- Bettflasche
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Eine Wärmflasche ist ein Schlauchbehältnis mit Schraubverschluss, das mit heißem Wasser gefüllt wird, um Körperteile damit zu wärmen. Sie besteht heute meist aus PVC oder einem anderen flexiblen, hitzebeständigen Kunststoff. Wärmflaschen sind meist rechteckig geformt, verfügen über abgerundete Ecken und messen ungefähr 30 x 20 cm. Neben der Standardform gibt es sie in unterschiedlichsten Farben, Formen und Maßen. Im 19. Jahrhundert war noch die Bezeichnung Bettwärmer üblich; ein anderer Ausdruck war Wärmepfanne.
Die Wärmflasche wird mit heißem, aber nicht kochendem Wasser gefüllt und häufig benutzt, um in der kalten Jahreszeit das Bett anzuwärmen. Daneben werden Wärmflaschen auch zur Wärmetherapie genutzt, etwa bei Verspannungen im Hals-Schulter-Bereich oder bei Bauchschmerzen zur Anregung der Peristaltik.
Abweichend kann eine Wärmflasche auch aus Metall bestehen. In diesem Fall kann das Wasser gleich in der Wärmflasche erhitzt werden, indem man diese auf den Herd stellt. Bevor man sie ins Bett legt, wird eine Metallwärmflasche dann mit einer Decke, einem großen Handtuch oder etwas ähnlichem umwickelt, um Verbrennungen zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ein Vorläufer der Wärmflasche war der "heiße Ziegel" oder der heiße Stein, der zum Vorwärmen in ein Tuch geschlagen und in das Bett gelegt wurde.
Die erste Verwendung von Behältern zum Wärmen von Gliedmaßen wird auf das 8. Jahrhundert datiert. Aus dieser Zeit kennt man, zunächst zur Verwendung während der Liturgie, Wärmekugeln aus Metall. In diese Behälter wurden glühende Kohlen, heiße Eisenstücke oder andere Wärmequellen gelegt, um sich daran die Hände warm halten zu können. Um etwa 1520 gab es die ersten Wärmflaschen aus Zinn. Sie wurden zunächst in Flaschenform hergestellt, daher der Name. Später wurden die Behälter aus Zink, Kupfer, Messing, Aluminium, Glas oder Steingut gefertigt und auch in der Form anatomisch angepasst. Die Steingutflaschen wurden von den unteren Bevölkerungsschichten benutzt, die sich kein Modell aus Metall leisten konnten. Gefüllt wurden diese Flaschen entweder mit Wasser oder mit heißem Sand. Da Kupfer die Wärme besonders gut leitet und sich gut formen lässt, war es im 18. Jahrhundert das bevorzugte Material für Wärmflaschen. Sie wurden im Allgemeinen mit glühender Holzkohle gefüllt, aber auch mit warmen Steinen oder mit Sand. Auch Kupfer war nur für die gehobenen Kreise erschwinglich.
Beliebt waren auch Bett- bzw. Wärmepfannen aus Messing (mit Deckel), die vor dem Schlafen unter die Bettdecken gelegt wurden, und vor allem mit Kohlen befüllt wurden. Sie hängen heutzutage mitunter als Dekoration an der Wand.
Um Verbrennungen vorzubeugen, wurden metallene Wärmflaschen in der Regel mit einem gehäkelten oder gestrickten Überzug versehen. Seit den 20er Jahren wurde zunehmend Gummi verwendet. Der Vorteil dieses Materials besteht darin, dass es flexibel ist und sich an den Körper anpasst. Auch wenn Gummi-Wärmflaschen unzerbrechlich sind, können sie undicht werden, was zum Austreten des heißen Wassers und zu Verbrühungen der Haut führen kann.
Eine Variante der Wärmflasche war der Fußwärmer, der ebenfalls in der einfachsten Form aus Ton bestand oder aus Metall. Der Metallbehälter wurde auf ein kleines Gestell aufgesetzt und hatte Tragegriffe. Für die Wärme sorgte meistens glühende Holzkohle. Diese Fußwärmer wurden von Wohlhabenden im Winter auch in die damals unbeheizten Kirchen mitgenommen. Im 18. und 19. Jahrhundert existierten auch Fußbänke mit Glutfach. Die einfachste Variante waren jedoch offene Glutschalen mit einem breiten Rand, auf den die Füße gestellt wurden. In Nepal sind solche Schalen heute noch in Gebrauch. In Nordafrika gibt es große Glutschalen, mit denen sogar ganze Räume gewärmt werden.
Varianten
Als Nachfolger der Wärmflasche kann die elektrische Heizdecke gelten. Auch gibt es mit Kirschkernen oder Getreidekörnern gefüllte Säcke (sogenannte Körnerkissen) auf dem Markt, die in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmt werden. Des Weiteren gibt es, hauptsächlich für Kinder, Wärmflaschen mit Überzügen z. B. in Form von Stofftieren.
Literatur
- Georg Huber: Wärmflaschen, Wärmesteine, Wärmepfannen. Zur Geschichte der Wärmequellen von 1500 bis heute. Husum Verlag, 2000, ISBN 3-88042-961-8
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