- Budyšin
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Bautzen Höhe: 204 m ü. NN Fläche: 66,62 km² Einwohner: 41.364 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 621 Einwohner je km² Postleitzahl: 02625 Vorwahl: 03591 Kfz-Kennzeichen: BZ Gemeindeschlüssel: 14 6 25 020 LOCODE: DE BAU NUTS: DED24 Stadtgliederung: 15 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Fleischmarkt 1
02625 BautzenWebpräsenz: Oberbürgermeister: Christian Schramm (CDU) Lage der Kreisstadt Bautzen im gleichnamigen Landkreis Bautzen, obersorbisch Budyšin (siehe auch unter Name der Stadt), ist eine Große Kreisstadt in Ostsachsen. Die Stadt liegt an der Spree und ist Kreissitz des nach ihr benannten Landkreises Bautzen. Mit rund 41.000 Einwohnern ist Bautzen zugleich die größte Stadt des Kreises.
Obwohl in der Stadt selbst nur eine sorbische Minderheit von 5 bis 10 % der Bevölkerung wohnt, gilt die historische Hauptstadt der Oberlausitz neben Cottbus als politisches und kulturelles Zentrum der Sorben.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt an der Spree liegt etwa 50 km östlich von Dresden am Übergang des Lausitzer Berglandes in das Tiefland im Norden im Naturraum des Oberlausitzer Gefildes. Nördlich der Stadt befindet sich die 1974 geschlossene Talsperre Bautzen. An ihrer Stelle befanden sich früher die Dörfer Malsitz (Małsecy) und Nimschütz (Hněwsecy). 7,5 km südlich der Stadt befindet sich der Mönchswalder Berg (obersorbisch Mnišońc).
Geologie und Boden
Den Grundgebirgssockel im Bereich der Stadt Bautzen bildet der Lausitzer Granodiorit. Teilweise steht dieser im Bereich von Kuppen und Hügeln oberflächennah an, im Taleinschnitt der Spree tritt er in Form von offenen Felsbildungen zutage. Während Elster- und Saaleeiszeit überlagerten Schmelzwassersande das Grundgebirge. Besonders im Bereich Salzenforst treten deshalb Kiese und Sande oberflächennah auf. Sowohl der Lausitzer Granodiorit als auch Kiese und Sande werden im Stadtgebiet Bautzen bergbaulich genutzt.
Die Böden im Stadtgebiet haben sich vorwiegend aus dem anstehenden Lößlehm entwickelt. Es dominieren vernässungsfreie Löß-Parabraunerden. Die Ackerzahlen liegen durchschnittlich zwischen 50 und 60.
Der mit 219 m ü. NN höchste Punkt des historischen Stadtgebietes befindet sich auf dem Fleischmarkt zwischen Dom und Rathaus. Diese Erhebung wurde früher als Irrenberg bezeichnet. Die höchste Erhebung des gesamten heutigen Stadtgebietes ist mit 268 m ü. NN der Chorberg bei der Ortschaft Salzenforst.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die alte Stadt Bautzen erstreckt sich auf dem Felsplateau über der Spree, dessen Spitze die Ortenburg bildet. Sie wird von der Stadtmauer begrenzt. Die später erbauten neueren Stadtteile im Osten der Stadt werden vom Stadtwall umschlossen. Nach dessen Abtragung breitete sich die Stadt zunächst weiter nach Osten und auf das andere Spreeufer im Westen aus. Westlich der Spree befindet sich jedoch nur ein kleiner Teil der geschlossenen städtischen Bebauung. In den 70er Jahren wurden die Neubaugebiete Gesundbrunnen und Allendeviertel (beide im Osten) erbaut. Seit 1990 wurden mehrere benachbarte Dörfer eingemeindet (siehe Abschnitt Eingemeindungen).
Nachbargemeinden
An die Stadt grenzen im Norden Radibor, Großdubrau und Malschwitz, im Osten Kubschütz, im Süden Großpostwitz, Obergurig und Doberschau-Gaußig und im Westen Göda an. Alle angrenzenden Gemeinden gehören zum Landkreis Bautzen.
Stadtgliederung
Die 15 Stadtteile unterteilen sich wie folgt (Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2008):
- Innenstadt (Nutřkowne město) – Der historische Stadtkern Bautzens, abgegrenzt durch den (ehemaligen) Verlauf der äußeren Stadtmauer; 5.181 Einwohner; schließt das Gebiet der historischen Innenstadt (Erweiterungsgebiet der Stadt aus dem 14. Jahrhundert, weitgehend abgegrenzt durch den Verlauf der noch in großen Teilabschnitten in geschleifter Form vorhandenen äußeren Stadtmauer) im Osten und Süden der eigentlichen Altstadt ein.
- Südvorstadt (Južne Předměsto) – Schließt sich südlich der Bahnstrecke Dresden-Görlitz an die Innenstadt an; 1.735 Einwohner.
- Westvorstadt (Zapadne Předměsto) – Stellt den Teil der eigentlichen Stadt westlich der Spree dar; oft auch als „Neustadt“ bezeichnet; nach der offiziellen Gliederung der Stadtverwaltung Bautzen gehört das historische Dorf Seidau unmittelbar nördlich von Innenstadt und Ortenburg an der Spree zur Westvorstadt, 3.534 Einwohner.
- Gesundbrunnen (Strowotna Studnja) – Neubaugebiet im Nordosten der Stadt aus den 1970er Jahren, 8.321 Einwohner. Nach dem Stadtratsbeschluss Nr. 192/11/06 vom 29. November 2006 wurden Teile des bis dahin zum Stadtteil Gesundbrunnen zählenden Gebietes nördlich der Bautzener Altstadt ausgegliedert und mit dem Stadtteil Stadtmitte zum Stadtteil „Nordostring“ zusammengefügt. Der Stadtteil Gesundbrunnen ist danach nicht mehr der bevölkerungsreichste der Stadt.
- Nordostring (Sewjerowuchodny Wobkruh) – Schließt sich nördlich und östlich an die Altstadt an und besteht in großen Teilbereichen aus Bürgerhäusern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nach dem Stadtratsbeschluss Nr. 192/11/06 vom 29. November 2006 wurde der ehemalige Stadtteil Stadtmitte zusammen mit Gebieten nördlich der Altstadt zusammengefasst und ist mit 10.791 Einwohnern der bevölkerungsreichste Stadtteil Bautzens.
- Ostvorstadt (Wuchodne Předměsto) – Schließt sich südöstlich an die Stadtmitte an und besteht vorwiegend aus Bürgerhäusern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie einigen Siedlungen aus den 1930er Jahren, der Siedlung Strehla (Třělany) und dem Neubaugebiet „Allendeviertel“; 6.393 Einwohner.
- Teichnitz – Besteht aus den eingemeindeten Dörfern Teichnitz (Ćichońca), Neuteichnitz (Nowa Ćichońca), Neumalsitz (Nowe Małsecy) und Oehna (Wownjow) im Norden des Stadtgebietes; 386 Einwohner.
- Nadelwitz – Ortsteil im Osten der Stadt, der aus dem Dorf Nadelwitz (Nadźankecy) und größeren Acker- und Waldflächen besteht; 274 Einwohner.
- Burk (Bórk) – Dorf im nordöstlichen Stadtgebiet am Ufer der Talsperre Bautzen; 324 Einwohner.
- Oberkaina – Ortsteil im Süden der Stadt, bestehend aus den Dörfern Oberkaina (Hornja Kina) und Boblitz (Bobolcy); 835 Einwohner.
