Bodengare

Bodengare

Als Bodengare wird in der Landwirtschaft der Idealzustand eines fruchtbaren Bodens bezeichnet. Ein garer Boden ist krümelig, humos, gut durchlüftet, ausreichend feucht und leicht durchwurzelbar. Er zeichnet sich durch ein stabiles, belastbares Gefüge aus und kann mit der Spatendiagnose erkannt werden. Wie ein „gärender“ Brotteig enthält ein garer Boden viele kleine und mittlere Hohlräume, die sogenannten Bodenporen, die der Luftführung und Wasserspeicherung dienen. Wie ein Schwamm kann dieser Boden z. B. Niederschläge aufsaugen und Überschüsse ins Grundwasser ableiten.

Eine derart optimale Bodenstruktur wird als Krümelstruktur bezeichnet. Die im Boden lebenden Organismen (Bakterien, Würmer, Insekten und andere Klein- und Kleinstlebewesen), die das Mikroklima des Bodens beeinflussen, sind auf eine gute Luftzu- und -abführung angewiesen. Die Krümelstruktur ist daher Voraussetzung für das Vorliegen einer arten- und individuenreichen Organismenpopulation. Die Krümelstruktur und damit die Bodengare in Folge können durch falsches Bearbeiten, z. B. Verdichten mit schwerem Gerät, ständiges Begehen oder durch starke Niederschläge zerstört werden. Optimal zur Erhaltung der Bodengare sind ein hoher Anteil an Dauerhumus im Boden, ausreichende Lockerung sowie Zufuhr von organischem Dünger, insbesondere Kompost[1], aber auch Gründüngung.

Einzelnachweise

  1. Alwin Seifert: Gärtnern, ackern - ohne Gift, Biederstein-Verlag München, 1997

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