- Beverungen-Amelunxen
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Detmold Kreis: Höxter Höhe: 100 m ü. NN Fläche: 97,84 km² Einwohner: 14.632 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner je km² Postleitzahl: 37688 Vorwahl: 05273 Kfz-Kennzeichen: HX Gemeindeschlüssel: 05 7 62 008 LOCODE: DE BEV NUTS: DEA44 Stadtgliederung: 12 Ortschaften Adresse der Stadtverwaltung: Weserstraße 10–12
37688 BeverungenWebpräsenz: Bürgermeister: Christian Haase (CDU) Lage der Stadt Beverungen im Kreis Höxter Beverungen ist eine Stadt im Kreis Höxter im Osten von Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und liegt an der Grenze zu Niedersachsen. In Beverungen, das sich auf etwa 98 km² Fläche erstreckt, leben rund 14.800 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Beverungen liegt am östlichen Rand von Ostwestfalen im Südteil des Weserberglandes auf der dem Solling gegenüberliegenden Seite der Weser, die hiesig als Grenzfluss von Nordrhein-Westfalen und Südniedersachsen verläuft und in die am südlichen Ortsrand die von Südwesten kommende Bever einmündet. Nach Teillandschaften hat die Stadt mit ihren östlichen, in Flussnähe befindlichen Ortschaften Anteil an der Holzmindener Wesertalung mit dem höhergelegenen Oberwälder Land im Westen.
Knapp 5 km (Luftlinie) ost-südöstlich von Beverungen befindet sich am nördlichen Rand der nordhessischen Stadt Bad Karlshafen bzw. am Südrand des Sollings das Dreiländereck Nordrhein-Westfalen–Hessen–Niedersachsen.
Geologie
Im Stadtgebiet findet sich oberflächennah im wesentlichen Kalkstein, zum Teil auch Ton-, Schluff- und Sandstein aus dem Trias. Diese Festgesteine wurden vor 245 bis 230 Millionen Jahren vorwiegend aus Sedimenten eines hier befindlichen Meeres gebildet, daher sind im Kalkstein oft Versteinerungen von Meerestieren zu finden. Westlich einer Linie von Langenthal nach Amelunxen besteht der Untergrund größtenteils aus Kalkstein, seltener auch Mergelstein. Eine Ausnahme bilden eng begrenzte Gebiete südwestlich von Haarbrück und auf einigen Hochlagen zwischen Tietelsen und Dalhausen. Dort findet man auch Sand- und Dolomitsteine aus der Keuper-Zeit. Die Weseraue und einige Talränder von Nethe, Spring und Bever werden von Ton-, Schluff- und Sandsteinen der Buntsandstein-Zeit begrenzt.
Auf Hochflächen überwiegt Ackerland aus Löss. An anderen Standorten finden sich recht unterschiedliche Bodenaufbauten, allen gemein ist jedoch die gute bis sehr Ertragsfähigkeit.[2]
Beverungen eignet sich gut bis sehr gut, in Hochlagen hervorragend, zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpe (vgl. dazu die nebenstehende Karte).
Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets
Die Fläche der als „Kleine Mittelstadt“ klassifizierten Stadt von 97,84 km² besitzt eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 14 km und eine West-Ost-Ausdehnung von rund 14,5 km.
Fläche
nach Nutzungsart[3]Landwirt-
schafts-
flächeWald-
flächeGebäude-,
Frei- und
BetriebsflächeVerkehrs-
flächeWasser-
flächeSport- und
Grünflächesonstige
NutzungFläche in km² 50,02 33,96 5,78 5,10 1,98 0,73 0,28 Anteil an Gesamtfläche 51,12 % 34,71 % 5,91 % 5,21 % 2,02 % 0,75 % 0,29 % Nachbargemeinden
Höxter Samtgemeinde Polle Brakel Samtgemeinde Boffzen
SollingBorgentreich Trendelburg Bad Karlshafen Beverungen grenzt im Südwesten and die Stadt Borgentreich, im Westen an die Stadt Brakel, im Norden an die Stadt Höxter (alle Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen), im Osten an die Samtgemeinde Boffzen mit ihren Mitgliedsgemeinden Boffzen und Fürstenberg und dem Flecken Lauenförde (alle Landkreis Holzminden, Niedersachsen) und dem gemeindefreiem Gebiet Solling (beides Landkreis Northeim, Niedersachsen) sowie im Südwesten an die Stadt Bad Karlshafen und im Süden an die Stadt Trendelburg (beide Landkreis Kassel, Hessen).