- Niederkaina – Ortsteil im Nordosten Bautzens; besteht aus den Dörfern Niederkaina (Delnja Kina) und Basankwitz (Bozankecy), beide am Albrechtsbach gelegen; 521 Einwohner.
- Stiebitz – Besteht aus den Dörfern Stiebitz (Sćijecy) und Rattwitz (Ratarjecy) im westlichen Stadtgebiet; 522 Einwohner.
- Kleinwelka – Ehemals eigenständige Gemeinde im Norden des Stadtgebietes; besteht aus den Dörfern Kleinwelka (Mały Wjelkow, 773 Ew.), Großwelka (Wulki Wjelkow, 251 Ew.), Lubachau (Lubachow, 104 Ew.) und Kleinseidau (Zajdowk, 180 Ew.).
- Salzenforst-Bolbritz – Ehemals eigenständige Gemeinde im Nordwesten des Stadtgebietes; besteht aus den Dörfern Salzenforst (Słona Boršć, 312 Ew.), Bolbritz (Bolborcy, 132 Ew.), Bloaschütz (Błohašecy, 144 Ew.), Döberkitz (Debrikecy, 54 Ew.), Löschau (Lešawa, 26 Ew.), Niederuhna (Delni Wunjow) und Oberuhna (Horni Wunjow, zusammen 88 Ew.), Schmochtitz (Smochćicy, 64 Ew.) und Temritz (Ćemjercy, 56 Ew.); flächenmäßig größter Stadtteil Bautzens.
- Auritz – Früher zur Gemeinde Kubschütz zählender Ortsteil im Südosten der Stadt; besteht aus dem Dorf Auritz (Wuricy) und einem Teil von Jenkwitz (Jenkecy); 461 Einwohner.
Klima
Im Bereich der Stadt Bautzen herrscht kontinental ausgeprägtes Binnenlandklima mit maritimen Einflüssen. Typisch sind dafür kühl-feuchte Frühjahre und Sommer, ein langer warmer Herbst und ein Winter mit sehr häufigen, aber eher kurzen Schneeperioden (knapp über 50 Schneetage). Bei einer Jahresmitteltemperatur von 8,5 °C und einem mittleren Jahresniederschlag von 600 bis 650 mm hat Bautzen ein mäßig trockenes Klima. Das Stadtgebiet liegt im Bereich der sommerwärmsten Landschaften im Süden Sachsens.
Im Bautzener Spreetal herrschen vor allem im Winter häufig starke Winde aus südlicher Richtung vor. Dies liegt daran, dass Kaltluft vom Böhmischen Becken ins Spreetal abfließt und sich durch die dortige Talverengung beschleunigt. In bestimmten Gassen der Altstadt tritt dieser Effekt noch verstärkt auf. Ein Bautzener Sprichwort besagt: „Weiß der Wind mal nicht wohin, weht er über Budissin.“ Andererseits war Bautzen deshalb vor allem im Mittelalter für seine gute Luft berühmt, da der Wind die klassischen Gassengerüche stark verringerte.
Geschichte
Name der Stadt
Erstmals wurde Bautzen im Jahre 1002 als civitas Budusin erwähnt. Es gibt mehrere Deutungen dieses Namens. Einige Wissenschaftler gehen von der Bezeichnung „Bud“, „Bod“ oder „Budetzsch“ für „Grenzort“ aus. Eine andere verbreitete Variante besagt, dass die Siedlung nach dem slawischen Fürsten Budissentius (bzw. Budestaus) benannt wurde, der sie im 9. Jahrhundert gegründet haben soll. Der Name könnte jedoch auch vom weiblichen Personennamen Budiša (für „die Weckerin“) oder von „Budy“ („Hüttensiedlung“) abgeleitet sein. Eine Bautzener Sage berichtet hingegen, dass an der Stelle, wo heute Bautzen liegt, eine reisende schwangere Herzogin haltgemacht habe und überraschend ihr Kind zur Welt brachte. Der herbeieilende Gatte soll dann gefragt haben: „Bude syn?“ („Ist’s ein Sohn?“).[2]
Bis hinein ins 15. Jahrhundert sind in schriftlichen Dokumenten fast ausschließlich folgende Varianten der alten Bezeichnung Budissin zu finden: Bawdysen, Baudyssen, Paudescheyn, Baudissyn, Budessen, Baudissin, Bauwdiczen, Buditcynn und Bawdycyn. Noch heute lebt dieser Name in den sorbischen (Budyšin; niedersorbisch Budyšyn), tschechischen (Budyšín) und polnischen (Budziszyn Aussprache?/i) Namen für Bautzen weiter.
Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts wurden häufiger germanisierte Varianten verwendet, so namentlich Bucen (1450), Boytzen (1512), Pautzen (1519) und 1523 erstmals Bautzen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden die so entstandenen Namen Budissin und Bautzen gleichberechtigt und willkürlich verwendet. Am 3. Juni 1868 wurde der Name der Stadt durch eine Sächsische Ministerialverordnung in Bautzen geändert.
Der Name Bautzen wurde zu Ehren der Stadt auch einem Asteroiden gegeben.
Vorgeschichte und frühes Mittelalter
Die Gegend der heutigen Stadt wurde bereits in der Steinzeit besiedelt. So fand man prähistorische Überreste im Stadtteil Burk im Nordosten und bei Niedergurig. Im 3. Jahrhundert bestand hier eine ostgermanische Siedlung. Für das Jahr 1002 wurde die Ortenburg in Bautzen als budusin civitatem[3]bei Thietmar von Merseburg als zentraler Ort der Oberlausitz und Stammesmittelpunkt der Milzener erstmals genannt. Nach wiederholten Kämpfen fiel sie in diesem Jahr an den polnischen Fürsten Boleslaw Chrobry und blieb bis 1031 in polnischer Hand. 1018 wurde auf der Ortenburg der Friedensvertrag zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Polen unterzeichnet (Frieden von Bautzen). In der Folgezeit entwickelte sich östlich der Burg die Stadt Bautzen, die wesentlich von der Lage am Spreeübergang der Via Regia, einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem Rhein und Schlesien, profitierte und außerdem noch an der Frankenstraße lag. 1031 kam Bautzen erneut zum Heiligen Römischen Reich. König Heinrich IV. gab das Land Bautzen im Jahre 1081 nach seinem Sieg über die Sachsen als Reichslehen an Herzog Vratislav II. von Böhmen, dieser übertrug es als Mitgift an Wiprecht von Groitzsch, der seine Tochter heiratete. Als Wiprechts Sohn Heinrich von Groitzsch 1135 kinderlos starb, fiel Bautzen an den böhmischen König zurück. Von 1143 bis 1156 unterstand die Gegend dem wettinischen Markgrafen Konrad I. von Meißen. Zwischen 1158 und 1243 beherrschten die böhmischen Könige das Land erneut als Nebenland der Krone. Spätestens 1213 erhielt Bautzen die Stadtrechte (einige Forscher sprechen von 1157, vermutlich schrittweise Verleihung verschiedener (Stadt-)Rechte), 1240 wurde das Franziskanerkloster gegründet. Nach der Hochzeit des brandenburgischen Markgrafen Otto III. mit der Tochter des böhmischen Königs Wenzel I. im Jahre 1243 kam die Oberlausitz als Pfandbesitz zu den Askaniern und wurde 1283 in ein direktes Reichslehen umgewandelt.
