- Bruchwegstadion
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Bruchwegstadion Außenansicht des Bruchwegstadions Daten Ort Mainz, Deutschland Eigentümer 1. FSV Mainz 05 Verein 1. FSV Mainz 05 Eröffnung 1929 Kapazität 20.300 Plätze Sanierungen 1947, 1951, 1953, 1965, 1981, 1997, 2002 Veranstaltungen Fußball:
- Heimspiele des 1. FSV Mainz 05
- U21-Europameisterschaft 2004 (drei Spiele)
- Länderspiele von DFB-Juniorennationalteams
- Ligapokalendspiele 2003 und 2004
Das Bruchwegstadion ist ein Fußballstadion in Mainz. In dem Stadion spielen die Bundesliga- und die Regionalligamannschaft des Mainzer Fußballvereins 1. FSV Mainz 05.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das ursprünglich städtische Bruchwegstadion wurde 1929 am Bretzenheimer Bruchweg (heute Dr.-Martin-Luther-King-Weg und Albert-Schweitzer-Straße) eröffnet. Von der damaligen Bausubstanz, bestehend aus einer 80 Meter breiten unüberdachten Tribüne, einem Hartplatz und einer Aschenbahn, existiert nichts mehr.
Nach dem Verlust des vereinseigenen Stadions Fort Bingen wechselte der mit dem Reichsbahn-SV Mainz zum Reichsbahn-SV 05 fusionierte 1. Mainzer FSV 05 ins 500 Meter nördlich gelegene und zwischenzeitlich zu Herbert-Norkus-Stadion umbenannte Bruchwegstadion. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Stadion zwei Jahre nicht bespielbar. Im Februar 1947 kehrte der wiedergegründete Verein an den Bruchweg zurück.
1951 wurde aus Trümmerschutt, darunter Fragmenten römischer Grabsteine, die in Teilen bis ins 21. Jahrhundert bestehende siebenstufige Stehterrasse errichtet. Das Fassungsvermögen des Stadions stieg dadurch auf 20.000 Plätze. Bei der 1:4-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern am 12. April 1953 war das ausgebaute Stadion erstmals ausverkauft. 1953 bekam das Bruchwegstadion erstmals einen Rasenplatz.
Die nächsten beiden Umbaumaßnahmen waren die Überdachungen der Haupttribüne (1965) und der Gegengeraden (1981).
Beim Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Sommer 1995 wurde die Flutlichtanlage eingeweiht. Wenig später bekam das Stadion erstmals eine elektronische Anzeigetafel.
Anlässlich der großen Aufstiegschancen 1997 wurden anstelle der alten Kurven zwei Stahlrohrtribünen hinter den Toren errichtet. Aus dem gleichen Grund wurden 2002 die Haupttribüne und die Gegengerade abgerissen. Eine moderne Tribüne, die u. a. Mannschaftskabinen und den VIP-Raum beherbergt, sowie eine weitere Stahlrohrtribüne mit Sitz- und Stehplätzen wurden errichtet.
Nach dem Bundesligaaufstieg 2004 wurden neben der Haupttribüne zwei weitere unüberdachte provisorische Zusatztribünen mit jeweils 800 Plätzen erbaut. Darüber hinaus wurden die Stadionecken neben der Gegengeraden mit Lärmschutzwänden geschlossen. Sowohl der Ausbau der kurzen Hintertortribünen im Jahr 1997 als auch die Erweiterung der Haupt- und Gegengerade erfolgt nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Architekten Folker Fiebiger (Kaiserslautern).
Die größte dokumentierte Zuschauerzahl beträgt 24.000 (DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Nürnberg am 27. Februar 1965). Für diese Partie wurde eigens eine Zusatztribüne errichtet. Da das Stadion seither nie mehr als 20.300 Zuschauer fasste, ist dieser Rekord derzeit unangreiflich.
