Bruno Senna da Silva Lalli

Bruno Senna da Silva Lalli
Bruno Senna 2007

Bruno Senna Lalli (* 15. Oktober 1983 in São Paulo) ist ein brasilianischer Automobilrennfahrer und Neffe des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna († 1994). Er ist amtierender Vizemeister der GP2-Serie.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Anfänge im Motorsport

Wegen des tragischen Unfalltodes seines prominenten Onkels im Jahr 1994 sowie des Todes seines Vaters bei einem Motorradunfall 1996 unterdrückte Senna in Jugendjahren den Wunsch nach einer Rennfahrerkarriere. Erst im Alter von zwanzig Jahren eröffnete er seiner Mutter Viviane, der Schwester Ayrton Sennas und Vorsitzender des Instituto Ayrton Senna, seine Pläne.

Wie sein Onkel Ayrton begann auch Bruno Senna seine Karriere in England, ohne je ein Autorennen in Brasilien gefahren zu sein. Die Vorbedingungen für seine Karriere waren jedoch grundlegend verschieden: Anders als sein Onkel hatte Senna keine Erfahrung im Kartsport sammeln können, da er dafür zu Beginn seiner aktiven Karriere bereits zu alt war. Private Trainings-Stunden mit seinem Onkel im Alter von fünf Jahren waren die einzige Grundlage für Sennas erste Runden in einem Formel BMW in England. Doch sein Talent war klar zu erkennen und seine Familie willigte in einige Proberennen ein.

Der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger, der ein enger Freund Ayrton Sennas gewesen war, suchte für das Debüt ein Formel-BMW-Cockpit beim erfahrenen Team von Trevor Carlin aus und Bruno schlug sich beachtlich gegen die erfahrenen Konkurrenten. Einige gute Resultate bei den letzten sechs Läufen zur englischen Formel-BMW-Meisterschaft ließen den Plan reifen, 2005 in der britischen Formel 3 anzutreten.

Ende 2004 durfte Senna anlässlich des Großen Preises von Brasilien der Formel 1 in Interlagos zunächst einige Schaurunden mit einem ehemaligen Rennwagen seines Onkels fahren.

Formel 3

Weil Bruno 2004 bereits 21 Jahre alt war und in der Formel BMW die nötige Rennreife bewiesen hatte, riet ihm Gerhard Berger, eine volle Saison in der britischen Formel-3-Meisterschaft zu absolvieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lernte Senna schnell und so gelang ihm gegen Saisonende ein zweiter Startplatz in Silverstone und mit Platz drei im Rennen der erste Podestplatz. Wenig später errang er seine erste Pole-Position am Nürburgring und beendete das Rennen als Zweiter. Beim Finallauf in Silverstone holte er einen weiteren zweiten Platz. Somit standen nach der ersten F3-Saison drei Podestplätze und eine Pole-Position bei 22 Starts sowie mit 75 Punkten der zehnte Schlussrang zu Buche. Im Formel-Renault-Weltfinale in Macao fuhr Senna zudem einen zweiten Platz ein.

2005 nahm Senna erneut an der britischen Formel-3-Meisterschaft teil, wollte aber nebenbei möglichst viele Grand-Prix-Strecken kennenlernen. Den Beginn machte er mit einem Chevrolet Lumina V8 Supercar im Rahmenrennen des GP von Bahrain, bei dem er mit Partner Simon Webbe zweimal Sechster wurde. Bei weiteren Einsätzen gelang Senna sogar ein Sieg.

Bruno Senna 2006

Auch die Saison 2006 bestritt Senna in der Formel 3 und ging nun für das Räikkönen Robertson Racing Team an den Start. Bereits zum Auftakt im Oulton Park gelang Senna der erste Sieg, nachdem er bereits die Qualifikation für sich entschieden hatte. Auch den zweiten und dritten Lauf gewann Senna und führte damit zunächst unangefochten das Klassement an. Am Saisonende musste er sich im Kampf um den Titel aber dennoch dem Briten Mike Conway geschlagen geben.

GP2-Serie

Zur Saison 2007 wechselte Senna in die GP2-Serie, wo er für das Team Arden International an den Start ging. Bereits am zweiten Rennwochenende gelang ihm in Barcelona der erste Sieg, der jedoch der einzige der Saison blieb. Am Ende hatte der Brasilianer 34 Punkte auf dem Konto und belegte damit den achten Platz in der Gesamtwertung.

In der Saison 2008 trat Senna an der Seite des Inders Karun Chandhok für das amtierende Meisterteam iSport an. In Monaco gewann er sein zweites GP2-Rennen. Der Sieg wurde weltweit mit viel Applaus bedacht, da Senna auf den Tag genau 15 Jahre nach dem letzten Erfolg seines Onkels in Monaco triumphiert hatte. Im weiteren Verlauf der Saison entpuppte sich der Brasilianer als ernsthafter Meisterschaftsanwärter. Er sammelte insgesamt sechs Podiumsplätze und siegte noch ein weiteres Mal, unterlag jedoch im Finale dem Italiener Giorgio Pantano um neun Punkte.

Testfahrten Formel 1 und DTM

Im November 2008 absolvierte Senna erste Testfahrten für das Formel-1-Team des japanischen Automobilherstellers Honda − mit dem Ziel, für 2009 ein Renncockpit zu ergattern. Dabei erzielte er insgesamt bessere Zeiten als sein Landsmann und direkter Konkurrent Lucas di Grassi. Nach dem überraschenden Rückzug der Japaner Ende 2008 entschied sich das Nachfolgeteam wenige Wochen vor Beginn der Saison 2009 gegen Senna und für Rubens Barrichello; danach wurde der Brasilianer mit einem DTM-Einstieg in Verbindung gebracht[1] und hat dort für Mercedes im März 2009 erste Testfahrten absolviert[2]. Zu einem Engagement für die DTM-Saison 2009 kam es letztlich aber nicht.[3]

Erfolgsstatistik

  • 2006 Meisterschaftsdritter der britischen Formel 3
  • 2008 Vizemeister der GP2-Serie

Einzelnachweis

  1. Senna-Neffe flirtet mit Mercedes. RP-Online, 4. März 2009. Abgerufen am 5. März 2009.
  2. Senna absolviert erfolgreichen Testtag im Mercedes. FOCUS Online, 18. März 2009. Abgerufen am 18. März 2009.
  3. DTM läuft ohne Senna. Kicker Online, 17. April 2009. Abgerufen am 24. April 2009.

Weblinks


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