Berthold Nasse

Berthold Nasse

Berthold Johannes Marcellus Edmund Nasse, ab 1905 von Nasse (* 9. Dezember 1831 in Bonn; † 30. November 1906 ebenda) war ein preußischer Staatsbeamter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nasse entstammte einer ab dem 17. Jahrhundert in Bielefeld lebenden Familie und ist der Sohn des Internisten und Psychiaters Christian Friedrich Nasse (1778-1851), Mitglied der Leopoldina, und der Henriette Weber (1788-1878) aus alter Bielefelder Leinenhändler-Familie.[1] Er heiratete am 12. Juni 1862 in Hamburg Helene Weber. Aus dieser Ehe stammen die Söhne Erwin und Ernst, beide in Diez an der Lahn geboren.

Nasse studierte von 1849 bis 1853 an den Universitäten in Bonn und Berlin. Im Jahr 1853 begann er als Auskultator am Landgericht in Bonn. 1856 wurde er Regierungsreferendar in Koblenz und vertrat 1857 den Landrat in Mayen. 1858 kam er zur preußischen Regierung nach Potsdam und wurde 1860 als Regierungsassistent wieder in Koblenz eingesetzt, kam aber gleich 1861 zum Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Im Jahr 1867 wurde er erster kommissarischer Landrat des Unterlahnkreises. 1874 kam er als Hilfsarbeiter ins Ministerium des Innern und wurde dort 1877 Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat. Im Jahr 1881 wurde er zum Regierungspräsidenten in Trier ernannt. Nach sieben Jahren im Amt folgte 1888 seine Berufung als Unterstaatssekretär in das preußische Kultusministerium. Von 1890 bis 1905 war er schließlich Oberpräsident der Rheinprovinz und zog damit als erster gebürtiger Rheinländer in den Regierungssitz, das ehemals kurfürstliche Schloss zu Koblenz, ein. Zugleich war er Präsident der Rheinstrom-Bauverwaltung. Im Jahr 1893 wurde er Wirklicher Geheimer Rat.

Nasse wurde mit Abschluss seiner Berufslaufbahn am 19. August 1905 auf Schloss Wilhelmshöhe in den preußischen Adelsstand erhoben.[2]

Er war Protektor des Bienenzuchtvereins der Rheinprovinz.[3]

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Berthold von Nasse. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 741., erwähnt im Artikel seines Vaters.
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Seite 339, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISBN 3-7980-0816-7.
  3. L. Krancher, Oskar Krancher: Kalender des deutschen Bienenfreundes für das Jahr 1908, Verlag Theodor Thomas, 1908 (Auszug)

Literatur

  • Reinhold Zilch: Acta Borussica (neue Folge), Band 9, Seite 398, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1999, ISBN 3-487-11006-7
  • Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon. Band 2, 5. Auflage, Leipzig 1911, Seite 245
  • Klaus Schwabe (Hrsg.): Die preußischen Oberpräsidenten 1815-1945, Seite 302, in: Büdinger Forschungen zur Sozialgeschichte, Band 15, Boppard am Rhein 1985



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