Bosporusbrücke

Bosporusbrücke
Die Bosporus-Brücke von Ortaköy aus gesehen

Die Bosporus-Brücke (Boğaz Köprüsü oder 1. Boğaziçi Köprüsü) ist die ältere von zwei Brücken in Istanbul, die den Bosporus überspannen und so den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbinden. Sie wurde 1973 eröffnet und verbindet die Stadtteile Beşiktaş und Üsküdar miteinander. Die Brücken sind über die Autobahn E5 oder die TEM zu erreichen.

Die Bosporus-Brücke ist als Hängebrücke konstruiert. Sie überspannt 1.510 Meter von Ufer zu Ufer, die beiden Pylonenpaare liegen 1.074 Meter auseinander und überragen die Fahrbahn um 105 Meter. Der Abstand zwischen Fahrbahnträger und Meeresspiegel beträgt 64 Meter, so dass auch große Schiffe wie Flugzeugträger und Kreuzfahrtschiffe passieren können.

Der Bau der Brücke wurde 1957 unter Ministerpräsident Adnan Menderes beschlossen. Konkrete Planungen begannen 1968, Baubeginn war 1970 nach Plänen des Briten Gilbert Roberts. Beteiligt waren eine türkische, japanische und eine englische Firma, sowie die deutsche Hochtief AG. Die Baukosten betrugen 200 Millionen Dollar. Eröffnet wurde die Bosporus-Brücke einen Tag nach dem 50. Jahrestag der türkischen Republik am 30. Oktober 1973 durch den damaligen Präsidenten Fahri Korutürk.

Die Fahrbahn hat sechs Spuren, zwei Notspuren und einen Fußweg. Die Fahrtrichtung der Hauptspuren ist nicht festgelegt, sondern wird je nach Tageszeit und Wochentag dem Verkehrsfluss angepasst. An Werktagen führen morgens vier Spuren von Ost nach West, abends vier von West nach Ost, um den Berufsverkehr von Asien nach Europa, wo sich die meisten Arbeitsplätze befinden, zu bewältigen.

Der Beylerbei–Palast am asiatischen Ufer

In den ersten vier Jahren stand die Brücke auch Fußgängern offen – sie wurden von Aufzügen in den Pylonen vom Bosporusufer auf Fahrbahnhöhe befördert. Aufgrund zahlreicher Selbsttötungssprünge (bis heute etwa 100 Tote) ist die Brücke heute für Fußgänger gesperrt.

Die Bosporus-Brücke ist mautpflichtig. Neben der Zahlung an der Mautstation auf der asiatischen Seite war seit 1999 für regelmäßige Benutzer auch eine Abbuchung per Funk möglich. Ab 2004 ist nur noch eine Zahlung per Mautkarte oder Funkempfänger möglich, die Zahlung mit Bargeld wurde genauso wie die mit Personen besetzten Mautkabinen abgeschafft. Die Brücke wird heute von ca. 180.000 Fahrzeugen täglich benutzt, 1997 wurde die erstmilliardste Überquerung (1.000.000.001 etc.) gezählt.

Seit 1979 gehört die Bosporus-Brücke zur Route des Istanbul-Marathons, der von Üsküdar nach Beyoğlu führt.

1988 wurde fünf Kilometer nördlich der Bosporus-Brücke eine zweite Brücke eröffnet, die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke.

Literatur

  • Bernhard Graf: Brücken, die die Welt verbinden. Prestel, München, 2002. 128 Seiten. ISBN 3-7913-2700-3

Weblinks

41.04529.0347Koordinaten: 41° 2′ 42″ N, 29° 2′ 2″ O


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