni (Deneb Algedi) im Steinbock.

Mythologie

Der Steinbock ist wahrscheinlich eines der ältesten Sternbilder. Die Babylonier bezeichneten es als „Ziegenfisch“. Eine profane Erklärung dafür lautet, dass die Anwohner des Roten Meeres und des Arabischen Meeres mit dem Sternbild die Zeit bezeichneten in der Schwärme des Ziegenfisches (Parupeneus forskalii) zu fangen waren.

Erst zur Römerzeit wurde das Sternbild in Steinbock umbenannt. Trotzdem wird es auch heute noch als ein Wesen mit dem Oberkörper einer Ziege und dem Unterleib eines Fisches dargestellt.

Der griechischen Mythologie nach sprang der bocksbeinige Gott Pan auf der Flucht vor dem Untier Typhon ins Meer, das Jagd auf die Götter machte. Pan wollte die Gestalt eines Fisches annehmen, was ihm jedoch nur halb gelang. Daraufhin attackierte Typhon den Gott Zeus und riss ihm die Sehnen an Armen und Beinen heraus. Pan und Hermes setzten Zeus´ Sehnen wieder ein. Der wieder hergestellte Zeus überwältigte Typhon und versetzte Pan in seiner Gestalt als Ziegenfisch zum Dank an den Himmel.

Meteorströme

Der Radiant des Meteorstroms der Alpha-Capricorniden befindet sich im Steinbock. Der Meteorstrom kann vom 15. Juli bis zum 11. September beobachtet werden, wobei das Maximum von 6 bis 14 Meteoren pro Stunde zwischen dem 1. und 2. August auftritt.

Himmelsobjekte

Sterne

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
δ 49 Deneb Algedi, Scheddi 2,73 bis 2,93m 39 A5 IV
β 9 Dabih, Dabih Major, Sadalzabih 3,05m 150 K
α2 6 Algiedi, Algiedi Secunda, Secunda Gedi 3,56m 120
γ 40 Nashira 3,68m 139 F0
ζ 34 3,77m
θ 23 4,08m
ν 8 Alshat 4,10m
ω 18 4,12m
ψ 16 4,13m
α1 5 Algiedi, Algiedi Prima, Prima Gedi 4,24m 1500 G3 Ib
ι 32 4,28m
A 21 4,49m
b 36 4,50m
ε 39 Kastra 4,51m
κ 43 4,72m
σ 7 4,77m
η 22 Arm 4,82m
π 10 Okul 5,08m
μ 51 5,08m
c 46 5,10m
υ 15 5,15m
φ 28 5,17m
τ 14 5,24m
σ 9 5,28m
χ 25 5,30m
λ 48 5,57m
ξ 2 5,84m
β2 Dabih Minor 6,09m

Doppelsterne

Objekt Größen Abstand
β 3,05m/6,09m 205"
α2 3,56m/11m 7"
α1 4,24m/9m 45"
ρ 4,8m/6,6m 257"
π 5,2m/8,5m 3,2"
σ 5,5m/9,0m 55"
ο 5,9m/6,7m 21,9"

Der Steinbock enthält eine Reihe von Doppelsternsystemen, die bereits in einem Fernglas oder kleinem Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden können.

Der zweithellste Stern im Steinbock, β Capricorni (Dabih, arabisch „Schlachter“), besteht aus zwei Sternen der Spektralklassen F8 und A0. Das System ist etwa 150 Lichtjahre entfernt. Aufgrund des großen Winkelabstandes können die Sterne mit einem Fernglas getrennt werden.

α Capricorni (Algiedi, arabisch „Geißbock“) erscheint schon dem bloßen Auge als Doppelstern. Die Sterne α1 und α2 sind allerdings nicht physikalisch aneinander gebunden, sondern stehen nur von der Erde aus gesehen in einer Richtung. Es handelt sich somit um einen „optischen“ Doppelstern. Beide Sterne sind allerdings auch „echte“ Doppelsterne, deren Begleiter allerdings erst im Teleskop sichtbar werden.

Der hellere α2 ist 120 Lichtjahre entfernt und besitzt einen Begleiter der 11. Größenklasse.

Das System α1 ist mit 1500 Lichtjahren wesentlich weiter entfernt. In einem kleineren Teleskop ab 6 cm Öffnung wird ein Begleitstern der 9. Größe sichtbar.

ρ Cap ist 100 Lichtjahre entfernt und besteht aus einem weißen Stern der Spektralklasse F2 und einem rötlichen Begleiter der Klasse K1.

Veränderliche Sterne

Objekt Größe Periode Typ
δ 2,73m bis 2,93m 1,02277 Tage Bedeckungsveränderlicher Stern

δ Capricorni ist ein Bedeckungsveränderlicher Stern vom Typ Algol, dessen Helligkeit alle 24,5 Stunden um 0,2 m abnimmt. Dieser Helligkeitsabfall wird von einem lichtschwächeren Begleitstern verursacht, der sich alle 24,5 Stunden von der Erde aus gesehen vor den Hauptstern schiebt und diesen verdunkelt. Im Maximum ist δ Cap der hellste Stern im Steinbock.

Der arabische Name Deneb Algedi bedeutet „Schwanz des Geißbocks“.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
30 7099 7,3m Kugelsternhaufen

Im Steinbock befindet sich ein Kugelsternhaufen, den der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) aufnahm.

M 30 ist ein Kugelsternhaufen mit einer Distanz von etwa 40.000 Lichtjahren. Bereits in einem Fernglas kann er als nebliges Fleckchen ausgemacht zu werden. Um ihn am Rand in Einzelsterne aufzulösen, benötigt man allerdings ein größeres Teleskop.

Siehe auch

Weblinks


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