Bautzen unter böhmischer Herrschaft
Im Jahre 1320 starb die brandenburgische Linie der Askanier aus, damit fiel Bautzen zurück an Böhmen. 1346 wurde unter Führung Bautzens der Oberlausitzer Sechsstädtebund gegründet, der in den folgenden Jahrhunderten eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Gegend spielte. Im Jahre 1405 kam es zu einem Handwerkeraufstand gegen den Rat der Stadt Bautzen, der erst durch das Eingreifen des böhmischen Königs Wenzel IV. niedergeschlagen werden konnte. 1429 und 1431 wurde Bautzen erfolglos von den Hussiten belagert. Der Erzengel Michael rettete angeblich die Bürger, woraufhin ihm zu Ehren die Michaeliskirche errichtet wurde. Zwischen 1469 und 1490 gehörte Bautzen fixiert durch den Frieden von Olmütz 1479 zusammen mit den anderen böhmischen Nebenländern zu Ungarn. Daran erinnert noch heute ein Relief an der Ostseite des Matthiasturmes, welches den ungarischen König und von den katholischen Ständen gewählten böhmischen Gegenkönig Matthias Corvinus zeigt. Nach dessen Tod kam die Lausitz wieder zum Königreich Böhmen. Die Ortenburg war unter böhmischer Herrschaft bis 1635 Amtssitz des Oberlausitzer Landvogts. Zwischen 1520 und 1525 setzte sich die Reformation durch. Das Kollegiatkapitel St. Petri blieb jedoch, wie auch der böhmische Landesherr, katholisch und war seit spätestens 1567 die katholische Bistums-Administratur für die beiden Lausitzen und das Bistum Meißen. 1547 war Bautzen vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mehrmals durch die Truppen Wallensteins, Sachsens und Schwedens belagert. Am 2. Mai 1634 ließ der kaiserliche Oberst von der Goltz vor seinem Abzug die im November eingenommene Stadt niederbrennen. 700 Bewohner kamen dabei ums Leben. 1635 kam Bautzen mit dem Markgraftum Oberlausitz zu Sachsen.
Bautzen unter sächsischer Herrschaft
Im Jahre 1678 wurde aufgrund der großen Bedeutung des Markgrafentums Oberlausitz ein kurfürstliches Postamt in der Stadt eingerichtet. Der Rang Bautzens als Hauptstadt des Markgrafentums innerhalb Sachsens wurde unter anderem durch den Standort dieses kurfürstlichen Oberpostamtes deutlich, ein Privileg, über das außer Bautzen nur Leipzig verfügte. Am 22. April 1709 kam es zum zweiten großen Stadtbrand in der Geschichte Bautzens, der große Teile der Stadt zerstörte und das Stadtbild nachhaltig veränderte. Erst 1780 wurde die „Freiwillige Bürger Feuer Compagnie“ gegründet, die dennoch heute eine der ältesten Sachsens ist. 1813 endete die Schlacht bei Bautzen (die auf dem Gemeindegebiet des heutigen Bautzens und östlich angrenzender Dörfer stattfand; am Arc de Triomphe als Bataille de Wurschen bezeichnet) zwischen der Koalition der Koalitionskriege und den Franzosen mit dem Sieg der napoleonischen Truppen. 1868 wurde die Stadt offiziell von „Budissin“ in Bautzen umbenannt. Der Bau der Sächsischen Landesstrafanstalt (Bautzen I) wurde 1904 fertig gestellt und bestimmungsgemäß betrieben. Im Volksmund heißt die Anstalt wegen der verwendeten gelben Klinker „Gelbes Elend“. Um die gleiche Zeit entstand das zum Amts- und Landgericht gehörende Untersuchungsgefängnis Bautzen II. Um die Jahrhundertwende legte sich die um die gleiche Zeit entstandene Israelitische Religionsgemeinde einen Jüdischen Friedhof an der Muskauer Straße an, nahe der heutigen B156. Ihre Gottesdienste fanden in angemieteten Räumen statt.
1918 bis 1945
1921 wurde Bautzen Bischofssitz des Bistums Meißen.
In der Pfingstwoche 1933 wurde in Bautzen eine 1000-Jahrfeier der Zugehörigkeit der Oberlausitz zum deutschen Reichsgebiet gefeiert. Diese Feier berief sich auf den Ritt Heinrich I. in die Niederlausitz um 932. Es soll eine lockere Bindung mit der Oberlausitz eingegangen worden sein.
Während der Zeit des Nationalsozialismus waren in der Stadt viele politische Gegner, Sozialisten und Kommunisten, aber auch Zeugen Jehovas inhaftiert. Im März 1933 diente das Kupfer- und Aluminium-, Walz-, Draht- und Hammerwerk C.G.Tietzens Eidamm (Kupferhammer) in der Talstraße als Schutzhaftlager für 500 deutsche und sorbische Hitlergegner. Gleichen Zwecken dienten das Gewerkschaftshaus in der heutigen Dr.-Maria-Grollmuß-Straße 1 und das Haus Äußere Lauenstraße 33. Ernst Thälmann war 1943/44 bis zu seinem Abtransport ins KZ Buchenwald in Bautzen I inhaftiert. Auch in der Haftanstalt Bautzen II wurden zahlreiche politische Gefangene interniert, wie der bekannte tschechische Journalist Julius Fučík. Im Süden der Stadt – direkt an der Spree – gab es zudem ein Außenlager des KZ Groß-Rosen, in dem 1000 bis 1500 Häftlinge, überwiegend Juden, die in der Rüstungsproduktion der Waggonbau- und Maschinenfabrik vorm. Busch (Wumag) des Flick-Konzerns Zwangsarbeit verrichteten. In der Zwischenkriegszeit war Bautzen zudem Sitz der zur staatlichen Überwachung des sorbischen Volkes eingerichteten sogenannten Wendenabteilung, die zu diesem Zweck sowohl in der Weimarer Republik als auch unter den Nationalsozialisten genutzt wurde.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt besonders zwischen dem 19. und 26. April 1945 große Schäden. Die Kuppeln des Lauenturms und der Michaeliskirche wurden zerstört, fast alle Brücken gesprengt, das Eisenbahnviadukt allerdings erst nach dem 4. Mai. Es waren viele Todesopfer zu beklagen. Am 26. April 1945 fand in der Schlacht um Bautzen der letzte größere deutsche Panzerangriff des Zweiten Weltkrieges statt; die Stadt wurde zurückerobert und blieb bis zur Kapitulation in deutscher Hand.
Geschichte seit 1945
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Landesstrafanstalt Bautzen im Mai 1945 eines der Speziallager des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) der sowjetischen Besatzungsmacht, genauer: das Speziallager Nr. 4 (ab Ende 1948: Nr. 3). In einem der Gebäude waren auch vom sowjetischen Militärgericht Verurteilte untergebracht. Bei einer Gesamtbelegung von 27.300 Gefangenen und einer durchschnittlichen Belegung von ca. 6.500 Inhaftierten sollen dort laut Registrierung in den Lagerkarteien der sowjetischen Lagerbetreiber zwischen 1945 und 1950 mindestens 3.000 Menschen ums Leben gekommen sein. Es gibt Schätzungen, die weit höher liegen. Auch laut Recherchen des Bautzen-Komitees ist jeder dritte Gefangene im Lager verstorben. Die Häftlinge starben aufgrund der Haftbedingungen an den Folgen von Hunger und Krankheiten. Augenzeugenberichten zufolge sollen die Toten am „Karnickelberg“ vergraben worden sein. Bei Suchgrabungen nach der politischen Wende wurden 1992 nur die Skelettteile von 247 Toten in der näheren Umgebung des Lagers aufgefunden. Einer Theorie zufolge lag der „Karnickelberg“ im heute vom Stausee überfluteten Gebiet. In sowjetische Zwangsarbeitslager sind mindestens 4.000 Bautzener Häftlinge deportiert worden.[4][5]
Während dieser Zeit waren in den Bautzener Gefängnissen zahlreiche Regime-Gegner, zum Beispiel die Schriftsteller Walter Kempowski und Erich Loest, inhaftiert. Im Jahre 1992 wurde Bautzen II geschlossen. Heute dient der ehemalige „Stasi-Knast“ als Gedenkstätte.
