- Bewässerungskanal
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Bei einer Wasserleitung handelt es sich um ein technisches System zum Transport von Wasser an Orte an denen es auf natürlichem Wege nicht zur Verfügung steht. Man unterscheidet Fluter für die Wasserzuführung und Vorfluter für die Entwässerung.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Wasserleitungen für die Wasserversorgung sind wichtiger Bestandteil einer Zivilisation, da durch die Versorgung mit Frischwasser die Gefahr von Krankheiten durch mangelnde Hygiene gemindert wird. Außerdem spielt in vielen Regionen die Bewässerung in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Wichtig hierfür ist neben der Zuleitung von Wasser auch ein funktionierendes Abwassersystem, in Feuchtgebieten auch eine Entwässerung.
Eine offene Wasserleitung ist ein Kanal. In flachen Gelände lassen sich Wasserleitungen als Wassergraben ausführen, in bergigerem Gelände sind weitreichendere Baumaßnahmen nötig, wie Wassertunnels und Aquädukte (Wasserbrücken), man spricht dann ausdrücklich von Wasserleitung. In der modernen Wasserversorgung spielen offene Systeme nurmehr eine untergeordnete Rolle, vorwiegend werden Druckstollen und Druckleitungen verwendet.
Historische Wasserleitungsysteme
Die ältesten Überlieferungen über Bauwerke zur Wasserleitung stammen aus der Zeit des ägyptischen Pharaos Ramses dem II, also ca. 1300 v. Chr. Auch die Römer waren für ihre umfangreichen Aquädukte bekannt. In Pergamon existierte bereits eine Druckwasserleitung. Auch das Bewässerungssystem von Turfan, China ist von hohem Alter.
Im Mittelalter wurden hölzerne Leitungen, die Pipen verwendet.
Daneben findet man in trockeneren Bergregionen noch heute aufwändige, uralte bäuerliche Kanalsysteme:
- Suonen/Bissen im Wallis, Schweiz
- Münstertal (Kanton Graubünden, Schweiz)
- Oberinntal (Tirol, Österreich)
- Waale im Vinschgau (Südtirol, Italien)
- Aostatal (Region Aosta, Italien)
- Wuhre im Schwarzwald
- Levadas auf Madeira
Zu den letzten mit Aquädukten erbauten großen Wasserleitungen zählen die Wiener Hochquellenwasserleitungen.
Moderner Wasserleitungsbau
In Neubauten werden heute Trinkwasserleitungen in Rohrleitungen mit kleinen Nennweiten aus unterschiedlichen Werkstoffen verlegt, die hohem Druck standhalten und praktisch wartungsfrei sind. Als Werkstoffe kommen Kupfer, nicht rostender Stahl, Kunststoff oder Kunststoff-Verbundsysteme zum Einsatz. Die Anforderungen an die Werkstoffe sind in zahlreichen technischen Regeln von DIN und DVGW festgeschrieben. Mit dem DVGW-Zertifizierungszeichen gekennzeichnete Produkte können bedenkenlos in der Trinkwasserinstallation verwendet werden.
Sie bestehen im wesentlichen aus:
- Der Erstabsperrung am Hausanschluss,
- Einem Wasserzähler und dem Trinkwasserfilter,
- diversen Rohrleitungen innerhalb des Hauses mit Rohren, Formstücken, Armaturen und Zapfarmaturen,
- gegebenenfalls aus Rohrhalterungen, sofern die Rohrleitung frei außerhalb der Hauswände verlegt wird.
Frühere Leitungen aus Metallen wie verzinktes Stahlrohr korrodieren in Verbindung mit Wasser und Sauerstoff übermäßig und sind deshalb nicht für eine Trinkwasserinstallation geeignet. Rohrleitungen aus Blei, die seit langem nicht mehr den Anforderungen entsprechen, aber teilweise im Altbestand noch vorhanden sind, dürfen nicht mehr verwendet werden, da die Abgabe von Blei an das Wasser zu ernsthaften Gesundheitsschäden führt. Während bis zur Novellierung der deutschen Trinkwasserverordnung im Jahr 2001 das frei strömende und nicht stagnierende Wasser die Grenzwerte für Blei noch einhalten konnte, ist dies mit inkraft treten der neuen Grenzwerte nicht mehr der Fall. Diese Rohrleitungen müssen daher unbedingt ersetzt werden. Bestimmte Werkstoffe zurr Herstellung von Wasserhähnen (Messinglegierungen) enthalten geringe Mengen an Blei, um diese leichter bearbeiten zu können. Wenn Wasser über Nacht oder länger in der Wasserleitung steht, nimmt es daher geringe Mengen an Blei auf, die - je nach Dauer und Modell - teilweise sogar die peniblen Grenzwerte überschreiten können. Aber auch die Stagnation in anderen Werkstoffen verändert das Trinkwasser negativ, daher empfiehlt es sich, Wasser nach mehrstündigen Stillstandsphasen in der Leitung, zuerst einige Sekunden lang ungenützt abfließen zu lassen. Als Nutzwasser, zum Beispiel zum Blumengießen, kann es allerdings ohne weiteres sofort verwendet werden.
Neben Trinkwasser werden Wasserleitungen auch zum Transport von Betriebswasser verwendet. Beispielsweise wird bei der Zentralheizung die Heizenergie mittels Warmwasser transportiert.
Siehe auch
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