Bitsch (Frankreich)

Bitsch (Frankreich)
Bitche (Bitsch)
Wappen von Bitche
Bitche (Frankreich)
DMS
Bitche
Region Lothringen
Département Moselle
Arrondissement Sarreguemines
Kanton Bitche
Koordinaten 49° 3′ N, 7° 26′ O49.05257.425290Koordinaten: 49° 3′ N, 7° 26′ O
Höhe 249 bis 432 m
Fläche 41,13 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(2006)
5.607 Einwohner
136 Einw./km²
Postleitzahl 57230
INSEE-Code 57089
Website http://www.ville-bitche.fr/
Die Zitadelle von Bitsch
Die Zitadelle von Bitsch

Bitche (deutsch Bitsch ) ist eine Stadt im französischen Département Moselle in Lothringen nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz gelegen. Die umliegende waldreiche Region, das Bitscher Land, ist nach ihr benannt. Die Stadt wird von einer monumentalen Zitadelle aus Sandstein überragt. Sie liegt unweit der Maginot-Linie, in die sie beim Bau dieser Kette von Festungen als Stützpunkt integriert wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort entstand aus der Burg Bithis und den drei zu ihren Füßen liegenden Dörfern Vorgeburg, Rohr- und Kaltenhausen. Durch Umbau und Neugestaltung der Burg durch Vauban entstand das heutige Bitsch.

Bitsch - Geschichte: Besuch des Kriegsministers im Jahr 1931 während des Baus der Maginot-Linie

Bitsch gehörte ursprünglich den Grafen von Zweibrücken. Als 1333 das Gebiet geteilt wurde, entstand die Line der Grafen von Zweibrücken-Bitsch und Bitsch wurde somit Hauptort einer eigenständigen Herrschaft, bis die Linie 1570 ausstarb. Bitsch fiel an die lutherische Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Jedoch wollte der Herzog von Lothringen, Lehnsherr über Bitsch, das Lehen einziehen. Darüber kam es ab 1572 zu einem lange währenden Streit, der erst 1606 mit einem Kompromiss beendet wurde. Danach fiel Bitsch an Lothringen zurück und wurde in der Folge rekatholisiert.

In den folgenden Jahrhunderten wurde Bitsch durch Krieg immer wieder schwer in Mitleidenschaft gezogen und wechselte mehrfach die Landeszugehörigkeit, wenngleich es nach dem Tod Stanislaus Leszczynskis, des letzten Herzogs von Lothringen, auch zunächst nach einer dauerhaften Zugehörigkeit zu Frankreich ausgesehen hatte.

Im Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 verteidigte Kommandant Louis-Casimir Teyssier die Zitadelle, die seit dem 8. August 1870 von bayerischen Truppen belagert wurde. Teyssier kapitulierte erst rund einen Monat nach dem Vorfrieden von Versailles am 25. März 1871. Die preußische Armee erlaubte den Abzug der französischen Soldaten unter Waffen.

Bitsch fiel in der Folgezeit an Deutschland und kehrte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 zu Frankreich zurück. Im Zweiten Weltkrieg bot die Zitadelle den Einwohnern von Bitsch Schutz, insbesondere vor Luftangriffen.

Freizeit und Tourismus

Bitsch liegt innerhalb des Naturparks Nordvogesen und verfügt über eine namhafte Gastronomie. Touristischer Hauptanziehungspunkt ist die ab 1680 von Vauban an Stelle einer mittelalterlichen Burg errichtete Zitadelle.

Die Zitadelle kann besichtigt werden. Mittels einer Video- und Audioführung (französisch, deutsch oder englisch) kommt man durch die im Inneren des Bauwerks gelegenen Gänge und Räume. Es ist den Machern der Ausstellung gelungen, eine wertungsfreie Darstellung des Deutsch-Französischen Krieg zu erstellen, die insbesondere den Schrecken des Krieges hervorhebt. Die kleine Kirche, sowie die anderen Gebäude auf der Zitadelle - welche die Kriege überstanden hatten - wurden restauriert.

4 km westlich der Stadt liegt das Fort Simserhof, eines der 5 wichtigsten Hauptwerke der Maginot-Linie. Die unterirdische Festungsanlage kann besichtigt werden.

Bitsch beteiligt sich an dem internationalen Projekt Gärten ohne Grenzen mit dem Garten des Friedens, der als Verbindung zwischen Stadt und Festung angelegt ist. Die Besichtigung des Gartens ist im Eintrittspreis für die Zitadelle enthalten. Seit 2004 gibt es auch den Meteorischen Garten, der vom Internationalen Zentrum für Glaskunst in Meisenthal realisiert wurde. 2006 kam der Water Glass Garden hinzu, der englische Gartentradition mit modernem Design verbinden soll. Dieser Garten wurde von Künstlern des Hadlow College in Greenwich geschaffen.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Reinhard I. (1569–1625), Regent der Grafschaft Hanau-Lichtenberg von 1599 bis 1625
  • Hermann Florstedt (1895–1945), SS-Standartenführer und KZ-Kommandant

Städtepartnerschaft

Seit 1979 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Bitche und der deutschen Stadt Lebach im Saarland.

Siehe auch

Grafschaft Zweibrücken-Bitsch

Weblinks


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