- Bildungsnähe
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Die Bildungsferne beziehungsweise Bildungsnähe taucht in der heutigen Diskussion gerade im Zusammenhang mit den Detailauswertungen der PISA-Studien auf. Es wird darin deutlich, dass Kinder bildungsferner Eltern deutlich schlechter abschneiden als Kinder von Akademikern.
Bildungsferne in diesem Sinne bedeutet, dass die betreffende Person über keinen oder nur einen niederen Schulabschluss verfügt. Sie verfügt daher voraussichtlich nicht über das Wissen, welches in Bildungsgängen zu höheren Abschlüssen vermittelt wird. Ebenso wichtig ist auch, dass hochschulführende Schulen und Hochschulen dieser Person fremd sind. Sie kann damit ihren Kindern weder das für das „höhere“ Bildungssystem nötige Wissen vermitteln noch die dort herrschenden Praktiken und Möglichkeiten.
Der Begriff „Bildungsferne“ ist umstritten. Er stellt einen Euphemismus dar, d. h. in diesem Fall soll das Wort „bildungsfern“ z. B. beschönigend das Wort „ungebildet“ ersetzen (s. Euphemismus-Tretmühle).
Zum Teil wird kritisiert, dass die Benachteiligung von Kindern aus unteren Schichten auf deren Eltern geschoben und von Missständen im Bildungssystem abgelenkt würde.In wissenschaftlichen Studien wird daher der Begriff der sozialen Herkunft oder der Milieuzugehörigkeit bevorzugt.
Sonstiges
Der Begriff der Bildungsferne wird auch im Roman Schöne neue Welt verwendet (Definition).
Siehe auch
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