- 1. FSV Mainz 05
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1. FSV Mainz 05 Voller Name 1. Fußball- und Sportverein
Mainz 05 e.V.Ort Mainz Gegründet 16. oder 27. März 1905 Vereinsfarben Rot-Weiß Stadion Coface Arena Plätze 34.034 Präsident Harald Strutz Vorstand Friedhelm Andres
Hubert Friedrich
Andreas Krafft
Manfred ThöneTrainer Thomas Tuchel Homepage www.mainz05.de Liga Fußball-Bundesliga 2010/11 5. Platz Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e. V. (kurz 1. FSV Mainz 05) ist ein 1905 gegründeter Sportverein aus Mainz. Neben der Fußballabteilung, deren erste Mannschaft seit der Saison 2009/10 wieder in der Fußball-Bundesliga antritt, besitzt der 1. FSV Mainz 05 noch eine Handball- und eine Tischtennisabteilung. Diese spielen jedoch im Gegensatz zu der Fußballabteilung nur eine untergeordnete Rolle.
Zu den größten sportlichen Erfolgen der Fußballabteilung zählen die Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse zwischen 2004 und 2007 sowie seit 2009, die Teilnahme am UEFA-Cup in der Saison 2005/06 sowie das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal in der Spielzeit 2008/09.
Die Geschäftsräume befinden sich im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld südwestlich der Innenstadt. Die Coface Arena befindet sich im Nachbarort Mainz-Bretzenheim. Zur Wahrung der wirtschaftlichen und damit auch sportlichen Konkurrenzfähigkeit des Vereins baut die Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) der Stadt Mainz seit dem 5. Mai 2009 in Mainz-Bretzenheim die 34.034 Zuschauer fassende Coface Arena, welche der Verein zukünftig pachten wird.[1] Das neue Stadion wurde am 3. Juli 2011 eingeweiht und wird ab der Saison 2011/12 für die Heimspiele der ersten Mannschaft genutzt.
Geschichte
1905–1919: Entstehung und frühe Jahre
Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im heute nicht mehr bestehenden Café Neuf nahe der heutigen Großen Langgasse in der Mainzer Innenstadt. Das genaue Gründungsdatum ist umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25. Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 – der exakte Termin ist nicht überliefert – trat der noch namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im selben Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg gewannen die Mainzer 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Vereine Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten; die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde Gebilde“, wie die Gründer ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Unter diesem Namen bestritt der Verein seine ersten datierten Spiele: Am 13. August verloren die Mainzer gegen eine Mannschaft aus Biebrich, wahrscheinlich mangels exakter Regelkenntnisse 1:2 durch eine frühe Form des Golden Goal[2], 14 Tage später 0:1 gegen den Mainzer Fußball-Club 1904. Die 04er waren der älteste reine Fußballverein der Stadt und hinter dem heute noch bestehenden Mainzer Vorortklub FVgg Mombach 03 der zweitälteste Fußballverein Rheinhessens, lösten sich aber schon nach wenigen Jahren wieder auf.
Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 auf einer „außerordentlichen Generalversammlung“ der 17-jährige Eugen Salomon gewählt, der zum 24. Juni 1906 den Eintritt in den Verband Süddeutscher Fußball-Vereine erwirkte. Zuvor waren die Fußballer nur unregelmäßig gegen andere unorganisierte Vereine angetreten. Am 7. Oktober 1906 bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel. In der Klasse B blieb Hassia in der Hinrunde ohne Punktverlust, fiel aber in der Rückrunde ins Mittelfeld zurück. Fußball spielten die aktiven Sportler in den ersten Jahren nur im Frühjahr und Herbst. Der Sommer war der Leichtathletik vorbehalten.
Ein Meilenstein für den Verein war das Gastspiel des fünfmaligen Westkreismeisters FC Pfalz 03 Ludwigshafen am 25. Dezember 1909. Mittlerweile spielte man nicht mehr auf dem provisorischen Platz am Gautor, sondern in der Mainzer Radrennbahn am heutigen Fichteplatz. Diese erste Partie gegen eine damalige „Spitzenmannschaft“ ging zwar trotz einer frühen Führung mit 2:5 verloren, aber der Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Begegnung im Verlauf mehrerer Wochen nicht nur das Fußball-Regelwerk, sondern auch eine Beschreibung der verschiedenen Mannschaftspositionen und erstmals die Namen der Spieler ab. Die noch junge Sportart und der Klub selbst erlebten daraufhin einen Popularitätsschub, der sich in der ersten vierstellige Zuschauerzahl am Ostersonntag 1910 ausdrückte. Rund 1.200 Zuschauer sahen den 6:2-Sieg gegen die im Militärfußball sehr erfolgreiche Besatzung des Kreuzers SMS Gneisenau – finanziell profitierte der Verein jedoch nicht davon, da der Kassierer die Einnahmen veruntreute. Später im selben Jahr bekamen die 05er auf einem von der Preußisch-Hessischen Eisenbahn gepachteten Grundstück an der Hattenbergstraße ihren ersten eigenen Sportplatz mit Tribüne und Umkleidekabinen. Die Anlage wurde mit einer 1:5-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers eingeweiht.
Am 16. August 1912 fusionierte die „Hassia“ mit dem Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907 anlässlich einer gemeinsamen Generalversammlung, die erneut im Café Neuf stattfand. Die „Hermania“ war seit 1907 ein Lokalrivale gewesen und hatte sich aus Aktiven der vormaligen Fußballabteilung des heute noch existierenden Mainzer TV 1817 zusammengesetzt. Der 1. FC Hassia-Hermania 05, der wenig später zum 1. Fußballverein Mainz 05 umbenannt wurde, bestritt sein letztes Spiel vor dem Ersten Weltkrieg am Ostersonntag 1914, das mit einem 3:1-Erfolg gegen die Auswahl des Kreuzers SMS Mainz endete. Gegen Kriegsende bildete der 1. Fußballverein Mainz 05 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz und auch nach dem Ende der Kampfhandlungen blieb die Verbindung erhalten, wodurch der 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand.
1919–1933: Bezirksliga Hessen
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1919/20 9 (10) 12–24 1920/21 1 (10)
3 ( 3)43:18, 26–10
5: 8, 2– 6*1921/22 3 ( 8) 36: 7, 19– 91922/23 6 ( 8) 16:16, 12–16 1925/26 2 ( 8) 37:26, 21– 71926/27 1 (10)
6 ( 6)51:28, 26–10
13:37, 5–15*1927/28 2 (10)
2 ( 8)46:28, 24–12
38:25, 17–11**1928/29 2 ( 9)
4 ( 8)46:16, 24– 8
32:35, 14–14**1929/30 4 ( 8) 29:32, 14–14 1930/31 4 ( 8) 27:28, 13–15 1931/32 1 (10)
8 ( 8)68:25, 29– 7
20:35, 9–19*5.143 1932/33 1 (10)
7 ( 8)57:20, 31– 5
35:38, 8–20*4.607 * Süddeutsche Meisterschaftsendrunde
** Trostrunde der Liga-VizemeisterErster Höhepunkt im Vereinsleben des jungen Fußball- und Sportvereins waren die beiden internationalen Freundschaftsspiele gegen Vasas Budapest im Juni 1920. Die 05er gewannen das von einer intensiven Werbekampagne begleitete erste Duell mit 1:0 (die einzige Niederlage der Ungarn bei ihrer Deutschland-Tournee) und blieben auch drei Tage später in der Revanchebegegnung beim 0:0 ohne Niederlage. Diese Spiele markierten den Beginn der ersten „großen Ära“ von Mainz 05, die durch die Gründung eines einheitlichen Ligasystems nach dem Ersten Weltkrieg ermöglicht wurde. Nachdem sie sich im ersten Jahr nur knapp in der neuen Bezirksliga gehalten hatten, bildeten die unter anderem mit den Gebrüdern Freitag und dem Ex-Nationalverteidiger Kurt Diemer aus Berlin sowie dem Rückkehrer Hugo Ries verstärkten Mainzer in dieser Phase bald eine regionale Spitzenmannschaft, die überregional allerdings stets chancenlos war. In den Spielzeiten 1920/21, 1931/32 und 1932/33 gewannen die Mainzer jeweils die Hessenmeisterschaft, 1926/27 (aufgrund einer vorübergehenden Staffelneuordnung) den Titel im Bezirk Rheinhessen-Saar, was jeweils zur Teilnahme an der Süddeutschen Meisterrunde berechtigte.
„Größter Tag der Mainzer Sportgeschichte“[3] nannte der Mainzer Anzeiger den 22. November 1925, an dem die eben erst von einem zweijährigen Absturz in die Zweitklassigkeit zurückgekehrten 05er beim späteren Rheinhessen-Saar-Meister FV 03 Saarbrücken mit 1:0 siegten. Am Ende jener Saison verpasste der Aufsteiger die Meisterschaft um nur einen Punkt. Berühmt wurde in der folgenden Saison am 20. März 1927 das Spiel in der Süddeutschen Meisterrunde gegen den 1. FC Nürnberg, dem erfolgreichsten deutschen Fußballverein der 1920er-Jahre. Die Mainzer trotzten hier vor 12.000 Zuschauern dem späteren Deutschen Meister, der mit den „Idolen“ Hans Kalb und Heinrich Stuhlfauth sowie acht weiteren Nationalspielern angetreten war, ein 3:3 ab, nachdem sie zur Halbzeit durch Tore von Georg Kaiser (2) und Paul Lipponer sogar 3:1 geführt hatten.
In diese Phase fällt auch der Bau des Sportplatzes am Fort Bingen (rund 500 Meter südlich des Stadions am Bruchweg auf dem heutigen Universitätsgelände). Der Platz wurde 1920 als erste vereinseigene Kampfbahn eröffnet, aber nur 17 Jahre später enteignet und abgerissen.
