Borschimmen

Borschimmen
Borzymy
Wappen von ????
Borzymy (Polen)
DEC
Borzymy
Borzymy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Ełk
Gmina: Kalinowo
Geographische Lage: 53° 49′ N, 22° 41′ O53.822522.6857Koordinaten: 53° 49′ 21″ N, 22° 41′ 6″ O
Höhe: 125 m n.p.m
Einwohner: 500
Postleitzahl: 19-313
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Schienenweg: Kleinbahn Ełk

Borzymy (deutsch bis 1881 Borczymmen, 1881-1936 Borszymmen, 1936-1938 Borschymmen, 1938-1945 Borschimmen) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Powiat Ełcki.

Das Dorf befindet sich sechs Kilometer südöstlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen).

Geschichte

Schon in vorgeschichtlicher Zeit hat sich im Raum Borzymy eine Siedlung befunden, wie sich anhand eines 1937 südöstlich des Dorfes entdeckten steinzeitlichen Flachgräberfeldes mit zahlreichen Beigaben für die Toten belegen lässt.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf dann 1495 als Handfeste. Als offizielles Gründungsdatum gilt 1503 als ein Gregor Borzym hier Land vom Hochmeister Friedrich von Sachsen verschrieben bekam und fortan in wechselnden Schreibweisen von Borczymmen gesprochen wird.

1656 fielen die mit Polen verbündeten Tataren in Borczymmen ein und sorgten für starke Zerstörung und den Verlust eines großen Teiles der Dorfbevölkerung.

1817 wurde die Kirche von Lyssewen nach Borszymmen verlegt, nachdem der dortige Kirchenbau 1803 abgebrannt war.

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Borczymmen (ab 1881: Borszymmen) gebildet, der die Gemeinden Borczymmen, Jendreyken, Lyssewen, Przepiorken, Skrzypken und Stoosnen und dem Gutsbezirk Romotten und Seen umfasst. 1908 werden zusätzlich die Gemeinden Duttken, Gronsken und Romanowen und des Gutsbezirks Imionken vom Amtsbezirk Dluggen in den Amtsbezirk Borszymmen umgegliedert.

1895 hatte Borszymmen 740 Einwohner, von denen 652 evangelisch, 23 katholisch und 65 andere Konfessionen waren. Als Sprachzugehörigkeit gaben 421 Deutsch, 200 Masurisch und 10 Polnisch an.

Oktober 1913 wurde Borszymmen mit der Kreisstadt Lyck durch eine Linie der Lycker Kleinbahnen verbunden, die für kurze Zeit hier ihren Endpunkt hatte und dann in Richtung Kallinowen weiter verlängert wurde.

1914 entstand in Borszymmen ein bis in die heutige Zeit bestehender Soldatenfriedhof für Gefallene des Ersten Weltkrieges.

1931 umfasste der Amtsbezirk Borszymmen die Landgemeinden Borszymmen, Duttken, Geigenau (ehemals Skrzypken), Gronsken, Jendreyken, Lyssewen, Romanowen, Stosznen und Wachteldorf (ehemals Przepiorken).

1933 waren in Borszymmen 717 Einwohner verzeichnet.

Am 12. Februar 1936 wurde offiziell die Schreibweise von Borszymmen in Borschymmen geändert.

Am 15. November 1938 wurde im Zuge der Eindeutschung masurischer Ortsnamen die Schreibweise nochmals in Borschimmen modifiziert.

1939 hatte Borschimmen nur noch 684 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Borschimmen an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Borschimmen wurde in der polnischen Schreibweise in Borzymy umbenannt.

Von 1975 bis 1998 gehörte Borzymy zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Am 22. Juni 2003 wurde in Borzymy das 500jährige Bestehen des Dorfes mit einer Veranstaltung gewürdigt, in der ehemalige und heutige Bewohner zusammenkamen. Der alte Dorffriedhof wurde dazu teilweise wieder hergerichtet und erhielt ein Denkmal, das in polnisch und deutsch an die Toten erinnert.

Weblinks


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