- Bewaffnete Islamische Gruppe
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Die GIA (Groupe Islamique Armé) ist eine radikale islamistische Gruppe in Algerien. Nach dem Erdrutschsieg der Islamischen Heilsfront (FIS) bei den Parlamentswahlen 1991 und deren Abbruch durch das Militär, sammelten sich zahlreiche Mitglieder der FIS bei der GIA und begründeten sie anfangs als militante Fraktion der FIS. Viele Quellen behaupten die GIA sei von den algerischen Geheimdiensten gegründet worden. So behauptet z. B. der algerische Geheimdienst Oberst und mittlerweile in Asyl lebende Mohammad Samraoui, die GIA sei vom algerischen Geheimdienst gegründet worden. Als damit beauftragte Offiziere nennt er den Geheimdienst Major Ammar Gattouchi. Ein Hauptmann Jaafar soll Bekanntmachungen der GIA verfasst und veröffentlicht haben. Schnell aber entzog sich die GIA der Kontrolle der Geheimdienste. Man sprach dann nicht mehr von der islamischen Arme Gruppe, sondern von den islamischen Arme Gruppen. Samraoui führt als Begründung für die Erschaffung der GIA seitens des Geheimdienstes deren Wunsch den demokratischen Prozess in Algerien zu vereiteln und eine Legitimation dafür und für die Methoden der Repression zu bekommen. Als Drahtzieher nennt er eine Gruppe Geheimdienst und Militär Generäle die heute noch im Amt sind wie Genaral Amari oder General Tawfik.[1]
In den 1990er Jahren soll Samraoui Besuch von Algerien bekommen haben als er noch die Rolle eines Militärattaches der Botschaft Algeriens in Deutschland hatte. Dabei wurde die Möglichkeit erörtert EX-GIA Mitglieder und Chefs die in Deutschland leben auszuschalten. Samraoui riet davon ab.[1]
Es wird angenommen, dass die Gruppierung ihre terroristischen Aktivitäten zeitweilig sogar nach Frankreich ausgeweitet hat. Die GIA wird unter anderem für eine Anschlagsserie auf die Pariser Métro in den Jahren 1995 und 1996 verantwortlich gemacht, bei der insgesamt 10 Menschen ums Leben kamen.[2] Auch der Terrorist Khaled Kelkal soll der GIA angehört haben. Laut dem algerischen Geheimdienst, Oberst Moahammad Samraoui, sollen die französischen Geheimdienste dabei einem der beschuldigten Fluchthilfe gewährt haben. Dies wirft fragen über den Zusammenhang zwischen der GIA und dem algerischen Geheimdienst.[1]
Nachdem auch durch die Gewalt der GIA sich ein Bürgerkrieg in Algerien entspann, distanzierte sich die FIS offiziell von der GIA.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Mohamed Samraoui: Chronique des années de sang. ISBN 2207254895.
- ↑ Michael Lüders: Zwischen Bürgerkrieg und Blutrache, Die Zeit, 37/1997
Weblinks
- Bericht des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg zur „Groupe Islamique Armé“ (GIA)
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