Elf der Ära Kriterien
Hans Lautner – Draisbach, Otto Freitag – Clemens Weilbächer, Willi Freitag, Karl Kast – Heinrich Decker, Jakob Schneider, Paul Lipponer, Karl Scherm, Georg Kaiser. Trainer: Paul Oßwald
1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1933/34* 11 (12) 44:53, 19–25 3.864 1934/35 2 (12) 75:32, 35– 92.876 1935/36 3 (12) 44:37, 23–21 1936/37 9 (12) 28:50, 17–27 1937/38 9 (10) 34:37, 14–22 1938/39 6 (13) 49:47, 24–24 1939/40 1940/41 1941/42 5 (10) 45:44, 18–18 * in der Gauliga Aufgrund der Erfolge in den frühen 1930ern waren die Mainzer für die erste Saison in der 1933 gegründeten Gauliga Südwest qualifiziert. Wie bereits in den Meisterrunden der Vorjahre war die Mannschaft auch in dieser sportlich anspruchsvollen Liga überfordert und stieg bereits im ersten Jahr als Tabellenvorletzter ab. Dabei beendeten sie die Saison mehrere Wochen vor dem Rest der Liga und mussten die direkten Konkurrenten, die in ihren verbleibenden Spielen punkteten, ohne Gegenwehr vorbeiziehen lassen. Ein zusätzliches Handicap bedeuteten die Ausfälle der Torhüter Lautner und Ewald Hahndorf zu Saisonbeginn, durch die die 05er die ersten fünf Partien mit Feldspieler Schildge im Tor bestreiten mussten. 1935 verpassten die lange auf dem ersten Tabellenplatz stehenden 05er den Wiederaufstieg, als im direkten Duell der SC Opel Rüsselsheim am vorletzten Spieltag vorbeizog. Als entscheidendes Hindernis hatte sich hier die Verletzung von Torjäger und Ex-Waldhöfer Heinrich Decker herausgestellt, der in den 20 Begegnungen zuvor 28 Mal getroffen hatte.
Sowohl Deckers langer Ausfall als auch die überdurchschnittliche Anzahl von Unentschieden sorgten in der Saison 1935/36 früh für einen großen Abstand zur Spitzengruppe. Nach einer weiteren enttäuschenden Spielzeit 1936/37 – besonders auf fremden Plätzen – versuchte der Verein, eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen, die aber durch den Verlust des Stadions, das 1937 einer Flakkaserne weichen musste, verpuffte. Im ersten Jahr ohne eigenen Sportplatz stiegen die so enteigneten 05er als Vorletzter sportlich aus der Bezirksklasse ab, durften aber durch die Aufstockung der Liga von 10 auf 13 Vereine weiter zweitklassig bleiben.
Im nationalsozialistischen Deutschland galten die 05er als „Judenverein“, da etliche Vereinsmitglieder, darunter der Gründer Eugen Salomon und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein jüdischen Glaubens waren. Zwar hatte der Verein eine gemeinsame Erklärung diverser süddeutscher Fußballclubs vom 9. April 1933, in der sich die Vereine wohlwollend zur NS-Machtübernahme äußerten und sich verpflichteten, die „Entfernung der Juden“ aus dem deutschen Fußball voranzutreiben, nicht unterschrieben, wenngleich die genauen Umstände und Motive unklar blieben.[4] Am 10. August 1933 kam es in einer außerordentlichen Generalversammlung dann jedoch durch Satzungsänderungen zur Gleichschaltung. Eugen Salomon verließ Deutschland noch im selben Jahr.
Im Zuge einer vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball verordneten reichsweiten Fusionswelle, die den Zweck hatte, in den Städten zentrale Großvereine zu schaffen, wurde der FSV 1938 mit einem kleinen Nachbarverein zusammengeschlossen – der Reichsbahn SV Mainz 05 entstand. Vorausgegangen war ein gescheiterter Fusionsversuch, nach dem den 05ern die Spielerlaubnis vorübergehend entzogen worden war. Während des Zweiten Weltkriegs, der ständige Neuorganisationen des Ligasystems mit sich brachte, wurde das Kunstprodukt 1943 Meister der zweitklassigen Kreisklasse Mainz. Im Herbst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt, nach Kriegsende der Verein aufgelöst.
1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1946 10 (10) 20:60, 7–291946/47 3 ( 8) 28:19, 16–12 1947/48 8 (14) 36:49, 25–27 1948/49 8 (13) 39:67, 20–28 3.750 1949/50 11 (16) 48:74, 26–34 4.179 1950/51 12 (14) 33:75, 14–38 3.244 1951/52 10 (16) 69:82, 28–32 5.433 1952/53 8 (16) 59:55, 30–30 5.680 1953/54 7 (16) 61:55, 31–29 5.533 1954/55 14 (16) 51:64, 20–40 4.467 1955/56 10 (16) 52:64, 27–33 5.067 1956/57 10 (16) 38:59, 28–32 3.880 1957/58 6 (16) 58:56, 33–27 4.033 1958/59 12 (16) 55:78, 24–36 4.000 1959/60 11 (16) 38:58, 24–36 2.800 1960/61 5 (16) 37:45, 31–29 2.767 1961/62 9 (16) 47:96, 25–35 3.333 1962/63 12 (16) 33:51, 23–37 1.967 Bereits kurz nach Kriegsende wurde in der Vereinsgaststätte Martinsburg am Kästrich in der Mainzer Oberstadt die Wiedergründung des 1. FSV Mainz 05 beschlossen. Am 11. November 1945 genehmigte das französische Militärgouvernement die im Oktober noch abgelehnte Wiederaufnahme des organisierten Sports in Mainz. Wenig später wurde der Verein im Wirtshaus Roter Kopf unter der Leitung von Konrad Weil, dem Vorsitzenden des Sportausschusses der letzten Vorkriegsjahre, neu gegründet. Bereits an Allerheiligen hatte es das erste Nachkriegsspiel gegeben: 1:1 beim MTV 1817. Im zweiten Spiel siegte die Spitzenmannschaft TuS Neuendorf mit 6:1 an der Zahlbacher Straße, wo die 05er bis Februar 1946 spielten.
Noch im Winter 1945/46 nahm die Oberliga Saarpfalz, der früheste Vorgänger der Oberliga Südwest, den Spielbetrieb auf. Die 05er waren Gründungsmitglied, was angesichts einer 0:15-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor Saisonbeginn nicht unumstritten war. „Unter solchen Umständen verdient Mainz 05 als der Verein, der in der Vergangenheit am meisten für den Mainzer Fußballsport getan hat, den Vorrang. Wir erwarten jetzt nur, dass die 05er alles aufbieten, was zu einer anständigen Haltung in der Oberliga notwendig ist“, forderte der Mainzer Anzeiger wenige Tage nach dem Spiel.[5] Im ersten Ligaspiel nach dem Krieg verloren die Mainzer am 6. Januar 1946 2:4 gegen den späteren Südwestmeister 1. FC Saarbrücken und mit nur zwei Siegen beendeten sie die Saison auf dem letzten Tabellenplatz.
Bereits 1946 wurde der südwestdeutsche Fußball reformiert. Die Saarpfalz-Liga wurde wieder eingestellt und durch die 1. Liga Südwestdeutschland, Gruppe Nord ersetzt. In einer einmonatigen Pokalrunde wurden jeweils zwei Teilnehmer aus den Bezirken Rheinland, Rheinhessen, Pfalz und Saargebiet ermittelt. Die 05er qualifizierten sich mit einem knappen Sieg nach Verlängerung gegen den SV Gonsenheim. Am Ende belegten sie den dritten Platz, auch dank eines 3:1-Siegs über den FCK an Fastnacht. Die Mainzer etablierten sich fortan in der Oberliga, wo sie jedoch nie eine Hauptrolle spielten. Der Verein nahm zwar an jeder Oberligasaison teil, stand aber auch nur vier Mal (1953, 1954, 1958 und 1961) in der oberen Tabellenhälfte und musste mehrmals lange um den Klassenerhalt fürchten.
Entscheidend für die weitere Entwicklung des Vereins war die Saison 1951/52. Unter der Führung von Walter Strutz, der als Nachfolger des tödlich verunglückten Charly Armbruster den Vereinsvorsitz übernommen hatte, konnte sich der Verein finanziell konsolidieren. Gleichzeitig wurde der im Krieg beschädigte Sportplatz am Bruchweg modernisiert und auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern ausgebaut – eine Zuschauerzahl, die gegen den 1. FC Kaiserslautern fünf Mal erreicht wurde, unter anderem beim größten sportlichen Erfolg in der Oberliga, als die 05er am 15. November 1953 vor ausverkauftem Haus den FCK 5:2 besiegten. Werner Sommer, Walter Sonnenberger und dreimal Karl-Heinz Wettig trafen gegen den Pfälzer Serienmeister, der mit vier seiner fünf späteren Weltmeister angetreten war.
Dennoch wären die 05er im Jubiläumsjahr 1955 beinahe abgestiegen: Am Saisonende mussten sie beim Vorjahresdritten TuS Neuendorf oder gegen den späteren Südwest-Vizemeister Wormatia Worms punkten. Trotz des frühen 0:2-Rückstands gewannen die Mainzer die entscheidenden Punkte durch ein 3:2 in Neuendorf, was trotz einer deftigen 3:8-Niederlage gegen Worms im Anschluss für Platz 14 genügte. Kurz nach Saisonende trat der englische Pokalfinalist Manchester City mit dem deutschen Torhüter Bert Trautmann am Bruchweg zum Jubiläumsspiel an, das die Mainzer vor 10.000 Zuschauern mit 2:1 gewannen. Sogar rund 30.000 Zuschauer sahen am 6. November 1955 den 2:1-Sieg beim SV Saar 05 Saarbrücken. Dieser Rekordbesuch hatte allerdings wenig mit dem Spiel der 05er zu tun – es war nur die „Ouvertüre“ zum Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FCK.
Die folgenden Jahre verliefen für die 05er meist unspektakulär. Lediglich 1962 qualifizierten sie sich erstmals für den DFB-Pokal, wo sie in der ersten Runde dem 1. FC Köln 0:5 unterlagen.
Elf der Ära Kriterien
Otto Schedler – Josef Amadori, Alfred Höfer – Hermann Ronde, Erich Reith, Norbert Liebeck – Bernhard Christ, Lothar Buchmann, Horst Lebefromm, Josef Meinhardt, Karl-Heinz Wettig. Trainer: Heinz Baas.
