- Bioremediation
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Als Bioremediation wird der Einsatz von Organismen zur Beseitigung von Verunreinigungen und Schadstoffen bezeichnet. Der Begriff ist abgeleitet vom selten gebräuchlichen Remedium, welches für "Heilmittel" verwendet wird.
Die Basis dieses Zweiges der Biotechnologie ist die Tatsache, dass es in der Welt der Lebewesen eine ganze Menge von Organismen gibt, die in der Lage sind, Giftstoffe und Verunreinigungen zu verwerten, umzubauen oder zu speichern.
Die ursprünglichen Einsatzgebiete für die Bioremediation waren vor allem die Altlastensanierung, etwa um ausgelaufenes Öl abzubauen oder Abraumhalden mit radioaktiven Abfällen zu reinigen. Wichtige Einsatzgebiete sind außerdem die Beseitigung von Lösungsmitteln, Kunststoffen und Schwermetallen sowie Giftstoffen wie DDT und Dioxinen.
Durch die Methoden der Gentechnik wurde das Spektrum der Möglichkeiten weiter ausgebaut. Heute ist es etwa möglich, Gene von schwer zu kultivierenden Bakterien in andere Bakterien einzupflanzen und so die positiven Eigenschaften der neu geschaffenen Organismen zu nutzen. Um sie besser kontrollieren zu können, werden ihnen außerdem Gene eingepflanzt, die sie von der Zufuhr bestimmter Stoffe abhängig machen, sodass sie ohne diese absterben. Auch wurden z.B. Gene für Leuchtstoffe eingepflanzt.
Nicht immer handelt es sich bei den genutzten Organismen jedoch um Bakterien oder Pilze. Besonders eine Reihe von Gefäßpflanzen werden aufgrund ihrer Speichereigenschaften für bestimmte Stoffe ausgewählt. So ist etwa der amerikanische Gekrümmte Fuchsschwanz (Amaranthus retroflexus) in der Lage, große Mengen an Cäsium einzulagern während etwa das Voralpen-Hellerkraut (Thlaspi caerulescens) vor allem Zink und Cadmium akkumuliert. Auch hier wird heute versucht, die notwendigen Gene zu identifizieren und in leicht anzubauende Pflanzen wie den Raps (Brassica napus) einzubauen.
Literatur
Thilo Spahl, Thomas Deichmann: Das populäre Lexikon der Gentechnik. Eichborn-Verlag, Frankfurt/Main 2001; S. 41-43. ISBN 3-8218-1697-X
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