Bernabéu-Stadion

Bernabéu-Stadion
Estadio Santiago Bernabéu
Santiago-Bernabéu-Stadion
Santiago-Bernabéu-Stadion, Innenansicht
Daten
Klassifikation Fünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFAFünf-Sterne-Stadion in der Stadionklassifikation der UEFA
Ort SpainSpain Madrid, Spanien
Architekt Luis Alemany Soler
Manuel Muñoz Monasterio
Antonio Lamela (1992 & 2004)
Eigentümer Real Madrid
Verein Real Madrid
Eröffnung 14. Dezember 1947
Erstes Spiel Real Madrid
Os Belenenses 3:1
Kapazität 80.354 Plätze
Spielfläche 105 × 68 m
Oberfläche Rasen
Kosten 37 Mio. Peseten
Sanierungen 1953, 1982, 1992, 2004
Veranstaltungen

Das Santiago-Bernabéu-Stadion ist die Wettkampfstätte des spanischen Fußball-Klubs Real Madrid. Es liegt im Zentrum der Stadt Madrid im Viertel Chamartín. Seit der letzten Modernisierung im Jahr 2005 fasst es 80.354 Zuschauer, und seit 14. November 2007 ist es ein UEFA-Elite-Stadion, die höchste Klassifikation des Europäischen Fußballverbandes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Stadions

Das Stadion wurde Ende des Zweiten Weltkrieges gebaut und am 14. Dezember 1947 als Nuevo-Chamartín-Stadion mit 75.000 Plätzen offiziell eröffnet. Seither wurde es mehrmals erweitert oder umgebaut. 1953 wurde das Stadion auf eine Kapazität von 125.000 Plätzen erweitert. Am 14. Dezember 1955 stimmte die Mitgliederversammlung des Klubs für die Umbenennung des Stadions zu Ehren des damaligen Vereinspräsidenten Santiago Bernabéu, nach dessen Vision die Spielstätte gebaut wurde.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 1982 wurden die Haupt- und Gegentribüne von Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt, dadurch verringerte sich die Kapazität auf 90.000 Plätze. Außerdem wurden alle Plätze überdacht und komplett renoviert. Die Architekten des Umbaus waren Luis und Rafael Alemany sowie Manuel Salinas, und die Kosten beliefen sich auf 704 Millionen Peseten, von denen der Klub selbst 530 Millionen trug.

1992 fand die wohl größte Renovierung der Spielstätte statt, das Stadion wurde auf 106.500 Plätze ausgebaut und hierfür das bereits vorhandene Dach von 22 auf 45 Meter angehoben und angepasst. Zudem wurde wegen der geringeren Sonneneinwirkung eine Rasenheizung installiert. Die vom Architekten Antonio Lamela geführte Renovierung kostete den Verein insgesamt über fünf Milliarden Peseten.

Durch die neuen UEFA–Bestimmungen wurden im Jahr 1998 alle noch bisherigen Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt. Dies führte zu einer Kapazitätsabnahme auf 74.300 Plätze.

Mit der Ankunft des Präsidenten Florentino Pérez im Jahr 2000 begann ein weiteres großen Ausbau- und Renovierungsprojekt. Die Osttribüne wurde ausgebaut und überdacht, diese Renovierung erhöhte die Zuschauerkapazität auf 80.354 Plätze. Außerdem wurden neue Umkleidekabinen, VIP-Logen, Ehrentribünen und Presseräume gebaut sowie das gesamte Audiosystem und die Großbildschirme ausgewechselt. Zur Verbesserung des Zuschauerkomforts wurden Panoramaaufzüge und Fahrtreppen installiert, auf den Tribünen sorgen Heizstrahler für angenehme Temperaturen. 2006 eröffnete der Verein zudem ein an das Stadion angebautes Multifunktionsgebäude, mit Presseräumen, Büros, TV-Sets sowie einem 1.500 m² großen Adidas-Fanshop. Neben diversen kleineren Gastronomieeinrichtungen verfügt das Stadion auch über drei Restaurants, das Realcafé Bernabéu, das Puerta 57 und das Asador de la Esquina. Zwischen 2000 und 2006 hat der Verein insgesamt 129 Millionen Euro in die Renovierung und den Ausbau des Stadions investiert.

