- Blankemarte
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Emsland Samtgemeinde: Spelle Höhe: 32 m ü. NN Fläche: 30,25 km² Einwohner: 1825 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km² Postleitzahl: 48480 Vorwahl: 05906 Kfz-Kennzeichen: EL Gemeindeschlüssel: 03 4 54 034 Webpräsenz: Bürgermeister: Franz Schoppe Lünne ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Spelle im Landkreis Emsland in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde Lünne liegt im Südlichen Teil des Landkreises Emsland in Niedersachsen. Durch die Gemeinde fließt die Große Aa. Lünne erstreckte sich auf einer Fläche von 30,25 km².
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Norden die Stadt Lingen, im Nordosten die Gemeinden Messingen und Beesten in der Samtgemeinde Freren, im Süden die Gemeinden Schapen und Spelle und im Westen die Gemeinde Emsbüren.
Herleitung der Namen und Geschichte der Ortsteile
Die Gemeinde Lünne ist erst 1965 aus dem Zusammenschluss der damaligen Gemeinden Altenlünne, Plantlünne mit Heitel und Blankemarte entstanden. Dieses Gebiet muss schon in vorchristlicher Zeit relativ stark bevölkert gewesen sein, wie zahlreiche steinzeitliche Funde beweisen.
Altenlünne (alt: Lunni) wird um 890 im Werdener Urbar, später auch im Corveyer Heberegister und Schapener Verzeichnis genannt. Luidwig und Menni lieferten an Werden, Unno, Lanzo und Gerwigus mussten Abgaben an die Kirche und den Oberhof in Schapen zahlen. Nach einer alten mündlichen Überlieferung soll der Missionar Luidger beim Bauern Böker in Moorlage nahe bei einer heidnischen Opferstätte über die Aa gekommen sein, das Evangelium verkündet und in Altenlünne ein Gotteshaus errichtet haben. Die erste Kirche bis 1420 stand an einem Platz, östlich von Speermann, am alten Altenlünne-Beestener Weg, der Totenkamp hieß, was gleichbedeutend mit Friedhof ist. Lunne ( altnord. hlunne = Rolle) bezeichnete altsächs. eine Stelle am Fluss (hier über die stark fließende Aa), an der mittels untergelegter Hölzer Lasten über den Fluss gebracht werden konnten (vergl. auch Haselünne). In späterer Zeit wurde zur Unterscheidung der verschiedenen Lünne ein Zusatz gebraucht. Der Ort wird seit dem 13. Jahrhundert Altenlünne genannt.
Plantlünne wird 1276 als Pfarrei benannt und soll sich von Altenlünne abgezweigt haben. Das Bestimmungswort ist nicht gesichert. Nach L. Schriever liegt die Herleitung von niederdtsch. planten = planzen (neu gründen) nahe. Auf der Anhöhe, wo heute die Kirche steht, soll ein alter Turm (Wehrturm oder Zehntturm) gestanden haben, an den 1420 die erste Kirche für Altenlünne und Plantlünne gemeinsam gebaut wurde. Unter den Geistlichen, die dieser Pfarrei vorgestanden haben, ist Pastor Caspar Ludwig Schriever (1832–1905) zu erwähnen, der sich besonders um die künstlerischen Ausgestaltung des Gotteshauses verdient gemacht hat. So beschaffte er unter anderem die Lünner Krippe von Heinrich Weltring.
Heitel (alt: Hatiloha 890, Hetiloha, Hethlo, Hedela 1000) wird ebenfalls bereits 890 im Werdener Heberegister genannt. Die Namenherkunft ist unsicher. Nach H. Abels könnte der Name für ein mit Heidekraut durchwachsenes Gehölz stehen. Heitel ist mehrfach durch Kriegseinwirkung verwüstet worden, zuerst Ende des 9. Jahrhundert von Normannen (Wikinger). Das führte im Werdener Heberegister zweimal zu dem Eintrag "wüst gelegt". Im 10. Jahrhundert traten mehrfach Naturalleistungen an Stelle von früheren Geldzahlungen.
Blankemarte, Bauerschaft zwischen Beesten und Lünne. Herleitung des Namens unbekannt.
Einwohnerzahlen 1880 1900 1925 1933 1939 1950 Altenlünne 298 326 397 365 408 680 Plantlünne 194 237 286 326 311 468 Heitel 154 157 207 191 181 249 Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat elf gewählte Mitglieder. Ihm gehören als Ergebnis der Kommunalwahl vom 10. September 2006 Ratsfrauen und Ratsherren von zwei Parteien an.
Bürgermeister ist seit 2006 Franz Schoppe.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist vertikal wellenförmig geteilt. Der nichtheraldisch linke Teil zeigt eine Ährengarbe mit vier goldenen Ähren auf blauem Grund. Die andere Seite des Wappens zeigt ein blaues Spinnrad auf goldenem Grund.
Verkehr
Die Bundesstraße 70 verläuft von Lingen nach Rheine durch die Gemeinde.
Sonstiges
An die Siedlung angeschlossen ist ein Erholungsgebiet mit einer Ferienhausanlage. Die Gemeinde verfügt sowohl über eine evangelisch-reformierte als auch über eine katholische Kirche. Sehenswert sind der Mühlenkolk in Plantlünne sowie das Backhaus in Heitel.
Literatur
- Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
- Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
- Hermann Abels - Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
- Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth , Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
- Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Herausgeber) - Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
- Karl-Heinrich Kreimeyer (Hrsg.) - Lünne. Bilder aus der Geschichte eines alten Kirchspieldorfes Lingen 1990
- Dieter Berger - Duden. Geographische Namen in Deutschland, Dudenverlag, Manheim 1993, ISBN 3-411-06251-7
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