- Brutkleid
-
Vogelarten mit saisondimorphen Kleidern (z. B. viele Arten der Entenvögel, der Schnepfenvögel, der Möwen und der Sperlingsvögel) tragen während der Brutzeit (in Mitteleuropa meist im ersten Halbjahr) das Pracht- oder Brutkleid. Es wird durch (Teil-)Mauser erworben, hin und wieder auch durch Abnutzung von Federsäumen, die markante Färbungen im Schlichtkleid noch überdecken (z. B. bei Rotschwänzen, dem Star und dem Bergfink). Es ist meistens auffallender, bunter und sauberer gezeichnet als das Schlichtkleid. Für die Weibchen wird der Begriff ebenfalls verwendet, auch wenn bei ihnen die Unterschiede zwischen Pracht- und Schlichtkleid meist nicht so auffällig sind.
Die Ausbildung des Prachtkleides dient in erster Linie der Partnerwerbung und der Revierabgrenzung. Überwiegend sind es die Männchen, die ein auffallendes Prachtkleid anlegen. Es gibt aber auch Ausnahmen (z. B. Odins- und Thorshühnchen), bei denen die Weibchen der aktive Teil bei der Partnerwerbung sind und folgerichtig auch auffallender gefärbt sind.
In der Regel lassen sich Vogelarten sehr viel leichter bestimmen, wenn sie ihr Prachtkleid tragen, da sie dann oft charakteristische Merkmale ausbilden, die sie von ähnlichen Arten deutlich unterscheiden. Wenn Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt sind, so fällt der Geschlechtsdimorphismus im Prachtkleid in der Regel viel deutlicher aus als im Schlichtkleid.
Literatur
- Busching, Wolf-Dieter: Handbuch der Gefiederkunde europäischer Vögel. AULA-Verlag, Wiesbaden, 1997.
Wikimedia Foundation.