Bausubstanz
Das Stadion am Bruchweg setzt sich derzeit aus sechs Tribünen zusammen:
- DBV-Winterthur-Tribüne (Haupttribüne)
- Orgentec-Tribüne (Gegengerade)
- Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne (Südtribüne)
- DBV-Winterthur-Tribüne (Nordtribüne)
- Molitor-Tribünen (in den Ecken neben der Haupttribüne)
DBV-Winterthur-Tribüne
Die DBV-Winterthur-Tribüne ist die einzige feste Tribüne am Bruchweg. Der Rohbau der Betonkonstruktion wurde nach dem Abriss der alten Haupttribüne von 1929 von Mai bis August 2002 nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Architekten Folker Fiebiger (Kaiserslautern) errichtet und im Herbst des Jahres überdacht. Seitdem werden die Räumlichkeiten in der Tribüne ausgebaut. Der ursprünglich 100 Meter breit geplante, aber aus finanziellen Gründen nur 80 Meter breit konstruierte Bau beherbergt im Erdgeschoss mehrere Mannschaftskabinen, eine Sporthalle sowie den Presseraum und darüber den zweigeschossigen VIP-Raum, Toiletten, Einsatzräume der Polizei und mehrere Logen. Unter dem freitragenden Dach befinden sich 3.500 Sitzschalen.
Seit Mai 2005 trägt die Tribüne den Namen des Mainzer Hauptsponsors DBV Winterthur.
Orgentec-Tribüne
Ebenfalls in der Sommerpause 2002 wurde die alte Gegengerade durch eine moderne überdachte Stahlrohrkonstruktion ersetzt, welche bis zum Rückzug des langjährigen Kooperationspartners des FSV Mainz 05 den Namen "Oddset-Tribüne" trug. Mit Beginn der Saison 2006/2007 hat der rheinland-pfälzische Erstligist das Unternehmen Orgentec diagnostica als Namenspatron für die Tribüne gefunden. Über festen Catering-Räumen und Toilettenanlagen finden auf der ersten Tribüne an der Ostseite des Stadions insgesamt 5.100 Zuschauer Platz. Im oberen Bereich der Tribüne befinden sich 1.800 Sitzschalen, darunter 3.300 Stehplätze. Im rechten Bereich der Orgentec-Tribüne befindet sich der Gästeblock mit 600 Sitzplätzen und 1.300 Stehplätzen.
Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne
Die Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne ist zusammen mit der gegenüberliegenden DBV-Winterthur-Nordtribüne der älteste Bereich des derzeitigen Stadions. Die überdachte Stahlrohrkonstruktion wurde in der Sommerpause 1997 anstelle der Südkurve errichtet. Zuvor stand bereits eine provisorische Tribüne wenige Monate lang am gleichen Ort. Die Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne bietet 6.600 überdachte Stehplätze und beherbergt unter anderem die beiden Hauptfanblöcke der Mainzer. Durch den Stadionausbau im Sommer 2002 steht die Tribüne nicht mehr mittig an der Stirnseite des Spielfelds.
DBV-Winterthur Nordtribüne
Die DBV-Winterthur Nordtribüne wurde gleichzeitig mit der gegenüberliegenden Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne im Sommer 1997 anstelle der Nordkurve errichtet. 3.400 Fans finden auf dieser überdachten Stahlrohrkonstruktion ihre Sitzplätze.
Von Januar 2005 bis August 2007 trug die Tribüne den Namen des Logistikunternehmens DPD und war als DPD-Tribüne bekannt.
Molitor-Tribünen
Die beiden Molitor-Tribünen sind die jüngste Erweiterung des Bruchwegstadion. Die beiden unüberdachten Behelfskonstruktionen wurden nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2004 errichtet und zum zweiten (Süd) und dritten (Nord) Heimspiel der Mainzer freigegeben. Jede Tribüne bietet 800 Sitzplätze.
Seit Juli 2005 tragen die Tribünen den Namen der Immobilienfirma Molitor.
Eintrittskartensituation
Auch in der Saison 2008/2009 rechnet der 1. FSV Mainz 05 damit, dass alle 15.500 Dauerkarten verkauft werden. Mitglieder und Dauerkarteninhaber besitzen ein Reservierungsrecht.
Vor der Spielzeit 08/09 wurde ein neuer Nachfragenrekord für die Dauerkarten aufgestellt. 23.500 Fans hatten einen Dauerkartenantrag an den Verein gesendet.
Weitere Veranstaltungen
Zusätzlich zu den Spielen des FSV Mainz 05 fanden im Bruchwegstadion mehrere Juniorenländerspiele statt, darunter drei Partien der U21-Europameisterschaft im Sommer 2004. 2003 und 2004 wurden die Ligapokal-Endspiele im Bruchwegstadion ausgetragen. In den 90er Jahren fanden darüber hinaus die Freundschaftsspiele FC Bayern München - AC Mailand und 1. FC Kaiserslautern - Inter Mailand am Bruchweg statt.