Stadtgliederung
Nach § 3 Abs. 1 ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Stadt Beverungen in folgende zwölf Bezirke/Ortschaften[4], die vor 1970 eigenständige Gemeinden im Amt Beverungen waren:
Ortsteil Einwohner Ortsteile der Stadt Beverungen Amelunxen 1.300 Beverungen 6.550 Blankenau 300 Dalhausen 2.000 Drenke 400 Haarbrück 550 Herstelle 1.000 Jakobsberg 300 Rothe 200 Tietelsen 250 Wehrden 950 Würgassen 1.000 Klima
Klimadiagramm für Beverungen (101m) (Temperatur für Beverungen-Drenke)Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Temperatur (°C) 0,0 1,5 4 8 12 15,0 17 16 14,0 9,0 4 2,0 Ø 8,5 Niederschlag (mm) 68,1 51,9 61,2 58,6 67,6 78,2 69,2 68,1 59,7 49,6 65,1 81,9 Σ 779,2 Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Geschichte
Hauptstädte und Städte des Fürstbistums Paderborn bis 1802/03 (Stand 1789): Paderborn, Warburg, Brakel, Borgentreich | Beverungen, Borgholz, Bredenborn, Büren, Driburg, Dringenberg, Gehrden, Calenberg, Kleinenberg, Lichtenau, Lippspringe, Lügde, Nieheim, Peckelsheim, Salzkotten, Steinheim, Vörden, Willebadessen, Wünnenberg Beverungen gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. Beverungen gehörte zu den 23 paderbornischen Städten, die im Landtag vertreten waren. 1802/03 wurde das Hochstift vom Königreich Preußen besetzt. In napoleonischer Zeit war der Ort Teil des Königreiches Westphalen. Seit 1815 gehörte Beverungen endgültig zum Königreich Preußen, ab 1871 war es Teil des Deutschen Reiches. 1945–1949 war Beverungen Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 auch durch die Bundesrepublik Deutschland.
Am 24. Juli 1978 stürzte ein britisches Kampfflugzeug vom Typ F-4 Phantom II im Tiefflug nahe dem Ortsteil Drenke ab. Zwei Piloten der Royal Air Force kamen dabei ums Leben. Neun Häuser wurden bei dem Absturz leicht beschädigt und neun weitere Personen verletzt.
Religionen
Beverungen ist traditionell mehrheitlich katholisch geprägt und gehört zum Erzbistum Paderborn.
Römisch-katholische Kirche
- St. Johannes Baptist
Bereits im Mittelalter hatte Beverungen eine eigene Pfarrkirche, die jedoch aufgrund des Dreißigjährigen Krieges so stark beschädigt wurde, so dass diese vollständig abgerissen werden musste.
Im 17. Jahrhundert erfolgte der Bau der jetzigen St. Joh. Baptist-Kirche durch den aus Tirol stammenden Baumeister Marcus Weyrather.
Das Altarbild wurde vom Paderborner Kirchenmaler Johann Georg Rudolphi gemalt.
Das Pfarramt der Kirche, welches an der Weserstraße ansässig ist, unterhält zudem auch eine Bücherei mit ca. 6.000 Medien, eine Kleiderkammer und einen Eine-Welt-Laden, welcher freitagsnachmittags und samstags nach der Vorabendmesse geöffnet ist.
- St. Peter und Paul im Ortsteil Amelunxen
Im Ortsteil Amelunxen wurde vermutlich im 9. Jahrhundert die erste Kirche errichtet. Sie trug den Namen Georgskirche.
Als die Reformation allmählich Fuß fasste, gab es in Beverungen einen Streit zwischen Katholiken und Protestanten, wobei der Besitz der Kirche zwischen den Streitparteien stets hin- und herwechselte, bis sie letzten Endes vollständig den Protestanten zugesprochen wurde.