1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1963/64 4 (20) 82:57, 47–29 2.632 1964/65 11 (18) 55:64, 28–40 2.171 1965/66 3 (16) 66:39, 38–22 2.687 1966/67 4 (16) 50:35, 39–21 2.705 1967/68 4 (16) 57:32, 38–22 3.787 1968/69 13 (16) 40:58, 23–37 1.867 1969/70 12 (16) 37:58, 25–35 1.667 1970/71 7 (16) 57:49, 35–25 2.427 1971/72 4 (16) 57:41, 37–23 4.067 1972/73 1 (16) 80:41, 44–16 5.700 1973/74 5 (16) 88:49, 38–22 4.433 1974/75 11 (20) 63:60, 38–38 4.553 1975/76 12 (20) 81:92, 36–40 3.516 Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, war der 1. FSV Mainz 05 nicht qualifiziert. In der neu gegründeten Regionalliga Südwest gehörte der Verein stattdessen meist zur Spitzengruppe: In den ersten fünf Jahren wurden die Mainzer ein Mal Dritter, drei Mal Vierter und 1966 fehlten nur drei Punkte zur Südwestmeisterschaft. Dem gegenüber stand im Jahr darauf das mit 79 Zuschauern am schlechtesten besuchte Ligaspiel der Nachkriegszeit, das gegen den FC 08 Homburg unter der Woche ausgetragenen wurde, für den Ausgang der Meisterschaft bedeutungslos war und mit der Live-Übertragung des Länderspiels zwischen Deutschland und Jugoslawien zusammenfiel. Sportliche Höhepunkte waren speziell in der DFB-Pokalsaison 1964/65 zu finden, als die Mainzer den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n.V. in Mainz, 2:1 in München) aus dem Wettbewerb warfen – erst im Viertelfinale schieden die Mainzer gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) aus.
In den späten 60ern verloren die 05er den Anschluss an die Spitzengruppe. Nachdem sie bereits in der Schlussphase der Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahe gekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden Nachbarn SpVgg Weisenau Mainz nach, die von den SVW-Mitgliedern jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, dass das Votum der 05-Mitglieder gar nicht mehr stattfand. Dem FSV gelang am Saisonende den Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.
1970 begann unter Trainer Erich Gebauer der Umbruch, der drei Jahre später zur Südwestmeisterschaft führte. Mit dem langjährigen Stammtorwart Kurt Planitzer, Verteidiger Heinz Wassermann, der zuvor in sechs Jahren nur vier Spiele verpasst hatte, den Läufern Carlo Storck und Richard Klauss sowie den Angreifern Gerhard Bopp (der fünfeinhalb Jahre später zurückkam), Georg Tripp und Horst Klinkhammer waren in jener Sommerpause sieben Stammspieler unter den 15 Abgängen des damaligen Tabellenzwölften. Die deutlich verjüngte Mannschaft wurde in der Saison 1970/71 nach einem guten Start (am zweiten Spieltag ein 6:0-Sieg gegen den amtierenden Südwestmeister SV Alsenborn) Tabellensiebter und belebte das Interesse der Mainzer Fußballfreunde neu: Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Trier wurden laut der lokalen Presse „in der Stadt erstmals seit den Pokalspielen von 1965 wieder Jugendliche mit Fahnen in den Vereinsfarben gesehen“.[6]
Obwohl Gebauer, mit dem mittelfristig der Aufstieg in die Bundesliga angegangen werden sollte, den Verein bereits 1971 aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen als Beamter der Bundesbahndirektion wieder verließ, blieb die „Marschrichtung“ auch unter dessen Nachfolger Bernd Hoss gleich. Vorstopper Helmut Müllges, der letzte verbliebene Spieler aus Oberligazeiten, beendete seine Karriere, und unterstützt durch den Mainzer Konzern Werner und Mertz, der mit seiner Marke Blendax erster Großsponsor der Vereinsgeschichte wurde, waren die Mainzer in der Lage, viele prominente Neuzugänge zu verpflichten, darunter den bundesligaerfahrenen Torjäger Gerd Klier vom Hamburger SV, der insgesamt vier Mal Torschützenkönig der Regionalliga Süd bzw. Südwest wurde, und 1972 den dänischen Nationalspieler Torben Nielsen von B 03 Kopenhagen. Das Konzept ging auf: Am 6. Mai 1973 wurde der Verein durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Röchling Völklingen vor 18.000 Zuschauern zum einzigen Mal Meister der Regionalliga Südwest. In der folgenden Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegten die 05er hinter dem späteren Aufsteiger SC Fortuna Köln, mit dem sie sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, und dem FC St. Pauli, der erst am für den Aufstieg bedeutungslosen letzten Spieltag vorbei zog, den dritten Platz.
Durch die Erfolge in der Regionalliga waren die Mainzer 1974 für die neu gegründete zweigleisige Zweite Bundesliga qualifiziert. Zwei Jahre lang hielt der 1. FSV Mainz 05 gut mit und belegte die Plätze 11 und 12 (von insgesamt 20 Mannschaften) in der Südstaffel. Nach dem zweiten Jahr, das die Mainzer mit den meisten Toren und den zweitmeisten Gegentoren der Liga abgeschlossen hatten, sorgten sie für ein Novum im deutschen Profifußball, indem sie als erster Verein aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig auf die Zweitligalizenz verzichteten und sich in die Amateurliga Südwest zurückzogen. Diesem Beispiel folgten in den anschließenden Jahren mehrere Zweitligisten. Der sportlich abgestiegene SSV Jahn Regensburg blieb an der Stelle der Mainzer in der Zweiten Bundesliga.
Elf der Ära Kriterien
Kurt Planitzer – Carlo Storck – Herbert Scheller, Helmut Müllges, Heinz Wassermann – Horst Schuch, Hans-Jürgen Richter, Kurt Sauer – Herbert Renner, Gerd Klier, Charly Tripp. Trainer: Bernd Hoss.
1976–1988: Amateurfußball
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1976/77 6 (19) 94:49, 46–26 834 1977/78 1 (20) 108:37, 65–11 1.047 1978/79 3 (18) 82:41, 47–21 988 1979/80 5 (18) 68:49, 39–29 732 1980/81 1 (18) 86:45, 49–19 1.033 1981/82 2 (21) 88:37, 57–23 1.305 1982/83 8 (20) 82:70, 41–35 863 1983/84 8 (18) 60:61, 38–30 646 1984/85 2 (18) 69:29, 49–19 1.313 1985/86 5 (18) 66:36, 41–27 747 1986/87 5 (18) 57:31, 42–26 510 1987/88 1 (18) 62:19, 54–14 1.265 In der Drittklassigkeit zählten die Mainzer meist zu den Südwest-Spitzenmannschaften, erlebten aber auch eine der schwersten Krisen der Vereinsgeschichte, als im August 1982 die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller Ungereimtheiten gegen den Verein ermittelte und gleichzeitig der Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem Autounfall nahe Koblenz verstarb. Dabei stellte sich heraus, dass Jughard in großem Stil Gelder der Deutschen Anlagen Leasing, deren Generalbevollmächtigter er war, für den Verein veruntreut hatte. Die 05er wurden so in einen der bis dato größten bundesdeutschen Wirtschaftsskandale verwickelt. Die genauen Umstände von Jughards Tod – Unfall oder Suizid – konnten nicht vollständig geklärt werden.[7]
Nachdem die völlig neu zusammengestellte Mannschaft die erste Saison nach dem Rückzug nur auf dem sechsten Platz der sportlich schwachen Amateurliga Südwest beendet hatte, gelang 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Die Mainzer eroberten kurz vor der Winterpause die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr her. In der kurz nach dem letzten Spieltag beginnenden Aufstiegsrunde gegen die Meister der Amateurligen Saarland (Borussia Neunkirchen) und Rheinland (TuS Neuendorf), die eine längere Regenerationszeit hatten, waren die Mainzer allerdings chancenlos. In der 1978 eingeführten Amateur-Oberliga, die die drei Südwest-Amateurligen vereinte, brauchten die 05er drei Jahre, um erstmals Meister zu werden. Trotzdem stiegen sie erneut nicht auf, weil gerade in jener Saison die Zweite Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und der Aufstieg in die Zweitklassigkeit deshalb ausgesetzt war. 1982 – im Jahr der „Jughard-Affäre“ – scheiterten die Mainzer knapp am FC 08 Homburg, worauf mit jeweils Rang 8 in den beiden folgenden Jahren die jeweils schlechteste Platzierung in der Oberliga folgte. Die Rückkehr in die Zweitklassigkeit gelang schließlich im Jahr 1988. Mit einem 3:2-Sieg am letzten Spieltag gegen Eintracht Trier sicherte sich der Verein den Gewinn der dritten Meisterschaft und setzte sich auch in der Südgruppe der darauffolgenden Aufstiegsrunde zur 2. Fußball-Bundesliga in den Spielen gegen SV Viktoria Aschaffenburg, SpVgg Unterhaching und FV 09 Weinheim durch.
In die Amateurzeit zwischen 1976 und 1988 fielen die meisten Titel des 1. FSV Mainz 05, wozu vier Südwestpokal-Siege, drei Südwest-Meisterschaften und die Amateur-Meisterschaft 1982 (3:0 im Endspiel gegen die Amateure von Werder Bremen) zählten. Dazu kamen die höchsten dokumentierten Ligaspiel-Siege in der Vereinsgeschichte: 10:0 gegen den SV Speicher (31. März 1979) und gegen die SG Ellingen-Bonefeld (18. Mai 1980).
Elf der Ära Kriterien
Manfred Petz – Herwart Koppenhöfer – Michael Wocker, Werner Orf, Hans Keller – André Häuser, Gerhard Bopp, Michael Schuhmacher, Bernd Münch – Charly Mähn, Armin Maier. Trainer: Horst-Dieter Strich.
1988–2001: Abstiegskampf in der Zweiten Bundesliga
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt1988/89 18 (20) 44:76, 29–47 4.158 1989/90 * 1 (18) 93:20, 62– 62.899 1990/91 8 (20) 45:52, 41–35 5.008 1991/92 9 (12) 39:38, 30–34 3.994 1992/93 12 (24) 54:58, 46–46 3.907 1993/94 13 (20) 46:51, 37–39 3.646 1994/95 14 (18) 50:55, 30–38 3.958 1995/96 11 (18) 37:41, 44 4.271 1996/97 4 (18) 50:34, 54 7.124 1997/98 10 (18) 55:48, 44 7.959 1998/99 7 (18) 48:44, 50 7.255 1999/00 9 (18) 41:42, 45 7.515 * in der Oberliga Südwest Eine einschneidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins hatte die Jahreshauptversammlung am 19. September 1988, bei der sich eine Oppositionsgruppe deutlich gegen den Vorsitzenden Bodo Hertlein aussprach. Es kam zu einer Kampfabstimmung zwischen Hertlein und dem Kandidaten dieser Gruppe, Harald Strutz. Zum neuen Vereinspräsidenten wurde der damals 37-jährige Anwalt Harald Strutz gewählt, dessen Vater Walter bereits von 1951 bis 1956 dieses Amt innegehabt hatte. Der damals so entstandene Vereinsvorstand rund um Strutz ist heute noch fast unverändert im Amt.
