- Bundesministerium für Verteidigung
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Bundesministerium der Verteidigung Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Oberste Bundesbehörde Gegründet 7. Juni 1955 als „Bundesministerium für Verteidigung“ Hauptsitz in Bonn, Nordrhein-Westfalen Behördenleitung Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidigung Anzahl der Bediensteten ca. 3.730 Website bmvg.de Das Bundesministerium der Verteidigung (Bundesverteidigungsministerium, BMVg) ist das für die Landesverteidigung zuständige Bundesministerium der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Dienstsitze
Der Hauptsitz des Ministeriums mit 3.230 Dienstposten befindet sich auf der Hardthöhe in Bonn, ein zweiter Dienstsitz mit rund 500 Mitarbeitern im Bendlerblock in Berlin. Im Jahr 2008 soll der Berliner Anteil auf etwa 750 Mitarbeiter erhöht werden, um dort einen Einsatzführungsstab aufzustellen.
Geschichte
- Siehe auch: Geschichte der Bundeswehr
Bereits 1950 übertrug Bundeskanzler Konrad Adenauer Theodor Blank die Leitung der Planungen für einen Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik Deutschland. Im Dezember 1950 begannen etwa 20 Mitarbeiter mit intensiven Vorarbeiten in Blanks Dienststelle mit der Bezeichnung „Der Beauftragte des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Bis Juni 1955 wuchs dieses sogenannte Amt Blank auf über 1.300 Beschäftigte auf. Es wurde am 7. Juni 1955 in Bundesministerium für Verteidigung umbenannt und die Bezeichnung auch so im kurz darauf geänderten Grundgesetz übernommen. Am 30. Dezember 1961 wurde die Bezeichnung (jedoch nicht im Grundgesetz) – als eines der „klassischen Ressorts“ wie Auswärtiges, Finanzen, Inneres und Justiz – in Bundesminister(ium) der Verteidigung geändert. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die Nationale Volksarmee eingegliedert. Nicht lange danach nahm die Bundeswehr am Kosovo-Krieg teil, dem ersten Kriegseinsatz überhaupt.
Der Sitz des Ministeriums befand sich bei der Gründung in der Bonner Ermekeilkaserne. Ab 1960 begann der Umzug in den Neubau auf der Hardthöhe. Seit 1993 besitzt der Minister einen zweiten Dienstsitz im Bendlerblock in Berlin.
Organisation
Das BMVg ist zugleich oberste Bundesbehörde und höchste Kommandobehörde der Streitkräfte. Das BMVg umfasst daher zivile und militärische Abteilungen, insbesondere
- den Führungsstab der Streitkräfte unter Leitung des Generalinspekteurs der Bundeswehr
- die Führungsstäbe der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche unter Leitung von Inspekteuren (Heer, Marine, Luftwaffe, Sanitätsdienst)
- die Hauptabteilung Rüstung
- die Abteilung Wehrverwaltung, Infrastruktur und Umweltschutz
- die Personal-, Sozial- und Zentralabteilung
- die Rechtsabteilung
- die Haushaltsabteilung
- die Abteilung Modernisierung.
Operativ ist der Führungsstab der Streitkräfte („Fü S“) am bedeutendsten, er besteht aus sieben Stabsabteilungen mit insgesamt 42 Referaten.[1]
Direkt für die Leitung des Hauses, das heißt den Minister und die Staatssekretäre, arbeiten mehrere Sonderstäbe, darunter
- der Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung und
- der Planungsstab
Zum Geschäftsbereich des BMVg gehören:
- die Streitkräfte gegliedert in die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine und die militärischen Organisationsbereiche Streitkräftebasis (mit dem MAD) und Zentraler Sanitätsdienst,
- die Wehrverwaltung
- Territoriale Wehrverwaltung mit dem Bundesamt für Wehrverwaltung, den Wehrbereichsverwaltungen, Bundeswehr-Dienstleistungszentren (früher Standortverwaltung und Truppenverwaltung), Kreiswehrersatzämtern, zentralen Lehrinstituten und dem Bundessprachenamt;
- Rüstungsbereich mit
- dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB)
- dem Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr (IT-AmtBw)
- und nachgeordneten Dienststellen
- andere Einrichtungen.
Streitkräfte und Wehrverwaltung bilden zusammen die Bundeswehr.
Nachgeordneter Geschäftsbereich beim Bundesministerium der VerteidigungTeilstreitkräfte und Organisationsbereiche der Bundeswehr (Heer | Luftwaffe | Marine | Streitkräftebasis | Zentraler Sanitätsdienst)
Rüstungsbereich (Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung | Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr)
Territoriale Wehrverwaltung (Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik | Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation | Bundessprachenamt | Bundesamt für Wehrverwaltung | Wehrbereichsverwaltungen | Bundeswehr-Dienstleistungszentren | Bundeswehrverwaltungsstellen im Ausland | Kreiswehrersatzämter | Bundeswehrfachschulen | Bundeswehrverwaltungsschule)
Rechtspflege der Bundeswehr (Bundeswehrdisziplinaranwalt beim Bundesverwaltungsgericht)
Militärseelsorge (Evangelisches Kirchenamt für die Bundeswehrn | Katholisches Militärbischofsamt)
Der Bundesminister der Verteidigung
Wie in Artikel 65a GG festgeschrieben, ist der Bundesminister der Verteidigung in Friedenszeiten Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBuK) über die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Er steht an der Spitze des Ministeriums und führt gemäß Ressortprinzip (Art. 65 Satz 2 GG) seinen Geschäftsbereich selbstständig und in eigener Verantwortung und besitzt damit Weisungsbefugnis gegenüber allen Angehörigen der Bundeswehr und den zivilen Mitarbeitern.
Wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen oder steht ein solches Ereignis unmittelbar bevor, können Bundestag und Bundesrat den Verteidigungsfall gem. Art. 115b GG feststellen, wodurch die Befehls- und Kommandogewalt auf den Bundeskanzler übergeht.
Die Bundesminister der Verteidigung seit 1955
- Siehe auch: Liste der deutschen Verteidigungsminister seit 1919
Deutsche Verteidigungsminister Nr. Name Anfang der Amtszeit Ende der Amtszeit Partei 1 Theodor Blank (1905–1972) 7. Juni 1955 16. Oktober 1956 CDU 2 Franz Josef Strauß (1915–1988) 16. Oktober 1956 11. Dezember 1962 CSU 3 Kai-Uwe von Hassel (1913–1997) 11. Dezember 1962 1. Dezember 1966 CDU 4 Gerhard Schröder (1910–1989) 1. Dezember 1966 21. Oktober 1969 CDU 5 Helmut Schmidt (* 1918) 21. Oktober 1969 10. Juli 1972 SPD 6 Georg Leber (* 1920) 10. Juli 1972 1. Februar 1978 SPD 7 Hans Apel (* 1932) 17. Februar 1978 1. Oktober 1982 SPD 8 Manfred Wörner (1934–1994) 4. Oktober 1982 18. Mai 1988 CDU 9 Rupert Scholz (* 1937) 18. Mai 1988 21. April 1989 CDU 10 Gerhard Stoltenberg (1928–2001) 21. April 1989 31. März 1992 CDU 11 Volker Rühe (* 1942) 1. April 1992 26. Oktober 1998 CDU 12 Rudolf Scharping (* 1947) 28. Oktober 1998 19. Juli 2002 SPD 13 Peter Struck (* 1943) 19. Juli 2002 22. November 2005 SPD 14 Franz Josef Jung (* 1949) 22. November 2005 CDU Parlamentarische Staatssekretäre beim Bundesminister der Verteidigung
Parlamentarische Staatssekretäre Name Anfang der Amtszeit Ende der Amtszeit Partei Eduard Adorno 1967 1969 CDU Karl Wilhelm Berkhan 1969 1975 SPD Hermann Schmidt 1975 1976 SPD Andreas von Bülow 1976 1980 SPD Willfried Penner 1980 1982 SPD Peter Kurt Würzbach 1982 1988 CDU Kurt Jung 1982 1983 FDP Agnes Hürland-Büning 1987 1990 CDU Willy Wimmer 1988 1992 CDU Ottfried Hennig 1990 1992 CDU Bernd Wilz 1992 1998 CDU Ingrid Roitzsch 1992 1993 CDU Michaela Geiger 1993 1998 CSU Brigitte Schulte 1998 2002 SPD Walter Kolbow 1998 2005 SPD Hans Georg Wagner 2002 2005 SPD Friedbert Pflüger 2005 2006 CDU Christian Schmidt 2005 CSU Thomas Kossendey 2006 CDU Beamtete Staatssekretäre im Bundesministerium der Verteidigung
Beamtete Staatssekretäre Name Anfang der Amtszeit Ende der Amtszeit Josef Rust 1955 1959 Volkmar Hopf 1959 1964 Karl Gumbel 1964 1966 Karl Carstens 1966 1967 Karl-Günther von Hase 1968 1969 Johannes Birckholtz 1969 1971 Ernst Wolf Mommsen 1970 1972 Günter Wetzel 1971 1972 Helmut Fingerhut 1972 1978 Siegfried Mann 1972 1976 Karl Schnell 1977 1980 Joachim Hiehle 1978 1984 Klaus Dieter Leister 1981 1982 Lothar Rühl 1982 1989 Günter Ermisch 1984 1987 Manfred Timmermann 1984 1989 Ludwig-Holger Pfahls 1987 1992 Karl-Heinz Carl 1989 1991 Peter Wichert 1991 2000 Jörg Schönbohm 1992 1996 Gunnar Simon 1996 1998 Walther Stützle 1998 2002 Klaus-Günther Biederbick 2000 2005 Peter Eickenboom 2002 2007 Peter Wichert 2005 Rüdiger Wolf 2008 Belege
Weblinks
50.6991666666677.0402777777778Koordinaten: 50° 41′ 57″ N, 7° 2′ 25″ O
Bundeswehr (Bundesministerium der Verteidigung)Militärische Organisationsbereiche: Streitkräftebasis | Zentraler Sanitätsdienst
Zivile Organisationsbereiche: Territoriale Wehrverwaltung | Rüstungsbereich | Rechtspflege | Militärseelsorge
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