Nach dem Krieg entwickelte sich Bautzen in der DDR zu einer Wissenschafts- und Industriestadt. Hier waren unter anderem die Großbetriebe „Waggonbau Bautzen“ (heute Bombardier Transportation), das Schneidmaschinenwerk „Perfecta“, ein Fernmeldewerk, ein Baustoffkombinat, eine Fachhochschule für Maschinenbau, ein Lehrerbildungsinstitut und eine Außenstelle der Akademie der Wissenschaften der DDR angesiedelt.
1979 wanderte der katholische Bischofssitz nach Dresden ab. Am 1. September 2002 feierte Bautzen mit einem Festumzug seine Ersterwähnung vor tausend Jahren.
Eingemeindungen
Folgende Dörfer wurden im Laufe der Zeit eingemeindet:
- Im Norden: Seidau (sorb. Židow), 1922; Teichnitz 1950 (sorb. Ćichońca)
- Im Osten: Burk (sorb. Bórk), Niederkaina (Delnja Kina), Basankwitz (Bozankecy), Nadelwitz (Nadźanecy), Auritz (Wuricy), Jenkwitz-West (Jenkecy), Strehla.
- Im Süden: Oberkaina (Hornja Kina), Boblitz (Bobolcy).
- Im Westen: Stiebitz (Sćijecy), Rattwitz (Ratarjecy), Bloaschütz (Błohašecy), Oberuhna (Horni Wunjow), Niederuhna (Delni Wunjow), Bolbritz (Bolborcy), Salzenforst (Słona Boršć), Schmole.
- Im Nordwesten: Kleinwelka (Mały Wjelkow), Kleinseidau (Zajdow), Neumalsitz (Nowe Małsecy), Oehna (Wownjow).
Einwohnerentwicklung
Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Bautzen
Bautzen zählte im Frühmittelalter zu den größten Städten in Mitteldeutschland. Etwa seit dem 15. Jahrhundert stagnierte die Entwicklung. Die relativ spät einsetzende Industrialisierung brachte neue Impulse. Auch in DDR-Zeiten konnte Bautzen Bevölkerungsgewinne verzeichnen. Seit der politischen Wende 1990 nahm die Einwohnerzahl aufgrund von Abwanderung und niedriger Geburtenrate von 52.000 (1989) auf 42.000 ab. Seit etwa 2000 hat sich dieser Trend merklich verlangsamt.
Am 1. Januar 2007 waren 98,1 % der Bautzener deutsche Staatsangehörige.
Berühmte historische Kriminalfälle
Der berühmteste historische Kriminalfall Bautzens war der des Oberlausitzer Räuberhauptmannes Johannes Karasek (1765–1809), dessen Schicksal Stoff bzw. Inspiration für zahlreiche Werke und Darstellungen bot. Er wurde auch der „sächsische Rinaldo“ genannt, eine Assoziation zum Bestseller-Roman „Rinaldo Rinaldini“ von Christian August Vulpius (1762–1827). In neuerer Zeit hat ihn u.a. Egon Erwin Kisch in seinem „Prager Pitaval“ wieder dargestellt. Karasek war von 1800 bis 1803 im Burgwasserturm der Ortenburg inhaftiert.
Politik
Bürgermeister
Seit der politischen Wende 1990 ist Christian Schramm (CDU; *1952) Bürgermeister der Stadt, seit 1995 Oberbürgermeister. Er ist ebenfalls seit 2003 im Wechsel Präsident bzw. Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, sowie Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages. Des Weiteren sind die Bürgermeister Michael Böhmer (Wirtschaft, Finanzen, Bildung und Soziales) und Peter Hesse (Bauwesen) für gesonderte Aufgabenbereiche zuständig.
Bei den Bürgermeisterwahlen vom 8. Juni 2008 erhielt Oberbürgermeister Christian Schramm 66,7 % der Wählerstimmen.
Stadtrat
Von den 34 Sitzen des Bautzener Stadtrat entfallen nach den Kommunalwahlen 2004 15 Sitze auf die CDU, acht auf Die Linke, drei auf die SPD und jeweils zwei auf die FDP sowie die freien Wählerbündnisse BAUTZEN-direkt, Bürger Bündnis Bautzen und Pegasus. Der Stadtrat tagt entweder im Rathaus oder im Gewandhaus. Außerdem gibt es 4 Ortschaftsräte (Niederkaina, Stiebitz, Kleinwelka, Salzenforst-Bolbritz), deren ehrenamtliche Mitglieder für 5 Jahre gewählt werden.
Wappen
→ Hauptartikel: Wappen der Stadt Bautzen
Das Wappen basiert angeblich auf dem Banner des Grafen Wiprecht von Groitzsch im 11. Jahrhundert (um 1080), allerdings ist die Herkunft nicht eindeutig geklärt. Es besteht aus dem Schild (manchmal wird nur dieses als Wappen verwendet), dem Helm, der Helmzier (einem flügelartigen Schmuckelement, in dem das Motiv des Schildes wiederholt wird) und der Helmdecke, welche das Schild rankenartig umrahmt. Zwischen Zier und Helm findet sich ab dem 13. Jahrhundert eine dreiblättrige Krone. Die Nutzung dieses Wappens auch als Banner ist für das Jahr 1378 belegt.
Kernelement und ältester Teil des Wappens ist der Schild. Eine goldene bzw. gelbe Zinnenmauer, vermutlich die Bautzener Stadtmauer, nimmt die Hälfte des Schildes ein und besitzt 3 Zinnen. Darüber wird der blaue Himmel dargestellt.
Aufgrund der besonderen Bedeutung Bautzens im frühen Mittelalter sind Elemente vor allem des Wappenschildes in verschiedene andere Wappen der Region eingeflossen. In der Zeit des Oberlausitzer Sechsstädtebundes war es auch dessen Wappen. Auch wurde dieses Wappen in historischer Zeit für die gesamte Oberlausitz verwendet, unter anderem wenn die Kronländer der böhmischen Krone dargestellt wurden. Beispiele dafür finden sich unter anderem in Prag. Heute ist es das inoffizielle Wappen der Region. Beispiele für regionale Wappen, die in Teilelementen auf dem von Bautzen beruhen, sind die Wappen der beiden Oberlausitzer Landkreise Bautzen und Görlitz, das Stadtwappen von Niesky sowie die Wappen zahlreicher Gemeinden.
Das Siegelbild Bautzens zur Zeit des Sechsstädtebundes beinhaltete neben der Mauer auch zwei Türme, ein Tor mit Fallgatter und den böhmischen Löwen.
Aufgrund der Tatsache, dass das Gefängnis Bautzen I samt der Gefängnismauer aus gelben Backsteinen erbaut ist (Gelbes Elend), wurde umgangssprachlich vereinzelt ein Bezug zum Bautzener Stadtwappen hergestellt.
