Blasenbinse

Blasenbinse
Blumenbinse
Blumenbinse (Scheuchzeria palustris), Illustration

Blumenbinse (Scheuchzeria palustris), Illustration

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Froschlöffelähnliche (Alismatidae)
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Blumenbinsengewächse
Gattung: Scheuchzeria
Art: Blumenbinse
Wissenschaftlicher Name der Familie
Scheuchzeriaceae
F.Rudolphi
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Scheuchzeria
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Scheuchzeria palustris
L.

Die Blumenbinse (Scheuchzeria palustris), die nach der Form der Frucht auch Blasenbinse genannt wird, ist die einzige Art in der monotypischen Gattung Scheuchzeria. Diese wiederum ist die einzige Gattung der Familie der Blumenbinsengewächse (Scheuchzeriaceae), auch Blasenbinsengewächse genannt. Der wissenschaftliche Name erinnert an den Schweizer Biologen Johann Jakob Scheuchzer und seinen Bruder Johannes Scheuchzer (1684-1738).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Blumenbinse ist eine schlanke, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht. Es ist eine urtümliche Sumpfpflanze, die kurze Rhizome bildet. Die einfachen, parallelnervigen, linealischen, binsenartigen, halbrunden, rinnigen Laubblätter sind am Blattgrund scheidig vergrößert und sitzen wechselständig am aufrechten, zickzackförmig verlaufenden Stängel. Im unteren Bereich ist der Stängel auch mit abgestorbenen Blattscheiden umgeben.

Die sternförmigen Blüten bestehen aus sechs gelbgrünen Perigonblättern (je drei in zwei Blütenblattkreisen), sechs freien Staubblättern und drei oder sechs Fruchtblättern. Der Fruchtknoten ist oberständig.

Ihre schief-eiförmigen und stark aufgeblasenen Balgfrüchtchen verbreiten sich schwimmend. Jede Balgfrucht enthält ein bis drei stärkereiche Samen. Da sich die nordamerikanischen Exemplare in der Fruchtform etwas unterscheiden, werden sie als Varietät Scheuchzeria palustris var. americana bzw. von anderen Autoren als Unterart Scheuchzeria palustris subsp. americana abgetrennt.

Vorkommen

Blumenbinsen mit reifen und überreifen Balgfrüchten
Balgfrüchte der Blumenbinse

Diese Art ist auf saure Zwischenmoore und Hochmoorschlenken beschränkt; sie gilt als Charakterart der Assoziation Caricetum limosae (Schlammseggen-Gesellschaft). Das Torfmoos-Schlammseggenried ist eine Pflanzengesellschaft, welche an oligotrophen Gewässern nicht betretbare Schwingrasen bildet. Vor allem Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), die Schlamm-Segge (Carex limosa) und die seltene Fadenwurzelige Segge (Carex chodorrhiza) bilden zusammen mit der Blasenbinse diese Gesellschaft.

Die Verbreitungszentren der Art konzentrieren sich auf kühl-gemäßigte Bereiche der nördlichen Hemisphäre (Holarktis), insbesondere in Nordosteuropa sowie in Nordamerika. Darüber hinaus sind teils isolierte Vorkommen in Mitteleuropa und Ostasien zu nennen.

In Mitteleuropa ist die Blumenbinse aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume (Abbau, Kultivierung und Entwässerung von Moorstandorten) nur noch sehr selten zu finden und wird auf der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft. Lediglich im Alpenvorland und in Teilen Nordostdeutschlands ist die Art noch etwas stetiger anzutreffen, sonst existieren nur noch punktuelle Vorkommen.

Siehe auch

Der deutsche Name Blumenbinse wird – wegen der Doppeldeutigkeit aber irreführend! – auch für die Schwanenblume (Butomus umbellatus) gebraucht.

Quellen

Weblinks


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