Budd RDC

Budd RDC
Budd Rail Diesel Car
Budd RDC-2 der Baltimore and Ohio Railroad
Anzahl: 398
Hersteller: Budd Company
Baujahr(e): 1949-1962
Achsformel: (1A)(A1)
Spurweite: 1435 mm
Länge: RDC-1/2/3/9: 25,91 m
RDC-4: 22,5 m
Dienstmasse: 57,5 t
Reibungsmasse: 28 t
Höchstgeschwindigkeit: 137 km/h
Antrieb: RDC-1/2/3/4: 2 GM 110 Dieselmotoren
RDC-9: 1 GM 110 Dieselmotor
Bremse: Luftbremse

Das Budd Rail Diesel Car (Budd RDC) ist ein dieselhydraulisch angetriebener Triebwagen, der von der Budd Company zwischen 1949 und 1962 für den Einsatz auf schwach genutzten Personenverkehrsverbindungen gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nahm Budd hinter Pullman die zweite Position auf dem Markt für Reisezugwagen und Triebwagen ein. Charakteristisch für Budd waren die Edelstahlkonstruktionen, die zum ersten mal beim Pioneer Zephyr verwendet worden waren. Für schwach genutzte Verbindungen des Personenverkehrs, für die noch staatlich auferlegte Verkehrspflicht seitens der Bahngesellschaften bestand, wurde Ende der vierziger Jahre ein Nachfolger für die sogenannten „Doodlebugs“, benzin- und dieselelektrische Triebwagen aus den zwanziger Jahren, gesucht. Der Direktor für Maschinenwesen bei Budd, der ehemalige Generalmajor Gladeon Marcus Barnes, hatte die Idee, V6-Dieselmotoren, die von General Motors für den Antrieb von Panzern verwendet wurden, mit einer leichten Edelstahlkarosserie zu kombinieren. Daraus sollte ein leichter Triebwagen mit günstigem Leistungsgewicht und daraus resultierenden guten Beschleunigungs- und Bremswerten entstehen. Die Firmenleitung beschloss 1949, einen Prototypen zu bauen, um ihn den Eisenbahngesellschaften schmackhaft zu machen.[1]

Das Modell erwies sich als äußerst erfolgreich, bis zur Produktionseinstellung 1962 wurden 398 Rail Diesel Cars gebaut. Der größte Betreiber war die Boston and Maine Railroad mit 64 Exemplaren. Auch in Australien, u. a. auf der 1.613 Kilometer langen Strecke zwischen Port Piree und Kalgoorlie, wurde das Budd RDC eingesetzt. Mit dem Ende der Verkehrspflicht Ende der siebziger Jahre wurden viele RDCs ausgemustert, einige sind aber noch heute, vor allem in Kanada, im Einsatz.[1]

Konstruktive Auslegung

Das Budd Rail Diesel Car bestand aus einem Edelstahlwagenkasten, der sich auf zwei zweiachsigen Drehgestellen abstütze. In der Wagenmitte befanden sich unterflur zwei (beim RDC-9 einer) General Motors-Sechszylinderdieselmotoren vom Typ 6-110 mit jeweils 205 kW (279 PS) Leistung, die über hydraulische Drehmomentwandler und Kardanwellen jeweils die innenliegenden Achsen der Drehgestelle antrieben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 137 km/h, bei 2% Steigung immer noch 64 km/h. Luftbetätigte Scheibenbremsen mit Gleitschutzvorrichtungen sorgten für kurze Bremswege. Durch Vielfachsteuerung war eine problemlose Zusammenstellung zu Zügen möglich.[1]

Varianten

RDC-2 der Boston & Maine

Alle Typen waren durch die Vielfachsteuerung frei miteinander kombinierbar.[2]

RDC-1

Reine Personenausführung mit 94 Sitzplätzen

RDC-2

Personenwagen mit kleinem Gepäckabteil, 70 Sitzplätze

RDC-3

Personenwagen mit großem Gepäckabteil, 49 Sitzplätze

RDC-4

Gepäck/Bahnpostwagen, nur 22,5 m lang

RDC-9

einmotoriger Mittelwagen ohne Steuerabteile an den Enden

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Brian Hollingsworth, Arthur F. Cook: Handbuch der Lokomotiven. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996 (Originaltitel: The Illustrated Directory of Trains of the World, übersetzt von Manfred Sandtner), ISBN 3-86047-138-4, S. 286. 
  2. budd-rdc.org: Typenübersicht, Stand: 20. November 2008

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