In den Jahren 1818 bis 1822 ließ Ferdinand von Lüninck, der letzte Corveyer Fürstbischof, eine neue Kirche für die Katholiken errichten.
Des weiteren bestehen noch katholische Kirchengemeinden in den Ortsteilen Blankenau (St. Joseph), Dalhausen (St. Marien), Drenke (St. Maria Magdalena), Haarbrück (St. Bartholomäus), Jakobsberg (St. Jakobus der Ältere), Wehrden (Hl. Familie und St. Stephanus) und Würgassen (St. Michael).
Evangelische Kirche
- Georgskirche
Die bereits vorgenannte Georgskirche wurde im romanischen Stil erbaut und im Jahre 1118 geweiht.
1651 wurde sie nach langem Streit evangelisch. Seitdem ist sie Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde im Beverunger Ortsteil Amelunxen.
Der verwilderte, 5000 m² große Pfarrgarten wurde neu angelegt und steht der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung. Ihm wurde der Name "Lebensgarten" verliehen.
- Ev. Kirchengemeinde Beverungen
Seit Juli 1854 besteht die evangelische Kirchengemeinde für Beverungen und die Ortsteile Dalhausen, Haarbrück, Herstelle, Jakobsberg und Würgassen.
Am Reformationstag des Jahres 1866 wurde die Kirche eingeweiht. 1967 wurde ein Umbau vollzogen.
Die Gemeinde umfasst gegenwärtig 2.500 Mitglieder. Die Kirche trägt den Namen "Kreuzkirche". Die Namensgebung wurde vom Pfarrer Neubauer, der viele Jahre in Beverungen gewirkt hat, betrieben.
Zeugen Jehovas
Im Templiner Weg befindet sich ein Königreichssaal der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas. Die Predigten werden optional auch in russischer Sprache abgehalten.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1970 wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Amelunxen, Blankenau, Dalhausen, Drenke, Haarbrück, Herstelle, Jakobsberg, Rothe, Tietelsen, Wehrden und Würgassen sowie die Stadt Beverungen aufgrund der Festlegung im Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter vom 2. Dezember 1969 zur Stadt Beverungen zusammengeschlossen[7]. Das vormalige Amt Beverungen wurde aufgelöst.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Beverungen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Eine Änderung des Gebietsstandes ergab sich durch den Zusammenschluss der Stadt mit elf umliegenden Gemeinden zum 1. Januar 1970.
Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[8][9][10] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte und die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1867 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1818 1.592 1831 1.918 1837 2.017 1843 2.168 1849 2.144 1852 2.052 1858 1.902 1861 (3. Dez.) 1.863 Jahr Einwohner 1867 (3. Dez.) 1.754 1871 (1. Dez.) 1.659 1885 (1. Dez.) 1.868 1895 (1. Dez.) 1.983 1900 (1. Dez.) 2.173 1905 (1. Dez.) 2.352 1910 (1. Dez.) 2.534 1925 (16. Juni) 2.748 Jahr Einwohner 1933 (16. Juni) 2.924 1939 (17. Mai) 3.103 1946 (29. Okt.) 4.467 1950 (13. Sep.) 4.600 1961 (6. Juni) 4.839 1970 (27. Mai) 14.894 1975 (31. Dez.) 15.230 1980 (31. Dez.) 15.339 Jahr Einwohner 1985 (31. Dez.) 14.791 1987 (25. Mai) 14.791 1990 (31. Dez.) 15.240 1995 (31. Dez.) 15.703 2000 (31. Dez.) 15.594 2005 (31. Dez.) 14.923 2007 (31. Dez.) 14.632 Politik
Stadtrat
Die Wahlergebnisse zum Stadtrat von Beverungen seit 1975 können der folgenden Tabelle entnommen werden[11][12]:
Datei:Beverungen - 1999 communal elections - seating.svg2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975 Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % CDU 18 55,98 21 55,85 21 52,63 n/v 52,96 n/v 58,95 n/v 60,04 n/v 62,69 SPD 8 26,10 12 31,68 14 34,47 n/v 35,10 n/v 33,80 n/v 35,75 n/v 37,31 GRÜNE 3 7,58 2 5,24 2 6,89 n/v 7,49 n/v 7,24 - - - - FDP 3 10,34 3 7,23 2 6,00 n/v 4,45 - - n/v 4,20 - - Gesamt 1 32 100 38 100 39 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100 n/v 100 1Ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen
Bürgermeister
Bürgermeister von Beverungen ist Christian Haase (CDU). Er wurde am 26. September 2004 mit 52 % der gültigen Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war Walter Herold (Unabhängige/Christliche Wählergemeinschaft), der am 26. September 1999 in einer Stichwahl mit 54,1 % der gültigen Stimmen gewählt wurde.
