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Die Asian German Sports Exchange Programme (AGSEP) ist eine nicht kommerzielle NGO (non-governmental-organization), die sich zur Aufgabe gemacht hat, den Friedensprozess, vor allem in Sri Lanka, nachhaltig durch das Motto "connecting sportspeople" mitzugestalten.
Inhaltsverzeichnis
Interkulturellen Kommunikation
Sport ist bei AGSEP die Brücke zu einer interkulturellen Kommunikation und das Medium, wodurch das Eis zwischen den Kulturen und Ethnien gebrochen wird. Das Ziel ist es durch den Sport Menschen zu verbinden. In diesem Sinne ist Sport eine Form sozialer Kommunikation, die sich über Sprachbarrieren und herrschende Konflikte hinwegsetzt.
AGSEP organisiert seit mehr als 15 Jahren Freundschaftsspiele mit Hin- und Rückspielen zwischen asiatischen (Sri Lanka, Thailand, Vietnam, Malediven) und hauptsächlich deutschen Sportvereinen der verschiedensten Bereiche wie beispielsweise Tischtennis, Badminton, Volleyball, Fußball, Hockey, Kampfsport oder Tanzen. Im Laufe der letzten Jahre nahmen ca. 14 asiatische Nationalmannschaften an dem AGSEP-Sportaustauschprogramm teil. Für die kommenden Jahre sind weitere 10 Europa-Tourneen asiatischer Teams geplant.
AGSEP ist neben der Aufgabe als NGO und Partner zweier Ministerien zudem Spezial-Sportreiseveranstalter. Das Hauptmotiv der Teilnahme von Sportvereinen bzw. Nationalmannschaften an dem interkulturellen Sportaustausch begründet sich nicht selten in der Möglichkeit der direkten sportlichen Begegnung mit den ausländischen Sportlern.
Arbeit in Sri Lanka
In Sri Lanka arbeitet AGSEP u.a. als beratende NGO für das Ministerium für Rehabilitation, geleitet von Minister Prof. Dr. Jayalath Jayawardene. Dieses Sri Lankische Fachministerium ist speziell vor dem Hintergrund des vor 3 Jahren initiierten Friedensprozesses und des Wiederaufbaues der Nordregionen (unter LTTE Kontrolle) Sri Lankas geschaffen worden. Besonders das "Wanni Gebiet" im Norden Sri Lanka’s wurde durch langjährige militärische Auseinandersetzungen in den letzten 20 Jahren sehr in Mitleidenschaft gezogen und der Wiederaufbau der Infrastruktur ist vonnöten.
Die im Jahr 2003 in Japan stattgefundene "Donor-Conference" beschloss Sri Lanka mit einer Summe von ca. 5.4 Mrd. US$ zu unterstützen, gebunden an bestimmte Aufgaben, den Friedensprozess in Sri Lanka aktiv zu unterstützen. AGSEP (steht im Consultative Status mit Ministry of Assisting Wanni Rehabilitation) unterstützt z.B. durch eigene Programme Maßnahmen in den Flüchtlingslagern Puttalams und initiiert für die dort lebenden IDP-(Internally Displaced Persons) Sportprogramme.AGSEP-Praktikanten waren bis einschließlich 15. Dezember 2003 im Ministerium for Rehabilitation, Refugees and Resettlement engagiert.AGSEP unterhielt im Ministerium ein ständiges Büro.
Seitdem haben sich die Schwerpunkte des Austausches auf den interkulturellen (cross-cultural) Aspekt innerhalb Sri Lanka’s gerichtet, insbesondere auf den Süd/Nordaustausch, da in den vergangenen 20 Jahren beinahe kein Jugendaustausch zwischen den Nordregionen Sri Lanka’s und dem Süden des Landes stattfinden konnte. AGSEP hat gewissermaßen Vermittlerstatus erreicht und konnte durch zahlreiche Austauschprogramme und Sportevents in den letzten Jahre die beiden faktisch getrennten Landesteile zusammenführen.
Tsunami
Angesichts der Tsunami Katastrophe haben sich die AGSEP-Programme und Aktivitäten in ein weiteres großes Aufgabengebiet unterteilt. Am 26. Dezember 2004 wurden in Sri Lanka über 40.000 Menschen in den Tod gerissen und über eine Million Menschen obdachlos, d.h. 22% der Bevölkerung sind direkt durch dieses Naturdisaster betroffen. Über 800 km Küstenlinie wurden von den Wellen überrollt, 4.4% der gesamten Landesfläche wurde überflutet.
Unmittelbar nach der Flutkatastrophe wurden sowohl Aktionen zur Soforthilfe (Hilfstransporte, Wasseraufbereitungsanlagen) eingeleitet als auch Langzeitprojekte (Hilfe zur Selbsthilfe) ins Leben gerufen. Hierzu zählen u.a. die Errichtung von Trauma Relief Centern für Kinder und Jugendliche in den betroffenen Küstenregionen, die Einführung eines manuell betriebenen Frühwarnsystems, Planung, Durchführung und Auswertung landesweiter Umfragen über tatsächlich erfahrene Hilfe nach dem Tsunami zur Beurteilung der Arbeit von NPO’s und NGO’s in Sri Lanka, der Bau von Sportschulen und Kinderspielplätzen.
Literatur
In dem Buch German Memories in Asia wird von den Erlebnissen und Erinnerungen des Autors Rajkumar Kanagasingam erzählt, die er mit deutschen Universtitätsstudenten der AGSEP in Asien in Sri Lanka erlebt hat. Der Autor erforscht seine Kindheit auf der kriegsumkämpften Halbinsel Jaffna im Norden Sri Lankas, reflektiert die kritische Zeit als Mitarbeiter einer amerikanischen NGO, die er in von der LTTE kontrollierten Teilen des Landes absolvierte, und erinnert sich an die Hilfaktionen nach dem Tsunami 2004, die er zusammen mit deutschen Universitätsstudenten organisierte.
Ausgangs- und Endpunkt der gedanklichen Reise ist die ehrenamtliche Arbeit deutscher Studenten in der kleinen Stadt Marawila, an der Westküste Sri Lankas. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Achterbahnfahrt durch die Migrationsgeschichte, erkennt wissenswerte Zusammenhänge, und zieht ein faszinierendes Fazit.
Weblinks
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