Bonjour (Apple)

Bonjour (Apple)
Bonjour Protokollspezifikationen
IPv4LL Dynamische Konfiguration von IPv4 Link-Local Adressen
mDNS Multicast DNS
DNS-SD DNS-Basiertes Service Discovery
DNS-LLQ Langlebige DNS Queries
DNS-UL Dynamische DNS Update Leases
NAT-PMP NAT Port Mapping Protokoll

Bonjour (franz. für „Guten Tag!“), ehemals Rendezvous (franz. für „das Treffen“), ist eine Technik, die die automatische Erkennung von Netzwerkdiensten in IP-Netzen bereitstellt. Es ist eine Implementierung des Zeroconf-Systems von Apple. Bonjour implementiert Multicast DNS (mDNS), DNS-SD sowie IPv4LL. mDNS und DNS-SD sind Apple-Entwicklungen, die zur Anerkennung als offene Standards freigegeben wurden.

Unter anderem verwendet iTunes die Bonjour-Technologie, um automatisch andere Computer zu finden, die ihre Musik freigeben. Unter Windows wird der Bonjour-Dienst von Programmen, die diesen benötigen, bei ihrer Installation mitinstalliert.

In Version 10.4 des Betriebssystems Mac OS X wurde Rendezvous in Bonjour umbenannt, da es rechtliche Probleme mit dem Namen gab.

Verwendung findet Bonjour außerdem unter anderem in Safari und in einigen Adobe-Programmen, sowie in netzwerkfähiger Hardware.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit der Einführung von Apples UNIX-basiertem OS X wurde das Vorgänger-Netzwerkprotokoll AppleTalk nicht migriert. Die Probleme, die vorher auf Mac OS 9.x mit AppleTalk gelöst worden waren, wie etwa, einen neuen Drucker per Ethernet-Verbindung zu erreichen, bestanden wieder. Apple hatte damals nicht vor, eine AppleTalk-Variante für Mac OS X zu entwickeln, wodurch auch auf einem Mac wieder eine Netzwerkkonfiguration mit IP-Adressen wie bei einem klassischen UNIX-System durchgeführt werden musste.

Ein Benutzer namens Stuart Cheshire wollte das nicht akzeptieren und schrieb in einer E-Mail-Diskussionsgruppe sein Leid. Diese E-Mail und die ganze Diskussion haben Geschichte geschrieben, weil daraufhin Apple beschloss, einen zeitgemäßen AppleTalk-Nachfolger zu entwickeln.[1] Seine zwei Kernaussagen in dieser Diskussion waren, dass es erstens keine Dauerlösung sein kann, dass UNIX-Benutzer zu ihm kommen, um über seinen Mac ihre Dokumente per Netzwerk aus der Ferne auszudrucken, weil es auf ihren Rechnern die Konfiguration der Drucker zu umständlich und fehlerträchtig ist. Einige Teilnehmer argumentierten, dass Netzwerkprobleme die Aufgabe des Administrators seien und man deshalb keine technisch bessere Lösung konstruieren muss. Er entgegnete als zweites, dass so einfache Aufgaben auch ohne Administrator möglich sein müssten.[2]

Später wurde Stuart Cheshire von Apple eingestellt, um einen zeitgemäßen AppleTalk-Nachfolger zu entwickeln, der auf dem TCP/IP-Protokollstapel aufbaut. Heraus kam Rendezvous das später wegen Markenrechtproblemen in Bonjour umbenannt wurde. Die gesamte Technologie wurde als OpenSource freigegeben und wird als Standard Zeroconf weitergepflegt auch für andere Betriebssysteme.

Bonjour für Windows

Bonjour ist auch für Microsoft Windows verfügbar und steht auf der Apple-Website zum Herunterladen bereit. Die Software ermöglicht damit auch unter Windows und in heterogenen Netzen eine einfache Vernetzung von bonjour-fähiger Soft- und Hardware. Zumeist handelt es sich dabei um netzwerkfähige Drucker, die sich dank Bonjour ohne weitere Netzwerkkonfiguration durch den Benutzer verwenden lassen.

Technik

Die Hauptkomponente von Bonjour, der Darwin mDNSResponder, steht als Open-Source zur freien Verfügung.

Bonjour startet einen Daemon, mit dem sich die dns_sd aus der Anwendung heraus verbinden kann. Für Java gibt es eine JNI-Brücke.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Original-Diskussion archiviert auf http://www.stuartcheshire.org/rants/NBPIP.html
  2. Vgl. Video „Per Anhalter durch Leopard (2. Teil): Die Bonjour-Story“ von Mac-TV (kostenpflichtig, ab 8:30 Minute) http://www.mac-tv.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=33243

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