Am 14. November 2007 wurde das Santiago Bernabéu schließlich von der UEFA in die Liste der UEFA-Elite Stadien aufgenommen, der höchsten Klassifikation des Europäischen Fußballverbandes, und am 28. März 2008 wurde es als Austragungsort für das Champions-League-Finale 2009/10 gewählt.

Spiele

Fan-Choreografie beim Madrider Stadtderby 2006/07

Im Santiago-Bernabéu-Stadion gewann Real Madrid vor 125.000 Zuschauern durch einen 2:0-Sieg 1957 zum zweiten Mal den Europapokal der Landesmeister. Auch Spaniens Nationalmannschaft erzielte in diesem Stadion ihren größten Erfolg, als sie im Jahre 1964 zum ersten Mal Europameister wurde.

Der ehemalige Spieler, Trainer und Sportdirektor Jorge Valdano des Vereins prägte für die Atmosphäre im Stadion den Begriff des "miedo escénico", dem "Lampenfieber". Diese Angst ergreife die Spieler der gegnerischen Mannschaften wenn sie auf das Spielfeld einliefen und auf die steilen Ränge hinaufblickten. So war für deutsche Mannschaften das Santiago-Bernabéu-Stadion noch nie ein gutes Pflaster: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 verlor die DFB-Elf hier das Weltmeisterschafts-Finale gegen Italien mit 1:3. Zwei Jahre zuvor scheiterte an gleicher Stelle der Hamburger SV im Finale des Europapokal der Landesmeister an Nottingham Forest (0:1). Nach einem 5:1 im Hinspiel musste Borussia Mönchengladbach 1985 im Achtelfinale des UEFA-Cups in Madrid eine 0:4-Niederlage hinnehmen und schied aus dem Wettbewerb aus. Im Jahr 1986 verpasste schließlich der 1. FC Köln hier den UEFA-Cup-Gewinn. Nach einem 2:0 zuhause verlor die Mannschaft bei Real Madrid mit 1:5.

1998: Real Madrid - Borussia Dortmund

Santiago-Bernabéu-Stadion, Außenansicht

Das Halbfinalspiel der UEFA Champions League 1997/98 am 1. April 1998 zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund allerdings ging in die Geschichte ein, weil im Stadion vor Anpfiff des Spiels eines der Tore zusammenbrach. Fans hatten einen Schutzzaun erklommen, welcher beim Zusammenbrechen das daran befestigte Tor mit umriss. Es dauerte insgesamt 76 Minuten, bis ein neues Tor aufgestellt werden konnte. Danach wurde das Spiel mit einer mehr als 70-minütigen Verspätung angepfiffen.

In Deutschland wurde das Spiel von RTL übertragen, die Kommentatoren Marcel Reif und Günther Jauch mussten die Wartezeit auf das neue Tor auf ihre Art überbrücken, da nicht klar war, wie lange es bis zum Anpfiff dauern würde. RTL hatte an diesem Abend Einschaltquoten von bis zu 12 Millionen Zuschauern. Das Spiel selbst sahen nur etwa 6 Millionen Zuschauer. Jauch und Reif erhielten für ihre Leistung den Bayerischen Fernsehpreis.

Das Spiel endete 2:0 für Real, Borussia Dortmund legte bei der UEFA keine Beschwerde ein.

Lage und öffentliche Verkehrsmittel

Das Santiago-Bernabéu liegt am Paseo de la Castellana, umgrenzt von den Straßen Concha Espina, Padre Damián und Rafael Salgado. Das Stadion kann über die Linie 10 der Madrider U-Bahn (Station Santiago Bernabeu) erreicht werden. Die Autobuslinien 14, 27, 40, 43, 120, 147 und 150 halten ebenfalls an der Spielstätte.

Bilder

Siehe auch

Weblinks

40.453055555556-3.68805555555567Koordinaten: 40° 27′ 11″ N, 3° 41′ 17″ W


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