- Bloody Benders
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Die Bender-Family, auch als The Kansas Bloody Benders oder nur Bloody Benders bekannt, war eine vierköpfige Gruppe, die zwischen 1871 und 1873 in den Wäldern am Osage Trail nahe den Ortschaften Cherryvale und Independence im Labette County im Südosten des US-Bundesstaats Kansas ihnen wohlhabend erscheinende Reisende tötete und ausplünderte. Die Familie bestand − jedenfalls nach eigener Angabe − aus dem 60jährigen deutschstämmigen John Bender, seiner Frau sowie ihrem 27jährigen Sohn John junior und ihrer 24jährigen Tochter Kate. Es bestehen jedoch Zweifel daran, ob die vier Personen tatsächlich alle in den behaupteten Verwandtschaftsverhältnissen zueinander standen.
Die Benders betrieben in einem aus einem Raum bestehenden Blockhaus ein Gasthaus und einen Kramladen. Wenn beim Verkauf von Lebensmittel ein potentielles Opfer erschien, flirtete Kate mit diesem und überredete es so, zum Essen zu bleiben. Dabei wurde der Gast mit dem Rücken zu dem den Raum teilenden Vorhang platziert und während des Essens von John oder John junior mit einem Schmiedehammer erschlagen.
Zuletzt verschwand Anfang März 1873 der in der Gegend sehr bekannte Arzt William H. York, nachdem er seinen Bruder besucht hatte, der als Offizier in Fort Scott stationiert war. Auf der Suche nach seinem Bruder traf dieser Colonel York zwei andere Reisende, die in der Hütte der Benders misstrauisch geworden und diese mit gezogenen Revolvern verlassen hatten. Am 5. Mai 1873 brach er zusammen mit einer Gruppe Freiwilliger zur Hütte der Benders auf. In der Hütte wurden unter einer Falltür elf Gräber entdeckt, die die Überreste von neun Männern, einer jungen Frau und eines kleinen Mädchens enthielten. Die Familie sei beim Eintreffen des Trupps bereits geflohen gewesen, erzählten dessen Angehörige zunächst. Erst 1909 erzählte einer der Männer, dass man die Benders sehr wohl noch angetroffen und gelyncht habe. Man habe sie derart grauenhaft bestraft, dass sich anschließend alle Beteiligten geschworen hätten, niemals darüber zu reden. 1910 bestätigte ein anderer Beteiligter unabhängig davon diese Aussage. Beide gaben an, dass die verstümmelten Leichen der Angehörigen der Familie Bender in einen Brunnen geworfen worden seien. Gefunden wurden diese Leichen jedoch nie.
Literatur
- Murakami, Peter und Julia: Lexikon der Serienmörder 450 Fallstudien einer pathologischen Tötungsart. 7. Auflage, Ullstein Taschenbuch, München 2001, ISBN 3-548-35935-3 (Hauptquelle)
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