Sportlich erlitten Mainzer in der Zweiten Bundesliga zunächst wieder einen Rückschlag und als 18. und Tabellendrittletzter stieg der Verein direkt wieder ab. Aber bereits im folgenden Jahr kamen sie mit einem „Husarenritt“ (so Trainer Robert Jung) zurück in den Profifußball. Die sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft blieb 33 Spiele lang ungeschlagen, errang vorzeitig die Meisterschaft und verlor erst am letzten Spieltag gegen den Vizemeister FSV Salmrohr. Mit vier Siegen in den ersten vier Spielen stand der 1. FSV Mainz 05 schnell als Sieger der Aufstiegsrunde fest, worauf auch die beiden folgenden Niederlagen keinen Einfluss mehr hatten.
Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg wurden die Mainzer als Tabellenachter bester Aufsteiger der Saison 1990/91, hätten aber aus formalen Gründen beinahe dennoch den Weg zurück ins Amateurlager gehen müssen: Da nicht alle Sponsorenvereinbarungen schriftlich fixiert waren, verweigerte der DFB den 05ern zunächst die Zweitligalizenz für die Saison 91/92, wogegen die Mainzer jedoch erfolgreich Protest einlegten. Bis 1996 spielte die Mannschaft in der Zweiten Bundesliga meist gegen den Abstieg und speziell der Abstiegskampf in der Saison 1995/96 verlief ungewöhnlich. Die Mainzer starten mit nur einem Punkt und 0:14 Toren aus acht Spielen in die Runde und nach einem Trainerwechsel zu Wolfgang Frank, der unter anderem dafür sorgte, dass die 05er als einer der ersten Profiklubs in Deutschland fortan mit Viererkette und Raumdeckung agierten, sammelte in der Rückrunde kein Verein mehr Punkte als der 1. FSV Mainz 05. Am vorletzten Spieltag standen die Mainzer erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz und platzieren sich am Ende noch auf dem elften Rang. Die entscheidenden Punkte brachte ein 1:0 gegen den VfL Bochum, bei dem zum ersten Mal seit 23 Jahren mehr als 10.000 Mainzer am Bruchweg waren. In der folgenden Saison hatten die Mainzer erstmals seit 1973 die Chance, in die Erstklassigkeit zurückzufinden. Erst am letzten Spieltag der Saison 96/97 mussten sie ihre Aufstiegshoffnungen begraben: Beim direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg unterlagen sie in einem spannenden „Aufstiegsendspiel“ mit 4:5.
Bis 2001 war die Mannschaft aber wieder zumeist in unteren Tabellenregionen zu finden. Eine der wenigen sportlichen Höhepunkte war am 15. Mai 2000 ein überraschender Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten VfL Bochum unter Interimstrainer Dirk Karkuth und mit einem sportlich gut aufgelegten Torsten Lieberknecht als „Manndecker“ gegen den Bochumer Spielmacher Yıldıray Baştürk.
Elf der Ära Kriterien
Stephan Kuhnert – Jürgen Klopp, Michael Müller, Peter Neustädter, Steffen Herzberger – Guido Schäfer, Jürgen Kramny, Fabrizio Hayer, Christian Hock – Abderrahim Ouakili, Sven Demandt. Trainer: Wolfgang Frank.
2001–2008: Die Ära Klopp
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt2000/01 14 (18) 37:45, 40 6.042 2001/02 4 (18) 66:38, 64 9.866 2002/03 4 (18) 64:39, 62 12.977 2003/04 3 (18) 49:34, 54 14.809 2004/05 11 (18) 50:55, 43 20.159 2005/06 11 (18) 46:47, 38 20.165 2006/07 16 (18) 34:57, 34 20.212 2007/08 4 (18) 62:36, 58 19.918 bis 2004 und ab 2007: Zweite Bundesliga
2004 bis 2007: BundesligaAn Fastnacht 2001 wurde eine der wichtigsten Entscheidungen der jüngeren Vereinsgeschichte getroffen. Wieder war der Verein in akuter Abstiegsgefahr und entließ am Rosenmontag den Trainer Eckhard Krautzun. Nachfolger wurde der gerade verletzte Abwehrspieler Jürgen Klopp, der zwar nicht den nötigen Trainerschein für Profifußball, aber ein abgeschlossenes Sportstudium hatte und bereits zu Zeiten Wolfgang Franks als Trainer als dessen verlängerter Arm auf dem Spielfeld galt. Unter Klopps Leitung gewannen die 05er sechs der ersten sieben Spiele und erreichten so erneut den Klassenverbleib.
Die folgenden drei Zweitliga-Spielzeiten bis 2004 brachten dem Klub unter dem jungen „Motivator Klopp“ Sympathien – und angesichts der später knapp verpassten Chancen auch „Mitgefühl“ – über die Stadtgrenzen hinweg ein. Die Mannschaft stellte in der Saison 2001/02 mehrere Startrekorde in der Zweiten Bundesliga auf, wurde Herbstmeister und rangierte noch vor dem letzten Spieltag zwei Punkte vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Durch die 1:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin verpassten die Mainzer dennoch den Sprung in die Bundesliga. Mit 64 Punkten sind sie bis heute punktbester Zweitliga-Nichtaufsteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel. Nur ein Jahr später scheiterte der 1. FSV Mainz 05 erneut unter äußerst unglücklichen Umständen. Zwar hatte die Mannschaft die Liga nicht mehr so dominiert wie im Vorjahr, dennoch stand sie nach einem 4:1 in Braunschweig Sekunden vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Erst als jene Partie schon abgepfiffen war, traf Alexander Schur, ein Freund von Jürgen Klopp aus gemeinsamen Zeiten bei Rot-Weiß Frankfurt, zum 6:3 für Eintracht Frankfurt gegen den SSV Reutlingen 05, worauf die Frankfurter aufgrund der um ein einziges Tor besseren Tordifferenz die Mainzer auf den vierten Rang verdrängten. Mit 20 Treffern wurde Andrij Woronin erster Zweitliga-Torschützenkönig von Mainz 05. Im dritten Anlauf standen die Mainzer fast nie in der Spitzengruppe der Liga, blieben durch eine Erfolgsserie in den letzten fünf Saisonspielen jedoch bis zum letzten Spieltag in Reichweite des dritten Platzes. Durch das 3:0 gegen Eintracht Trier am letzten Spieltag und die gleichzeitige 0:1-Niederlage des Konkurrenten Alemannia Aachen beim Karlsruher SC gelang nun „nachträglich“ der viel umjubelte Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse – erneut mit einem Rekord; 54 Punkte hatten für einen Erstligaaufstieg in der Geschichte der 2. Fußball-Bundesliga noch nie gereicht.
Die in der Bundesliga unerfahrenen Mainzer galten sofort als Abstiegskandidat, aber dem misslungenen Auftakt gegen den VfB Stuttgart (2:4) folgte umgehend eine Serie, die am zweiten Spieltag mit einem Sieg den Hamburger SV (2:1 nach 0:1-Rückstand) und die sechs folgenden Partien anhielt; zu den „Besiegten“ zählten der Deutsche Meister Werder Bremen (2:1), sowie Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen (2:0). Beim Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (3:4-Niederlage nach 2:0-Führung) am 11. Spieltag standen die Mainzer sogar kurzzeitig an der Tabellenspitze und am Ende beendeten die Mainzer die Saison als bester der drei Aufsteiger auf dem 11. Tabellenplatz, nachdem der Klassenverbleib bereits am 32. Spieltag festgestanden hatte. Neben einem weiteren Jahr in der Bundesliga freute sich der Klub in der Saison 2005/06 über die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Als Gewinner der deutschen Fair-Play-Wertung wurde Mainz 05 im Sommer 2005 der dem DFB zugeloste Startplatz in der UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Dort scheiterte die Mannschaft nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands (ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) in der ersten Hauptrunde des UEFA-Cups am späteren Sieger FC Sevilla. Nach einem überraschenden 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimspiele in den Qualifikationsrunden in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde, mit 2:0. In der Liga schafften die 05er in der Saison 2005/06 trotz schwachem Start mit fünf Niederlagen zu Saisonbeginn bereits am vorletzten Spieltag den Klassenverbleib und wurden am Ende erneut Elfter. Das letzte Jahr in der ersten Bundesligaphase des Klubs verlief weniger harmonisch. Bereits in der Vorbereitung sorgten Differenzen mit Torjäger Michael Thurk, der die 05er im Streit zu Eintracht Frankfurt verließ, für Unmut im Klub, der zudem einige Leistungsträger verlor. So war das Team nicht in der Lage, die Abgänge der Offensivspieler Michael Thurk, Benjamin Auer, Mohamed Zidan und Antônio da Silva zu verkraften und wurde bis ans Tabellenende durchgereicht. Hoffnung keimte auf, als die Bremer Leihgabe Leon Andreasen und „Rückkehrer“ Zidan das Team sichtbar verstärkten – Zidan wurde mit 13 Toren in 15 Einsätzen bester Mainzer Torschütze der gesamten Saison – und Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld herstellten. Im letzten Viertel der Saison fielen die 05er jedoch wieder auf die Abstiegsplätze zurück und stiegen am Ende der Spielzeit 2006/07 nach drei Jahren zum ersten Mal aus der Bundesliga ab.
Obwohl Mainz 05 in der Saison 2007/08 gleich zwanzig Mal auf einem Aufstiegsplatz stand, verpasste die Mannschaft – erneut als Vierter – die sofortige Rückkehr ins „Oberhaus“. Jürgen Klopp, der bereits als Trainer von FC Bayern München im Gespräch war[8], verließ den Verein und nahm ein Angebot von Borussia Dortmund an. Zu seinem Abschied auf dem Gutenbergplatz kamen circa 15.000 Fans.
Elf der Ära Kriterien
Dimo Wache – Robert Nikolic, Manuel Friedrich, Nikolče Noveski, Marco Rose – Fabian Gerber, Christof Babatz, Antônio da Silva – Michael Thurk, Benjamin Auer, Andrij Woronin. Trainer: Jürgen Klopp.