Oberzentraler Städteverbund
Seit 1994 bildet Bautzen zusammen mit Görlitz und Hoyerswerda als „Oberzentraler Städteverbund“ (OZSV) eines der sechs Oberzentren Sachsens. Der Verbund entstand durch eine normative Festlegung im Landesentwicklungsplan und befasst sich mit dem Ausbau der Infrastruktur, mit der wirtschaftlichen Stabilisierung der Region und mit Regionalmarketing.
Städtepartnerschaften
- Worms, Deutschland (1990)
- Heidelberg, Deutschland (1991)
- Dreux, Frankreich (1992)
- Jablonec nad Nisou (Gablonz), Tschechien (1993)
- Jelenia Góra (Hirschberg), Polen (1993)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Unter den gläubigen Bewohnern der Stadt sind überwiegend Protestanten. Ein Drittel der Bevölkerung ist ohne Konfession.
In der Stadt befindet sich die größte evangelische Gemeinde Sachsens, die Kirchgemeinde St. Petri. Aus ihr ging die Gemeinde Bautzen-Gesundbrunnen hervor, die 1994 selbständige evangelische Kirchgemeinde in Bautzen wurde. Die katholische Gemeinde St. Petri gehört zu den größten des Bistums Dresden-Meißen. Beide Gemeinden teilen sich den Petridom, die älteste und eine der größten Simultankirchen Deutschlands.
Von den insgesamt sieben Kirchen im historischen Stadtgebiet werden noch fünf für den Gottesdienst genutzt (Dom, Michaeliskirche, Maria- und Martha-Kirche, Taucherkirche, Liebfrauenkirche), zwei sind Ruinen (Mönchskirche und Sankt-Nikolai-Kirche).
Des Weiteren gibt es noch die kleine Klosterkirche St. Clara der Klarissen mit einem durch Friedrich Press modern gestalteten Innenraum, eine Anstaltskirche in Bautzen I, ein auch als Kirche genutztes Gemeindezentrum mit Glockenturm im Gesundbrunnen, zwei Kapellen und kleinere Kirchengebäude in einigen Ortsteilen, zum Beispiel in Kleinwelka.
Museen
- Stadtmuseum Bautzen
- Das Sorbische Museum Bautzen (Serbski muzej Budyšin) befindet sich im Salzhaus auf der Ortenburg. Die Ausstellungen des Museums informieren über Herkunft, Sprache, Kunst und Literatur, Lebensweise und Brauchtum der Sorben.
- Domschatzkammer St. Petri
- Alte Wasserkunst
- Gedenkstätte Bautzen
- Im Senfmuseum werden historische Senfexponate gezeigt und die Geschichte der Bautzener Senf-Produktion nachgezeichnet.
Bauwerke
Die Bautzener Altstadt wird oft als sehenswert beschrieben. Die stadtunabhängige Kommunalentwicklung Sachsen GmbH (KES), Regionalstelle Leipzig, beschreibt Bautzen in ihrer Ausarbeitung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept Bautzen (INSEK) vom Februar 2002 als eine Stadt, die aufgrund des Wechselspiels von binationaler Kultur und „eindrucksvoller Stadtsilhouette“ ein überdurchschnittliches Potential für den Städtetourismus besitzt und „bedeutende Baudenkmale“ aufweist.
Über der Stadt thront die heute vom Sächsischen Oberverwaltungsgericht genutzte Ortenburg, deren weiße Renaissancegiebel besonders auffallen. In verschiedenen Nebengebäuden im Hof der Ortenburg befinden sich das Sorbische Museum und das Puppenspieltheater mit dem dort aufgestellten Rietschelgiebel. Auch das mit einem filigranen Schornstein aus der Renaissance versehene Hofrichterhaus an der nördlichen Stadtmauer wird von Architekturkennern besonders hervorgehoben.
An der südwestlichen Ecke der Altstadt befindet sich, von der Friedensbrücke gut einsehbar, das markanteste Ensemble der Stadt, bestehend aus Alter Wasserkunst und Michaeliskirche. Der bedeutendste kirchliche Bau der Stadt ist jedoch der Petridom, der als Simultankirche sowohl von Katholiken als auch Lutheranern genutzt wird. In der Kirche sind die beiden Konfessionen durch ein Gitter getrennt.
Nördlich des Domes befindet sich das Domstift, in seiner jetzigen Form nach dem großen Stadtbrand 1634 bis 1683 wiederaufgebaut. Das steinerne Portal entstand zwischen 1753 und 1755. Es zeigt das Domstiftwappen, überragt von der Darstellung der Dreieinigkeit (Vater, Sohn, Heiliger Geist). Daneben befinden sich Engel und Heiligenfiguren, alle polychromiert.[6]
Südlich des Domes befindet sich das barocke Rathaus der Stadt; vom Hauptmarkt aus kann man die verschiedenen Uhren des Rathausturmes sehen. Am Hauptmarkt befindet sich das bedeutendste Barockensemble der Stadt mit verschiedenen gut erhaltenen Bürgerhäusern. Die Bürgerhäuser an der westlichen Seite der Lauenstraße zwischen Lauenturm und Rathaus sind im Stil des sächsischen Hochbarock gehalten wie in Dresden bis zur Zerstörung am 13. Februar 1945. Für das Gebäude Innere Lauenstraße 6 (Fassade mit vier allegorischen Figuren) ist nach 1720 die gestalterische Einflussnahme Permosers belegt.[7] Am Hauptmarkt steht auch das Gewandhaus. Dort beginnt die Innere Lauenstraße, einst Handelsstraße nach Prag über Rumburk–Ceska Lipa–Melnik. Unter dem historisierenden Neubau von 1882 ist der spätgotische Ratskeller erhalten; das Sterngewölbe ruht auf einem einzigen granitenen Mittelpfeiler.[8]
Die Neue Wasserkunst befindet sich südlich des Stadtkerns. Aufgrund seiner Burganlage und des markanten Stadtpanoramas wird Bautzen schon seit dem 19. Jahrhundert auch als „sächsisches Nürnberg“ bezeichnet.
Bautzen wird auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet. Einer der bekanntesten Türme ist der Reichenturm, der auch als „Schiefer Turm von Bautzen“ bezeichnet wird.
Östlich der Altstadt befinden sich die im Inneren in rein protestantischem Stil ausgeführte Taucherkirche und der Taucherfriedhof mit seiner barocken, nördlich der Alpen selten anzutreffenden Gruftstraße. Der Taucherfriedhof ist nach einem Wald bei Uhyst am Taucher benannt. Weiter südlich steht in einem Villenviertel die 1903 von Alvin Anger für den Großindustriellen Eduard Weigang erbaute Villa Weigang mit Jugendstilfassaden und einer in verschiedenen Stilen des Historismus gehaltenen Innendekoration. Nahe der Villa steht das ebenfalls im Jugendstil gehaltene Justizgebäude in der Lessingstraße, in dem Amtsgericht, Landgericht und Staatsanwaltschaft untergebracht sind. Im hinteren Trakt des Gebäudes wurde die Gedenkstätte für Menschenrechte eingerichtet, die an das dort frühere Gefängnis Bautzen II erinnert.
