- Betulo-Quercetum roboris
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Ein Birken-Eichenwald oder Eichen-Birkenwald ist ein west- und mitteleuropäischer Biotoptyp sowie eine Pflanzengesellschaft, in der Hänge-Birken (Betula pendula) und Stiel-Eichen (Quercus robur) vorherrschen (Klasse Betulo-Quercetum roboris, nach Oberdorfer der Verband Qercetalia robori-petraeae).
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Der Buchen-Eichenwald bildet eine Übergangsform zwischen Birken-Eichenwald und Rotbuchenwald. Birken-Eichenwälder stocken auf trockenen bis frischen und sehr nährstoffarmen Böden wie reinen Quarzsandböden, auf Sandstein oder Podsol wo die Lebensbedingungen für die Rotbuche nicht ausreichend sind, während die anspruchsloseren Baumarten Stiel-Eiche und Sand-Birke noch gedeihen können. Die Entstehung der Birken-Eichenwälder dürfte durch Beweidung und Waldbetrieb von Eichen- und Buchenwäldern auf relativ nährstoffarmen Böden gefördert worden sein.
Beschreibung
Aufgrund des nährstoffarmen Standortes bleiben die Eichen immer mangelwüchsig. Der Wald als Ganzes ist ziemlich hell. Das liegt nicht nur daran, dass Birken und Eichen viel Licht durch ihr wenig dichtes Kronendach lassen, sondern aufgrund des geringen Nährstoffangebotes kann sich auch keine dichte Strauch- und Krautschicht ausbilden. Der Birken-Eichenwald ist relativ artenarm. Neben Birken und Eichen gedeihen hier unter anderem Zitterpappel, Adlerfarn, Heidelbeere, Preiselbeere, Besenheide, Eberesche, Faulbaum, Besenginster und manchmal recht zahlreich das Maiglöckchen. Wo der Winter mild genug ist, wächst auch die Stechpalme.
Verbreitung
Birken-Eichenwälder sind die zonale Vegetation von der portugiesischen bis zur dänischen Küste. Sie bilden in der niederländisch-nordwestdeutsch-jütländischen Geest die potentielle natürliche Vegetation. Im Osten dringt immer mehr die Kiefer ein. Kiefernreiche Birken-Eichenwälder gibt es zum Beispiel im Baruther Urstromtal und im Prignitzgebiet. In extrazonalen Inseln der Mittelgebirge kommen ebenfalls kleinräumig Birken-Eichenwälder vor. Ihr Hauptvorkommen in Deutschland liegt in den nährstoffarmen Gebieten des Niederrheinischen Tieflands und der Westfälischen Bucht wie im Emsland, im Mindener Wald und den Wentruper Bergen bei Greven.
Wirtschaftliche Bedeutung und Gefährdung
Der forstwirtschaftliche Nutzen des Birken-Eichenwaldes ist gering, weshalb viele Bestände durch Kiefernforste ersetzt oder in Ackerland umgewandelt wurden. Er gilt nach der Roten Liste der Pflanzengesellschaften in Nordrhein-Westfalen als stark gefährdet.
Literatur
- Richard Pott: Biotoptypen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1996, ISBN 3-8001-3484-5
- Otti Wilmanns: Ökologische Pflanzensoziologie. 3. Auflage, UTB Quelle & Meyer, Heidelberg, 1984, ISBN 3-494-02027-2
Siehe auch
Weblinks
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