Am 6. September 2008 fand am Bruchweg erstmals ein offizielles Länderspiel statt. Im Zuge der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 spielte Georgien gegen Irland. Diese Partie war aufgrund der Verwicklung Georgiens in den Kaukasus-Konflikt an einen neutralen Austragungsort verlegt worden. Der Wunsch war es in Deutschland zu spielen, nachdem Karlsruhe kurzfristig absagen musste, erklärte sich Mainz bereit.[1] Das Spiel endete 1:2 (0:1).
In 2004 traf sich in der Saison-Sommerpause im Stadion am Bruchweg eine Gruppe von mehreren tausend Zeugen Jehovas und hielt dort ein großes Tauf-Ritual ab.
Stadionneubau
Um wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben zu können, muss nach Angaben des 1. FSV Mainz 05 dringend ein neues Stadion gebaut werden. Die vom Verein favorisierte Lösung, ein Neubau direkt hinter dem jetzigen Stadion inmitten des Stadtteils Hartenberg-Münchfeld, sei aufgrund der Auflagen zum Lärmschutz der Anwohner finanziell nicht realisierbar. Dies gelte auch für den Ausbau des derzeitigen Stadions hin zu einem circa 35.000 Zuschauer fassenden Fußballstadion.
Im Jahre 2007 wurde deshalb zunächst beschlossen, ein neues Mehrzweckstadion am Europakreisel, rund zwei Kilometer westlich im Stadtteil Gonsenheim, zu bauen. Das Stadion sollte Platz für rund 35.000 Zuschauer bieten und ab der Saison 2009/10 das neue Heimstadion der 05er sein. Aufgrund der anhaltenden Probleme bei der Schaffung baulicher Voraussetzungen am Wunschstandort Europakreisel prüfte die Stadt Mainz zwischenzeitlich weitere Baustandorte, so zum Beispiel auf dem ehemaligen Gelände der Heidelberger Cement in Weisenau. Am 19. Februar 2008 wurde schließlich ein neuer möglicher Standort für das neue Stadion ebenfalls in der Nähe des Europakreisels gefunden.[2] Der Standort des Stadions wurde dabei um rund 800 m nach Süden und Richtung Bretzenheim verschoben, um die notwendige zusammenhängende Fläche zu bekommen. Die Kosten des Stadionbaus werden auf 45 Millionen Euro veranschlagt, dazu kommen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie für den Erwerb der Baufläche.[3]
Auch ein Name für das neue Stadion wurde bereits gefunden: Es soll „Coface-Arena“ heißen. Das Mainzer Kreditunternehmen Coface erkaufte sich die Namensrechte bis 2015 und wurde gleichzeitig auch Co-Sponsor des Vereins. Das Stadion am Bruchweg soll als Spielstätte des 1. FSV Mainz 05 II und der Junioren sowie als Standort der derzeit gegenüber dem Stadion beheimateten Geschäftsstelle weiter bestehen bleiben.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ WM 2010 Quali - Georgien - Irland in Mainz
- ↑ mainz.de - Offizielle Pressemeldung
- ↑ mainz05.de: Neuer Standort für die Coface Arena gefunden - News vom 19. Februar 2008
Weblinks
Pressestimmen
- Pressemeldung Coface: Neues Mainzer Stadion wird Coface Arena
- FAZ: Streitfall Stadion: Ackerland oder Fußballrasen
- Neues Stadion trotz Finanzkrise
50.0008333333338.2455555555555Koordinaten: 50° 0′ 3″ N, 8° 14′ 44″ O
Stadien der 2. Fußball-Bundesliga in der Saison 2008/09Allianz Arena (TSV 1860 München) | Badenova-Stadion (SC Freiburg) | Brita-Arena (SV Wehen-Wiesbaden) | Bruchwegstadion (FSV Mainz 05) | Commerzbank-Arena (FSV Frankfurt) | DKB-Arena (Hansa Rostock) | Easycredit-Stadion (1. FC Nürnberg) | Fritz-Walter-Stadion (1. FC Kaiserslautern) | Millerntor (FC St. Pauli) | MSV-Arena (MSV Duisburg) | Stadion Niederrhein (Rot-Weiß Oberhausen) | Stadion Oberwerth (TuS Koblenz) | Osnatel-Arena (VfL Osnabrück) | Playmobil-Stadion (SpVgg Greuther Fürth) | Rosenaustadion (FC Augsburg) | Tivoli (Alemannia Aachen) | Tuja-Stadion (FC Ingolstadt 04) | Wersestadion (Rot Weiss Ahlen)
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