Sternwarte
Die Bautzener Schulsternwarte „Johannes Franz“ ist eine der ältesten und größten Schulsternwarten Deutschlands.[9]
Parks
Entlang des ehemaligen Stadtwalles, der die Innenstadt von den östlichen und südlichen Stadtteilen trennte, befindet sich mit den Wallanlagen ein ausgedehnter Park mit Gehölzen aus den verschiedenen Erdteilen. Im Südosten der Stadt befindet sich der Bautzener Naturpark.
Fünf Kilometer vom historischen Stadtzentrum entfernt befindet sich der Ortsteil Kleinwelka mit Deutschlands größtem Irrgarten einschließlich Abenteuer- und Rätsellabyrinth, dem Saurierpark und Sauriergarten und dem Miniaturenpark Kleinwelka mit dem Klein-Ossi-Land.
Der Saurierpark enthält auch ein Saurierkino, eine Ausgrabungsstätte und einen Planetenspielplatz. Entstanden ist der Park durch den Großwelkaer Franz Gruß, der 1978 im hauseigenen Garten in Großwelka begonnen hatte, Saurier und Menschenaffen zu modellieren. Ab 1981 gestaltete Gruß auch den gemeindeeigenen Saurierpark, der seit 1994 durch Thomas Stern erweitert wurde. Seit der Gründung hatte der Park rund fünf Millionen Besucher.
Gedenkstätten
- Gedenk- und Begegnungsstätte für alle Opfer politischer Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen in der Weigangstraße 8a
- Gedenkanlage von 1950 auf dem Jüdischen Friedhof Muskauer Straße für KZ-Häftlinge des Außenlagers Groß-Rosen
- Gedenkstein mit Informationstafel vor dem Betriebsgelände der Firma Waggonbau Bautzen an der Neueschen Promenade für 300 Häftlinge und Zwangsarbeiter, die ihre Befreiung nicht erlebten
- Denkmal aus dem Jahre 1960 von dem Bildhauer Wieland Förster zur Erinnerung an Ernst Thälmann in den Schilleranlagen, das nach 1990 geschleift wurde
- Sammelgrab und Gedenkstein von 1961 in der Anlage auf dem Ziegelwall Ecke Muskauer Straße für 92 Kriegsgefangene aus der Sowjetunion und Polen, die Opfer eines Massenmordes in Neu-Wuischke wurden
Sorbische Institutionen
Bautzen ist Sitz zahlreicher Institutionen des sorbischen Volkes.
- Die Stiftung für das sorbische Volk (Załožba za serbski lud) unterstützt als gemeinsames Instrument des Bundes und der beiden Länder Brandenburg und Sachsen die Bewahrung und Entwicklung, Förderung und Verbreitung der sorbischen Sprache, Kultur und Traditionen als Ausdruck der Identität des sorbischen Volkes.
- Die Domowina (sorbisch poetisch für „Heimat“, eigentlich Zwjazk Łužiskich Serbow z. t., Bund Lausitzer Sorben e. V.) am Postplatz ist der Dachverband sorbischer Vereine und Vereinigungen. Im Domowina-Verlag erscheinen nahezu alle sorbischen Bücher, Zeitungen und Zeitschriften. Hier gibt es auch eine Buchhandlung mit sorbischer Literatur und eines der zwei sorbischen Restaurants in der Stadt.
- Als „Sorbischer Rundfunk“ (Serbski rozhłós) sendet täglich, aus dem gleichen Gebäude, der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), Studio Bautzen, ein dreistündiges Programm in sorbischer Sprache.
- Das Deutsch-Sorbische Volkstheater (Němsko-Serbske ludowe dźiwadło), Seminarstraße 12, in den Schilleranlagen. Seit dem 2003 hat das Theater eine zweite Spielstätte für Puppen- und Kleinkunst, das Burgtheater (Dźiwadło na hrodźe) im Hof der Ortenburg. Das Theater ist ein kommunaler Eigenbetrieb des Landkreises Bautzen und wird anteilig aus Mitteln der Stiftung für das sorbische Volk und des Kulturraumes Oberlausitz/Niederschlesien finanziert.
- Das Sorbische Institut (Serbski institut) in der Bahnhofstraße 6 ist auf die sorabistisch-kulturwissenschaftliche Forschung und auf die praktische Unterstützung für sorbische Sprache und Kultur in der Ober- und Niederlausitz ausgerichtet.
- Das Sorbische National-Ensemble (Serbski ludowy ansambl) wurde im Jahre 1952 auf Anregung der Domowina gegründet. Gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk pflegen, bewahren und entwickeln die drei professionellen Sparten Ballett, Chor und Orchester die kulturelle Tradition der Sorben.
- Verein für authentische sorbische Volksmusik e. V.. Die Absicht des Vereins ist, Volksmusik annähernd so zu erschließen und darzubieten, wie sie einstmals in der ganzen zweisprachigen Lausitz erklang. Einen wesentlichen Schwerpunkt bilden darunter auch die über Jahrhunderte in der Lausitz bekannten und beliebten „wendischen Tänze“.
- Der sorbische Jugendverein „PAWK“ (dt. „Die Spinne“), ist seit seiner Gründung 1995 nicht nur in der Lausitz, sondern auch international tätig. Er vertritt die Sorben in der Organisation Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV) und ist ein anerkannter Partner der Föderalistischen Union europäischer Volksgruppen (FUEN).
- Sorbischer Künstlerbund e. V. (Zwjazk serbskich wumétcow z. t.) Im Sorbischen Künstlerbund sind fast 100 Schriftsteller, Komponisten, Schauspieler, Tänzer, Musiker und Maler vereint. Der Bund, der 1990 gegründet wurde, gehört zu den rührigsten innerhalb der Domowina, des Dachverbandes der Sorben.
Sport
In der Stadt ansässig ist der Fußballverein FSV Budissa Bautzen, der seit der Saison 2005/06 in der Staffel Süd der Oberliga Nordost spielt. Sein Heimplatz ist das Stadion Müllerwiese, welches sich im Süden der Stadt im Spreetal befindet.
Ein lokal ebenfalls bedeutender Verein, der besonders in der Jugendarbeit aktiv ist, ist der SV Bautzen. Seine erste Männermannschaft spielt in der Saison 2005/2006 in der Bezirksklasse Dresden (7.Liga). Spielstätte ist der erst 2004 eingesetzte Kunstrasenplatz an der Thrombergstraße in Bautzen.
Zu DDR-Zeiten war Bautzen eine Hochburg des Kegelsports, insbesondere im Bereich Bowling. Besonders die BSGs Motor Bautzen und Fortschritt Bautzen konnten in dieser Zeit auf eine Vielzahl an Erfolgen im Herren-Einzel und der Herren-Mannschaft verweisen. Beispielsweise war von 1970 bis 1990 bei allen DDR-Bowlingmeisterschaften immer ein Team aus Bautzen unter den drei Erstplatzierten, oftmals sogar beide Teams. In diesen 20 Jahren war sieben mal eine Mannschaft aus Bautzen DDR-Meister.[10]
Steinhaus
Das Steinhaus ist ein Kulturzentrum auf der Steinstraße mit Konzertsaal, Café/Restaurant, Theaterbühne, Kino, Atelier, Galerie und vielen anderen Angeboten. Das heutzutage größte soziokulturelle Zentrum Ostsachsens entstand aus dem FDJ-Jugendhaus „Willy Mirtschin“, welches nach 1990 in ein offenes Jugendhaus umgewandelt wurde. Zu den alljährlichen Großveranstaltungen gehören u.a. der Bandwettbewerb BEAT, der Breakdance-Wettbewerb Battle of the East sowie der Bautzener Skate-Contest.