Ab 2008: Neue Trainer und Stadionneubau
Saison Platz
(von)Tore,
PunkteZuschauer-
schnitt2008/09 2 (18) 62:37, 63 19.404 2009/10 9 (18) 36:42, 47 20.085 2010/11 5 (18) 52:39, 58 bis 2009 : Zweite Bundesliga
ab 2009: BundesligaZur Saison 2008/09 übernahm Jørn Andersen die Trainerstelle beim 1. FSV Mainz 05. Unter der Regie des Norwegers standen die 05er nur zweimal (am ersten und am vierten Spieltag) nicht auf einem der ersten drei Plätze. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft in der 2. Bundesliga gelang der Mannschaft trotz einer schwachen Heimbilanz (Platz 12 der Heimtabelle mit 27 Punkten) mit einem 2:0 beim direkten Konkurrenten und Angstgegner SpVgg Greuther Fürth am 33. Spieltag eine Vorentscheidung im Kampf um den Wiederaufstieg. Ausschlaggebend für die Rückkehr in die Bundesliga als Tabellenzweiter war die Auswärtsbilanz mit 36 Punkten und 30:15 Toren, die in der Geschichte des deutschen Profifußballs lediglich von Werder Bremen (37 Punkte, 37:17 Tore in der Meisterschaftssaison 2003/04) übertroffen wurde. Im DFB-Pokal erreichten die 05er durch Siege beim SV Babelsberg 03, gegen den 1. FC Köln, beim späteren Zweitligameister SC Freiburg und gegen den FC Schalke 04 erstmals das Halbfinale. Dort glich der burkinische Torjäger Aristide Bancé, der bereits in allen Pokalspielen bis auf das Erstrundenspiel getroffen hatte, im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen die Bayer-Führung aus; am Ende verloren die 05er in der Verlängerung mit 1:4. Ungeachtet der Erfolge hatte Andersen bereits seit Mitte der Rückrunde 2008/09 in der Kritik gestanden und wenige Tage nach der Pokalniederlage beim VfB Lübeck (1:2 n.V.) trennten sich die 05er von ihrem Chefcoach nebst Co-Trainer Jürgen Kramny.
Neuer Trainer wurde Thomas Tuchel, der wenige Wochen vorher mit den A-Junioren der 05er die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte. Trotz der geringen Vorbereitungszeit gelang ein guter Start in die Bundesligasaison 2009/10. Am dritten Spieltag besiegten die 05er den FC Bayern München mit 2:1 und sie kompensierten schwache Ergebnisse in fremden Stadien mit guten Heimspielen und blieben auf eigenem Platz bis zum 26. Spieltag (1:2 gegen Werder Bremen) ungeschlagen. Bereits am 30. Spieltag stand der Klassenerhalt rechnerisch fest und durch den folgenden 1:0-Sieg beim Hamburger SV übertrafen die 05er ihren bis dato gültigen Punkte-Vereinsrekord in der Bundesliga. Am vierten Spieltag der Saison 2010/11 schafften die Mainzer mit einem 2:0-Sieg bei Werder Bremen erstmals in der Vereinsgeschichte den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga, die sie auch an den drei darauffolgenden Spieltagen verteidigen konnten. Mit dem siebten Sieg in Folge (4:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim) stellten die Mainzer am 2. Oktober 2010 die Bundesliga-Startrekorde von Bayern München (1995/96) und dem 1. FC Kaiserslautern (2001/02) ein. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Verein auch der erste „Klimaneutrale Verein“ der Bundesliga.[9][10]
Der 1. FSV Mainz 05 beendete die Saison 2010/11 mit gleich mehreren Rekorden: mit dem fünften Tabellenplatz wurde die bisher beste Platzierung in der Bundesliga erreicht, ebenso mit der Gesamtzahl von 58 Punkten zu Saisonende. Dazu kommt die erstmalige sportliche Qualifikation für die Europa League. Gleichzeitig wurde am letzten Spieltag das letzte Spiel der ersten Mannschaft im Bruchwegstadion ausgetragen. Nach 72 Jahren als Spielstätte für Mainz 05 zog die erste Mannschaft vor Beginn der Saison 2011/12 in die Coface Arena um, während das Bruchwegstadion weiterhin für das Training und für die Heimspiele der Amateurmannschaften des Vereins genutzt wird.
Die Qualifikation zur Gruppenphase der Europa-League 2011/12 verpasste Mainz durch eine Niederlage in der dritten Qualifikationsrunde nach Elfmeterschießen gegen Gaz Metan Medias. Mainz 05 ist das erste deutsche Team, das bereits in der Qualifikation der Europa League ausschied.[11]
Ligazugehörigkeit
- Bis 1914: diverse regionale Ligen
- 1914–19: kein Spielbetrieb
- 1919–23: Kreisliga Rhein / Hessen / Wiesbaden (jeweils erstklassig)
- 1923–25: Kreisliga Rhein/Nahe (zweitklassig)
- 1925–33: Bezirksliga Hessen bzw. Rheinhessen-Saar (erstklassig)
- 1933/34: Gauliga Südwest (erstklassig)
- 1934–44: diverse unterklassige Ligen
- 1944/45: kein Spielbetrieb
- 1945–63: Oberliga Südwest (erstklassig)
- 1963–74: Regionalliga Südwest (zweitklassig)
- 1974–76: 2. Bundesliga Süd (zweitklassig)
- 1976–78: Amateurliga Südwest (drittklassig)
- 1978–88: Oberliga Südwest (drittklassig)
- 1988/89: 2. Bundesliga (zweitklassig)
- 1989/90: Oberliga Südwest (drittklassig)
- 1990–04: 2. Bundesliga (zweitklassig)
- 2004–07: 1. Bundesliga (erstklassig)
- 2007–09: 2. Bundesliga (zweitklassig)
- seit 2009: 1. Bundesliga (erstklassig)
Mainz 05 im DFB-Pokal
Große Erfolge im DFB-Pokal blieben den 05ern bislang verwehrt. 1964/65, 1999/00 und 2005/06 erreichten sie jeweils das Viertelfinale. 1999 und 2006 schieden die 05er jeweils auswärts beim hochfavorisierten FC Bayern München aus, den sie beim zweiten Mal immerhin in die Verlängerung zwangen. In der Saison 2008/09 gelang durch einen 1:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 erstmals der Einzug in das Halbfinale des Wettbewerbs.
Bei der zweiten Teilnahme unterlagen die Mainzer 1965 zuhause dem 1. FC Nürnberg 0:3, stellten aber immerhin einen bis heute gültigen Zuschauerrekord im Stadion am Bruchweg auf: 24.000 Zuschauer sahen teilweise auf kurzfristig errichteten Zusatztribünen das Spiel gegen die Franken. In den vorherigen Runden hatten sich die 05er gegen den späteren Deutschen Meister Werder Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n.V. in Mainz, 2:1 in München) durchgesetzt. Auf die nächste Teilnahme mussten die Mainzer acht Jahre warten. 1973 unterlagen sie ebenfalls den Nürnbergern 1:4.
Von 1973 an bis zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, der für die Mainzer ab 1991 die Teilnahme am DFB-Pokal garantierte, spielten die 05er regelmäßig im Pokal mit, überstanden aber nie die zweite Runde. Die besten Ergebnisse des damaligen Drittligisten waren 1983 ein knappes 0:1 gegen den späteren Deutschen Meister VfB Stuttgart, im Jahr zuvor ein 3:6 n.V. gegen den Bundesligisten FC Schalke 04, gegen den die 05er einen 0:2-Rückstand ausgeglichen und bis in die 106. Minute noch 3:2 geführt hatten, und schließlich die Revanche gegen Schalke, ein 1:0 in der Saison 1986/87.
Die erste einigermaßen erfolgreiche Pokalsaison seit 1965 begann 1994 mit einem knappen Sieg bei den Amateuren von Werder Bremen. Anschließend setzten sich die 05er beim Bundesligisten MSV Duisburg 2:0 durch und lieferten im Achtelfinale nach 1:0-Führung und 2:5-Rückstand Borussia Mönchengladbach einen heißen Kampf: Christian Hock und „Schorsch“ Müller brachten den Zweitligisten innerhalb von 120 Sekunden auf 4:5 heran. Nach mehreren vergebenen Ausgleichschancen gelang Stefan Effenberg gegen die mit elf Mann stürmenden 05er erst in der Nachspielzeit das 6:4 für den späteren Pokalsieger.
Ähnlich spektakulär wie ihre Vorgänger in den 60ern traten die 05er in der Saison 1999/00 auf. Nach einem Freilos in der ersten Runde und einem 2:1 gegen den VfL Halle 96 in der zweiten Runde besiegten die Mainzer erst den Bundesliga-Dritten Hamburger SV (2:0) und dann in Unterzahl den Champions-League-Teilnehmer Hertha BSC (2:1 n.V.) aus: Kurz nach der Berliner Führung wurde Jürgen Klopp mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, in der 99. Minute direkt nach seinem Tor zum 2:1 auch der brasilianische Stürmer Marcio Rodrigues. Dennoch brachten neun Mainzer die Führung gegen elf Berliner über die Zeit. Im Viertelfinale hatten die 05er bei Bayern München keine Chance. Immerhin waren die 8000 Mainzer unter den 11.200 Zuschauern, die im Olympiastadion zwei Tage vor Heiligabend bei −15° das Spiel sahen, deutlich in der Überzahl.
Zwei Jahre später gelang den 05ern in der zweiten Runde ein Sieg gegen Angstgegner SpVgg Greuther Fürth (3:2), ehe sie dem 1. FC Kaiserslautern im Achtelfinale 2:3 unterlagen, dabei in Unterzahl mehrere Möglichkeiten hatten, ein 0:3 auszugleichen.
2005 schafften die 05er es zum dritten Mal ins Viertelfinale. Dabei setzten sie sich jeweils im Elfmeterschießen – jahrelang die große Schwäche der 05er – beim VfL Osnabrück und beim 1. FC Kaiserslautern durch. Dem Sieg in Kaiserslautern folgte ein wochenlanger Streit. Der FCK versuchte, in zwei Instanzen beim DFB die Spielwertung anzufechten, da der Schuss des FCK-Spielers Ferydoon Zandi im Elfmeterschießen, der von der Querlatte hinter die Torlinie gesprungen war, als Tor hätte gewertet werden müssen. Umstritten blieb, ob der Ball dies mit vollem Umfang getan hatte. Der Einspruch wurde zweimal abgewiesen, da es sich laut Urteilsbegründung um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handelte. Im Viertelfinale reisten die 05er erneut zu den Bayern. Diesmal gingen sie früh in Führung und mussten erst in der Schlussphase den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung glichen die Mainzer die Bayern-Führung aus, verloren aber dennoch 2:3.
