- Berlin calling
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Filmdaten Originaltitel: Berlin Calling Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2008 Länge: 100 Minuten Stab Regie: Hannes Stöhr Drehbuch: Hannes Stöhr Produktion: Karsten Aurich Musik: Paul Kalkbrenner Besetzung - Paul Kalkbrenner: Ickarus
- Rita Lengyel: Mathilde
- Corinna Harfouch: Prof. Dr Paul
- Araba Walton: Corinna
- Peter Schneider: Pete
- Udo Kroschwald: Wolfgang Karow
- Henriette Müller (Schauspielerin): Groupie Jenny
- Dirk Borchardt: Clubchef Tom
- Mehdi Nebbou: Jamal
- Ernest Allan Hausmann: Pfleger Ernesto
- Max Mauff: Zivi Alex
- Megan Gay: Labelchefin Alice
- Peter Moltzen: Bruder v. Ickarus
Berlin Calling ist ein Film des deutschen Regisseurs Hannes Stöhr, der in der Szene der elektronischen Musik spielt. Die Hauptrolle spielt der DJ und Produzent Paul Kalkbrenner.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Berliner DJ und Produzent Martin Karow, genannt Ickarus, tourt mit seiner Managerin und Freundin Mathilde durch die Tanzclubs der Welt. Um die Tage und Nächte durchzuhalten, nimmt er Drogen, die er von seinem Freund Erbse bekommt. Er möchte bald sein neues Album veröffentlichen. Nachdem Ickarus bei einem Auftritt eine PMA-haltige Ecstasy-Tablette konsumiert hat, erleidet er eine drogeninduzierte Psychose. Er bewegt sich alleine durch die Stadt, reißt sich die Kleider vom Leib und schläft auf der Straße ein. Daraufhin wird er in eine Berliner Nervenklinik eingeliefert, was sein neues Album und seine nächsten Auftritte stark gefährdet. In der Klinik lernt er unter anderem Crystal Pete und Goa Gebhard kennen. Die Ärztin Dr.Paul rät Ickarus dazu, eine Ruhepause unter ihrer Aufsicht einzulegen. Sie betont dabei auch seinen freiwilligen Aufenthalt in der Klinik. Ickarus möchte an seinem Album weiterarbeiten, und lässt sich in die Klinik seinen Notebook und Mischpult bringen. Daneben entfernt er sich mehrmals von der Klinik, besucht Veranstaltungen und nimmt weiterhin Drogen zu sich. Alice, die Chefin des Plattenlabels Vinyl Distortion, sagt bei Mathilde die Veröffentlichung des neuen Albums ab. Daraufhin zertrümmert Ickarus ihr Büro. Mathilde verlässt die gemeinsame Wohnung und tröstet sich mit der lesbischen Türsteherin Corinna. Von der Steuernachzahlung von 25.000 Euro, die Ickarus an das Finanzamt leisten soll, will sie nichts wissen. Ickarus veranstaltet eine Party in der Klinik mit Alkohol und Prostituierten, zu dem er den Zivi überreden kann. Er wird daraufhin in die geschlossene Abteilung überwiesen. Mathilde und der Vater von Ickarus kämpfen um seine Entlassung. Nachdem sein Label ihn wieder aufnimmt, möchte Ickarus sein Album zunächst unter dem Namen Titten, Techno & Trompeten veröffentlichen. Doch die Plattenfirma entscheidet sich für den Namen Berlin Calling. Das Covershooting für das Album findet schließlich in der Klinik statt.
Soundtrack
Der Soundtrack wurde (mit Ausnahme: Sascha Funke - Mango) komplett von Kalkbrenner produziert, inklusive der Hymne zum Film Sky and Sand. Einige Tracks, die bereits vorher veröffentlicht wurden, u.a. Gebrünn Gebrünn und Altes Kamuffel wurden als sogenannte Berlin Calling Edits neu aufbereitet.
Hintergrund
Regisseur Hannes Stöhr fand die Inspiration für seine Geschichte in DJs, die mit Plattenkoffern umherziehen. Er wollte den harten Beruf dieser Menschen zeigen und einen Musiker darstellen, der kein Superstar ist. Er begann, Figuren der Generation ab 30 vom Leben abzuschreiben.[1] Ende 2003 suchte er nach der richtigen Musik für den Film und fand seinen Hauptdarsteller Paul Kalkbrenner. Stöhr fand in dessen Musik eine „klare Struktur, ein gutes Gefühl für Dramaturgie, ein Gespür für Melodie und eine Liebe zum Detail“.[1]
Als Drehorte wurden unter anderem die beiden Berliner Clubs Maria und die Bar25 verwendet.
In Berlin Calling liegen Tragik und Komik, etwa in der Szene, als Ickarus in die Drogenklinik eingeliefert wird, nah beieinander. Dazu Stöhr: „Man hätte die Einlieferung […] auch ganz tragisch erzählen können, als ausweglose Sackgasse. […] Mir war aber wichtig, dass Ickarus jetzt kämpfen muss […] Den Kampf mit der Welt drückt er in seiner Musik aus. Und wenn Hoffnung da ist, dann ist auch Raum für Komik.“[1]
Kritik
„Hannes Stöhr gelingt fulminant das, was noch keinem Regisseur so gelungen ist: Das Erlebnis der Berliner Technonächte einzufangen. Der Zuschauer erlebt im Kinosessel eine Clubnacht aus Musik, Hedonismus und Rausch […] Paul Kalkbrenner legt ein sensationelles Schauspieldebüt hin.“
– Deutsche Welle – Kultur 21 (16. August 2008)
„Wer die Faszination von Techno nie verstanden hat, wird Techno als Musik und vielleicht sogar als Partykultur nach diesem intelligenten Film vielleicht mit freundlicheren Augen sehen.“
– Volksblatt – Die Tageszeitung für Liechtenstein
Auszeichnungen
Cutterin Anne Fabini erhielt 2009 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.[2]
Weblinks
- Offizielle Webseite
- Berlin Calling in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ a b c Interview mit Hannes Stöhr auf berlin-calling.de, abgerufen am 9. Februar 2009
- ↑ vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009
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