ACID (Informatik)

ACID (Informatik)

ACID, deutsch auch AKID, ist ein Akronym in der Informatik. Es beschreibt erwünschte Eigenschaften von Transaktionen in Datenbankmanagementsystemen (DBMS) und verteilten Systemen. Es steht für atomicity, consistency, isolation und durability. Man spricht im Deutschen auch von AKID-Eigenschaften (Atomarität, Konsistenz, Isoliertheit und Dauerhaftigkeit). Sie gelten als Voraussetzung für die Verlässlichkeit der Systeme. Das Akronym ACID zur Charakterisierung von Transaktionen wurde 1983 von den Informatikern Theo Härder und Andreas Reuter geprägt[1].

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Atomarität

Von einer atomaren Operation spricht man, wenn die Transaktion entweder ganz oder gar nicht ausgeführt wird: Das DBMS verhält sich gegenüber dem Benutzer so, als ob die Transaktion eine einzelne elementare Operation wäre, die nicht von anderen Operationen unterbrochen werden kann. Praktisch werden die einzelnen Datenbankanweisungen, aus der sich die Transaktion zusammensetzt, natürlich nacheinander ausgeführt – sobald sich jedoch herausstellt, dass die Transaktion nicht abgeschlossen werden kann, wird ein Rollback durchgeführt, also alles bisher Erledigte wieder rückgängig gemacht.

Konsistenzerhaltung

Konsistenz heißt, dass eine Transaktion nach Beendigung einen konsistenten Datenzustand hinterlässt, falls die Datenbank vor der Transaktion auch konsistent war. Nach Beendigung der Transaktion gelten die inhärenten und explizit definierten Integritätsbedingungen, insbesondere die Schlüssel- und Fremdschlüsselbedingungen.

Isolation

Durch das Prinzip der Isolation wird verhindert, dass sich in Ausführung befindliche Transaktionen gegenseitig beeinflussen. Realisiert wird dies beispielsweise durch spezielle Sperrprotokolle oder Zeitstempelverfahren.

Dauerhaftigkeit

Das Ergebnis einer Transaktion ist dauerhaft: Die Wirkung einer erfolgreich abgeschlossenen Transaktion bleibt dauerhaft (persistent) in der Datenbank erhalten, insbesondere auch nach Systemabstürzen. Die Dauerhaftigkeit kann zum Beispiel durch ein Commit-Protokoll verwirklicht werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Alfons Kemper, André Eickler: Datenbanksysteme. Oldenbourg Verlag, 5. Aufl. ISBN 3-486-27392-2, Seite 272. Erstmals erwähnt wurde ACID im Paper Principles of Transaction-Oriented Database Recovery.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • ACID — ACID, deutsch auch AKID, ist eine Abkürzung in der Informatik. Es beschreibt erwünschte Eigenschaften von Verarbeitungsschritten in Datenbankmanagementsystemen (DBMS) und verteilten Systemen. Es steht für Atomicity, Consistency, Isolation und… …   Deutsch Wikipedia

  • Abort (Informatik) — Als Rollback bezeichnet man in EDV Systemen das „Zurücksetzen“ der einzelnen Verarbeitungsschritte einer Transaktion. Das System wird dadurch vollständig auf den Zustand vor Aufruf der Transaktion zurückgeführt. Ein Rollback wird typischerweise… …   Deutsch Wikipedia

  • Konsistenz (Informatik) — Als Konsistenz bezeichnet man bei Datenbanken allgemein die Widerspruchsfreiheit von Daten. Konsistenz ist eine der vier in Datenbank Transaktionen geforderten ACID Eigenschaften. Transaktionen müssen Datenbanken von einem konsistenten in einen… …   Deutsch Wikipedia

  • Transaktion (Informatik) — Als Transaktion (von lat. trans „über“, actio zu agere „(durch)führen“) bezeichnet man in der Informatik eine Folge von Programmschritten, die als eine logische Einheit betrachtet werden. Insbesondere wird für eine Transaktion gefordert, dass sie …   Deutsch Wikipedia

  • TP-Monitor — Ein Transaktionsmonitor (engl.: transaction processing monitor, kurz TP monitor) ist eine der ältesten und bekanntesten Formen von Middleware, deren Hauptaufgabe das Unterstützen und Abwickeln von Interaktionen zwischen Anwendungen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • TP Monitor — Ein Transaktionsmonitor (engl.: transaction processing monitor, kurz TP monitor) ist eine der ältesten und bekanntesten Formen von Middleware, deren Hauptaufgabe das Unterstützen und Abwickeln von Interaktionen zwischen Anwendungen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Transaction Process Monitor — Ein Transaktionsmonitor (engl.: transaction processing monitor, kurz TP monitor) ist eine der ältesten und bekanntesten Formen von Middleware, deren Hauptaufgabe das Unterstützen und Abwickeln von Interaktionen zwischen Anwendungen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Transaktions-Monitor — Ein Transaktionsmonitor (engl.: transaction processing monitor, kurz TP monitor) ist eine der ältesten und bekanntesten Formen von Middleware, deren Hauptaufgabe das Unterstützen und Abwickeln von Interaktionen zwischen Anwendungen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeitablaufsteuerung — Unter Scheduling (englisch für „Zeitplanerstellung“), auch Zeitablaufsteuerung genannt, versteht man die Erstellung eines Ablaufplanes (schedule), der Prozessen zeitlich begrenzt Ressourcen zuweist (Allokation). Scheduling findet hauptsächlich in …   Deutsch Wikipedia

  • 2-phase-commit — Commit Protokolle regeln die Festschreibung (Commit) von Daten, die durch eine (verteilte) Transaktion beispielsweise in einem Datenbankmanagementsystem verändert werden sollen. Inhaltsverzeichnis 1 Notwendigkeit und Anforderungen 2 Grundprinzip… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”