2009 kamen die 05er nach einem 3:1-Auswärtssieg im Achtelfinale beim Ligakonkurrenten SC Freiburg zum vierten Mal ins Viertelfinale. Zuvor hatten sie den SV Babelsberg 03 und den 1. FC Köln besiegt. Am 3. März 2009 gewann Mainz zu Hause im Viertelfinale gegen Schalke 04 mit 1:0 und erreichte so erstmals in der Vereinsgeschichte das Halbfinale des Wettbewerbs. Im Halbfinale verlor Mainz jedoch bei Bayer Leverkusen mit 1:4 n.V. Dagegen schied man in der folgenden Saison bereits in der ersten Runde durch ein 1:2 n.V. beim VfB Lübeck aus.
In der Saison 2010/2011 erreichten die 05er nach einem 2:1 Sieg beim Berliner Ak Kulübü zwar die zweite Runde (doppelter Torschütze war Lewis Holtby), schieden dort allerdings mit 1:2 gegen Alemania Aachen aus.
Erfolge
Meisterschaften
- Hessenmeister und Teilnehmer an der süddeutschen Meisterschaftsendrunde: 1920, 1926, 1932, 1933.
- Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga: 1973
- Südwestmeister und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga: 1978, 1988, 1990
- Südwestmeister: 1981
- Deutscher Amateurmeister: 1982
- Deutscher A-Jugend-Meister: 2009
Aufstiege
- Aufstieg in die Bezirksliga (damals erstklassig): 1925
- Aufstieg in die Zweite Bundesliga: 1988, 1990
- Aufstieg in die Bundesliga: 2004, 2009
Pokalwettbewerbe
- Südwestpokalsieg: 1962, 1965, 1974, 1979, 1980, 1982 und 1986
- Erreichen des UEFA-Cups: 2005
- Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales 2008/09
- Erreichen der Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League: 2011
Rivalitäten und Freundschaften
Die ersten großen Rivalen der 05er waren die lokalen Konkurrenten. In der Vorkriegszeit gilt das vor allem für den SV Weisenau, aber auch den großen Nachbarn SV Wiesbaden, der in Mainz von 1925 bis 1934 jedes Jahr verlor, zuhause aber auch nur vier Punkte abgab.
Die Rivalität mit Wormatia Worms entwickelte sich aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen um die rheinhessische Bezirksligameisterschaft in der Saison 1926/27, das von einem Stellvertreterkampf in den Zeitungen (auf Wormser Seite: Richard Kirn, später hochrangiger Journalist im kicker-Vorgänger „Sportmagazin“) begleitet wurde. Die 05er gewannen den Titel 1926, die Wormser anschließend viermal hintereinander. Eine Anekdote aus dem Frühjahr 1932 verdeutlicht die Schärfe dieser Rivalität: Nachdem die Hessenmeisterschaft 1931/32 wieder nach Mainz gegangen war, die 05er aber im Gegensatz zu den Wormsern in der Süddeutschen Endrunde chancenlos waren, veröffentlichte der Mainzer Anzeiger den Leserbrief zweier Wormatia-Spieler, die herausarbeiten wollten, dass die Mainzer Meisterschaft Zufall sei und die Wormatia wahrer Hessenmeister. Wochen später verpasste die Wormatia die gesamtdeutsche Meisterschaftsendrunde durch eine Niederlage bei den 05ern, die so in den vier Saisonspielen gegen Worms ungeschlagen blieben. „Hessenmeister zu Recht!“ triumphierte darauf der Mainzer Anzeiger. Die Rivalität zur Wormatia setzt sich in den Oberligaspielen der Wormser gegen die zweite Mannschaft der Mainzer fort. Eine eher freundschaftliche Rivalität entwickelte sich in den 80ern zwischen dem Südwestverein Mainz 05 und der hessischen FVgg. Kastel 06. Die jährlichen Vergleichsspiele zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen Mainzer Oberligisten, die im Ligaspielbetrieb nicht aufeinandertreffen konnten, zogen regelmäßig viele Zuschauer an.
In jüngerer Vergangenheit gelten Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern als größte Rivalen.
Personalien
Aktueller Kader 2011/12
Nr. Name Nat. Geburtstag Seit Letzter Verein Torwart 21 Loris Karius 22. Juni 1993 2011 Manchester City 29 Christian Wetklo 11. Januar 1980 2000 Rot-Weiss Essen 33 Heinz Müller 30. Mai 1978 2009 FC Barnsley Abwehr 2 Bo Svensson 4. August 1979 2007 Borussia Mönchengladbach 3 Zdeněk Pospěch 14. Dezember 1978 2011 FC Kopenhagen 4 Nikolče Noveski 28. April 1979 2004 FC Erzgebirge Aue 5 Eugen Gopko 5. Januar 1991 2009 eigene Jugend 8 Radoslav Zabavník 16. September 1980 2010 Terek Grosny 15 Jan Kirchhoff 1. Oktober 1990 2008 eigene Jugend 18 Malik Fathi 29. Oktober 1983 2010 Spartak Moskau 26 Niko Bungert 24. Oktober 1986 2008 Kickers Offenbach 34 Fabian Schönheim 14. Februar 1987 2011 SV Wehen Wiesbaden Mittelfeld 6 Marco Caligiuri 14. April 1984 2010 SpVgg Greuther Fürth 7 Eugen Polanski 17. März 1986 2009 FC Getafe 11 Yunus Malli 24. Februar 1992 2011 Borussia Mönchengladbach U19 14 Julian Baumgartlinger 2. Januar 1988 2011 FK Austria Wien 17 Zoltán Stieber 16. Oktober 1988 2011 Alemannia Aachen 19 Elkin Soto 4. August 1980 2007 Barcelona SC 23 Marcel Risse 17. Dezember 1989 2010 1. FC Nürnberg 25 Andreas Ivanschitz 15. Oktober 1983 2009 Panathinaikos A.O. 27 Nicolai Müller 25. September 1987 2011 SpVgg Greuther Fürth Angriff 9 Sami Allagui 28. Mai 1986 2010 SpVgg Greuther Fürth 10 Maxim Choupo-Moting 23. März 1989 2011 Hamburger SV 13 Anthony Ujah 20. November 1990 2011 Lillestrøm SK 16 Florian Heller 10. März 1982 2008 FC Erzgebirge Aue 22 Mario Gavranović 24. November 1989 2011 FC Schalke 04 28 Ádám Szalai 9. Dezember 1987 2010 Real Madrid Castilla 30 Deniz Yılmaz 26. Februar 1988 2011 FC Bayern München II Transfers zur Saison 2011/12
Zugänge Nat. Name abgebender Verein Wechselperiode Yunus Malli Borussia Mönchengladbach U19 Sommer 2011 Zdeněk Pospěch FC Kopenhagen Sommer 2011 Deniz Yılmaz FC Bayern München II Sommer 2011 Nicolai Müller SpVgg Greuther Fürth Sommer 2011 Zoltán Stieber Alemannia Aachen Sommer 2011 Marcel Risse Bayer 04 Leverkusen Sommer 2011 Maxim Choupo-Moting Hamburger SV Sommer 2011 Fabian Schönheim SV Wehen Wiesbaden Sommer 2011 Julian Baumgartlinger FK Austria Wien Sommer 2011 Anthony Ujah Lillestrøm SK Sommer 2011 Malik Fathi Spartak Moskau Sommer 2011 Loris Karius Manchester City2 Sommer 2011 Mario Gavranović FC Schalke 042 Sommer 2011 Abgänge Nat. Name aufnehmender Verein Wechselperiode Miroslav Karhan FC Spartak Trnava Sommer 2011 Martin Pieckenhagen Karriereende Sommer 2011 Zsolt Lőw Karriereende Sommer 2011 Jan Šimák FC Carl Zeiss Jena Sommer 2011 André Schürrle Bayer 04 Leverkusen Sommer 2011 Lewis Holtby FC Schalke 041 Sommer 2011 Christian Fuchs FC Schalke 04 Sommer 2011 Filip Trojan SG Dynamo Dresden Sommer 2011 Stefan Bell Eintracht Frankfurt2 Sommer 2011 Petar Slišković FC St. Pauli2 Sommer 2011
Trainerstab 2011/12
Name Funktion Nationalität Thomas Tuchel Chef-Trainer Arno Michels Co-Trainer Stephan Kuhnert Torwart-Trainer Axel Busenkell Konditionstrainer Rainer Schrey Athletiktrainer Struktur
Als einer von wenigen deutschen Profifußballvereinen ist der 1. FSV Mainz 05 heute noch ein reiner eingetragener Verein.
Vorstand
Vereinspräsident ist seit 1988 Harald Strutz. Seine Vizepräsidenten sind Peter Arens, Jürgen Doetz und Karl-Heinz Elsäßer, die weiteren Vorstandsmitglieder Schatzmeister Friedhelm Andres, Jugendleiter Hubert Friedrich, Bernhard Geitel, Manfred Thöne und Manager Christian Heidel. Seit Strutz' Wahl zum Präsidenten wurde dieses Gremium nur geringfügig verändert.
Nationalspieler
Bislang drei Spieler von Mainz 05 trugen während ihrer Zeit beim FSV auch das Trikot der deutschen A-Nationalmannschaft: Manuel Friedrich, André Schürrle und Lewis Holtby.
Deutsche Ex-Nationalspieler im 05-Trikot waren Kurt Diemer, Karl Scherm, Helmut Schneider, Erich Bäumler und Hanno Balitsch, zudem ist Malik Fathi im aktuellen Kader des FSV ein ehemaliger deutscher Nationalspieler. Der bei den Mainzer Junioren ausgebildete Franco Foda spielte zweimal für das DFB-Team.
In deutschen Juniorennationalmannschaften spielten zuletzt André Schürrle (U21), der an Rot Weiss Ahlen ausgeliehene Mario Vrančić (U20), Stefan Bell, Eugen Gopko, Christoph Sauter (alle U19), Benedikt Saller (U18) und Shawn Parker (U18).
Ehemalige deutsche U21-Nationalspieler im aktuellen Kader sind Niko Bungert (2008), Eugen Polanski (2005) und Malik Fathi (2004).
Ausländische Nationalspieler im Kader der Mainzer sind derzeit Elkin Soto (Kolumbien), Nikolče Noveski (Mazedonien), Andreas Ivanschitz (Österreich), Radoslav Zabavník (Slowakei), Ádám Szalai (Ungarn).
