- Buche de Noel
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Die Bûche de Noël [byʃ d(ə) nɔɛl] (gesprochen wie '(Ge-)büsch'), auch Weihnachts-Baumstamm, Weihnachtsscheit, Julscheit oder Bismarckeiche genannt, ist ein traditionelles Weihnachtsgebäck aus Frankreich und anderen französischsprachigen Ländern. Dort wird es traditionell als Dessert des Weihnachtsessens serviert. Mittlerweile wird sie in vielen anderen Ländern gebacken und angeboten.
Herstellung
Die Bûche de Noël besteht aus einem rechteckigen Biskuitboden (Génoise), der mit Schokoladen-Buttercreme gefüllt und aufgerollt wird. Ein Ende (manchmal auch beide) wird abgeschnitten und seitlich angesetzt, um das Aussehen eines Baumstamms anzudeuten. Ebenso wird die äußere Cremeschicht rillenartig verziert, um die Borke nachzuahmen. Oft werden noch Pilze (aus Marzipan oder Baiser) und/oder Blätter und Beeren als Dekoration hinzugefügt. Viele Varianten dieses traditionellen Rezeptes existieren, so auch mit heller oder Mocca-Buttercreme.
Geschichte
In Frankreich war es, wie in vielen Ländern mit keltischer Tradition üblich, zu Weihnachten ein(en) Weihnachtsscheit im Kamin zu verbrennen. Es heißt, dass am kürzesten Tag des Jahres in der keltischen Kultur zum Fest der Wintersonnenwende ein grosser Baumstamm, Eiche, Buche, Ulme oder Kirsche, verbrannt wurde. Weitere Weihung erfuhr der Stamm oder Scheit durch das Übergießen mit Wein und darauf folgenden Segenssprüchen. Dies galt als symbolischer Dankesakt für die Wiedergeburt der Sonne. Diese heidnische Tradition wurde später von der katholischen Kirche übernommen: Die Bäume wurden mit farbigen Bändern und Blättern verziert. Als die grossen Öfen verschwanden, wurde die Tradition abgewandelt: An Stelle von echten Baumstämmen wurde die süsse Bûche verwendet, die sich zur weihnachtlichen Traditionstorte mauserte. 1879 wird die «bûche de Noël» erstmals erwähnt. Man ist sich allerdings nicht einig, ob der Kuchen von einem Lyoner oder Pariser Konditor erfunden worden ist. Eine andere populäre Legende erzählt, dass Napoleon I. die Bevölkerung von Paris anwies, ihre Schornsteine im Winter zu verschließen, da die kalte Luft Gesundheitsprobleme verursache. Dies verhinderte, dass die Pariser ihre Kamine nutzen konnten und behinderte so die vielen damit verbundenen französischen Weihnachtstraditionen. Französische Konditoren entwickelten daraufhin die Bûche de Noël als symbolischen Ersatz, um die sich die Familie zum Geschichten-Erzählen und anderen Festtagsbräuchen versammeln konnte.
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