- Brutplatz
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Nest ist eine Bezeichnung für Bauten, die von verschiedenen Tierarten hergestellt werden und ihnen als Schlaf-, Wohn- und Brutstätte dienen. Artspezifisch unterschiedlich findet man unter anderem bei Vögeln und Säugetieren gepolsterte Nester, bei Fischen wie Stichlingen Pflanzen- und Schaumnester, bei Insekten zum Beispiel Bienenwaben oder bei Ameisen auch Ameisennester. Das Nest wird für das Gelege, die Brut und zum Schutz der Nestlinge während der Aufzucht verwandt. Einige Vogelarten wie beispielsweise die Teichralle errichten während ihrer Brutperiode mehrere Nestformen, darunter ein Gelegenest, in dem die eigentliche Brut stattfindet und das während der Brutperiode äußerst aggressiv verteidigt wird.
Bei Greifvögeln bezeichnet man das Nest auch als Horst, ein Beispiel dafür ist der Adlerhorst. Oft an sehr unzugänglichen Stellen angebracht, beispielsweise in einer steilen Felswand, hat das Erklettern eines Adlerhorstes, um dort Jungvögel oder Eier zu entnehmen, vor allem in der alpenländischen Volksliteratur eine mythologische Überhöhung erfahren. Dies ist beispielsweise bei Ludwig Ganghofer der Fall, wo diese Tat als Beweis von Manneskraft und Mannesmut dient. Der Begriff wurde später zuweilen auf entlegene Häuser oder Burgen übertragen, von denen aus man eine gute Fernsicht hat.
Die größte Sammlung von Nestern beherbergt die Western Foundation of Vertebrate Zoology (WFVZ), dort werden 18.000 Nester aufbewahrt.
Siehe auch: Brutpflege – Brutparasitismus
Literatur
- Rosamund Purcell, Linnea S. Hall, René Corado: Egg and Nest. 2008, Harvard University Press, Cambridge.
Weblinks
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