Vorher spielten bereits die Nationalspieler Spasoje Bulajič (Slowenien), Igoris Morinas (Litauen), Blaise Nkufo (Schweiz), Tamás Bódog (Ungarn), Conor Casey (USA), Andrij Woronin (Ukraine), Cha Du-Ri (Südkorea), Otto Addo (Ghana), Imre Szabics (Ungarn), Mohamed Zidan (Ägypten), Leon Andreasen (Dänemark), Milorad Peković (Montenegro), Chadli Amri (Algerien), Jahmir Hyka (Albanien) und Aristide Bancé (Burkina Faso) für die 05er.
Trainer
Name Amtszeit Name Amtszeit Name Amtszeit Tibor Hesser 1926/1927 Horst Zaro 1966–11/1966 Josip Kuže 1992–10/1994 Atwood 1928/1929 Walter Sonnenberger 12/1966–1967 Hermann Hummels 10/1994–4/1995 Julius Etz 1929/1930 Erich Bäumler 1967/1968 Horst Franz 4/1995–9/1995 Paul Oßwald 1933/1934 Karlheinz Wettig 1968/1969 Wolfgang Frank 9/1995–3/1997 Clemens Weilbächer 1936/1937 Erich Gebauer 1969–1971 Reinhard Saftig 3/1997–8/1997 Helmut Schneider 1946–1948 Bernd Hoss 1971–1974 Didi Constantini 9/1997–4/1998 Albert Heitz 1948–1950 Uwe Klimaschefski 1974–9/1974 Wolfgang Frank 4/1998–4/2000 Dr. Berno Wischmann 1950–10/1950 Gerd Menne 10/1974–12/1975 Dirk Karkuth 4/2000–2000 Hans Geiger 10/1950–1952 Horst Hülß 1/1976–1980 René Vandereycken 2000–11/2000 Georg Beyerer 1952/1953 Herbert Dörenberg 1980–3/1983 Eckhard Krautzun 11/2000–2/2001 Emil Izsó 1953–12/1954 Lothar Emmerich 3/1983–1984 Jürgen Klopp 2/2001–2008 Gerd Higi 1/1955–1957 Horst-Dieter Strich 1984–1988 Jørn Andersen 2008-8/2009 Josef Kretschmann 1957–1959 Horst Hülß 1988–2/1989 Thomas Tuchel seit 8/2009 Heinz Baas 1959–1966 Robert Jung 2/1989–1992 Ehrenspielführer
- Konrad Weil: Ehrenmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied, Vorsitzender des Sport- und Spielausschusses, „Wiederbegründer“ 1. FSV Mainz 05 im Jahre 1945
- Gerd Higi: Kapitän und Verteidiger in den 50er Jahren, später Trainer und Vorstandsmitglied
- Dimo Wache: langjähriger Kapitän und Torwart
Weitere Mannschaften
Zweite Mannschaft
Saison Platz
(von)Tore,
Punkte1999/00 4 (19) 66:33, 63 2000/01 7 (21) 71:43, 64 2001/02 2 (18) 65:23, 69 2002/03 1 (19) 70:23, 73 2003/04* 14 (18) 40:48, 42 2004/05* 16 (18) 29:46, 33 2005/06 3 (17) 55:35, 56 2006/07 2 (17) 62:26, 66 2007/08 1 (18) 87:22, 76 2008/09* 5 (18) 58:45, 52 2009/10* 15 (18) 37:45, 40 2010/11* 13 (18) 48:51, 41 * in der Regionalliga Süd bzw. West In der Geschichte des 1. FSV Mainz 05 gab es zwei Zweite Mannschaften.
Die erste dieser beiden Abteilungen stieg 1956 aus der rheinhessischen A-Klasse, Gruppe Nord, in die II. Amateurliga (damals die dritthöchste Spielklasse) auf. Ein Jahr darauf gelang der erneute Aufstieg in die I. Amateurliga. Der Höhenflug hielt nicht lange an – zwei Jahre nach dem zweiten Aufstieg spielte das Team wieder in der A-Klasse, ab 1964 sogar in der B-Klasse, der fünfthöchsten Liga. Einige Jahre später wurde die Mannschaft aufgelöst.
Wieder ins Leben gerufen wurde der 1. FSV Mainz 05 (A) vom späteren Manager Christian Heidel. Die Mannschaft startete 1992 in der untersten Liga. Nach vier Meisterschaften in Folge (die erste ohne Punktverlust) erreichten die Amateure 1997 die Verbandsliga Südwest. Nach dem dritten Platz 1998 stiegen sie 1999 sogar in die Oberliga Südwest auf.
Auch hier gehörten die Mainzer zu den Spitzenmannschaften. Nach dem vierten, siebten und zweiten Platz stiegen sie im vierten Jahr (2003) in die Regionalliga auf, in der sie im ersten Jahr den Ligaverbleib schafften. Durch den Aufstieg der Profimannschaft hatte der 1. FSV Mainz 05 in der Jubiläumssaison 2004/05 erstmals alle Mannschaften von den Profis bis in die unteren Jugendmannschaften in der höchsten möglichen Liga, musste aber am Saisonende den Abstieg der Amateure und der A-Junioren hinnehmen.
Der von Winter 2004/05 bis April 2010 von Ex-Profi Peter Neustädter trainierte und in der Saison 2007/08 in die Regionalliga West aufgestiegene 1. FSV Mainz 05 II wurde zudem von 2001 bis 2005 fünf Mal in Folge SWFV-Pokalsieger. In den daraus resultierenden DFB-Pokalspielen erreichte die zweite Mannschaft zwei Mal das Elfmeterschießen (2001 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach, 2003 3:4 gegen den Karlsruher SC), kam aber nie in die zweite Runde.
Im Sommer 2010 wurde die Mannschaft ins Mainzer Juniorenleistungszentrum eingegliedert. Trainer ist seit April 2010 der Schweizer Martin Schmidt.
Erfolge der Zweiten Mannschaft:
- Südwestmeisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga: 2003
- Südwestpokalsieg: 2001, 2002, 2003, 2004 und 2005
- Aufstieg in die Regionalliga West: 2008
Junioren
Die Juniorenabteilung der 05er zählt im Südwesten zu den „großen Drei“ mit dem meist dominierenden 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken. Größter Erfolg der Abteilung ist sportlich die Deutsche U19-Meisterschaft 2009, personell die Ausbildung der A-Nationalspieler Manuel Friedrich und Franco Foda.
2003 war die U19-Mannschaft Gründungsmitglied der U-19-Bundesliga, aus der sie nach zwei Jahren abstieg. 2006 wurde Mainz 05 Meister der U19-Regionalliga Südwest und stieg im Play-off gegen den Hessenmeister Kickers Offenbach (5:0, 2:1) wieder in die Bundesliga auf, wo die Mannschaft 2006/07 der Spitzengruppe angehörte und erst am letzten Spieltag die Qualifikation zur Deutschen U19-Meisterschaft verpasste. 2008/09 wurde die Mannschaft unter Trainer Thomas Tuchel Vizemeister der Bundesliga Süd/Südwest (hinter dem SC Freiburg), wodurch sie sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierte und nach Erfolgen gegen Werder Bremen und Borussia Dortmund den Titel errang.
Die B-Junioren wurden unter den Trainern Willi Löhr und ab März 2005 Stefan Hofmann 2004 und 2005 Südwestmeister vor dem FCK. Im Viertelfinale der Deutschen Jugendmeisterschaft schieden sie 2004 gegen den späteren Meister VfB Stuttgart (u. a. mit Sami Khedira) durch zwei Niederlagen aus. 2005 erreichten sie gegen Borussia Dortmund (u. a. mit Nuri Şahin) trotz einer 0:3-Hinspielniederlage im Rückspiel das Elfmeterschießen, unterlagen aber mit 7:8. Zur Spielzeit 2007/08 qualifizierte sie sich für die neu gegründete U-17-Bundesliga, aus der sie im zweiten Jahr abstiegen.
Die Bundesligaspieler Mimoun Azaouagh, Axel Brummer, Christian Demirtas, Franco Foda, Manuel Friedrich, Fabrizio Hayer und Markus Kreuz, Damir Vrančić und Mario Vrančić wurden bei den 05-Junioren ausgebildet.
Da der Verein neben dem Hauptspielfeld im Stadion, das von den beiden Seniorenmannschaften beansprucht wird, über keine tauglichen Rasenplätze verfügt und die Stadt Mainz keinen Ausweichplatz zur Verfügung stellen kann, finden ab 2007 die Bundesligaspiele der A-Junioren am Nieder-Olmer Engelborn, die der B-Junioren im Alzeyer Wartberg-Stadion statt.
Vor den Erfolgen in den 2000ern war der Höhepunkt des Mainzer Jugendfußballs die Zeit von 1976 bis 1978. Nicht nur wurden die A-, B- und C-Jugend-Mannschaften regelmäßig Südwestmeister, A-Jugend und B-Jugend standen auch im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Dabei schied die A-Jugend 1977 gegen den MSV Duisburg nach einem 4:1-Sieg im Hinspiel und einem 0:4 im Wedaustadion vor 22.000 Zuschauern 0:4 aus, die B-Jugend wurde 1977 und 1978 jeweils Dritter der Deutschen B-Jugendmeisterschaft, musste sich in den Halbfinalspielen aber jeweils Schalke 04 mit 2:5 bzw. 1:2 geschlagen geben. In den Spielen um den dritten Platz konnte man sich gegen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt durchsetzen. Trainer der A-Jugend war damals Heinz Hinkel, der 1979 als Jugendkoordinator zum 1. FC Kaiserslautern wechselte und viele gute Spieler mit nach Kaiserslautern nahm. Trainer der B-Jugend war Udo Hertlein. Spiele in der Südwestliga fanden in der Regel vor 1.000 und mehr Zuschauern auf dem Hartplatz hinter dem Stadion statt.
05er-KidsClub
Seit Juni 2006 führt der 1. FSV Mainz 05 das bundesweit einzigartige soziale Projekt „05er-KidsClub – Lernen und Erleben wie die Profis“ durch. Es handelt sich um eine Plattform für Kinder und Jugendliche unabhängig von sozialer Herkunft oder sportlichen Talenten, bei der soziale Werte altersgerecht und erlebnispädagogisch vermittelt werden. Die Schirmherrschaft hat die Kinderbuchautorin Ulla Klopp übernommen.