Wappen, Banner, Flagge und Siegel
Der Stadt Beverungen ist vom Regierungspräsidenten in Detmold am 12. Oktober 1972 die Genehmigung zur Führung eines Wappens, eines Banners, einer Flagge und eines Siegels erteilt worden. (Hauptsatzung § 2)[4] Die Lilien des Wappens werden zum ersten Mal im 17. Jahrhundert verwendet, zunächst nur eine einzige Lilie. Ab dem 18. Jahrhundert wurde das gegenwärtige Wappen verwendet. Die Lilien sind wahrscheinlich vom Symbol der Bischöfe von Paderborn abgeleitet.[13]
Beschreibung des Wappens:
In Blau drei 2 : 1 gestellte silberne (weiße) Lilien.Beschreibung des Banners und der Flagge:
Von Weiß, Blau, Weiß, Blau im Verhältnis 1 : 1 : 1 : 1 längsgestreift mit dem Stadtwappen im blauumrandeten weißen Bannerhaupt.Beschreibung des Siegels:
Umschrift oben: STADT. Umschrift unten: BEVERUNGEN. Siegelbild: Wappenschild, in dem der Inhalt des Stadtwappens in Umrissen wiedergegeben ist.Städtepartnerschaften
Beverungen unterhält seit 1964 eine Partnerschaft zu Mers-les-Bains in der Picardie in Frankreich[14], sowie seit 1975 eine Partnerschaft zur Stadt Ivybridge in der Grafschaft Devon (England) und zur finnischen Gemeinde Rääkkylä.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
In Beverungen gibt es kein Theater. Allerdings kann die örtliche Stadthalle für Theateraufführungen genutzt werden.
Museen
Seit 1994 gibt es im Ortsteil Dalhausen ein Korbmacher-Museum. Auf 400 Quadratmetern wird in 12 Räumen das Handwerk des Korbmachers erklärt. Zu den Exponaten zählen Transport- und Reisekörbe, umflochtene Ballonflaschen, Kinderschlafkörbe, Fahrradkindersitze und Wäschekörbe. An das Museum ist auch eine Werkstatt angegliedert wo ein Ehepaar das Handwerk des Korbmachers zeigt. Die Produkte können dort auch erworben werden.
Musik
Zum musikalischen Angebot der Stadt Beverungen zählen zwei Chorgemeinschaften sowie ein Spielmannszug und Blasorchester.
Bauwerke
- Altdeutsches Gasthaus, Fachwerkgiebelhaus mit Utlucht von 1611
- Cordt-Holstein-Haus aus dem Jahre 1662
- Christoph-Sieker-Haus mit Fachwerkfassade von 1693
- kath. Pfarrkirche St. Johannes Baptist
- ehem. Amtsgericht, Buntsandsteinquaderbau
- Burg Beverungen von 1332
- altes Fährhaus
Parks
Der Gutspark Amelunxen ist ein privater, nicht öffentlich zugänglicher, Landschaftspark von etwa 0,5 ha Größe. Angelegt vermutlich im 19. Jahrhunderts besteht er aus weiten Rasenflächen einem Umgangsweg, sowie Solitärbäumen und Gehölzgruppen. Besonders hervorzuheben sind eine Blutbuche, eine Hängebuche und eine Allee am westlichen Wirtschaftsweg der Nordzufahrt[15].
