Bezirksamt Garmisch-Partenkirchen

Bezirksamt Garmisch-Partenkirchen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Garmisch-Partenkirchen Deutschlandkarte, Position des Landkreises Garmisch-Partenkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Garmisch-Partenkirchen
Fläche: 1.012,28 km²
Einwohner: 86.872 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: GAP
Kreisschlüssel: 09 1 80
Kreisgliederung: 22 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Olympiastraße 10
82467 Garmisch-Partenkirchen
Webpräsenz:
Landrat: Harald Kühn (CSU)
Lage des Landkreises Garmisch-Partenkirchen in Bayern
Karte

Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen liegt im Südwesten des bayerischen Regierungsbezirks Oberbayern. Nachbarlandkreise sind im Norden der Landkreis Weilheim-Schongau, im Osten der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, im Süden das österreichische Bundesland Tirol und im Westen der schwäbische Landkreis Ostallgäu.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der südliche Teil des Landkreises, das Werdenfelser Land, ist teilweise hochalpin mit den Felsmassiven des Karwendel- und des Wettersteingebirges (Zugspitze 2.962 m) und liegt an der Grenze zu Tirol in Österreich. Nach Norden senkt sich das Gebirge bis hin zur voralpinen Hügellandschaft des Pfaffenwinkels mit Seen und ausgedehnten Mooren.

Geschichte

Um 1000 n. Chr. war das Gebiet Besitz der Welfen, die auch die Burg Werdenfels erbauten. 1249 erwarb das Hochstift Freising den welfischen Besitz sowie 1294 die Grafschaften Mittenwald und Partenkirchen und bildeten die reichsunmittelbare Grafschaft Werdenfels, die erst 1803 in der Säkularisation aufgelöst wurde. Das Gebiet kam zu Bayern, das 1803 das Landgericht Werdenfels errichtete, welches zunächst zum Innkreis und 1814 zum Isarkreis (ab 1838 Oberbayern) gehörte. 1862 entstand daraus das gleichnamige Bezirksamt, das 1879 in "Bezirksamt Garmisch" umbenannt wurde. Nach der Vereinigung der Orte Garmisch und Partenkirchen 1935 erhielt auch das Bezirksamt und ab 1939 das Landratsamt bzw. der zugehörige Landkreis den Doppelnamen Garmisch-Partenkirchen. Im Rahmen der Gebietsreform 1972 wurden dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen einige Gemeinden der Nachbarlandkreise Weilheim in Oberbayern und Schongau eingegliedert. Damit erhielt er seine heutige Ausdehnung.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Wirtschaft im Landkreis ist eher mittelständisch geprägt. Der Landwirtschaft kommt eine erhebliche Bedeutung für die Wirtschaftsstruktur des Landkreises zu. Insgesamt sind ca. 15% der Landkreisfläche landwirtschaftlich genutzt.

Die Einkommensteuerkraft je Einwohner lag im Jahr 2004 bei 272 Euro (Bundesdurchschnitt 216). Die Kaufkraft je Einwohner im Jahr 2005 lag bei 7.671 Euro (Bundesdurchschnitt 8.523).

Die Region um Garmisch-Partenkirchen ist ein klassisches Fremdenverkehrsgebiet und auch ein bekannter Olympia- (1936) und Weltmeisterschaftserprobter (1978) Wintersportort. Er konnte sich erfolgreich um die Ausrichtung der alpinen Ski-WM 2011 bewerben, nachdem die vorherige Bewerbung für die Ski-WM 2009 gegen das französische Val-d’Isère verloren ging. Einziger Gegenkandidat war Schladming (Österreich).

Verkehr

Die Staatsbahnlinie von München erreichte im Jahre 1879 Murnau. Nachdem die 1889 durch die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft München eröffnete Weiterführung bis Garmisch-Partenkirchen an die Bayerische Staatsbahn übergegangen war, verlängerte diese die Bahn 1912 über Mittenwald bis zur österreichischen Grenze, so daß die Verbindung mit Innsbruck hergestellt war.

Ebenso wurde der tirolische Bezirk Reutte 1913 von Garmisch-Partenkirchen her durch die Außerfernbahn erschlossen.

Die Lokalbahn Murnau - Oberammergau wurde im Jahre 1900 von der AG E-Werke vorm O. L. Kummer & Co. erbaut und 1905 durch die "Lokalbahn AG München" elektrifiziert.

Rein touristischen Zwecken dient die Strecke der Bayerischen Zugspitzbahn AG, die 1929/30 von Garmisch-Partenkirchen zum Schneefernerhaus eröffnet worden ist und seit 1992 auch zum Zugspitzplatt führt.

Alle Bahnlinien sind bis heute in Betrieb.

Das Straßennetz umfasst eine Bundesautobahn (A 95), drei Bundesstraßen sowie ein relativ dichtes Netz von Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen.

Politik

Kreistagswahlen

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:

2002 2008
CSU 32 25
Freie Wählergemeinschaft der Landkreisgemeinden 11 10
Christlich Soziales Bündnis-Bürger für GAP n.a. 7
SPD 8 6
ödp 4 4
Freie Wählergemeinschaft GAP/Oberes Loisachtal 4 3
Grüne n.a 3
BP n.a. 1
FDP 1 1
Gesamt 60 60

Wappen

Über gekürzter und eingeschweifter Spitze, darin die bayerischen Rauten, gespalten von Silber und Gold, vorne ein links gewendeter roter Greifenlöwe, hinten ein rot gekrönter Mohrenkopf mit rotem Ohrring.

Märkte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Märkte

  1. Garmisch-Partenkirchen (26.148)
  2. Mittenwald (7735)
  3. Murnau am Staffelsee (12.136)

Gemeindefreies Gebiet

  1. Ettaler Forst (83,46 km²)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Ohlstadt
    (Gemeinden Eschenlohe, Großweil, Ohlstadt und Schwaigen)
  2. Saulgrub
    (Gemeinden Bad Bayersoien und Saulgrub)
  3. Seehausen am Staffelsee
    (Gemeinden Riegsee, Seehausen am Staffelsee und Spatzenhausen)
  4. Unterammergau
    (Gemeinden Ettal und Unterammergau)

Gemeinden

  1. Bad Bayersoien (1174)
  2. Bad Kohlgrub (2427)
  3. Eschenlohe (1612)
  4. Ettal (828)
  5. Farchant (3712)
  6. Grainau (3599)
  7. Großweil (1425)
  8. Krün (1888)
  9. Oberammergau (5290)
  10. Oberau (3052)
  11. Ohlstadt (3273)
  12. Riegsee (1154)
  13. Saulgrub (1695)
  14. Schwaigen (610)
  15. Seehausen am Staffelsee (2453)
  16. Spatzenhausen (787)
  17. Uffing am Staffelsee (2988)
  18. Unterammergau (1472)
  19. Wallgau (1414)

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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