Regelmäßige Veranstaltungen
Im Frühjahr findet regelmäßig das Straßenfest „Bautzener Frühling“ statt. Überregionale Bedeutung hat auch das traditionelle Ostereierschieben zum Osterfest auf dem am westlichen Stadtrand gelegenen Protschenberg. Es ist das größte Kinderfest in der Region, welches mittlerweile überregionale Anziehungskraft besitzt. Bautzen ist einer der Ausgangspunkte für das Osterreiten. Der Bautzener Weihnachtsmarkt zählt zu den ältesten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Sehr beliebt sind auch die Freiluftvorstellungen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters im Sommer, die meistens auf dem Hof der Ortenburg stattfinden. Seit 1993 findet alljährlich im September der „Internationale Bautzener Stadtlauf“ statt, welcher die größte Laufveranstaltung der Oberlausitz darstellt.
Kulinarische Spezialitäten
Berühmt ist der Bautzner Senf. Im Bautzener Senfladen gibt es eine große Auswahl verschiedener Sorten Bautz’ner Senf und anderer Produkte, wie Bautzener Biere, die als Mitbringsel gedacht sind.
In verschiedenen Restaurants kann man typische sorbische Gerichte ausprobieren. Zur Zeit der Vogelhochzeit am 25. Januar gibt es wie in weiten Bereichen der Lausitz verschiedene Spezialgebäcke, zum Beispiel in Form von Nestern und Vögeln.
Gerichte wie „Teichelmauke“ werden in vielen alten Bautzener Familien noch regelmäßig zubereitet, obwohl dieses Gericht eher für den südlichen Landkreis Bautzen, zum Beispiel in Schirgiswalde typisch ist.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In einer jährlich von der Sächsischen Staatskanzlei veröffentlichten Studie zur Wirtschaftsstärke der sächsischen Städte besetzt Bautzen seit mehreren Jahren regelmäßig den Spitzenplatz. Dabei werden verschiedene Wirtschaftsmerkmale, zum Beispiel Steueraufkommen und Anzahl sozialabgabenpflichtiger Arbeitsplätze, mit der Einwohnerzahl ins Verhältnis gesetzt.
Bautzen verdankt seine relative Wirtschaftskraft (immer bezogen auf ostdeutsche, mittelstädtische Verhältnisse) vor allem der traditionell sehr gemischten Branchenstruktur der lokalen Wirtschaft. Die strukturelle Vielfalt gründet sich auf Unternehmen, die zum großen Teil schon eine lange Tradition am Standort Bautzen haben. Dieser vielfältige Branchenmix verursacht eine relativ geringe Krisenanfälligkeit der lokalen Gesamtwirtschaft in Zeiten, wo einzelne Wirtschaftszweige stark unter Druck geraten.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass Bautzen traditioneller Verwaltungsstandort ist (siehe zum Beispiel Kreishauptmannschaft Bautzen) und deshalb eine überdurchschnittlich hohe Rate an öffentlich Bediensteten (Justizverwaltung, Gerichte, Justizvollzug) und eine entsprechend hohe Anzahl von Rechtsanwälten und Notaren aufweisen kann.
Bautzen ist der bedeutendste Arbeitsort der Region Oberlausitz-Niederschlesien. Mit 24.009 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lag die Stadt 2007 zum Beispiel deutlich vor dem bevölkerungsreicheren Görlitz mit 17.496 Beschäftigten (Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen). 68 % sind Einpendler, die aus der gesamten Region und sogar aus Dresden kommen und in Bautzen arbeiten. Entsprechend dem hohen Einpendlerüberschuss ist die Beschäftigungsquote sehr hoch und liegt bei 578 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten je 1.000 Einwohner – der höchste Wert in Sachsen.[11]
Aufgrund der hohen zentralen Bedeutung der Stadt für die Region (nach dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Bautzen gehören zum direkten Einzugsbereich der Stadt Bautzen über 200.000 Menschen) und der damit zusammenhängenden hohen Zahl an Einpendlern aus einem strukturschwachen ländlichen Raum ist die Zahl der Arbeitslosen innerhalb der Stadt Bautzen allerdings trotzdem sehr hoch und liegt über dem sächsischen Durchschnitt.
Strukturbestimmende Unternehmen
- AFT Förderanlagen Bautzen GmbH – Machte 2003 mit 330 Mitarbeitern einen Umsatz von 140 Mio. Euro, hauptsächlich in der Automobilindustrie.
- Bombardier Transportation (Bahntechnologie) – Die frühere DWA als Bahnsparte produziert seit vielen Jahren traditionell in Bautzen.
- DEBAG Deutsche Backofenbau GmbH – Produziert seit 90 Jahren mit zurzeit 120 Mitarbeitern professionelle Backofenlösungen.
- Develey Feinkostfabrik GmbH – Der deutsche Marktführer im Senfgeschäft übernahm 1992 die Marke und investierte in die Produktion des seit dem Jahre 2006 gesamtdeutschen Marktführers (22 %) Bautz’ner Senf.
- Hermann Eule Orgelbau – Im Besitz der Familie Eule, einer der größten Betriebe Deutschlands für Neubau und Restauration von Orgeln
- Perfecta Schneidemaschinenwerk – produziert Industrieschneidmaschinen.
- Philips Medizin Systeme – Einer von drei deutschen Produktionsbetrieben für medizinische Diagnostik des holländischen Konzerns ist in Bautzen.
- V. D. Ledermann & Co. GmbH (ein Unternehmen der edding AG) – hat 1993 Teile der Markant-Schreibgeräteproduktion übernommen und produziert jetzt in neuen Gebäuden Schreibgeräte und Marker.
- Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH – Mit 135 Mitarbeitern werden in Bautzen produzierte Wurst- und Fleischspezialitäten auf den gesamten deutschen Markt geliefert.
Positiv trägt zur Wirtschaftskraft auch die Nähe zum Flughafen Dresden bei. Die im dortigen Bereich angesiedelten Firmen der Hochtechnologie bieten zahlreichen Bautznern qualifizierte Arbeitsplätze. Der Verwaltungsstandort Bautzen ist auch ein wichtiger überregionaler Arbeitsort für Angestellte des Öffentlichen Dienstes.
Des Weiteren befindet sich das größte Heizkraftwerk des regionalen Energieversorgers „ENSO“ im nördlichen Stadtgebiet. Mit einer thermischen Leistung von 72 MW und einer elektrischen Leistung von 2 MW (jeweils maximal) nutzt es als Brennstoff den einheimischen Rohstoff Braunkohle, sowie Erdgas.
Öffentliche Einrichtungen
Bautzen ist Sitz eines Amtsgerichts und eines Landgerichts sowie des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes. Ebenfalls in Bautzen ansässig ist eine Außenstelle des Regierungspräsidiums Dresden (Umweltfachbereich) sowie die Verbandsverwaltung des Regionalen Planungsverbandes Oberlausitz-Niederschlesien.
Medien
Das Verlagswesen hat in Bautzen eine lange Tradition. Um 1550 richtete der Leipziger Drucker Nikolaus Wolrab erstmals eine Druckerei ein. In der Wolrabschen Druckerei erschienen unter anderem Schriften des Bautzener Dekans Johann Leisentrit.
Im Sommer 1990 wurde das Anzeigenblatt „Bautzener Bote“ gegründet. In der Stadt befindet sich auch die Redaktion der sorbischen Tageszeitung Serbske Nowiny, die vom Domowina-Verlag herausgegeben wird, der heute in Bautzen das wichtigste Unternehmen dieser Art ist.