Der gleichermaßen in Privatbesitz befindliche und nur im nordöstlichen Teil öffentlich zugängliche Schlosspark Wehrden mit einer Größe von rund 2 ha wurde im Jahr 1895 angelegt. Das Gelände nahe dem Schloss bestimmen gepflegte Rasenflächen mit Altbaumbestand und Resten des alten Wegesystems. Es sind auffällige Solitärbäume vorhanden, die vermutlich bereits vor der Anlage des Parks vorhanden waren. Ein zur Weser hin liegender Teil des Parks wurde nach dem zweiten Weltkrieg aufgegeben und erst 2003 teilweise wieder hergestellt. Hier sind noch Altbäume und Reste des Wegesystems zu finden. Eine Flutmulde trennt den öffentlichen vom privaten Parkteil[16].
Der Gutspark Würgassen hat eine Größe von 1 ha und ist nicht öffentlich zugänglich. Der Landschaftsgarten wurde vermutlich gleichzeitig mit dem Herrenhaus des Gutes in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts südlich und westlich des Gebäudes angelegt. Als besonders herausragende Gewächse sind eine mächtige Hängebuche, eine Traueresche, ein Tulpenbaum und ein Ginkgo zu nennen. Teile des Gartens werden heute vornehmlich als Reitplatz genutzt[17].
Der Klostergarten Herstelle ist eine Klostergärtnerei, befindet sich in Privatbesitz und hat eine Größe von 4 ha. Ein Schaugarten ist öffentlich zugänglich. Die Gartenanlagen wurden Ende des 19. Jahrhunderts von einer Mauer umgebenen. Es ist nicht bekannt, wann die Anlage des Gartens erfolgte. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde der Garten stark in südöstlicher Richtung erweitert. Das Areal umfasst Nutzgärten mit Obst- und Gemüseanbau, einen Park und mehrere Gewächshäuser und ausgedehnte Zierpflanzenquartiere[18].
Sport
In Beverungen gibt es sechs allgemeine Sportvereine sowie einen Ski- und Wanderverein. Die Stadt unterhält ein Freibad und eine Eisbahn.
Regelmäßige Veranstaltungen
In Beverungen findet alle zwei Jahre ein Schützenfest und jedes Jahr Karneval, in Zusammenarbeit mit dem Nachbarort Lauenförde statt.
Jedes Jahr findet zu Pfingsten das „Orange Blossom Special“ statt, ein Festival des im Ort beheimateten Musiklabels Glitterhouse, zu dem knapp 2000 Besucher aus ganz Deutschland kommen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Beverungen liegt an der Bundesstraße 241. Die nächsten Autobahnen sind die A44 etwa 30 km südwestlich, die A7 knapp 50 km östlich und die A33 knapp 60 km westlich von Beverungen.
Eine Bahnstation an der Kursbuchstrecke 356 (Sollingbahn) liegt im Nachbarort Lauenförde, heißt aber wegen der geringen Entfernung Lauenförde-Beverungen. Es besteht eine Anbindung im 2-Stunden Takt in Richtung Ottbergen und Bodenfelde; von Bodenfelde fährt der Zug entweder nach Northeim oder Göttingen. In Spitzenzeiten werden Verstärkerzüge eingesetzt, um einen 1-Stunden Takt zu gewährleisten. In Ottbergen besteht Anschluss in Richtung Altenbeken, Paderborn und Holzminden. Außerdem hat der Ortsteil Wehrden einen eigenen Haltepunkt auf der gleichen Strecke.
In Beverungen selber gibt es nur noch die stillgelegte Bahnstrecke Holzminden–Scherfede. Die Strecke wird seit den 80er Jahren im Personenverkehr nicht mehr befahren und diente zuletzt als rein strategische Verbindung der NATO. Um enge Straßenunterführungen zu erweitern, wurden die Brückenbauwerke in jüngster Zeit abgetragen. Die stillgelegte Strecke ist seitdem endgültig unbefahrbar.
Der nächste Flughafen liegt ist der Flughafen Paderborn-Lippstadt in knapp 80 km Entfernung. Ein Hafen findet sich flussaufwärts der Weser in gut 110 km in Minden.
