Bristol 188

Bristol 188
Bristol Typ 188

Bristol Typ 188
Technische Daten
Typ: einsitziges Forschungsflugzeug
Erstflug: 14. April 1962
Hersteller Bristol Aeroplane Company
Triebwerke: zwei Bristol-Siddeley Gyron DGJ10R
Höchstgeschwindigkeit: Mach 1,88 in 11.000 m
Leergewicht: 12.701 kg
Startgewicht: 17.022 kg
Spannweite: 10,69 m
Tragfläche: 36,79 m²
Länge: 21,64 m
Höhe: 4,06 m

Bei der Bristol 188 handelt es sich um ein britisches zweimotoriges Flugzeug mit Strahltriebwerken, das für die Forschung im Geschwindigkeitsbereich zwischen Mach 2 und 3 entwickelt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Zur Erforschung der Geschwindigkeit von über Mach 2 wurde im Jahre 1952 eine Spezifikation Experimental Requirement 134 herausgegeben, die ein Flugzeug forderte, das vom Boden aus selbständig starten konnte. Mit diesem Flugzeug wollte man die erwarteten Probleme der Aufheizung von Flugzeugen durch die hohe Luftreibung in diesem Geschwindigkeitsbereich erforschen. Mehrere Firmen interessierten sich für diese fortschrittliche Ausschreibung, die dann im Februar 1953 an die Firma Bristol mit der Vertragsnummer 6/Acft/10144 vergeben wurde.

Die Firma Bristol gab dem Entwurf die Nummer 188, es war das erste Flugzeug des Unternehmens das einen Strahlantrieb hatte, gleichzeitig sollte es das letzte Flugzeug in der Unternehmensgeschichte werden. Drei Flugzeuge wurden aufgrund des Vertrages: Nr. KC/2M/04/CB.42(b) vom 4. Januar 1954 gebaut. Eine Maschine wurde im Mai 1960 nach Farnborough für Strukturtests gebracht, sie ist nie geflogen. Die anderen zwei Flugzeuge (c/n 13518 - XF923 und c/n 13519 - XF926) wurden für Testflüge genutzt. Drei weitere Flugzeuge wurden geplant: XK429, XK434 und XK436, die jedoch später annulliert wurden. Der erste Roll-out der XF932 erfolgte am 16. April 1961. Der Erstflug verzögerte sich jedoch aufgrund von technischen Problemen (u.a. Triebwerks-Lufteinlässen). Mit Testpilot Godfrey L. Auty am Steuer hob die Maschine XF932 dann am 14. April 1962 ab.

Technik

Um der Hitze und den Belastungen standzuhalten, wurde die Außenhaut des Flugzeugs aus rostfreiem und hochfestem Stahl hergestellt und nicht lackiert. Bei der Bearbeitung des Stahles mit der Argonelektroschweißtechnik gab es lange Probleme, die beim Bau der Flugzeuge zu Verzögerungen führten. Die Firma W.G. Armstrong Whitworth Aircraft unterstützte Bristol hierbei. Der Entwurf hat ursprünglich zwei Rolls-Royce RA.24R als Antrieb enthalten. Man entschied sich dann jedoch für zwei Bristol-Siddeley Gyron DGJ10R (Lizenzbauten des gleichnamigen Triebwerks von de Havilland) mit 44,52 kN (4540 kp) Normalschub und 62,27 kN (6350 kp) Schub mit Nachbrenner.

Forschungsflüge

Den ersten öffentlichen Auftritt hatte die Maschine im September 1962 bei der Society of British Aircraft Companies in Farnborough, wobei sie große Aufmerksamkeit erregte und dabei den Spitznamen „Flaming Pencil“ (Flammender Bleistift) bekam. Der Erstflug der zweiten Maschine (c/n 13519 - XF926) erfolgte am 29. April 1963. Die Abmessungen und der hohe Treibstoffverbrauch der Triebwerke führten dazu, dass die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit nicht erreicht wurde, da bereits 70 % des Kerosins verbraucht war, bis die vorgesehene Flughöhe erreicht wurde. Es kam nur zu Flugzeiten von einer halben Stunde bis maximal 48 min (Flug im Unterschallbereich). Kurz vor Einstellung des Forschungsprogramms im Jahre 1964 wurde mit der XF926 eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,88 in 11.000 m Höhe erreicht.

Verbleib

Die Bristol Typ 188 XF926 ist heute noch im Aerospace Museum RAF Cosford in Wolverhampton zu besichtigen.


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