- Braterdäpfel
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Bratkartoffeln und Schmorkartoffeln (auch Röstkartoffeln, pommes sautées) sind Kartoffelgerichte, bestehend aus geschälten und in Scheiben oder Würfel geschnittenen Kartoffeln, die mit Zwiebeln, Bauchfleisch oder Speck in der Pfanne gebraten werden. Werden rohe Kartoffeln verwendet, spricht man von Schmorkartoffeln. Das Braten von gekochten Kartoffeln ergibt hingegen Bratkartoffeln.
Inhaltsverzeichnis
Zubereitung
Die für die Zubereitung von Bratkartoffeln erforderlichen gekochten Kartoffeln müssen zunächst erkalten. Ansonsten nehmen sie in der Pfanne zu viel Fett auf, das den Geschmack beeinträchtigt. Hinsichtlich Art und Zerkleinerung der zu benutzenden Kartoffeln, der „richtigen“ Pfanne, des Bratfetts, der Würzung und schließlich der Konsistenz und des Geschmacks beim fertigen Gericht gibt es unterschiedliche Ansichten. Allgemein wird aber eher ein knuspriges als ein zu weiches Bratergebnis gewünscht. Hierzu empfehlen sich festkochende Kartoffeln, eine gut vorgeheizte Pfanne, ausreichend Fett, nicht zu viele Schichten Kartoffeln in der Pfanne, eine längere Garzeit mit sparsamem Wenden und die Zugabe von Gewürzen (Majoran oder Oregano), Zwiebeln und Speck erst gegen Ende der Bratperiode. Allerdings können Zwiebeln und Speck auch getrennt angebraten werden, da man sie so besser als mit den Kartoffeln zusammen nach Wunsch zubereiten kann. Zum Würzen werden Salz, Pfeffer, Kümmel oder Majoran, bisweilen auch Rosmarin und Knoblauch verwendet.
Beilagen und Verwendung
Bratkartoffeln sind auf dem Speisezettel äußerst vielseitig verwendbar. Als einfaches Gericht eignen sie sich sehr gut zusammen mit Spiegelei oder Rührei, Sülzkotelett, Wurst (Leberwurst oder Blut- bzw. Griebenwurst), Knipp oder Matjes. Sie sind auch sehr gut als Beilage zu allen Fleisch- und Gemüsegerichten geeignet. Eine beliebte Ergänzung zu Bratkartoffeln ist ein frisches kaltes Bier.
Bratkartoffel international
Für viele Bauern sind (oder waren) die Bratkartoffeln hauptsächlich ein tägliches Frühstück. In der Schweiz werden sie traditionell als Rösti (mit Speck oder Ei), in Frankreich (mit Rührei) schlicht als Bauernfrühstück bezeichnet. Die Kartoffeln dazu werden am Vorabend gekocht. Ein ähnliches Gericht kennt man in Spanien als Tortilla española. Auch in den USA sind home fries (grob geschnittene, häufig mit Schale gebratene Kartoffeln) und die der Rösti ähnlichen Hash Browns beliebte Bestandteile eines vollständigen Frühstücks. In England sind fried potatoes bekannt und beliebt, zum Frühstück kommt eher Bubble and squeak zum Einsatz - eine pfannenfrittierte Mischung aus Restkartoffeln und Gemüse vom Vortag.
Geschichte
Bratkartoffeln waren im 19. Jahrhundert das „Festessen“ der Arbeiter in den rasch wachsenden Industriemetropolen. Die meisten Menschen waren ländlicher Herkunft und hatten in der Stadt nur selten Gelegenheit sich warme Mahlzeiten zuzubereiten. Das sprichwörtliche Bratkartoffelverhältnis, die Bratkartoffelliebe oder gar -ehe entstanden aus dem Heimweh bzw. der Sehnsucht nach einer warmen Mahlzeit - „wie bei der Mutter“ - und der olfaktorischen Wirkung der nach Zwiebeln und Speck duftenden Pfanne, welche der Industriearbeiter bereit war, auch materiell zu honorieren. Solche oder ähnliche „Bratkartoffelliebe“ sicherte zahlreichen Witwen, auch noch vor der Erfindung der Sozialversicherung, das Überleben durch die Zuwendungen der so miternährten und zahlenden Ess- und Wohngäste. Die Arbeiter hatten nicht selten zu Hause auf dem Lande ihre Familien. Die „Bratkartoffelehe“ war daher meist nur eine schlichte Zweckgemeinschaft.
Weil die gekochten Kartoffeln für die Zubereitung von Bratkartoffeln erkalten müssen, werden Bratkartoffeln gerne aus nicht gegessenen Salz- oder Pellkartoffeln gemacht. Somit sind Bratkartoffeln teilweise ein Resteessen.
Rezept
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