Medien
An Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt, sie berichten an sechs Tagen pro Woche über lokale Ereignisse. Der Mantelausgabe beider Zeitungen wird von den jeweiligen Hauptredaktionen aus Bielefeld bezogen.
Beverungen gehört zum Berichtsgebiet des Regionalstudios Bielefeld des WDR. Aufgrund der geografischen Nähe zu Hessen und Niedersachsen können auch die Programme des Hessischen Rundfunks und des Norddeutschen Rundfunks empfangen werden. Im Gebiet des ehemaligen Hochstifts Paderborn, zu dem auch Beverungen gehörte, gibt es seit 1991 den Radiosender Radio Hochstift, der insbesondere regionale Themen aufgreift und im Vergleich zu den überregionalen Sendern (z.B. WDR) einen höheren Höreranteil besitzt.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt Beverungen verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr, die sich in 6 Löschzüge und wiederum in 10 Löschgruppen in den einzelnen Ortsteilen aufteilt. Sie zählt 370 Mitglieder sowie 70 Jugendfeuerwehrleute. 21 Fahrzeuge, darunter diverse Löschgruppenfahrzeuge, ein Dekontaminierungsfahrzeug für Personen und ein ABC-Erkundungskraftwagen stehen den Männern zur Verfügung.
Die örtlichen Stadtwerke betreiben seit 1908 ein Elektrizitätswerk für Beverungen. In 6 Brunnen und einer Quelle wird das Trinkwasser gefördert und aufbereitet. Das eigene Leitungsnetz hat eine Länge von rund 137 km. Das Abwasserkanalnetz hat eine Länge von 143,5 km und mündet in der städtischen Kläranlage.[19]
Die katholischen Pfarrgemeinden unterhalten drei Büchereien in Beverungen, die für die Bürger über 8500 Medien, darunter Bücher, CDs, CD-Roms und Hörspiele vorhalten.
Weitere Einrichtungen:
- Stadthalle: Die Ende der 1970er-Jahre errichtete Stadthalle brannte am 26. Dezember 1996 bis auf die Grundmauern nieder und wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut.
- Kernkraftwerk Würgassen (stillgelegt): wird zur Zeit abgebaut.
Ansässige Unternehmen
Der Unternehmensschwerpunkt in Beverungen liegt auf dem Baugewerbe[20]. Einer der ersten Hersteller im Systembau hat seinen Sitz in Beverungen. Weiterhin haben ein Zulieferer der Flachglasindustrie und zahlreiche holzverarbeitende Betriebe ihren Sitz hier. Ferner ist Beverungen auf Fremdenverkehr und Dienstleistung sowie die Abfallwirtschaft ausgerichtet.
Beverungen ist Sitz des Independent-Musiklabels und Mailorder-Vertriebs Glitterhouse.
Bildung
Beverungen besitzt ein Schulzentrum mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium, das auch Schüler aus den angrenzenden Ortschaften Lauenförde in Niedersachsen und Trendelburg-Langental in Hessen besuchen. Neben den 4 Grundschulen in den Ortschaften Beverungen, Amelunxen, Herstelle und Dalhausen unterhält die Stadt Beverungen eine Förderschule mit den Schwerpunkten "Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung". Der Grundschule Beverungen ist eine offene Ganztagsschule (OGS) mit 50 Plätzen angegliedert. Die vorschulische Bildung erfolgt in ortsnahen Kindergärten in den Ortschaften Beverungen, Amelunxen, Dalhausen, Herstelle, Würgassen, Tietelsen und Wehrden. Träger der Einrichtungen sind die Stadt Beverungen, die kath. Kirche, die evangelische Kirche und eine Elterninitiative (Pusteblume - Beverungen).
Im Jahr 2007 wurden an den Beverunger Schulen mit 129 Lehrkräften insgesamt 2.169 Schüler unterrichtet, davon 29,5 % an den Grundschulen, 11,2 % an der Haupt- und 21,6 % an der Realschule, 35,5 % am Gymnasium, sowie 2,3 % an der Förderschule[3].
