- ADAC-Rallye Deutschland
-
Die Rallye Deutschland ist eine Motorsport-Veranstaltung, die vom ADAC ausgerichtet wird. 2001 wurde die Rallye Deutschland mit der Hunsrück-Rallye zusammengeschlossen, und von 2002 bis 2008 war sie einer der jährlich stattfindenden Läufe zur Rallye-Weltmeisterschaft. Ab 2008 findet sie, bedingt durch das Rotationsverfahren der FIA, nur noch alle zwei Jahre statt.
Inhaltsverzeichnis
Historie
Die erste Deutschland-Rallye wurde bereits 1982 ausgetragen, Startort war damals Frankfurt am Main. Später waren auch Mainz, Koblenz, St. Wendel und Adenau Austragungsorte. Seit 2000 ist Trier offizieller Start- und Zielort.
Streckencharakter
Ihren besonderen Reiz zieht die Rallye aus der abwechslungsreichen Streckenführung, die sie eigentlich zu „drei Rallyes in einer“ machen. Nach dem so genannten Shakedown und traditionellen Showstart vor der Porta Nigra am Donnerstag findet die erste Etappe am Freitag in den Weinbergen statt. Die Kurse zeichnen sich durch kurze, schnelle Geraden gefolgt von scharfen Abzweigen und Spitzkehren in Hanglage aus. Mit Beginn des zweiten Tages verlagert sich die Streckenführung weiter nach Süden auf den Truppenübungsplatz Baumholder. Hier steht insbesondere die Wertungsprüfung „Panzerplatte“ mit der bereits legendären Sprungkuppe „Gina“ auf dem Plan.
Das Profil dieses Tages ist geprägt von mittelschnellen Strecken auf einem Gemisch von Asphalt und Betonplatten. An zahlreichen Stellen säumen die berühmt-berüchtigten „Hinkelsteine“ die Route. Ursprünglich als Streckenbegrenzung für Militärfahrzeuge gedacht, stellen sie während der Rallye ein gefährliches Hindernis dar. Leichte Fahrfehler können fatal enden, wie Petter Solberg 2004 erfahren musste. Die dritte Etappe besteht hauptsächlich aus ultraschnellen Prüfungen auf den Landstraßen der Region rund um St. Wendel. Den Abschluss der Veranstaltung bildet die Siegerehrung vor der Porta Nigra am Sonntagmittag bzw. -nachmittag. Neben der wechselnden Streckencharakteristik stellt das Wetter eine weitere Herausforderung dar. Kurze aber teilweise heftige Regenschauer lassen die morgendliche Reifenwahl schnell zum Verhängnis werden; prominentes Opfer z. B. Marcus Grönholm auf der ersten Etappe im Jahr 2004.
Seit 2007 findet am Sonntag eine Super Special in Trier statt. Sie trägt den Namen „Circus Maximus“. Hier müssen die Teilnehmer drei Runden lang in 3er-Gruppen eine ca. 3 km lange Strecke durch enge Gassen in der Trierer Innenstadt bewältigen. Vor 2007 wurde die Super Special durch St. Wendel gefahren.
Zuschauer
Der Servicepark war im Jahre 2001 an jedem Tag an einem anderen Ort (erster Tag in Trier, zweiter Tag im Lager Aulenbach in Baumholder und am dritten Tag am Ufer des Bostalsees in der Gemeinde Nohfelden im Saarland), im Jahre 2002 nur noch an zwei Orten (in Trier und am Bostalsee), von 2003 bis 2006 am Bostalsee zu finden. Seit 2007 ist er wieder in Trier untergebracht.
Der Parc Fermé ist, mit einer Ausnahme 2004, auf dem Trierer Viehmarkt eingerichtet. Dort können die Fans den Abend beispielsweise beim alljährlichen Brauerfest ausklingen lassen. 2006 bot sich darüber hinaus während des gesamten Rallyewochenendes die Chance am Römerfestival „Brot und Spiele“ teilzunehmen.
In den vergangenen Jahren wurde die Rallye regelmäßig von mehr als 200.000 Zuschauern besucht.
Gesamtsieger
Jahr Gesamtsieger Marke und Modell Fahrer Beifahrer 19821 Erwin Weber Matthias Berg Opel Ascona 400 19831 Walter Röhrl Christian Geistdörfer Lancia Rally 037 19841 Hannu Mikkola Christian Geistdörfer Audi Sport Quattro 19851 Kalle Grundel Peter Diekmann Peugeot 205 T16 19861 Michèle Mouton Terry Harryman Peugeot 205 T16 19871 Jochi Kleint Manfred Hiemer VW Golf GTI 16V 19881 Robert Droogmans Ronny Joosten Ford Sierra Cosworth 19891 Patrick Snijers Dany Colebunders Toyota Celica 4WD 19901 Robert Droogmans Ronny Joosten Lancia Delta Integrale 19911 Piero Liatti Luciano Tedeschini Lancia Delta Integrale 19921 Erwin Weber Manfred Hiemer Mitsubishi Galant VR4 19931 Patrick Snijers Dany Colebunders Ford Escort Cosworth 19941 Dieter Depping Peter Thul Ford Escort Cosworth 19951 Enrico Bertone Max Chiapponi Toyota Celica 4WD 19961 Dieter Depping Fred Berssen Ford Escort Cosworth 19971 Dieter Depping Dieter Hawranke Ford Escort Cosworth 19981 Matthias Kahle Dieter Schneppenheim Toyota Corolla WRC 19991 Armin Kremer Fred Berssen Subaru Impreza WRC 20001 Henrik Lundgaard Jens Christian Anker Toyota Corolla WRC 20011 Philippe Bugalski Jean-Paul Chiaroni Citroen Xsara WRC 2002 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2003 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2004 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2005 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2006 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën Xsara WRC 2007 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën C4 WRC 2008 Sébastien Loeb Daniel Elena Citroën C4 WRC 1 Kein WM-Status
Umwelt
Drei Umweltbeauftragte (ein Physiker, ein Agraringenieur und Naturschützer sowie ein Geologe) managen seit der Rallye 2002 die Umweltbelange von der Beratung bei der Zuschauerlenkung in ökologisch sensiblen Bereichen bis zu den naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren und der Überwachung vor Ort vor allem im Zuschauerbereich. Dieses Umweltregime wird inzwischen als weltweit beispielhaft herausgestellt, stößt aber bei manchen nationalen Veranstaltern anderer Weltmeisterschaftsläufe auf wenig Gegenliebe. Zusätzlich wurde 2006/2007 die Koordination Motorsport/Umweltaspekte/Naturschutz durch eine an der FH Birkenfeld vergebene Diplomarbeit unterstützt.
Weblinks
Rallye-WM-LäufeAktuell im WM-Veranstaltungskalender: Saison 2009
Irland | Norwegen | Zypern | Portugal | Argentinien | Sardinien | Griechenland | Polen | Finnland | Australien | Katalonien | WalesAktuell nicht im WM-Veranstaltungskalender:
Brasilien | China | Deutschland | Elfenbeinküste | Indonesien | Japan | Jordanien | Korsika | Mexiko | Monte Carlo | Neuseeland | Olympus | Quebec | Safari | San Remo | Schweden | Türkei
Wikimedia Foundation.