- Blutschwitzen
-
Klassifikation nach ICD-10 D65-D69 Koagulopathien, Purpura und sonstige hämorrhagische Diathesen ICD-10 online (WHO-Version 2006) Unter einer hämorrhagischen Diathese versteht man eine krankhaft gesteigerte Blutungsneigung. Sie ist eine spezifische Form der Diathese. Symptome einer hämorrhagischen Diathese kann jede abnormale Blutung sein wie z. B. eine verlängerte Blutungszeit (> 6 Min.), Blutergüsse (Hämatome) ohne Gewalteinwirkung oder nach Bagatellverletzungen, Zahnfleischbluten und Blutungen im Verdauungstrakt oder in die Gelenke.
Krankheiten, die mit vermehrter Blutungsneigung einhergehen sind vor allem Störungen der Blutgerinnung (Koagulopathien), Verminderung der Anzahl (Thrombopenie) oder Erkrankungen der Blutplättchen (Thrombozytopathie), der Mangel an Blutgerinnungsfaktoren (z. B. Hämophilie) oder Vergiftungen mit Blutgerinnungshemmern (Rattengift, z. B. Dicumarol).
Inhaltsverzeichnis
Krankheitsbild bei Kälbern
Symptomatik
Das Krankheitsbild trat in jüngster Zeit in Deutschland wiederholt bei Kälbern auf.[1] Die Symptome zeigten sich in Form von plötzlichen Blutungen ohne erkennbaren äußeren Grund: An mehreren Stellen des Körpers trat Blut durch die Haut.[1] Einige Tiere bluteten aus Körperöffnungen und in ihre Eingeweide.[1] Zudem wurden massive Unterhaut- und Darmblutungen entdeckt.[2] Die Tiere verendeten wenige Stunden nach dem Auftreten der Symptome.[1] Die Krankheitsursache ist derzeit ungeklärt.[1] Bei den betroffenen Tieren wurden Knochenmarksschäden und fehlende Thrombozyten festgestellt.[1][2] Zudem war die Zahl der Leukozyten stark vermindert.[2]
Ursachen
Die umstrittene Impfung gegen die Blauzungenkrankheit wird als Ursache für die Krankheit ausgeschlossen.[2] Ottmar Distl von der tierärztlichen Hochschule Hannover: "Es sind auch Kälber von nicht geimpften Muttertieren erkrankt."[2] Genetische Defekte werden ebenfalls für unwahrscheinlich gehalten: Kälber von drei verschiedenen Rinderrassen seien betroffen.[2] Weil sich die Tiere nicht gegenseitig anstecken, wird eine Infektion mit Bakterien oder Viren ebenfalls ausgeschlossen.[2] Gentechnisch verändertes Futter oder Pestizide kämen als Ursache laut Otmar Distl nicht in Frage: "Das Verteilungsmuster der Fälle spricht einfach dagegen."[2]
Es wird vermutet, dass die Krankheit im Zusammenhang mit der Biestmilch steht, welche die Kälber in den ersten Lebensstunden vom Muttertier erhalten.[2] Demnach treten die Symptome immer erst dann auf, nachdem die Kälber die erste Biestmilch bekommen haben.[2] Diese Hypothese ist allerdings nicht belegt.[2]
Siehe auch
Quellen
Wikimedia Foundation.