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Richard Dohmann (*1908 in Beverungen, †1995): Realschulrektor, Ortsheimatpfleger
Söhne und Töchter der Stadt
- Almut Rößler (* 1932): Organistin und Kirchenmusikerin
- Friedrich Wilhelm Vattmann (* 1847 in Haarbrück, † 1902): von 1877 bis 1900 Erster Bürgermeister von Gelsenkirchen
- Theodor Roeingh (* 1882, † 1945): Reichstagsabgeordneter in der Weimarer Republik (Zentrumspartei), 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet
- Max Josef Hillebrand (* 1898 in Wehrden, † 197?): Prof. für psychologische Pädagogik, Pädagogische Hochschule Bonn
- Clemens Menze, (1928 in Tieltsen, † 2003 in Köln): Professor für Pädagogik und Rektor der Uni Köln
- Karl Josef Wederhake (* 1949, † 2008): hauptamtlicher Bürgermeister und Kurdirektor der Inselgemeinde Juist von 2000 bis 2008
- Gisbert Wisse (* 1944): kath. Theologe und Domkapitular in Paderborn seit 2007
- Dieter Gieseler (* 1941 in Münster/Westf., † 2008): Radsportler, 1960 Olympiazweiter im Zeitfahren
Literatur
- Geschichte der Stadt Beverungen. ISBN 978-3870887711.
- Die Beverunger Ortsheimatpfleger: Beverungen. Sutton Verlag, 2000, ISBN 978-3897021891.
- Hermann-Josef Sander: Beverungen. In: Josef Drewes (Hrsg.): Das Hochstift Paderborn: Portrait einer Region. Paderborn 1997, ISBN 3-506-95293-5 (Seiten 259–288).
- 1100 Jahre Beverungen, 550 Jahre Stadt. Festkomitee d. Stadt, Beverungen 1967 (ASIN: B0000BQTTC).
- Benediktinerinnen-Abtei v. Heiligen Kreuz (Hrsg.): Benediktinerinnenabtei vom Heiligen Kreuz Herstelle. Michael Imhof Verlag, 2008, ISBN 978-3865683694.
- Franz J. Blaschke, Alexander von Köckritz, Birgit Steinmann, Leopold Schütte, Nolte, Strassmann: Amelunxen, 1150 Jahre: Spurensuche - Aus Vergangenheit und Gegenwart des Dorfes Amalunxen. Huxaria, 1999, ISBN 978-3980570060.
- Hermann J. Sander: Beverungen: St. Marien Dalhausen Kath. Pfarr- und Wallfahrtskirche. Schnell & Steiner, 1996, ISBN 978-3795440046.
Weblinks
Quellen
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Beverungen
- ↑ a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Beverungen
- ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Beverungen vom 9. November 2001 in der Fassung der 3. Änderungssatzung vom 23. Juni 2006
- ↑ DWD: Mittlere Monatsummen der Niederschlagshöhen der Stationen für den Zeitraum 1961-1990
- ↑ Stadt Beverungen: Rund ums Wetter. Ob Sonne, Regen oder Schnee.., langjährige Durchschnittstemperatur in Beverungen-Drenke. (Werte aus Diagramm abgelesen, daher evtl. ± 0,5 Grad Abweichung möglich)
- ↑ Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter
- ↑ Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1966, S. 194
- ↑ Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1964, S. 384–385
- ↑ Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1972, S. 39–46
- ↑ Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762008
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen - Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, 1964-1971, 8 Bände
- ↑ Rat der Gemeinden und Regionen Europas, Deutsche Sektion: Partner der Kommunen in Europa
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Amelunxen
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Wehrden
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gutspark Würgassen
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Klostergarten Herstelle
- ↑ http://www.stadtwerke-beverungen.de
- ↑ http://wirtschaft.beverungen.de/index.php/Verwaltung-Kultur-Gewerbe/2/
Städte im Kreis HöxterBad Driburg | Beverungen | Borgentreich | Brakel | Höxter | Marienmünster | Nieheim | Steinheim | Warburg | Willebadessen
Wikimedia Foundation.