Stadion
Ab der der Saison 2011/12 ist die Coface Arena die neue Spielstätte der 05er. Davor trug der FSV seine Heimspiele von 1938 bis 2011 im Stadion am Bruchweg aus. Das reine Fußballstadion am Dr.-Martin-Luther-King-Weg (früher Bretzenheimer Bruchweg) nahe der Mainzer Universität hat derzeit nach mehreren Umbauten 20.300 größtenteils überdachte Plätze, darunter ca. 10.400 Sitzplätze. Zum Stadiongelände gehören zwei neu angelegte Kunstrasenplätze, ein weiterer Rasenplatz, der wie das Stadion über eine Rasenheizung verfügt, ein Rasen-Kleinfeld und ein Hartplatz. Aus wirtschaftlichen Gründen war der Verein nach eigenen Angaben auf ein größeres Stadion angewiesen, wobei ein Ausbau des Bruchwegstadions nicht möglich war. Deshalb erfolgte durch die Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) der Stadt Mainz ein Stadionneubau rund zwei Kilometer westlich. Dessen Kosten wurden auf 45 Millionen Euro veranschlagt, dazu kommen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie für den Erwerb der Baufläche.[12]
Vor 1938 spielten die 05er 500 Meter südlich des heutigen Stadions auf dem in Eigenarbeit angelegten Sportplatz am Fort Bingen, der 1920 mit einem Freundschaftsspiel gegen Vasas Budapest vor 5.000 Zuschauern eingeweiht wurde. Nach der Erweiterung zur Saison 1926/27 bot die moderne Kampfbahn mit Tribüne und ausgebauten Stehtraversen Platz für mehr als 10.000 Zuschauer. 1937 musste dieses erste vereinseigene Stadion einer Flakkaserne weichen, die heute den Haupteingang der Universität bildet. Als Entschädigung für den Verlust der Anlage mit drei Spielfeldern, Tribünen und Umkleidekabinen, in die mehrere hunderttausend Mark investiert worden waren, erhielt der Verein lediglich 3.000 Mark. Die 05er spielten zunächst an der Pariser Straße auf dem Platz des MTV 1817, ab 1938 in der Herbert-Norkus-Kampfbahn, wie das städtische Stadion am Bruchweg im Dritten Reich hieß.
Vor der Errichtung des Sportplatzes am Fort Bingen musste der Verein unterschiedliche Sportplätze nutzen. Zu Hassia-Zeiten spielte man auf freien Flächen der Befestigung am Gautor, große Spiele wurden auf der 1897 errichteten Radrennbahn am nahegelegenen Fichteplatz ausgetragen. 1910 zog der Verein auf den Platz des Mainzer SV 08 an der Hattenbergstraße um. Nach dem Krieg und der Fusion mit den 08ern musste der Klub zunächst auf den ungeeigneten Schützenfestplatz oberhalb des Stadtparks ausweichen, bis die Kampfbahn am Fort Bingen fertiggestellt war.
Bei den Heimspielen des 1. FSV Mainz 05 wird jedes Tor der eigenen Mannschaft mit den ersten Takten des Narrhallamarschs als Tusch gefeiert.
Weitere Abteilungen
Handballabteilung
Die Handballabteilung der 05er entstand erst 1926, als unter anderem die Juniorenabteilung des Wartburgverein Mainz geschlossen zum FSV wechselte und sich zwei Herren-, ein Damen- und ein Junioren-Feldhandballteam formierten. Bereits 1927 wurde die Mainzer Herrenmannschaft Bezirks- und Rhein-Saar-Meister. Bis 1930 folgten zwei weitere Bezirksmeisterschaften. Überregional scheiterten die Mainzer regelmäßig am SV Darmstadt 98. Wie die Fußballabteilung brachen auch die Handballer nach dem Verlust des Vereinsgeländes ab 1938 zusammen.
Nach dem Krieg konnten die neuformierten Handballer nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Erst 1972 gelang mit der Rheinhessenmeisterschaft der Junioren und dem anschließenden zweiten Platz bei der Südwestmeisterschaft wieder ein Titel.
Die Herrenmannschaft erreichte 1977 die Oberliga, aus der sie 1983 wieder abstieg. Bis 1985 und von 1988 bis 1993 spielte das Team in der Verbandsliga.
Eine Damenmannschaft gibt es erst seit 1978 wieder. Von 1992 bis 1996 traten die 05-Spielerinnen in der Regionalliga an. Die Erweiterung der Regionalliga Südwest um Hessen und Thüringen schmälerte die Wiederaufstiegschancen. Trotz mehrerer Meisterschaften in der Oberliga scheiterte das Team regelmäßig im Aufstiegs-Play-off.
Die bis Oktober 2006 vom „Magier“ Vlado Stenzel trainierten Damen stiegen 2008 in die Regionalliga Südwest auf. Im Jahr 2010 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Seit der Saison 2011/12 spielen die Damen in der 3. Liga. Die Herren spielen nur noch in der B-Klasse, zuletzt in einer Spielgemeinschaft mit dem Mombacher Turnverein.
Tischtennisabteilung
Die Tischtennisabteilung des 1. FSV Mainz 05 entstand 1949, als acht Jugendliche des Mainzer Rudervereins, für die nach der Währungsreform die Mitgliedsbeiträge zu hoch wurden, zu den 05ern wechselten. Bereits im ersten Jahr nahmen drei Spieler an den Deutschen Einzelmeisterschaften teil.
Der erste Star des 05-Tischtennis war der mehrfache indische Meister Cudhir Kakhar, der sich in den frühen 50ern dem FSV anschloss und den Topspin in Deutschland einführte.
1954 schlossen sich mehrere Spieler des Landesmeisters Blau-Weiß Gonsenheim, der sich auflöste, dem Verein an.[13] Im gleichen Jahr waren die Mainzer Gründungsmitglied der Oberliga Südwest, der sie bis 1972 und erneut von 1976 bis 1978 angehörten. 1956 spielten sie um die Deutsche Meisterschaft mit. 1968 verpasste Mainz 05 als Oberligazweiter hinter der TGS Rödelheim nur knapp die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Tischtennis-Bundesliga.
Mit Dieter Köhler stellten die 05er 1956 den deutschen Jugendmeister im Einzel und Doppel sowie den internationalen Jugendmeister. Bei der Weltmeisterschaft 1959 bezwang Köhler den chinesischen Asienmeister Wang Chuan-Yao. Bis heute ist Köhler der erfolgreichste Tischtennisspieler des 1. FSV Mainz 05. Bis 1965 stellten die 05er jedes Jahr den Verbandsmeister Rheinhessens.
Nach dem Wiederaufstieg 1980 waren die 05er auch Gründungsmitglied der 2. Bundesliga, aus der sie im Zuge der Staffelreduzierung 1988 wieder abstiegen. 1991 spielten die Mainzer nur noch viertklassig. Wayne Estwick, Nationalspieler von Trinidad und Tobago, sollte ein Schlüsselspieler beim Wiederaufstieg werden, kam aber noch vor seinem ersten Einsatz bei einem Raubüberfall auf den Mainzer Tischtennis-Abteilungsleiter ums Leben.
Der bekannteste Mainzer Tischtennisspieler der letzten Jahre ist der Chinese Li Bing, der von 1994 bis 2004 acht Mal bester Einzelspieler der Liga wurde und den Verein wieder in die Regionalliga brachte. Seit seinem Wechsel nach Mainz verpasste er kein einziges Meisterschaftsspiel (Stand: 2005). 2001 brachten die 05er einen weiteren Spitzenspieler heraus. Der damals 15-jährige Patrick Baum wurde in seiner Altersklasse Deutscher und Europameister. Nach der Regionalligameisterschaft 2002 scheiterten die Mainzer in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.
Die Saison 2005/06 schlossen die Mainzer als Zweitplatzierter der drittklassigen Regionalliga Südwest ab.
Literatur
- Reinhard Rehberg, Jörg Schneider, Christian Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05: Das Buch zum Jubiläum. Herausgeber: 1. FSV Mainz 05, Eigenverlag, Mainz 2005
- Michael Bonewitz: Der Aufstieg. Mainz 05 – tolle Fans – packende Momente – aufregende Bilder. Bonewitz Communications, Mainz 2004, ISBN 3-00-014036-0
- Norman Hänsler: Ermittlung zuschauerorientierter Leistungen im Fußball mittels adaptiver Conjoint Analyse – Eine sozioökonomische Untersuchung am Beispiel des Fußballzweitligisten Mainz 05. Magisterarbeit, Diplomica. 2001, ISBN 3-8324-4510-2
Einzelnachweise
- ↑ Coface Arena
- ↑ Mainzer Anzeiger vom 18. August 1905
- ↑ Mainzer Anzeiger vom 23. November 1925
- ↑ Werner Skrentny: Unendlich viel zu verdanken - Jüdische Traditionen im Fußball-Süden, in: Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Davidstern und Lederball, Göttingen 2003, S. 102
- ↑ Mainzer Anzeiger vom 20. Dezember 1945
- ↑ Allgemeine Zeitung vom 7. Dezember 1970
- ↑ Rehberg, Schneider, Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05. Seite 147f.
- ↑ BR Online: Trainersuche beim FC Bayern
- ↑ Klimaneutraler Club – Mainz 05 sieht sich auch als Öko-Spitzenreiter FAZ.net vom 14. Oktober 2010
- ↑ Mainz 05 erster klimaneutraler Bundesliga-Verein Allgemeine Zeitung, Rhein-Main-Presse vom 14. Oktober 2010
- ↑ "Wir haben selbst Schuld!"
- ↑ mainz05.de: Neuer Standort für die Coface Arena gefunden – News vom 19. Februar 2008
- ↑ Zeitschrift DTS, 1954/16 S.4
Fußnote
Nominierungskriterien zur Elf der Ära:
- Tor, Abwehr, Mittelfeld: die meisten Einsätze im jeweiligen Zeitraum
- Angriff: die meisten Tore im jeweiligen Zeitraum
Weblinks
Commons: 1. FSV Mainz 05 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVereine in der deutschen Fußball-Bundesliga 2011/12FC Augsburg | Hertha BSC Berlin | Werder Bremen | Borussia Dortmund | SC Freiburg | Hamburger SV | Hannover 96 | TSG 1899 Hoffenheim | 1. FC Kaiserslautern | 1. FC Köln | Bayer 04 Leverkusen | 1. FSV Mainz 05 | Borussia Mönchengladbach | FC Bayern München | 1. FC Nürnberg | FC Schalke 04 | VfB Stuttgart | VfL Wolfsburg
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