Über das Lokalgeschehen in und um Bautzen berichten die Sächsische Zeitung, der WochenKurier sowie der Oberlausitzer Kurier.
Verkehr
Bautzen verfügt über eine Anbindung an die Bundesautobahn 4 Dresden–Görlitz (über die Anschlussstellen Bautzen-Ost und Bautzen-West sowie Salzenforst). Die Bundesstraße 6 von Dresden nach Görlitz durchquert das Stadtgebiet von Westen nach Osten und verläuft dabei auch durch das Stadtzentrum und über die Friedensbrücke, wodurch es besonders am Nachmittag zu Staus kommt. Die B 96 von Zittau nach Berlin verläuft vom Süden der Stadt durch die Innenstadt und über die Friedensbrücke, bevor sie das Stadtgebiet im Nordwesten verlässt. Die B 156 von Weißwasser umgeht seit 2003 das Stadtgebiet auf einer neu gebauten Trasse. Der Autobahnzugang für das nördliche Kreisgebiet und Hoyerswerda wird seit 2006 ebenfalls durch eine Zubringertrasse verbessert.
Um die Stadt vom Verkehr zu entlasten und die Fahrtzeiten von Dresden in das Oberlausitzer Oberland zu verkürzen, werden in den nächsten Jahren zwei Umgehungsprojekte umgesetzt. Dabei handelt es sich um die Westtangente, welche die B 6 sowie die B 96 an der Innenstadt und der Friedensbrücke vorbeileiten soll, bei der Bevölkerung jedoch aufgrund ihres geplanten Verlaufs stark umstritten ist. Die Südumfahrung soll künftig vor allem die Nord-Süd-Verbindung im Landkreis und die Anbindung des Oberlandes an die A 4 verbessern.
Der Bahnhof Bautzen wurde 1846 eröffnet. Er ist Haltepunkt in den Netzen der Deutschen Bahn und der Ostdeutschen Eisenbahn. Es bestehen direkte Bahnverbindungen mit modernen Zügen der Regionalbahn und durch Regional-Expresse auf der Bahnstrecke Dresden–Görlitz. Die durchgängigen Verbindungen nach Berlin bzw. Cottbus (über Hoyerswerda), Zittau, Bad Schandau und Breslau wurden in den letzten Jahren stillgelegt; somit hat die Stadt ihren Status als Bahnknotenpunkt der Oberlausitz verloren. Bis 1972 konnte man außerdem noch über Radibor und Baruth nach Weißenberg per Bahn gelangen.
Bautzen besitzt zudem einen Flugplatz, der zirka 3 km östlich der Stadt liegt. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Flughafen Dresden.
Die Regionalbus Oberlausitz GmbH betreibt in Bautzen sieben Stadtbuslinien. Des Weiteren werden Bautzen und das Umland mit mehreren Regionalbuslinien verbunden.
Bildung
Bautzen verfügt über sechs Grundschulen, vier Mittelschulen, fünf Gymnasien (Schiller-Gymnasium, Philipp-Melanchthon-Gymnasium, Sorbisches Gymnasium, zwei berufliche Gymnasien) und drei Förderschulen.
Aufbauend auf der Tradition der früheren Ingenieurschule, studieren mehr als 500 Studenten an der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Bautzen, welche ein dreijähriges duales Studium in den Studienbereichen Finanzmanagement, Öffentliche Wirtschaft (Public Management), Wirtschaftsinformatik, Elektrotechnik, Medizintechnik und Wirtschaftsingenieurwesen anbietet. Die Arbeitsmarktchancen für die Absolventen der Berufsakademie sind gut. In den vergangenen Jahren haben jeweils 85 bis 90 % der Absolventen nach dem Studienabschluss einen Arbeitsplatz gefunden.
Persönlichkeiten
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen, sowie die Ehrenbürger Bautzens und die Bürgermeister sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Bautzen aufgeführt.
Literatur
- Joachim Meffert: Die Ortenburg in Bautzen – Der archäologische Forschungsstand und die Ausgrabungen von 1999–2001. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 44, 2002, 75–177.
- Karin Sczech: Archäologische Untersuchungen zu Bautzen in der Oberlausitz in slawischer Zeit. Archäologische Forschungen am GWZO. Berichte und Beiträge des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. 2003, 49–64.
- Grit Richter-Laugwitz: Der 17. Juni 1953 in Bautzen, hrsg. vom Stadtarchiv Bautzen, Bautzen 2004, ISBN 3-936758-04-2
- Andreas Bensch: Chronologie der Stadt Bautzen 1002–2001, Bautzen 2001, ISBN 3-930625-31-8
- Christine Seele und Jürgen Matschie: Bautzen und seine Kirchen. Ein kleiner ökumenischer Kirchenführer, Leipzig 1996, ISBN 3-7462-1118-2
- Deutscher Städteatlas; Band: IV; 3 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Bautzen, Autor: Karlheinz Blaschke, ISBN 3-89115-033-4; Dortmund-Altenbeken 1989.
- Stadtarchiv Bautzen: Von Budissin nach Bautzen – Beiträge zur Geschichte der Stadt Bautzen. Lusatia Verlag, 2002, ISBN 3-929091-91-7
- Tino Fröde: Privilegien und Statuten der Oberlausitzer Sechsstädte – Ein Streifzug durch die Organisation des städtischen Lebens in Zittau, Bautzen, Görlitz, Löbau, Kamenz und Lauban in der frühen Neuzeit. Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2008, ISBN 978-3-933827-88-3
- Silke Kosbab und Kai Wenzel: Bautzens verschwundene Kirchen. Bautzen 2008, ISBN 3-936758-48-4
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Johann Georg Theodor Grässe, „Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen“, 1855, Nr. 611 „Die Sage von der Entstehung des Namens Budessin.“, S.454f.; mwN.; Roger Rössing: Bautzen VEB F.A. Brockhaus Verlag Leipzig, 1. Auflage 1989, S. 3–4
- ↑ http://www.mgh-bibliothek.de/cgi-bin/acwww25/regsrch.pl?db=vt&wert=&recnums=221:166:&barcode=&nachname=
- ↑ J.v.Flocken / M.Klonovsky Stalins Lager in Deutschland 1945–1950, Ullstein 1991, ISBN 3-550-07488-3
- ↑ P. Reif-Spirek / B. Ritscher Speziallager in der SBZ. Gedenkstätten mit doppelter Vergangenheit, Ch.Links Verlag 1999, ISBN 3-86153-193-3
- ↑ http://www.oberlausitz-sachsen.de/bautzen/domstift.htm / Farbgutachten / Vorsondierung Jörg Freund, Doberschau; www.restaurierung-freund.de
- ↑ Erhard Hartstock, Manfred Thiemann, Bautzen, Tourist Verlag Berlin, Leipzig, 3. Auflage 1985
- ↑ Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1965
- ↑ Homepage der Schulsternwarte „Johannes Franz“. Förderverein der Schulsternwarte Bautzen e.V.. Abgerufen am 14. März 2009.
- ↑ Sport komplett, 2007.
- ↑ Statistische Informationen Nr. I/2006, Sächsische Staatskanzlei, 2006.
Siehe auch
Weblinks
- Bautzen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Offizielle Webpräsenz der Stadt Bautzen
- Interaktiver Stadtrundgang durch Bautzen
- Fotos aus den Jahren 1962 bis 1966
- Bautzen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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