ARA General Belgrano

ARA General Belgrano
ARA General Belgrano
Geschichte
Indienststellung: 1938
Technische Daten[1]
Typ: Kreuzer
Länge: 185 m (608,3 ft)
Breite: 18,9 m (61,8 ft)
Tiefgang: 5,9 m (19,5 ft)
Wasserverdrängung: 9575 t (max. 12.272 t)
Geschwindigkeit: 32,5 Knoten (60 km/h)
Besatzung: 1138 Offiziere und Mannschaften
Bewaffnung:

Die ARA General Belgrano war ein argentinischer Kreuzer (ARA: Armada República Argentina, argentinische Marine). Er wurde am 2. Mai 1982 während des Falklandkrieges durch das britische Atom-U-Boot HMS Conqueror (S48) versenkt.

Die General Belgrano war ursprünglich ein Leichter Kreuzer der Brooklyn-Klasse der US Navy mit dem Namen USS Phoenix und der Kennung CL-46. Das Schiff nahm am Zweiten Weltkrieg teil.

Inhaltsverzeichnis

USS Phoenix

Die USS Phoenix, welche 1951 an Argentinien verkauft wurde, 1941 in Pearl Harbor.

Das Schiff wurde in den Jahren 1935-38 bei New York Shipbuilding gebaut. Seine Jungfernfahrt führte es nach Trinidad und Südamerika, dann operierte es an der amerikanischen Westküste.

Das Schiff befand sich am 7. Dezember 1941, dem Tag des japanischen Angriffs auf den Hawaiiinseln, in Pearl Harbor, blieb aber unbeschädigt. Danach war es zunächst Begleitschiff an der amerikanischen Westküste und dann bei Australien. Im Juli 1942 wurde es in der Philadelphia Naval Shipyard überholt und transportierte dann Außenminister Cordell Hull nach Casablanca. In den Jahren 1943 bis 1945 nahm es am Pazifikkrieg und an allen größeren Landungsoperationen teil. Im Jahre 1944 war es an der Schlacht in der San-Bernardino-Straße beteiligt. Dabei nahm es an der Versenkung des japanischen Schlachtschiffes Fusō teil.

Im November 1945 wurde es an die Ostküste der USA verlegt und am 3. Juli 1946 von der Navy außer Dienst gestellt.

ARA General Belgrano

Am 9. April 1951 wurde es gemeinsam mit einem seiner Schwesterschiffe, der USS Boise, für 7,8 Mio. Dollar an Argentinien verkauft. Es erhielt zunächst den Namen 17 de Octubre und wurde 1956 nach dem Umsturz von Juan Perón zu Ehren von Manuel Belgrano in General Belgrano umgetauft. Die General Belgrano wurde in Argentinien mehrmals umgebaut und erhielt unter anderem Sea-Cat- und Exocetstarter und neue niederländische Radaranlagen. Die Katapultanlage auf dem Achterdeck wurde entfernt und die Bordflugzeuge gegen zwei Bord-Hubschrauber ausgetauscht.

Die Versenkung im Falklandkrieg

Die sinkende General Belgrano fotografiert aus einem Rettungsfloß. Der Bug wurde durch den ersten Torpedotreffer abgerissen.

Am 26. April 1982, während des Falklandkriegs, lief die General Belgrano mit zwei Zerstörern aus Ushuaia aus, um etwa 230 Seemeilen vor den Falklandinseln zu patrouillieren. Die Gruppe vermied einen Kampf mit den Einheiten der Royal Navy und blieb außerhalb der Sperrzone von 200 Seemeilen um die Falklandinseln.

Am 30. April wurden die Schiffe durch das Atom-U-Boot HMS Conqueror (Churchill-Klasse) gesichtet. Das U-Boot folgte ihnen zwei Tage lang, bis die Anordnung von Margaret Thatcher kam, die Gruppe anzugreifen. Der Kommandant der Conqueror Captain Chris Wreford-Brown schoss daraufhin am 2. Mai um 15:57 Uhr drei Torpedos des Typ Mark VIII auf die General Belgrano ab, obwohl sich diese außerhalb der offiziellen Kampfzone befand. Ein Torpedo traf den Kreuzer am Vorschiff, wobei durch die Wucht der Detonation der Bug abgerissen wurde. Der zweite Torpedo traf den achteren Maschinenraum, die Explosion schlug durch drei Decks und hinterließ ein ca. 20m langes Loch im Hauptdeck. Durch diesen Treffer fiel nicht nur der Maschinenraum aus, auch die elektrischen Systeme wurden schwer beschädigt. Die General Belgrano bekam starke Schlagseite nach Backbord und fing an über den Bug zu sinken. Da durch die Schäden an der Stromversorgung die Pumpen nicht arbeiteten, konnten keine effektiven Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Um 16:24 Uhr musste deshalb das Schiff aufgegeben und von der Besatzung verlassen werden. Es brannte noch einige Zeit und sank dann in der Nacht. Der dritte Torpedo hatte den Kreuzer verfehlt und den Zerstörer ARA Hipólito Bouchard getroffen, war jedoch nicht explodiert.

Auf den beiden Zerstörern war nicht sofort klar, was mit der General Belgrano geschehen war. So wurden erst spät in der Nacht Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Argentinische und Chilenische Schiffe retteten insgesamt 770 Menschen. 321 Seeleute und zwei an Bord befindliche Zivilisten starben beim Untergang der General Belgrano. Das aus einem Rettungsfloß aufgenommene Foto des sinkenden Kreuzers wurde zu einem der bekanntesten Bilder des Falklandkrieges.

Referenzen

  1. Nach Umrüstung bei der argentinischen Marine

Weblinks


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